»Wenn sie jetzt aufgab, würde alles, wofür sie in den letzten zwanzig Jahren gekämpft hatte, nichts weiter als ein Hirngespinst sein. Die Suche nach ihrer Tochter war der Sinn ihres Lebens gewesen.«
Ricarda Raspe und ihr Verlobter freuen sich auf ihr erstes Kind. Doch dann geht bei der Geburt in der Dresdner Klinik etwas schief und das Baby wird angeblich tot geboren. Laut Vorschrift darf sie es nicht einmal mehr sehen. DDR-Alltag im Jahr 1973. Doch Ricarda glaubt nicht an den Tod ihres Kindes. Sie hat einen schrecklichen Verdacht: Vieles deutet darauf hin, dass ihre kleine Tochter Opfer einer staatlich angeordneten Kindesentführung wurde, an der vielleicht sogar Ricardas Vater beteiligt ist. Auch der junge Polizist Thomas Rust hegt Zweifel an der offi ziellen Version der Ärzte und stürzt sich eigenmächtig in eine höchst gefährliche Spurensuche.
Es ist der Sommer 1989, als die sechzehnjährige Claudia erfährt, dass sie nicht das leibliche Kind des hochrangigen SED-Parteifunktionärs Eberhardt Behling und seiner Frau ist. Wenige Wochen später fällt die Mauer, und Claudia macht sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und nach der Frau, die sie nach der Geburt weggegeben haben soll.
Eine packende und bewegende Geschichte über das nach wie vor nicht aufgearbeitete Thema von staatlich organisiertem Kindesentzug und Zwangsadoption in der DDR.