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Der erste seltsame Kunde den Danen entdeckte, war ein Tier, das in einem Glaskasten eingesperrt war. Ein großes, haariges Tier. Auf den Glaskasten wurden überdimensionale rote Zeichen projeziert, in einer Sprache, die der Informator nicht lesen konnte.
"Was ist das? Ein Non-Humanoid? Ein Ahnenwesen?"
"Nein. Das ist ein Hund. Und jetzt kommen sie weiter."
"Ein Hund? Warum ist es eingesperrt? Und was heißt das hier? Das ist doch Hongspeak, oder?"
Fisher versuchte den Informator sanft wegzuzerren, aber es war schon zu spät. Ein dürrer Chinese mit billigen Dak-Imitationen über den Ohren baute sich vor ihnen auf und begann unter dauerndem Verbeugen auf Danen einzureden.
"Ein schöner, großer Hund... sowas du noch nicht erlebt... besser als jede Anatuba, viel besser..."
Der Informator stieß den Mann angeekelt von sich und ließ sich von seinem Leibwächter weiterziehen.
"Haben sie das gemeint mit verbotenen Kontakten?"
"Ja... aber es gibt noch schlimmeres. Viel Schlimmeres."
Sie stapften langsam durch den Schlamm schmaler, dreckiger Gassen, die in drei Metron Höhe von einem Geflecht aus tausenden Metallröhren abgedeckt wurden, die ein immerwährendes, dunkles Dröhnen verursachten. Vorbei an Kontakthallen, Hilfsanlagen, Drogenbars und kleinen Shops, die alles verkauften, von Nahrungsmittel aus Haaren bis zu einer Reise nach Xalec - einer zoologischen Versuchsanstalt auf dem Satelliten Arc2, in der nur gefährliche Mutationen hausten. Ein sagenhafter Höllenpfuhl.
Je weiter die beiden Agenten nach Norden kamen, umso seltener begegneten sie Unbewaffneten, und Tincops, die im Süden von Softtown noch an jeder Ecke postiert waren, fehlten in der Grenzzone zum Schutzgebiet völlig. Das immer lauter werdende Dröhnen wurde bald zum einzigen Geräusch in den morastigen Tunnels am Rande des Vergnügungsviertels.
"OK. Das hier ist 11432 cs-a. Der Schuppen da vorne muß es sein."
Fisher deutete auf den Eingang einer Drogenbar, deren flackernde Hologrammanzeige weiche Körper versprach.
"Lassen sie mich reden und geben sie ihre Waffe auf keinem Fall dem Wächter und..."
"Ich weiß. Areljuda, schwarz, Narbe. Gehen wir!"
Sie betraten die Bar und fanden sich in einem fast leeren Raum wieder, der von freischwebenden Detronwänden unterteilt wurde, die in verschiedenen Farben leuchteten und die Getränke servierten.
Der kleine, aber gefährlich wirkende Wächter an der Tür schenkte ihnen nur einen kurzen Blick und wandte sich dann wieder einem haarlosen Mutanten zu, dem ein fußähnliches Gliedmaß aus dem Rücken ragte. Fisher steuerte auf die einzige noch anwesende Person zu, einem dicken, schmutzigen Eurasier, der damit beschäftigt war einen Tincop auseinanderzunehmen.
"Wir suchen Areljuda."
Der dicke Eurasier, der die Meldezelle mit einem Titaniumbrenner bearbeitete, sah Danen und Fisher kurz an und setzte dann seine Tätigkeit unbeirrt fort.
"Was wollt ihr von ihm?"
"Wir haben ihm ein Geschäft vorzuschlagen."
"Areljuda macht keine Geschäfte mehr."
Der Leibwächter ging vor dem Mann in die Hocke.
"Dieses schon."
Der Dicke stand auf. Er war massig.
"Areljuda macht auch dieses Geschäft nicht mehr. Er ist tot."
Fisher war kurz verwirrt.
"Das kann nicht sein. Ich habe vor vier Stunden noch mit ihm gesprochen."
"Er ist seit drei Stunden tot."
Eine Detronwand kam angeschwebt und eine dünne Computerstimme fragte sie nach ihren Bestellungen. Fisher trat dagegen und die Wand sauste quer durch den Raum.
