Leser, die mit dem Aufbau meiner Bücher vertraut sind, wissen bereits, dass ich im Anhang auf wissenschaftliche Aspekte der gerade gelesenen Geschichte eingehe. Aber das vorliegende Buch ist zweifelsfrei ein Fantasy-Roman. Also diesmal keine Wissenschaft, richtig?
Ja und nein. Ich gebe zu, dass in der Fantasy die traditionelle Wissenschaft oft im Klo runtergespült wird. Aber nicht immer. Als Autoren müssen wir uns durchgängig an bestimmte Regeln halten, auch wenn wir sie uns selbst ausdenken. Natürlich habe ich mir in diesem Teil der Prophezeiungen -Serie einige Freiheiten mit bekannter Wissenschaft genommen. Aber konzentrieren wir uns auf die Aspekte, die tatsächlich streifen, was ich als traditionelle Wissenschaft bezeichnen würde.
Ich sollte anmerken, dass diese Anhänge nur als sehr kurze Erklärungen für teils komplexe Konzepte gedacht sind. Ich möchte gerade genug Informationen für ein grundlegendes Verständnis des Themas liefern. Denjenigen, die mehr wissen wollen, möchte ich auch ausreichend Stichworte an die Hand geben, damit sie eigene Recherchen starten und ein umfassenderes Hintergrundverständnis dieser Themen erlangen können.
Also was für Wissenschaft könnte es überhaupt in einem Fantasy-Roman geben? Ich gebe zu, es ist eine Herausforderung – aber ich bin dafür gewappnet.
Sprechen wir über den magischen Ring.
Magischer Ring:
In dieser Geschichte stelle ich Ringe vor, mit denen man kommunizieren kann.
Tippt oder drückt eine Person auf ihren Ring, spürt die Person, die den dazu passenden Ring trägt, das Tippen oder Drücken in ihrem Ring.
Die Idee dazu stammt aus einer tiefen, dunklen Höhle in der Welt der Teilchenphysik. Einer Höhle namens Quantenverschränkung.
Kurz gesagt ist die Quantenverschränkung das Konzept, dass durch eine Vielzahl von Methoden ein einzelnes Objekt in zwei Teile aufgeteilt werden kann, wobei zwischen den Teilen eine unsichtbare Verbindung besteht, auch wenn sie sich in relativ großer Entfernung zueinander befinden.
Erscheint einem fantastisch, nicht wahr? Aber glaub mir, das gibt es wirklich.
Am einfachsten kann man sich das so vorstellen, dass ein Lichtphoton (mit einem speziellen Strahlenteiler) so aufgesplittet, dass sich eine entsprechende Beeinflussung der einen Hälfte auf die andere auswirkt. Die Quantenverschränkung wurde sowohl auf subatomarer Ebene als auch auf makroskopischer Ebene bereits experimentell mit zwei kleinen Diamanten nachgewiesen.
In akademischen Kreisen ist das heute ein sehr aktiver Forschungsbereich. Mich würde sehr freuen, wenn einer meiner Leser mit dem entsprechenden Hintergrund und dem nötigen Kleingeld das Konzept vorantriebe. Ich hätte nämlich gern einen solchen Ring.