Am 20. August 2018 hat Greta Thunberg die Schnauze voll. Während einer der schlimmsten Hitzewellen Europas hält sie es nicht mehr aus: Wenn die nichts machen, müssen wir es tun! Die 15-Jährige Schülerin schnappt sich ein Stück Pappe und schreibt in großen Buchstaben SKOLSTREJK FÖR KLIMATET (Schulstreik für das Klima) darauf. Statt zur Schule zu gehen, setzt sie sich vor das schwedische Reichstagsgebäude in Stockholm und protestiert – drei Wochen lang, jeden Tag. Ihre Eltern und Lehrer*innen sind davon alles andere als begeistert; manche stempeln sie sogar als Schulschwänzerin ab. Aber Greta Thunberg bleibt standhaft. Sie verzichtet zugunsten der Umwelt auf ihre Bildung und schafft es, eine einzigartige, weltumspannende Bewegung auszulösen. Noch nie zuvor waren Kinder auf die Straße gegangen, um Erwachsene auf ihre Fehler hinzuweisen. Seitdem ist klar: Kinder machen sich Sorgen um ihre Zukunft und um ihre Gesundheit.
In diesem Buch haben wir fünf Säulen definiert, mit deren Hilfe wir Erwachsenen unseren Kindern eine gesunde und glückliche Zukunft ermöglichen können. Diese Säulen brauchen aber auch ein stabiles Fundament, auf dem sie stehen können – einen gesunden und beständigen Planeten Erde. Der menschengemachte Klimawandel bedroht durch Hitzewellen, Extremwetterereignisse oder die globale Ausbreitung von Krankheiten unsere Lebensgrundlage. Wenn wir für unsere Kinder wirklich nur das Beste im Sinn haben, müssen wir uns unbedingt mit dem Klimawandel auseinandersetzen und alles tun, um ihn aufzuhalten. Außerdem sollten wir lernen, mit den bereits eingetretenen Veränderungen umzugehen.
Uns war beim Schreiben schnell klar, dass dieser Aspekt in einem zeitgemäßen Buch über Kindergesundheit nicht außer Acht gelassen werden darf. Darum möchten wir in diesem Bonuskapitel einen Einblick geben, in welcher Art und Weise der Klimawandel die Gesundheit von Kindern gefährdet und welche Risiken es bereits heute zu berücksichtigen gilt. Hierbei kann zwischen direkten (Hitze, Extremwetterereignisse) und indirekten Auswirkungen (z. B. die Zunahme von Allergien) auf die Gesundheit unterschieden werden, die wir Ihnen im Laufe dieses Kapitels nahebringen möchten. Vor allem die indirekten Einflüsse fordern einen Perspektivwechsel, sind aber mindestens genauso wichtig. Darüber hinaus formulieren wir konkrete Vorschläge, was wir Erwachsenen tun können, um unseren Kindern einen bewohnbaren Planeten zu hinterlassen.
Bei Krankheiten sortiert unser Mediziner-Gehirn ganz automatisch nach Ursachen, Symptomen und Therapien. Auch den Klimawandel, der für den Planeten einer Krankheit gleichkommt, kann man nach diesen Kriterien analysieren. Auch wenn Sie viele der folgenden Aspekte bestimmt schon einmal gehört haben, wollen wir das Problem an dieser Stelle einmal kurz und knackig erklären:
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist zu beobachten, wie das Klima sich rasant erwärmt. Die Wissenschaft ist sich einig, dass diese Erwärmung vor allem auf menschlich erzeugte Treibhausgasemissionen zurückzuführen ist. Darum nennt man unser aktuelles Erdzeitalter auch Anthropozän (das Zeitalter des Menschen). Unser Handeln ist zum wichtigsten Einflussfaktor auf die verschiedenen Ökosysteme unserer Erde geworden.
Die steigende Konzentration von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Methan und Lachgas in unserer Atmosphäre führt zum sogenannten Treibhauseffekt: Während Sonnenstrahlung auf die Erde trifft, wird zur Temperaturregulation Wärmestrahlung in die Atmosphäre abgegeben. Treibhausgase behindern durch Absorption deren Reflexion ins Weltall, wodurch Wärme vermehrt in der Atmosphäre gespeichert wird. Infolgedessen kommt es zu einer Erwärmung der Erdoberfläche – eben wie in einem Treibhaus.
Doch woher stammen diese schädlichen Treibhausgase? Mit 88 Prozent ist das Kohlendioxid (CO2) der Hauptverursacher der Klimakrise, es entsteht vor allem bei der Verbrennung von Kohle, Erdgas oder Erdöl. Methan macht zwar nur 6,1 Prozent der Emissionen aus, ist aber dafür 25-mal so schädlich wie CO2, es entsteht durch das Pupsen und Rülpsen von Wiederkäuern in der Viehzucht. Lachgas sorgt für nur 3,7 Prozent der Emissionen, ist aber sogar 298-mal so schädlich wie CO2, es ist ein Düngemittelnebenprodukt.