"Das ist eine verdammte Lüge, du Arsch. Ich will sofort wissen wo Areljuda ist."
Er machte einen Schritt auf den Dicken zu, aber der ungewaschene Fettwanst war viel schneller als ihm anzusehen war. Er holte blitzartig aus und schlug den angreifenden Bodyguard mit dem Titaniumbrenner zu Boden. Er holte ein weiteres Mal aus, doch Fisher war sofort nachdem er zu Boden gegangen war hinter eine andere Detronwand gerollt und bevor der Fettwanst zuschlagen oder der kleine Wächter am Eingang seine automatische Waffe in Anschlag bringen konnte, hatte der Bodyguard seine Partikelpistole gezogen und zielte auf den Kopf des Dicken.
"Sag ihm, er soll sie fallenlassen."
Fisher blutete aus dem Mundwinkel, doch er sprach ruhig und gelassen.
"Sag ihm, er soll sie fallenlassen, oder ich schieß dir deine beschissene Schädeldecke weg."
Der Dicke zischte dem Wächter etwas in japanisch zu und dieser senkte schließlich die Automatik und trottete langsam auf sie zu. Jetzt erst sah Fisher, daß Danen mitten in der Bar stand und seine lasergetriebene Hochleistungswaffe in der Hand hielt, die ebenfalls auf den Kopf des fettleibigen Eurasiers gerichtet war.
Der Operator stand auf und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Er nahm einen Zahlchip von Icc Terra aus seiner Jackentasche.
"Du sagst mir was passiert ist und ich gebe dir diesen Chip."
Der Dicke nickte nur und nahm den Zahlchip.
"Moud Toida hat ihn umlegen lassen. In der Subterre. Wegen zwei Datenspeicher, die ihm Arel angeblich geklaut haben soll, aber der hatte die Dinger gar nicht bei sich, und jetzt spielt das ganze Schutzgebiet verrückt. Moud hat angeblich vier NewTech-Kredite geboten, wenn ihm einer die zwei Datalogger zurückbringt."
Fisher sah den massigen Eurasier ungläubig an.
"Vier Kredite von NewTech? Du meinst, er zahlt vier volle Kredite für zwei Datenspeicher? Was zum Muzbark ist auf den verdammten Dingern drauf... der Code für den Satelliten?"
"Keine Ahnung."
Der dicke, verdreckte Koloß schob den Icc-Zahlchip in seine Brusttasche und schaltete den Titaniumbrenner wieder an.
"Ist nicht schade um Areljuda. Er war ein Hundearschloch."
Danen hatte seine Waffe in den Schulterholster zurückgesteckt, nachdem der kleine Wächter seine Laserautomatik abgelegt hatte, um die umgestürzte Detronwand wieder aufzurichten, und öffnete wachsam die Holoptik. Ein lebensgroßes Hologram Tibar Wellers erschien.
"Haben sie diesen Mann schon einmal gesehen?"
Der Eurasier schüttelte den Kopf, drehte dem Informator demonstrativ den Rücken zu und widmete sich wieder der Meldezelle. Danen und Nomis Fisher verließen die Bar, ohne sich noch einmal umzudrehen.
"Sie waren gut, Informator. Wirklich gut..."
Fisher grinste breit über das ganze Gesicht.
"... aber sie schulden mir einen Chip."
Dahalag Fleming, MSD-Sonderregulator und Sammler antiker Zeitmessgeräte steckte seine ID Karte in den tragbaren Ideco eines Ordnungsbeamten und überschritt die Sicherheitssperre in Korridor n3, der zweiundzwanzigsten Ebene im Abitor NBA 8904 k6.
Innerhalb der Sicherheitssperre traf er auf drei vollständige Brigaden des Metrosicherungsdienstes mit Technikern, Bombenexperten und Alarmabteilungen, sowie einer, in Doppelreihe angetreten Spezialeinheit des Protektorats, die im unbeschädigten Teil des Ganges stumm die Wand anstarrte.
Die Augenbrauen des Ermittlers hoben sich anerkennend, als er die angerichteten Schäden überblickte.
"Du hättest erst die Leichen sehen sollen."
