6. KAPITEL

Am nächsten Morgen stand Melina in der Küche und bereitete das Frühstück vor.

Adam betrat frisch geduscht die Küche und duftete verführerisch nach seinem Aftershave.

Heute trug er anstatt seines üblichen Business-Outfits legere Hosen und ein enges braun-weißes T-Shirt. Er sah umwerfend aus und brachte Melinas Herz zum Hüpfen.

„Guten Morgen“, murmelte Melina.

Adams Blick wirkte eher nüchtern. Wie konnte er sich nur aufführen, als ob gestern Nacht nichts geschehen war?

„Guten Morgen.“ Adam atmete genussvoll den Duft der warmen Zuckerbrötchen ein. „Du warst anscheinend schon früh auf den Beinen.“

Melina versuchte, sich darauf zu konzentrieren, den Zuckerguss auf die Brötchen aufzutragen und nicht auf Adams aufregenden Körper zu starren. Wenn er so tun konnte, als ob nichts passiert war, dann schaffte sie das auch. Obwohl es ihr schwerfiel. „Ich glaube, ich bin innerlich immer noch auf die Zeit in Athen eingestellt. Und da ich nicht mehr schlafen konnte, habe ich beschlossen, Frühstück zu machen.“

Sie teilte ihm allerdings nicht die wahren Gründe mit, weshalb sie nicht mehr einschlafen konnte, nachdem sie Adam schlafend auf dem Fußboden entdeckt hatte. In Wirklichkeit musste sie fortwährend an diesen sinnlichen Blick denken, mit dem er sie letzte Nacht angesehen hatte. Niemals könnte sie ihm erzählen, wie sehr sie sich nach diesem Kuss gesehnt hatte.

Melina wusste, dass sie mit dem Feuer spielte. Aber würde ein einziger Kuss wirklich so viel verändern?

Sie konnte sich nichts mehr vormachen. Wenn sie nicht höllisch aufpasste, war sie auf dem besten Weg, sich in ihn zu verlieben. Würde er ihr erster Mann sein? Ja, sie wäre bereit für ihn. Vorher musste sie jedoch sichergehen, dass er sie auch liebte und nicht nur körperliches Interesse an ihr hatte.

Nur der Zwischenfall mit Jamie hatte sie davor gerettet, sich in seine Arme zu werfen. Wer weiß, was dann noch alles passiert wäre.

Da er aber den Rest der Nacht auf dem Fußboden verbracht hatte, sah sie dies als Zeichen, dass auch er sich nicht sicher war, ob der Kuss ein Fehler gewesen wäre.

Adam beobachtete Melina dabei, wie sie den Zuckerguss auf die Brötchen auftrug. Es erregte ihn, wie sie sich mit der Zunge über die Lippen fuhr, um einen Spritzer Zuckerguss abzuschlecken. Wie gern hätte er das selbst getan. Aber unter diesen Umständen war das unmöglich.

Was hatte es nur mit dieser Frau auf sich, dass sie ständig seine Sinne verwirrte? Die Vorstellung, mit ihr in den nächsten Monaten zusammenzuleben und enthaltsam zu sein, kam ihm immer abstruser vor.

Es war für Adam undenkbar, eine weitere ernsthafte Ehe einzugehen, da ihm das Scheitern der ersten sehr nahegegangen war. Außerdem zweifelte er daran, dass eine Frau überhaupt mit ihm zusammenleben wollte, wenn er ständig auf Geschäftsreisen war. Das war ja auch der Grund für die Trennung von seiner ersten Frau gewesen.