Das menschliche Handeln ist also Hauptverantwortlicher der Klimakrise, und die Situation spitzt sich immer weiter zu: Ohne Gegenmaßnahmen wird bereits im Jahr 2040 die 1,5-Grad-Klimaerwärmung geknackt werden, was fatale Folgen hätte. Für einen Anstieg jenseits von 1,5 Grad sagen Wissenschaftler*innen eindeutig voraus, dass kritische klimatische Kipppunkte überschritten werden würden. Das wiederum hätte nicht umkehrbare Auswirkungen. Extreme Umweltereignisse mit unkontrollierbaren Kettenreaktionen würden Realität. So würde beispielsweise das Schmelzen des Grönländischen Eisschildes in einen gefährlichen Anstieg des Meeresspiegels münden. Durch das Einhalten des 1,5-Grad-Ziels würde es hingegen zu weniger Hitzewellen, Dürren, Starkniederschlägen und Überschwemmungen und dadurch auch zu geringeren Risiken für die menschliche Gesundheit kommen. Daher ist das Einhalten der gesetzten Klimaziele eine unverzichtbare Grundlage für ein gesundes Leben der nächsten Generationen. Denn die Gesundheit unserer Kinder hängt – auch wenn das nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist – mit dem Funktionieren der verschiedenen Ökosysteme unserer Erde zusammen.
Die Erwärmung des Klimas hat auf verschiedenen Ebenen Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Kinder gehören, wie auch alte Menschen und Schwangere, zu einer besonders gefährdeten Gruppe. Das hat gleich mehrere Gründe: Kinder sind körperlich angreifbarer, werden den erschwerten Umweltbedingungen noch ihr ganzes Leben ausgesetzt sein und sind dabei vom verantwortungsbewussten Handeln ihrer Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten abhängig. Darum haben wir als Erwachsene eine ganz besonders große Verantwortung und sollten für den Schutz von Kindern eintreten.
Wie wir bisher im Buch gesehen haben, konnte die Gesundheit von Kindern dank medizinischer und wissenschaftlicher Errungenschaften in den letzten Jahrzehnten enorm verbessert werden. Durch den Klimawandel haben wir Menschen nun jedoch neue medizinische Herausforderungen geschaffen, denen sich Kinder zukünftig stellen müssen. Besonders betroffen sind Kinder aus sozioökonomisch schwachen Ländern des globalen Südens, doch auch in Deutschland nehmen die negativen Einflüsse spürbar zu. Das ist besonders dramatisch, wenn man berücksichtigt, dass Kinder für die Klima- und Umweltkrisen am wenigsten verantwortlich sind!
Verschaffen wir uns nun einen Überblick über die konkreten direkten und indirekten Auswirkungen, die der Klimawandel auf die Gesundheit hat.
Kinder – ganz besonders Säuglinge und Kleinkinder – sind durch Hitze stark gefährdet. Die Fähigkeit ihres Körpers, die Körpertemperatur zu regulieren, ist noch nicht vollständig ausgebildet, sodass sie Temperaturschwankungen schlechter selbstständig ausgleichen können als Erwachsene. Deswegen besteht bei Kindern, die sich bei Hitze körperlich betätigen, beispielsweise beim Fußballspielen, die Gefahr, dass sie überhitzen. Dadurch steigt das Risiko für eine Hitzeerschöpfung bis hin zum Hitzschlag.
Doch nicht nur die Temperatur ist problematisch. Auch die im Sonnenschein enthaltene UV-Strahlung wird immer intensiver. Treibhausgase führen neben der Erderwärmung nämlich auch zu einem Abbau der Ozonschicht. Ozon ist ein Gas, das normalerweise einen erdumspannenden Schutzmantel zur Filterung der gefährlichen UV-Strahlung bildet. Durch immer größer werdende Löcher in dieser Schutzschicht trifft immer mehr Strahlung auf die Körperoberfläche. UV-Strahlen können bei Kindern unmittelbar zu Sonnenstich und schmerzhaftem Sonnenbrand führen, weil die noch zarte Kinderhaut besonders empfindlich ist und weniger Schutz bietet. Studien zeigen außerdem, dass UV-Strahlung auch die Funktion des Immunsystems beeinträchtigt. Das hat bedauerlicherweise auch Auswirkungen auf die Entstehung von Krebserkrankungen. Je früher und häufiger Kinder Sonnenbrand erleiden, desto höher ist das Risiko, dass sie an bösartigem Hautkrebs wie malignen Melanomen erkranken. Wer sich ein langes Leben für seine Kinder wünscht, muss daher stets auf einen ausreichenden UV-Schutz achten.
