– Das ist Ludovico Einaudi, ein viel gerühmter Pianist. Sie kennen ihn vielleicht schon, ohne es zu wissen. Er hat auch die Musik zu Ziemlich beste Freunde gemacht.
Ich sitze in der Kreativwerkstatt, im tragbaren CD-Player läuft der Soundtrack von Ziemlich beste Freunde.
Ich versuche, Britney Spears abzupausen, damit ich sie sticken kann. Jeder Strich misslingt. Zu große Augen oder Meerschweinchenaugen, eine Michael-Jackson-Nase, Lippen, die aussehen wie zu drall aufgeblasene Folienballons. Was ich nicht total misslungen finde, sorgt dafür, dass ich denke, ich bin so widerlich selbstverliebt, dass ich den größten Dreck für okay halte.
Ich glaube, Ziemlich beste Freunde ist der Film, den ich am meisten hasse. Jetzt gerade ist er mir egal, aber ich weiß, dass ich Ziemlich beste Freunde von Herzen hasse. Dass Ziemlich beste Freunde für mich der Inbegriff des inhaltsleeren und kunstlosen Wohlfühlfilms für Menschen mit Theaterabos und Bücherregalen ist.
Jetzt mit dem Soundtrack fühlen Britney und ich uns an wie eine ein bisschen zu offensichtliche Inszenierung. Til Schweiger, Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer sticken gefallene Popstars. Als wären in diesem Raum voller feuchtmatschiger Tonquader, Stofffetzen, Ausmalmandalamappen und Korbflechtutensilien keine Wahrheit und kein Ernst zu finden. Als wären wir hier nur gefangen, damit noch ein emotionaler Moment, noch eine liebenswerte Pointe passiert.