„Daddy! Ich bin wach.“ Jamie kam in die Küche gerannt und blieb bei Melina stehen. Jamie hatte sofort erkannt, dass es dort etwas für sie gab. „Oh, wie lecker! Kann ich den Löffel ablecken?“

„Ja. Aber erst, nachdem du dich angezogen hast.“ Melina lachte. „Dann kannst du ein Brötchen und ein Glas Milch zum Frühstück haben.“

„Kein Müsli? Mommy sagt immer, dass mir Müsli beim Wachsen hilft.“

„Das stimmt. Müsli ist gut für dein Wachstum, aber heute musst du nicht mehr wachsen. Heute ist ein besonderer Tag. Sogar dein Vater bleibt hier.“

„Wow!“ Jamie drehte sich im Kreis, warf ihrem Vater eine Kusshand zu und lief zurück in ihr Zimmer. „Ich bin gleich wieder zurück.“

Die Szene berührte Adam so sehr, dass er an die Vergangenheit denken musste. Er hatte sich damals nie einen Tag freigenommen, außer wenn er krank war. Es wäre wahrscheinlich alles anders gekommen, wenn er nur etwas mehr Zeit mit seiner Familie verbracht hätte.

Am liebsten hätte er noch einmal von vorn angefangen. Er hatte damals zwar viel verreisen müssen, aber er hätte seine Familie auch mitnehmen können. Während er beobachtete, wie Melina und Jamie miteinander umgingen, wünschte er sich, dass er wieder eine glückliche Familie haben könnte. Aber er wusste auch, dass es nicht unmöglich war, da er diese Ehe unter anderen Voraussetzungen eingegangen war.

„Möchtest du einen Kaffee zu den Brötchen?“, fragte Melina.

„Meinst du den dickflüssigen starken Kaffee aus Griechenland, der wie Schlamm aussieht und mir Haare auf der Brust wachsen lässt?“ Adam ging zu ihr und betrachtete die seltsam geformte griechische Kaffeekanne in ihrer Hand. „Ja, bitte. Ich kann nicht mehr ohne diesen Kaffee leben, seitdem ich das erste Mal in Athen war.“

„Du findest ihn dickflüssig wie Schlamm, und er lässt Haare auf deiner Brust wachsen?“ Melina genoss den köstlichen Kaffeeduft. Irgendwie konnte sie an diesem Morgen nicht viel mit Adams Humor anfangen. Vor allem nicht, wenn sie dadurch wieder an den Morgen auf Korfu denken musste, als sie mit dem Kopf auf seiner Brust aufwachte.

Adam lächelte und sah sie herausfordernd an.

Melina war sich sicher, dass er auch an die Nacht auf Korfu gedacht hatte. Möglicherweise war es aber auch eine Anspielung auf letzte Nacht.

Sie erwiderte sein Lächeln zögerlich und schenkte dann Kaffee für sie ein. Dann deutete sie auf einen Stuhl, um ihre Verwirrung zu überspielen. „Setz dich. Das Frühstück ist in ein paar Minuten fertig.“

„Toll.“ Adam sah auf den Teller mit frisch gebackenen Brötchen. „So etwas hätte ich nie erwartet. Ich darf mich wirklich glücklich schätzen. Du kannst gut mit Kindern umgehen und bist eine Spitzenköchin. Was hast du sonst noch alles an verborgenen Talenten?“

Sobald er den Satz ausgesprochen hatte, bemerkte Adam die Zweideutigkeit, die in seinen Worten lag.

„Du meinst als Frau?“

Melina sah ihn so herausfordernd an, dass Adam heiß wurde.

„Auch als Frau“, sagte Adam und zuckte mit den Achseln. Er versuchte, äußerlich cool zu bleiben, auch wenn er sehr erregt war. Wenn sie erfuhr, wie groß sein Verlangen nach ihr war, dann würde sie wahrscheinlich sofort ihre Koffer packen und nach Hause fliegen. Er durfte nicht vergessen, dass sie lediglich als Haushälterin und Kindermädchen hierhergekommen war, und nicht als seine Geliebte.

Die Liebe trifft einen, wenn man sie am wenigsten erwartet, dachte Melina. Leider schien Adam nicht so für sie zu empfinden. Sonst hätte er nicht über so belanglose Dinge wie Kinderbetreuung und Backen mit ihr geredet. Wenn er wirklich an ihr interessiert wäre, dann hätte er sie längst in die Arme genommen und geküsst.

Sie fragte sich, ob Adam sie letzte Nacht geliebt hätte, wenn sie ihm gestanden hätte, dass sie ihn begehrte. Vielleicht hätte er es getan, aber wären dann auch Gefühle bei ihm im Spiel gewesen?