AUF EINEN BLICK
Auswirkungen von Sonneneinstrahlung und UV-Strahlung
Unter einem Sonnenstich versteht man eine Reizung der Hirnhäute und des Hirngewebes durch eine zu starke direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf. Besonders gefährdet sind junge Kinder mit noch offenen Fontanellen und wenig Kopfbehaarung.
Die Hitzeerschöpfung entsteht, wenn man bei hohen Temperaturen sehr viel Flüssigkeit verliert. Bleibt dementsprechend nicht genügend Flüssigkeit zum Schwitzen übrig, leitet der Körper vermehrt Blut in die Körperoberfläche und versucht so, Wärme abzugeben. So fehlt Blut, das normalerweise wichtige Organe wie das Herz oder Gehirn versorgt. Folgen sind ein niedriger Blutdruck bis hin zur Bewusstlosigkeit. Im Extremfall kann eine lebensbedrohliche, reanimationspflichtige Situation entstehen, die man Hitzschlag nennt.
Bei Hitze gilt: trinken, trinken, trinken! Behalten Sie Ihr Kind im Auge und fordern Sie es regelmäßig zum Auftanken auf. Kinder können im Spiel schnell den Griff zur Wasserflasche vergessen. Will Ihr Kind bei Hitze sogar Sport machen, gilt es, besonders vorsichtig zu sein. Am besten sollte die Aktivität auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden verschoben werden. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin empfiehlt bei Hitze für Kinder, bereits vor dem Sport fünf bis sieben Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht zu trinken. Während der körperlichen Aktivität sollen pro Stunde weitere zehn bis 13 Milliliter pro Kilogramm aufgenommen werden. Das wären beispielsweise für ein 30 Kilogramm schweres Kind etwa 150 bis 200 Milliliter vor und 300 bis 400 Milliliter stündlich während des Sports.
Folgende Symptome sind Warnhinweise und erfordern sofortiges Handeln: Schwindel, Kopf- und Nackenschmerzen, ein hochroter Kopf, Übelkeit und Erbrechen, ein schneller Herzschlag, eine schnelle Atmung oder Verwirrtheit. Das können Zeichen eines Sonnenstichs beziehungsweise einer Hitzeerschöpfung sein. Wenn Ihnen so etwas auffällt, muss Ihr Kind sofort in eine kühlere und schattige Umgebung gebracht werden. Weitere Anstrengung sollte vermieden und ausreichend Wasser getrunken werden. Legen Sie Ihrem Kind außerdem feuchte (aber keine kalten!) Tücher auf die Haut, um die Körperoberfläche abzukühlen. Auf keinen Fall sollte das Kind kalt geduscht oder gebadet werden, weil der rapide Temperaturwechsel zu einem Kreislaufkollaps führen kann.
Verliert das Kind das Bewusstsein und wird ohnmächtig, besteht Lebensgefahr durch einen Hitzschlag. Legen Sie das Kind flach auf den Boden, heben Sie die Beine an, damit das Blut zu den wichtigen Organen zurückkehrt, und wählen Sie den Notruf. Weitere lebensrettende Sofortmaßnahmen wie die stabile Seitenlage oder eine Reanimation können ebenfalls notwendig sein (denken Sie an unsere Worte zur Ersten Hilfe aus Säule 1).
Damit es gar nicht erst zu einem solchen Schrecken kommt, sollten präventive Maßnahmen ergriffen werden. Das Stichwort, das uns dabei besonders am Herzen liegt, ist der UV-Index. Aus unserer Sicht wird dieses nützliche Werkzeug noch viel zu wenig beachtet. Der UV-Index (UVI) ist eine weltweit normierte Maßeinheit für die Stärke von UV-Strahlung. Je höher der Wert ist, desto schneller können Sonnenstich und -brand entstehen. Der Index variiert je nach Grad der Bewölkung, Sonnenstand und Stärke der Ozonschicht. Folgende Maßnahmen sollten dann je nach UVI ergriffen werden:
UVI 1–2 |
keine Sonnenschutzmaßnahmen notwendig |
UVI 3–5 |
Sonnenschutzmaßnahmen ergreifen |
UVI 6–7 |
Mittagssonne meiden, Schatten suchen |
UVI 8–10 |
auch im Schatten lange Hose und Hut mit breiter Krempe tragen |
UVI > 10 |
am besten gar nicht rausgehen |
Sie sollten den UV-Index, vor allem in den Sommermonaten und im Urlaub, ebenso routinemäßig checken wie das Wetter. Auch Institutionen wie Kindergärten und Schulen sollten ihn künftig mehr berücksichtigen. Wollen die Kinder zum Spielen oder Sport nach draußen, liegt es in der Verantwortung der Erwachsenen, auf den Index und die notwendigen Maßnahmen zu achten.