Yak Valdazza, ein weiterer Sonderregulator des allgemeinen Metrosicherungsdienstes hatte sich neben ihm aufgebaut und strich gedankenverloren über seine Glatze. Er war ein kleiner, rundlicher Mann mit dunklen Augen und ziemlich großen Händen und Füßen.
"Einen hat er mit der Bombe am Elevator erledigt, vier mit dem Syke, der dort steht und den Rest hat er eigenhändig fertiggemacht. Scharios Mörderzwillinge lagen in der Wohnung, die anderen im Gang und der große Commander wurde genau da gefunden, wo du jetzt stehst."
Einen Augenblick überkam Dahalag Fleming das Bedürfnis einen Schritt zur Seite zu machen, doch er blieb einfach stehen und deutete auf die zerschossene Tür.
"Wer ist jetzt da drin?"
"Sobb, Generalrichter Goi und Commander Zwölf."
Valdazza zeichnete die üppige Form einer Frau in die Luft. Fleming nickte ihm zu.
"Airam Zwölf ist schon da?"
"Ja, und so wie die Sache aussieht werden auch gleich die Alphalecker hier auftauchen und dann wird es erst richtig gemütlich."
Fleming hob ein abgeschossenes Teil des Kampfroboters vom Boden auf und schien es in der Hand zu wiegen.
"Was habt ihr?"
"Es war nur ein Mann. Wir versuchen gerade ein vernünftiges Holo aus den Bildern der Überwachungskamera hier im Korridor zusammenzustellen, aber man kann fast nichts erkennen. Wir wissen noch nicht, wie er überhaupt in den Abitor rein- und wieder rauskam, ohne von den anderen Kameras und dem Sicherheitssystem erfasst zu werden... geschweige denn, wie er den Syke hier herauf gebracht hat, aber ich habe den 2D Film gesehen..."
Valdazza strich sich wieder über die Glatze.
"... der Typ hätte den Syke nicht gebraucht. Der Kerl war so verdammt schnell und genau, daß man es fast nicht glauben kann. Die ganze Aktion hat keine fünf Minuten gedauert... unglaublich präzise. Vielleicht war es ja der Union selbst."
"Der Union ist nur eine Legende, Yak. Zivilisten?"
"Drei. Einen erwischte es in der Bude nebenan und einer Mutter mit ihrem Kind fiel die Decke auf den Kopf. Das waren die Neutronengranaten der Gens. Die Wohnung selbst haben wir zwar durchsucht, aber wir konnten niemanden außer den zwei toten Genklons finden, obwohl der junge Informator seinen Assistenten zurückgelassen haben muß."
Valdazza klatschte mit der Hand leicht auf seinen kahlen Schädel.
"Sobb wartet schon auf dich. Ich werde noch ein paar Einzelheiten in Erfahrung bringen, die du wissen solltest und verschwinde dann mit den Technikern. Vielleicht fliege ich mit dem ersten Shuttle nach New Tokio, denn hier wird mir die Luft zu dick."
Er klopfte dem Regulator freundschaftlich auf den Rücken.
"Sei vorsichtig, Dahalag."
Fleming grinste.
"Ich habe keine Angst... denn du wirst hierbleiben und auf mich aufpassen, Yak. Wie immer."
Dahalag Fleming ließ das Wrackteil des Kampfroboters fallen und betrat die Wohnung.
Admiral Sobb, höchster MSD-Offizier und Chef der Metropolizei von Aret hob die Hand.
"Ah, Sonderregulator Fleming. Kommen sie herein und erklären sie uns was hier vorgeht."
Der Admiral, dem weißgraue Haare büschelweiße vom Kopf abstanden, und dessen herausragendstes Merkmal eine überdimensionale Hakennase war, die er sich weigerte, plastisch behandeln zu lassen, stand, sichtlich verwirrt, neben dem Generalrichter des Staates und zuckte nervös mit den Mundwinkeln. Generalrichter Goi wiederum, dessen Gesicht aussah, wie aus einem chirurgischen Schönheitskatalog entnommen, obwohl er schon über 25000 Tage alt war, schien von dem Chaos um ihn herum völlig unbeeindruckt und sah den Sonderregulator erwartungsvoll an.
