Beim ersten Mal ist das Ankommen, wie durch eine muffige Jahrmarktgeisterbahn zu irren. Ein paar unecht aussehende Puppen, Schwarzlicht, ein Labyrinth und Spiegeltricks.
Und gleichzeitig wummert mein Herz, meine Muskeln sind angespannt und alle Sinne hellwach, weil ich weiß, dass an irgendeiner Ecke der schlimme Moment wartet, dass irgendwo der mies bezahlte Typ im Zombiekostüm steht, der mich plötzlich packt, und ich kreische, und mein Herz dreht durch, und das ist sein wahrer Lohn, meine albern panischen Schreie, die albern panischen Schreie dieses unbedrohten Idioten in einer Rummelattraktion.
Und dann bin ich auf der anderen Seite, und er ist nicht gekommen.
Er sitzt nämlich auf seinem Sofa in einem völlig anderen Stadtteil, raucht und schaut die Zusammenfassung eines Fußballspiels, das ihn nicht interessiert. Aber das weiß ich damals nicht.
Dann bin ich raus und weiter, kann die Geisterbahn schon gar nicht mehr sehen.
Und er? Hat den Job vielleicht gar nicht angenommen. War ihm vielleicht zu albern oder Knieprobleme.
Und ich bin schon lange, Tage, nicht mehr auf dem Rummel und schaue immer noch suchend in die Menge. Ich gehe zur S-Bahn, und irgendwas ist da doch, irgendwas sitzt ein paar Vierer weiter und steigt an derselben Haltestelle aus. Und ich nehme einen anderen Weg nach Hause und weiß, dass es nichts bringt, dass er, wenn ich die Haustür öffne, schon auf meinem Sofa sitzt und Fußball guckt.