MERKE!
Basismaßnahmen zum Sonnenschutz:
Ein zunehmendes Problem, das indirekt durch den Klimawandel bedingt ist, sind sogenannte vektorübertragene Erkrankungen. Darunter versteht man Infektionskrankheiten, bei denen die Erreger durch einen Überträger (Vektor), zum Beispiel eine Mücke oder Zecke, in den Körper eingeschleust werden. Solche Fälle sind uns auch in Deutschland bereits bekannt: Ein Zeckenstich birgt die Gefahr, sich Infektionskrankheiten wie Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) einzufangen. In bestimmten Risikogebieten ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung besonders hoch. Problematisch ist, dass sich diese Areale derzeit immer weiter in Richtung Norden ausbreiten. Der Grund: Je höher die Temperaturen, desto überlebensfähiger und aktiver sind Zecken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat 2022 erstmals auch Kreise in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg zu Risikogebieten für FSME erklärt.
Aber nicht nur die bekannten Krankheiten nehmen zu, sondern auch bisher untypische Übeltäter halten hierzulande Einzug. Besonders Stechmücken haben bei steigenden Temperaturen und höherer Luftfeuchtigkeit einen Überlebensvorteil und fühlen sich in unseren Breitengraden zunehmend wohl. An Bord dieser Mücken sind immer öfter ungewöhnliche Erreger von Krankheiten wie Dengue-Fieber, Gelbfieber, West-Nil-Fieber, Japanischer Enzephalitis und Malaria. Das West-Nil-Virus gelangte beispielsweise zunächst über Zugvögel aus den Tropen nach Südeuropa und ist 2018 auch in Deutschland angekommen. Seitdem werden dem RKI jährlich neue Fälle berichtet. Zwar verläuft ein Großteil der Infektionen unbemerkt oder mit nur leichten grippalen Symptomen, nur etwa 1 Prozent der Betroffenen hat einen schweren Verlauf mit Hirnhautentzündung. Das bedeutet aber auch, dass vermutlich sehr viele Fälle nicht entdeckt werden und eine Ausbreitung im Stillen abläuft.
Wie so oft sind vor allem die Kinder des globalen Südens in hohem Maß gefährdet. Hier schlägt der Klimawandel besonders hart zu und vektorübertragene Krankheiten sind allgegenwärtig. So stirbt bereits heute alle 30 Sekunden ein Kind an Malaria, und Expert*innen befürchten, dass die dadurch hervorgerufene hohe Sterblichkeit ohne zügige Klimaschutzmaßnahmen um weitere 20 Prozent ansteigen wird. Man möchte sich nicht vorstellen, wie es wäre, wenn Malaria auch bei uns zum Alltag gehören würde.
Die Zeiten, in denen ein Mückenstich nur ein Mückenstich war, sind also leider vorbei. Für Kinderärzt*innen ist es in Zukunft absolut notwendig, bessere Kenntnisse über Tropenkrankheiten in petto zu haben. Für Sie als Eltern gilt es, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um solche Übertragungen gar nicht erst zu ermöglichen. Zeckenstiche können bereits durch mechanische Barrieren verhindert werden. Kinder sollten lange Kleidung und geschlossene Schuhe tragen, wenn sie auf Wiesen, in Wäldern und in der Nähe von Sträuchern unterwegs sind. Nach einem Tag im Freien sollte der Körper immer gründlich nach Zecken abgesucht werden. Festsitzende Exemplare sollten zügig und (wenn möglich) vollständig entfernt werden, entsprechendes Werkzeug gehört in jede Haus- und Reiseapotheke (Sie erinnern sich an Säule 1). Nach einem Zeckenstich muss die Einstichstelle sechs Wochen lang regelmäßig begutachtet werden. Fällt Ihnen dabei eine kreisrunde Rötung um den Einstich auf, ist die Gefahr hoch, dass sich ihr Kind mit Borrelien angesteckt hat. Es sollte dann umgehend mit einer antibiotischen Behandlung begonnen werden. Um die Gefahr einer Infektion mit FSME-Viren zu reduzieren, sollten alle Kinder, die in Risikogebieten leben oder dorthin reisen, rechtzeitig geimpft werden. Informieren Sie sich regelmäßig beim RKI oder in der Kinderarztpraxis, um auf dem Laufenden zu bleiben. Gegen Borrelien existiert bisher leider keine Impfung.
