Knapp zwei Jahre vorher. Daniel und ich gehen durch Karlsruhe. Es ist dunkel, aber lichtverschmutzt. Es ist irgendwie zu kalt. Überall Baustellen, die ganze Stadt ist aufgerissen. Ich sage, dass ich heute nicht unter Leute gehen kann, und wir gehen unter Leute. Vom schönen Hotel zum schönen Rathaus sind es fünf Minuten Fußweg. Wir kommen an, wir klettern Treppen hinauf, dann noch ein paar Stufen, dann werde ich auf einer Bühne stehen und Worte ablesen, von denen ich glaube, dass es meine Worte sind. Ich werde manchmal hochsehen, wie man es macht. Ich werde knapp über die letzte Reihe hinwegsehen, denn so fühlt sich jeder gemeint. Manchmal hochsehen, knapp über die letzte Reihe hinweg, und Pausen machen an den Stellen, an denen Pausen gut sind. Ich werde souverän wirken, und ich werde verloren wirken. Ich werde zu schnell lesen und mich ein paar Wochen lang dafür verachten. Ein paar Wochen lang werde ich alles versaut haben. Dann wird es gehen.