„Alle griechischen Frauen können kochen“, antwortete sie schließlich nüchtern. „Das ist nur einer der Gründe dafür, weshalb wir so gute Ehefrauen sind.“

„Und was sind die anderen Gründe?“

Sie holte tief Luft. „Es wird behauptet, dass wir sehr leidenschaftlich sein können.“

Adam hob die Brauen. „Das habe ich auch schon gehört. Trifft es denn zu?“

Melina schwieg und aß ihr Brötchen.

„Habe ich etwas Falsches gesagt?“, hakte Adam nach.

Melina fand nicht schlimm, was er gesagt hatte, sondern was er nicht gesagt hatte. Sie hatte ihm die ideale Gelegenheit gegeben, auf letzte Nacht einzugehen, und er hatte es nicht getan. „Wieso glaubst du das?“

Adam trank einen Schluck Kaffee. „Entschuldige, dass ich das jetzt anspreche. Aber … wenn du glaubst, dass …“ Er machte eine Pause und fing von vorn an. „Ich wollte nur klarstellen, dass es letzte Nacht nie zu mehr als einem Kuss gekommen wäre.“ Bevor sie darauf reagieren konnte, wechselte er schnell das Thema. „Außerdem weiß ich jetzt, wie wir das Problem mit dem Schlafplatz lösen. Ich werde eine Schlafcouch besorgen.“ Er deutete auf Jamies Zimmer. „Natürlich werden wir immer noch im gleichen Raum schlafen.“

„Damit niemand jemals die Wahrheit erfährt?“

„Ganz genau. So wird Jamie sich nicht wundern, warum wir in verschiedenen Zimmern schlafen, und die Einwanderungsbehörde kann uns nicht auf die Schliche kommen. Es macht dir doch nichts aus, oder?“

„Nein, überhaupt nicht. Letzte Nacht ist ja auch nichts passiert.“

Melina sagte das ganz beiläufig, dabei wusste sie genau, dass es nicht stimmte. Sie begehrte Adam mehr denn je.

Und er schien sie genauso sehr zu wollen, nur dass er andere Gründe hatte. Er konnte einfach nicht widerstehen, wenn ihm eine Frau nahe war.

Sie wollte ihn hingegen, weil sie sich immer mehr zu ihm hingezogen fühlte. „Eine Couch ist eine vernünftige Lösung.“ Melina versuchte, so nüchtern zu klingen wie er. „Aber ich finde, dass ich auf der Couch schlafen sollte. Ich bin viel kleiner als du.“ Sie holte die Kaffeekanne, schenkte sich ein und setzte sich wieder an Tisch, ohne Adam dabei anzusehen.

Adam erwähnte nicht, dass er einen Teil der Nacht auf dem Boden verbracht hatte, obwohl er eigentlich wissen musste, dass sie ihn morgens dort entdeckt hatte.

Sie kannte seine Gründe und wusste auch, warum er nicht sofort zurückgekommen war, nachdem Jamie wieder eingeschlafen war. Er wollte sichergehen, dass er nicht wieder in Versuchung kam, wenn er zurückkehrte.

Außerdem dachte er möglicherweise auch an Melinas Rolle in Jamies Leben. Vielleicht wollte er klarstellen, dass sie Jamies Kindermädchen war – mehr nicht. Jamie sollte schließlich die Hauptrolle in Adams Leben spielen. Das konnte Melina vollkommen verstehen.

„Was hältst du davon, wenn wir heute Morgen in die Stadt fahren und deine Greencard beantragen?“, fragte er. „Danach könnten wir uns noch ein paar Sehenswürdigkeiten ansehen. Du solltest keine Zeit verlieren.“

Was für ein Dummkopf sie doch war. Sie zerbrach sich den Kopf über ihre Beziehung zu Adam, während er darüber nachdachte, wie er sie am schnellsten loswerden konnte.