Auch gegen Mücken hilft lange Kleidung. Zusätzlich sollten Schutznetze eingesetzt werden. Wenn dort, wo Sie leben, sehr viele Mücken hausen, lohnt es sich, solche Netze auch an den Fenstern anzubringen. Seien sie vorsichtig mit Mückensprays. Viele sind für kleine Kinder ungeeignet, weil sie Haut, Schleimhaut und Augen reizen können. Verwenden Sie nur Präparate, die Sie zuvor in der Kinderarztpraxis oder Apotheke besprochen haben.
Ein weiteres enormes Gesundheitsrisiko unseres modernen Zeitalters sind Zoonosen. Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen und andersherum übertragen werden können. Erst kürzlich haben wir leider mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 eine neue, gefährliche Zoonose kennengelernt. Es gibt zwei Hauptprobleme, die zur vermehrten Entstehung solcher Krankheiten beitragen. Zum einen die Massentierhaltung: Zuchtbetriebe, in denen die Tiere in großer Zahl auf engstem Raum zusammengepfercht werden, bilden den perfekten Brutkasten, in dem sich neuartige, besonders aggressive Erreger entwickeln können. Vogelgrippe, Schweinegrippe und Rinderwahnsinn (BSE) sind nur einige der jüngeren Beispiele. Zum anderen kommt es dort, wo der Klimawandel und die Umweltzerstörung immer stärker voranschreiten, zu einem unnatürlich geringen Abstand zwischen Menschen und Tieren. Die Zerstörung von Ökosystemen zwingt immer mehr Menschen dazu, auf Wildtiere als Nahrungsquelle zurückzugreifen. Auf diesem Weg sind bereits eigentlich im Wildtierreich beheimatete Viren wie HIV oder Ebola auf den Menschen übertragen worden. Mit zunehmender Ausbeutung unserer Ökosysteme, insbesondere der Regenwälder, werden Menschen und Wildtiere zukünftig immer enger zusammenleben. Mittlerweile sind bereits 75 Prozent der neu auftretenden Infektionserkrankungen Zoonosen. Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass diese Zahl noch weiter steigen wird, und befürchten, dass zukünftige Zoonosen noch gefährlicher als Covid-19 werden könnten. Um Kinder nicht in eine unheilvolle Zukunft der Pandemien zu schicken, ist es dringend notwendig, diese negative Entwicklung zu stoppen.
Zu den direkten Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit gehören auch die sogenannten Extremwetterereignisse. Berichte über Umweltkatastrophen wie Dürren, Waldbrände oder Überschwemmungen haben in den letzten Jahren zugenommen – auch bei uns. Katastrophen wie das Hochwasser im Ahrtal im Juli 2021, bei der 180 Menschen ihr Leben verloren haben, verdeutlichen, wieso jeder von uns sich mit dem Klimawandel beschäftigen und aktiv werden sollte.
Dürreperioden werden auch in Deutschland und Europa immer relevanter. Für uns klingt das abstrakt, da wir daran gewöhnt sind, dass jederzeit Wasser aus dem Hahn kommt. Aber auch für uns sollte das Einsparen von Wasser immer mehr zum Alltag gehören. Kinder in südlicheren, vor allem ärmeren Ländern sind längst von Wasserknappheit betroffen und in vielen Familien bestimmt die Suche nach sauberem Trinkwasser bereits den Alltag. Eltern sind gezwungen, den Durst ihrer Kinder immer öfter aus unhygienischen Wasserressourcen zu stillen, die oft mit Durchfallerregern wie E. coli oder Cholera kontaminiert sind. Kinder sind durch solche Durchfallerkrankungen besonders gefährdet, weil sie dem Flüssigkeitsverlust weniger entgegenzusetzen haben als Erwachsene. Daher gehören eigentlich vermeidbare Durchfallerkrankungen zu den häufigsten Todesursachen von Kindern weltweit.
Neben der direkten Lebensbedrohung geht von Extremwetterereignissen aber auch eine indirekte Gefahr für das Leben von Kindern aus. Immer mehr Kinder werden zu Klimaflüchtlingen, weil ihre Familien dazu gezwungen sind, auf gefährliche Art und Weise ihre Heimat zu verlassen. Lange Fußmärsche, ein Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten, waghalsige Meeresüberquerungen in unsicheren Booten – an vielen Stellen lauert Lebensgefahr.