Ihnen gegenüber stand Airam, der weibliche Commander des Protektorats, und sprach gerade in einen Interfunksender.
Alle Drei waren von einem Kordon aus Sicherheitsoffizieren und Leibwächtern umringt, die alle den Eindruck erweckten, als würden sie in der nächsten Sekunde aufeinander losgehen.
Der Sonderregulator stellte sich neben eine MSD-Wache und steckte die Hände in die Taschen seiner quorzanbeschichteten Thermojacke, die auf dem Rücken mit dem Polizeiabzeichen - einem großen, weißen Kreuz - und einer arabischen Eins bedruckt war.
"Ich habe auf dem Flug von der Sicherheitskoordination hierher, alle mir zugänglichen Informationen verglichen und überprüft, und mir jetzt noch vor Ort ein Bild gemacht, aber ich kann ihnen nur das sagen, was sie wahrscheinlich schon wissen. Der Commander kam mit einer Spezialabteilung in diesen Abitor, um sich hier mit einem Informator des Satelliten namens Danen Xiork zu treffen, der die Wohnung vor sechs Stunden bezogen hat... und er wurde in einen Hinterhalt gelockt. Man hat den Elevator mit einer Sprengladung außer Betrieb gesetzt und in diesem Teil des Korridors einen Syke 2000 Kampfroboter postiert."
Der Admiral, ein Alpha und ein Freund des Ratskanzlers Saul Ekra, klatschte in die Hände.
"Dieser Mann auf dem 2D. Wer war dieser Mann auf dem 2D? Ist das der Informator?"
"Ich weiß es nicht. Wir wissen noch nicht wo sich der Informator jetzt befindet - wenn er überhaupt ein Informator ist. Beim derzeitigen Stand der Ermittlungen glauben wir an den Racheakt einer bestimmten Untergrundorganisation, die..."
"Das ist Schwachsinn!"
Airam 12 hatte den Interfunksender an ihren Kommunikationsadjutanten zurückgegeben und trat, das Gesagte mit einer energischen Geste zurückweisend vor den Generalrichter.
Sie trug einen, an der Haut anliegenden Thermoverall aus Spacenet und hatte sich eine Partikelpistole umgeschnallt. Ihre Füße steckten in viel zu großen Militärstiefel und die eingebrannte Zahl auf ihrer Stirn, oder die Narben in ihrem Gesicht schienen ihr Selbstbewußtsein überhaupt nicht zu beeinträchtigen. Sie war sich ihrer Ausstrahlung voll bewußt und bewegte sich aufreizend langsam.
"Ja, das ist ein Racheakt. Aber nicht von irgendeiner Untergrundorganisation, sondern von der Sicherheitsabteilung des Hohen Rates, die mit diesem Verbrechen versucht den Willen des Protektorats zu schwächen. Der Rat glaubt, wenn sie einen Commander des Protektorats töten, dann werden wir uns verängstigt zurückziehen und das Volk der Willkür der Alphaklasse überlassen. Aber das werden wir nicht tun."
In ihre Augen trat ein wilder, fanatischer Glanz.
"Wir stehen den Interessen des Hohen Rates im Weg, aber diesmal sind sie zu weit gegangen. Die Zeiten des Ziviledikts sind vorüber und Großprotektor Naddaz fordert sie auf, diesen Informator in spätestens zwei Stunden in unsere Zentrale zu überstellen."
Sie sah den Regulator an.
"Wir werden das nicht einfach so hinnehmen. Wir wollen den Informator Danen Xiork, seine Begleitung und alles was sie bei sich führen in zwei Stunden in der Zentrale des Protektorats. Außerdem wird der Großprotektor im Direktorium eine Offenlegung der Machenschaften der RSA und eine Verurteilung von Kapitanmajor Al Vizrab fordern."
Die Mundwinkel des Admirals des Metrosicherungsdienst zuckten wie unter Strom. Er hüstelte.
"Will uns der Großprotektor hier ein Ultimatum stellen?"
Seine Stimme klang gepresst und eine leichte Röte überzog sein Gesicht.
