8. Zuhn 299

»Langsam, Kimi!«

Sie hob den Kopf. Alexa befand sich in der Säule in der Mitte der Zentrale. Links und rechts von ihr sah sie die drei anderen Wannen. Sie waren noch geschlossen.

»Was ist mit ihnen?«, fragte sie.

»Ich habe erst einmal nur dich geweckt.«

»Warum das? Geht es den anderen nicht gut?«

Ein Bild machte sich in ihrem Kopf breit. Es war so blendend hell, dass sie die Augen schließen musste, um es zu erkennen. Sie hatte diesen Dialog schon einmal erlebt. Ein Déjà-vu oder ein Traum? Das hier konnte nicht real sein. Alexa war auf Krungthep geblieben. Vermutlich befanden sie sich noch im Hyperraum, und sie träumte wirr.

»Was ist mit dir?«, fragte Alexa.

Kimi öffnete die Augen wieder und versuchte, sich am Rand der Wanne hochzuziehen. Ein grässlicher Schmerz fuhr in ihren rechten Flügel. Das Bild zerbrach in tausend Scherben. Das war die Wirklichkeit.

»Ich … habe Schmerzen«, sagte sie.

»Tolkut hat mir von eurer tollkühnen Landung im Schiff berichtet«, sagte Alexa. »Angesichts dessen geht es dir noch ziemlich gut. Die Wanne wird den Bruch in ein paar Tagen geheilt haben.«

»In ein paar Tagen? Wo sind wir? Werden wir nicht mehr verfolgt?«

»Wir haben das Sonnensystem erreicht. Gleich beginnt die Bremsphase. Unsere Verfolger haben uns verloren. Einem Hyperraumtunnel ist von außen nicht anzusehen, wohin er führt.«

»Aber was machst du hier, Alexa?«

»Ich habe es in letzter Sekunde noch auf die Sphäre geschafft. Mir schien, ihr könntet eine Pilotin gebrauchen.«

»Ich freue mich, dich zu sehen. Warum hast du mich vor den anderen geweckt?«

»Ich bin zwar die Pilotin, aber du bist mein Boss. Du musst die Genehmigung zur Einleitung der Bremsphase geben.«

»Genehmigung erteilt.«

»Danke. Und nun erhol dich gut.«