Neben den direkten körperlichen Schäden durch Naturkatastrophen drohen natürlich auch psychische Folgen: Direkt betroffene Kinder sind enormen mentalen Belastungen ausgesetzt, aber auch für nicht direkt betroffene Menschen ist es schwierig, mit den vielen Berichten von brennenden Wäldern, überfluteten Städten und verzweifelten Menschen umzugehen. Es ist nicht verwunderlich, dass insbesondere Kinder und Jugendliche eine ausgeprägte Angst vor der Zukunft entwickeln. Hierfür wurde bereits der Begriff Klimaangst geprägt. Studien konnten aufzeigen, dass der Klimawandel mit seinen verschiedensten Auswirkungen bereits im Kindesalter zu Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen und anderen psychischen Erkrankungen führen kann. Was können wir tun, um dem entgegenzuwirken? Eltern, Lehrer*innen, Kinderpsycholog*innen und -psychiater*innen müssen sich künftig vermehrt mit dieser Problematik auseinandersetzen und verschiedene Bewältigungsstrategien für Kinder entwickeln und einsetzen. Hierfür müssen wir den Kindern einerseits helfen, die bisherige Situation zu verstehen (und zu akzeptieren), und ihnen andererseits Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie – auch im kleinen Rahmen – etwas bewirken können. So kann den Kindern im Idealfall das Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber der Klimakrise genommen werden, was die bereits in Säule 5 besprochene Resilienz fördert. Umweltschonendes Verhalten gehört deshalb zu Hause und in der Schule auf den Lehrplan.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in der Atemluft spürbar. Allergiker*innen aufgepasst: Durch höhere Temperaturen haben sich die Vegetationsperioden vieler Pflanzen verlängert und die Blütephase von Bäumen, deren Pollen Allergien auslösen können, beispielsweise der Haselblüte, beginnt bereits früher im Jahr. Hinzu kommt die Ausbreitung neuer, hochallergener Pflanzen wie des Traubenkrauts, das sich bei uns immer wohler fühlt und bis zu drei Milliarden Pollen freisetzen kann. Auch die steigende Kohlendioxid-Konzentration und zunehmende Trockenheit begünstigen das Wachstum solcher »Pollenschleudern« und erhöhen sogar deren allergenes Potenzial. Botaniker*innen befürchten, dass diese Entwicklung so weit gehen wird, dass wir in Deutschland bald mit einem ganzjährigen Pollenflug rechnen müssen. Bereits jetzt sind über 30 Prozent der deutschen Bevölkerung Pflanzenpollen gegenüber sensibilisiert und es wird eine steigende Tendenz beobachtet.
Lange Sonnenperioden, Hitze und verkehrsbedingte Emissionen führen außerdem zu einem Anstieg von bodennahem Ozon. Hoch oben in der Stratosphäre erfüllt es zwar eine wichtige Schutzfunktion, doch am Boden zählt Ozon zusammen mit Feinstaub und Stickstoffdioxid zu den gesundheitsschädlichsten Luftschadstoffen für unsere Atemwege. Infolgedessen erkranken besonders Kinder häufiger an allergischem Asthma und haben zudem ein höheres Risiko für schwer verlaufende akute Asthmaanfälle. Über längere Zeit kann die Exposition gegenüber Ozon bereits in niedrigeren Konzentrationen die Lunge schädigen und bei Kindern ein vermindertes Lungenwachstum bedingen. Das Ausmaß der Ozon- und Feinstaubbelastung wird heutzutage von Messstationen festgehalten und kann tagesaktuell schwanken. Expert*innen empfehlen zum Beispiel, in Phasen mit hoher Ozonbelastung draußen keinen Sport zu treiben. Das Umweltbundesamt hat die App Luftqualität entwickelt, in der man die Belastung mit Luftschadstoffen in seiner Umgebung überprüfen kann. Bei einer hohen Belastung werden direkt Gesundheitstipps für Aktivitäten im Freien zur Verfügung gestellt. Wie auch beim UV-Index sollte besonders bei der Betreuung von Kindern in Kindergärten und Schulen Rücksicht auf solche Werte genommen werden. Es sollte unbedingt unser aller Bestreben sein, die Qualität der Atemluft im Sinne der Lungengesundheit der Kinder zu verbessern.
Bei der Klärung dieser Frage müssen wir über den klassischen kindermedizinischen Tellerrand hinausschauen. Erlauben Sie uns, bei unseren Lösungsansätzen auch auf Aspekte einzugehen, die auf den ersten Blick nicht direkt etwas mit Kindergesundheit zu tun zu haben scheinen. Wenn wir die Punkte verbinden und die Zusammenhänge verstehen, sind die positiven Effekte für Kindergesundheit nachvollziehbar. Die Betonung liegt dabei auf dem Wir. Je größer das Wir wird, desto eher können Kinder davon profitieren.