"Denn wir werden uns auf keinen Fall in den Disput zwischen RSA und dem Protektorat hineinziehen lassen. Der Metrosicherungsdienst wird den Täter ermitteln, zur Isolation führen und vor Generalrichter Goi bringen lassen. Genau das werden wir mit ihm machen."
Er gestikulierte unbeholfen mit seinen lidiqueweißen Händen und während der Generalrichter weiterhin gelassen die Szene betrachtete, verschränkte Airam 12 wütend die Arme vor der Brust.
"Wir wollen den Informator. In zwei Stunden. Ansonsten werden wir..."
"Was wollt ihr schon tun?"
Alles drehte sich zum Eingang.
Ein mittelgroßer Mann in einem roten Kaftan und implantierten Dak-Gläsern stand, von einer Gruppe Bewaffneter in Kampfanzügen umgeben, im Vorraum und lächelte die Commanderin mitleidig an.
Al Vizrab, Kapitanmajor der Ratssicherheit, verbeugte sich herablassend vor den Anwesenden.
"Geh zurück in deine Höhle und sag dem Alten, daß Al Vizrab seinen alobeverseuchten Killer nicht ermorden ließ, obwohl ich wünsche ich hätte es getan. Aber mir ist jemand zuvorgekommen und wenn dem jungen Xiork ein Unglück zustossen sollte, oder sein Eigentum gestohlen wird, werde ich persönlich in zwei Stunden in eure Zentrale kommen, um den Großprotektor von seinem Junkfood zu erlösen."
Noch bevor Airam 12 etwas erwiedern konnte, brach im Korridor vor der Wohnung ein lautstarker Streit aus und man hörte das Durchladen von Waffen und den scharfen Befehlston kommandierender Offiziere. Einige Männer des Protektoratskommandos stolperten in den Raum und fast wäre es zu einer Schießerei mit der RSA-Leibwache gekommen, aber der, bis dahin so ruhige Generalrichter warf sich zwischen die verfeindeten Einheiten und schrie sie mit lauter, fester Stimme an.
"Sofort Waffen weg, oder ich lasse alle hier isolieren."
Mit einem Mal hielten alle Mitglieder der MSD-Brigaden ihre Schnellfeuergewehre im Anschlag und da sie den Protektoren und der Leibwache von Al Vizrab zahlenmäßig weit überlegen waren, ließen diese ihre Waffen bald sinken.
"Ich will, daß sie alle diesen Abitor sofort verlassen."
Er zeigte auf den Kapitanmajor und dann auf Airam 12.
"Ich werde morgen früh eine Sitzung des Direktoriums einberufen und mit Kanzler Ekra und dem Großprotektor über diesen Mordfall sprechen. Bis dahin erwarte ich vom Protektorat und der Ratssicherheitsabteilung, daß sie ihre Leute zurückrufen und nichts unternehmen. Absolut nichts. Verstanden?"
Er wandte sich an Admiral Sobb.
"Und von ihnen erwarte ich, daß sie mir bis morgen früh den Schuldigen dieses Massakers bringen."
Der Generalrichter ließ sich auf einem Leichtmetallsitz, den einer seiner Bediensteten aufgeklappt hatte, nieder und winkte Dahalag Fleming zu sich, während Airam 12 und ihre Männer, von einer MSD Brigade flankiert, abrückten.
"Was wird hier gespielt, Regulator Fleming? Wer ist dieser Xiork?"
Admiral Sobb sprach unterdessen mit flatternden Händen auf Al Vizrab ein, der, zusammen mit seinem Gefolge, ebenfalls behutsam von den Ordnungstrupps aus dem Raum gedrängt wurde.
Und vom Korridor ertönte das ohrenbetäubende Rattern der Robokrans, die die Wände wieder erneuerten.
Dahalag Fleming, Sonderregulator des MSD und diplomatisch geschulter Verstand japanischer Lehren, ging an der Seite des Greises mit dem Gesicht eines jungen Adonis in die Hocke.
"Lord Goi, ich glaube, die Figuren in diesem Spiel machen sich selbstständig. Das verunsichert die Spieler..."
Er faltete seine Hände wie zum Gebet.
"... und ich weiß wirklich nicht wer dieser Danen Xiork ist. Oder wo."