Der erste Schritt zur Besserung ist die Selbsterkenntnis: Wir verbrauchen zu viele Ressourcen. Sie kennen sicherlich das Konzept des ökologischen Fußabdrucks. Laut der Organisation Footprint Network bräuchten wir drei Erden, um alle Menschen weltweit zu versorgen, wenn jede Person den durchschnittlichen deutschen Lebensstandard pflegen würde, und sogar fünf bei amerikanischem. Noch nie ausprobiert? Berechnen Sie Ihren CO2-Fußabdruck z. B. auf der Seite des Umweltbundesamtes (www.uba.co2-rechner.de).
Unser Fußabdruck ist also deutlich größer als der der meisten anderen Nationen. Damit befeuern wir den Klimawandel überdurchschnittlich stark und erzeugen enorme Probleme, unter denen wir selbst – aber vor allem unsere Kinder – leiden. Allerspätestens jetzt sollten im Sinne der eigenen Kinder alle Alarmglocken läuten. Die Verantwortung liegt dabei nicht nur bei Ihnen, den Leser*innen. Maßgeblich hat hier die Politik wichtige Weichen zu stellen, deren Einfluss den einer einzelnen Person oder Familie natürlich übersteigt. Wir sind keine Fans davon, die Verantwortung einzelnen Individuen zu übertragen. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige konkrete Vorschläge für ein umweltschonenderes Verhalten an die Hand geben, denn wir können im kleinen Rahmen etwas tun, als gutes Beispiel für Kinder vorangehen und Politik und Industrie signalisieren, was uns – vor allem im Sinne der Kindergesundheit – wichtig ist.
Die Ressourcen unserer Erde sind nicht unendlich. Eine Forschungsgruppe hat dafür neun sogenannte planetare Grenzen definiert. Werden diese ökologischen Belastungsgrenzen überschritten, sind dadurch verschiedene Ökosysteme unserer Erde und somit auch die menschliche Existenz unmittelbar bedroht. Das weltweite Ernährungsverhalten und die dafür nötige Landwirtschaft sind hauptverantwortlich für das drohende (oder bereits erfolgte) Überschreiten von fünf dieser planetaren Grenzen. Bereits jetzt ist unser Nahrungsmittelsystem für mindestens ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Doch was kann man dagegen tun? Am besten ist es, den Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten deutlich zu reduzieren. Denn ein Großteil der Treibhausgase stammt in Form von Methan direkt aus den Mägen der Nutztiere. All diese Tiere müssen außerdem gefüttert werden. Das kann nur geleistet werden, indem weltweit Regenwälder gerodet werden, um Flächen für den Futteranbau zu schaffen. Bei der Rodung selbst werden, meist durch Verbrennung, etliche Treibhausgase freigesetzt. Noch fataler ist jedoch, dass dadurch Ökosysteme verschwinden, die CO2 aus der Atmosphäre ziehen. Solche CO2-Senken sind sehr wichtig für einen gesunden Kreislauf des Erdklimas. Und hier ist es an der Zeit, mit dem Vorurteil aufzuräumen, der Verzehr von Soja habe einen negativen Einfluss auf die Umwelt. 80 Prozent der weltweiten Sojaernte werden nämlich für die Fütterung von Nutztieren benötigt. Die Verfütterung wichtiger Nährstoffe ist besonders absurd, wenn man sich vor Augen führt, dass ca. 828 Millionen Menschen weltweit unter Hunger leiden (Stand 2021). Darüber hinaus sind Hungersnöte in Entwicklungsländern für ein Drittel aller Todesfälle – vor allem auch von Kindern – verantwortlich.
Dass ein Großteil der Landflächen zur Futterherstellung für Nutztiere verwendet wird, führt auch zu weiteren Problemen. Deutschland hat den fünftgrößten Bestand an Schlachtschweinen weltweit – enorm für so ein kleines Land. Durch Nitrate aus anfallender Gülle und anderen Düngemitteln wird das deutsche Grundwasser stark belastet. Bereits seit 2008 können die gesetzlich vorgeschriebenen Nitratgrenzwerte im Grundwasser nicht mehr eingehalten werden. 2018 wurde Deutschland sogar vom Europäischen Gerichtshof wegen der Verletzung der EU-Nitratrichtlinie verurteilt.
Stattdessen lieber mehr Fisch essen? Auch hier haben wir den Bogen längst überspannt: 33 Prozent der Fischbestände gelten bereits als überfischt und 60 Prozent sogar als maximal genutzt. Vor allem die bei uns sehr beliebten Raubfische Lachs, Thunfisch, Kabeljau und Schwertfisch sind von der Überfischung bedroht. Auch Meeresfrüchte wie Garnelen sind kaum mit gutem Gewissen zu verzehren. Wenn sie wild gefangen werden, entsteht häufig ein enormer Beifang (versehentlich mitgefangene Meerestiere, die folglich entsorgt werden). Für die Zucht werden wiederum häufig Mangrovenwälder zerstört. Mangroven gehören zusammen mit den Regenwäldern zu den produktivsten Ökosystemen der Welt und stellen eine effektive CO2-Senke und nebenbei auch einen wichtigen Schutz vor Tsunamis dar. Kurzum: Kann man Kindern guten Gewissens Fisch auftischen? Fisch oder Meeresfrüchte nachhaltig zu kaufen, ist sehr anspruchsvoll. Aus planetarer Sicht wäre es ratsamer, auf Algen als gute Quelle für wichtige Omega-3-Fettsäuren zurückzugreifen (siehe Säule 3). Wenn man dennoch nicht auf Fisch verzichten möchte, empfehlen wir den WWF-Fischratgeber als Entscheidungshilfe beim Einkauf (als App oder unter www.fischratgeber.wwf.de verfügbar). Was der Ratgeber jedoch nicht berücksichtigt, ist die zunehmende Belastung von Fisch durch Schwermetalle und Mikroplastik. Vor allem bei Letzterem ist bisher noch nicht klar, welche Auswirkungen es auf die langfristige Gesundheit von Kindern hat.
Es wird sehr deutlich, dass wir dringend eine Lösung brauchen: Wir müssen einen Weg finden, uns und unsere Kinder so zu ernähren, dass wir einerseits unseren Bedarf an Nährstoffen decken können, andererseits aber nicht mehr natürliche Ressourcen verbrauchen, als der Planet wiederherstellen kann. Sie werden vielleicht überrascht sein zu hören, dass es diese Lösung bereits gibt! Eine Kommission aus renommierten Klima- und Ernährungswissenschaftler*innen hat auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse ein zukunftsweisendes Ernährungskonzept entwickelt, mit dem alle Menschen bedarfsgerecht und klimaschonend ernährt werden können: die Planetary Health Diet (für Mensch und Planeten gesunde Ernährung). Sie ist ein Ernährungsmuster mit besonderem Fokus auf ressourcensparende, vollwertige, pflanzliche Lebensmittel bei gleichzeitiger Reduktion ressourcenaufwendiger tierischer Produkte. Die Basis bilden Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte als pflanzliche Proteinquelle zusammen mit Vollkornprodukten und gesunden Fette aus Algen oder Nüssen. Der vermehrte Einsatz dieser Lebensmittelgruppen kann meist auf ganz natürliche Weise bewirken, dass man gesundheitlich abträgliche Lebensmittel wie Zucker und Salz oder auch stark industriell verarbeitete Produkte und ungesunde Fette einspart. Mit einer Reduktion des Konsums von Fleisch und tierischen Produkten um ca. 70 Prozent würde die durchschnittliche deutsche Ernährung sehr nahe an die entsprechende Empfehlung der Planetary Health Diet rücken. Wie die Zukunft auf dem Teller aussehen sollte, ist auf der nächsten Seite abgebildet.
Das hat nicht nur Vorteile für den Planeten: Wie wir in Säule 3 bereits gesehen haben, bringt eine solche pflanzenbetonte Ernährungsweise gesundheitliche Vorteile mit sich und schützt vor chronischen Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Je früher man beginnt, sich vollwertig und pflanzenbasiert zu ernähren, desto besser! Und: desto gesünder! Eine spannende Studie konnte zeigen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung für eine zwanzigjährige Frau durch die Umstellung auf eine vollwertige, pflanzenbasierte Ernährung um zehn Jahre steigt. Allein in Deutschland könnten laut einer Studie jedes Jahr 144 000 frühzeitige Todesfälle durch ernährungsbedingte Erkrankungen vermieden werden.
Durch eine Ernährung gemäß der Planetary Health Diet können wir für unsere Kinder und den Planeten Erde eine massive globale Win-win-Situation herbeiführen. Eine vollwertige pflanzenbasierte Ernährung sollte von Anfang an der Standard sein. Tierische Lebensmittel sollten etwas Besonderes bleiben und mit entsprechender Wertschätzung und Achtsamkeit verzehrt werden. Wenn man zudem noch beim Einkaufen auf regionale, saisonale und biologisch angebaute Lebensmittel zurückgreifen kann, umso besser.
Durch eine entsprechende Ernährungswende könnte zudem die Weltbevölkerung, die 2050 etwa zehn Milliarden Menschen umfassen wird, gesund und bedarfsgerecht ernährt werden. Durch die Reduktion der Tierbestände könnte zudem bereits angesprochenen Problemen wie zunehmenden Antibiotikaresistenzen und Zoonosen begegnet werden.
Wären das nicht erfreuliche Aussichten für unsere Kinder? Eine solche Strategie sollten wir ihnen zuliebe unbedingt anstreben.