„Das wäre super“, sagte Melina und ließ alle Hoffnungen hinter sich, Adam eine wirkliche Ehefrau zu werden. „Wir könnten Jamie mitnehmen.“ Sie machte eine Pause und schob ihre Kaffeetasse beiseite. „Bevor wir gehen, wollte ich dir noch sagen, dass es mir lieber wäre, wenn du mir mehr Zeit mit Jamie geben würdest. Sie muss sich an mich gewöhnen. Je früher, desto besser.“

„Das könnte problematisch werden. Ich hätte vor der Hochzeit daran denken sollen, wie sie auf dich reagieren würde. Anscheinend ist sie nicht glücklich darüber, dass wir zusammen sind. Ich mache mir aber mehr Sorgen, was passiert, wenn sie sich an dich gewöhnt hat und du uns dann wieder verlässt.“

Damit hatte Adam einen weiteren Grund, Melina nicht näher an sich und seine Tochter heranzulassen.

„Dann werde ich Jamie die Wahrheit sagen müssen“, erklärte Melina ruhig. „Ich werde ihr so gefühlvoll wie möglich beibringen, dass ich nur so lange hier bin, bis ich meine Greencard habe.“

„Nein!“, platzte es aus Adam heraus. „Das mit der Scheinehe war meine Idee. Also kann ich auch mutig genug sein und meiner Tochter alles erklären.“

Schweigend sammelte Melina die Teller und Tassen ein und trug sie zur Spüle. Adam hätte sich nicht klarer ausdrücken können. Er konnte es kaum erwarten, sie endlich loszuwerden.

Sie schwor sich, von nun an nichts mehr zu unternehmen, um die Distanz zwischen ihnen zu mindern. Sie würde nur noch ihre Pflichten tun … mehr nicht.

„Zwei Jahre?“

„Das habe ich dir ja schon von Anfang an gesagt.“ Adam sah auf den Papierstapel, den der Beamte der Einwanderungsbehörde ihm gegeben hatte. „Und diese zwei Jahre beginnen erst, nachdem wir alle Formulare abgegeben haben und die Behörden die Möglichkeit hatten, uns einen Besuch abzustatten. Wer weiß, wie lange das dauern kann.“

Melina starrte auf den Stapel Papiere in Adams Hand. Die vielen Menschen, die sich in der Einwanderungsbehörde aufhielten, belegten eindrucksvoll, dass es unmöglich war, die Greencard schnell und unbürokratisch zu bekommen. „Gibt es denn keine andere Möglichkeit, an eine Greencard zu gelangen?“, fragte sie verzweifelt.

„Ohne einen gewieften Anwalt kannst du wohl nur abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Bist du sicher, dass du da durch willst? Vielleicht solltest du besser wieder nach Hause fliegen.“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich liebe zwar mein Land, aber ich habe schon immer davon geträumt, in den Vereinigten Staaten zu leben.“ Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich bin erst zwei Tage hier, aber ich weiß jetzt schon, dass ich hier leben möchte.“

„Melina, warum reden wir nicht draußen weiter?“

Sie nickte nur.

Als sie draußen waren, fuhr Adam fort. „Du weißt ja, dass das mit der Scheinehe eine spontane Idee war. Die Greencard zu bekommen ist aber ein langer Prozess.“ Er stockte, weil er nach Jamie sah, die gerade dabei war, einen Automaten mit Süßwaren zu begutachten. „Wenn wir unsere jetzige Situation betrachten, bin ich fest davon überzeugt, dass sich unsere Hochzeit noch annullieren lässt. Dann könntest du jederzeit nach Griechenland zurückkehren.“

„Und was ist mit Jamie? Wer würde sich um sie kümmern? Ich habe doch versprochen, auf sie aufzupassen.“

„Ich kümmere mich um sie. Und wenn ich wieder weg muss, werde ich schon jemanden für sie finden.“

„Nein“, sagte Melina entschlossen. „Ich habe fest vor, mein Versprechen einzuhalten, auch wenn ich keine Greencard bekomme. Da du nun meinen Vater kennengelernt hast, müsstest du eigentlich wissen, dass er bei meiner Rückkehr denken würde, dass ich versagt habe und alles bereue. Er würde darauf bestehen, dass ich einen Mann seiner Wahl heirate. Dann müsste ich wahrscheinlich mein Leben lang in Nafplion bleiben. Das könnte ich niemals verkraften.“

„Bist du dir da wirklich so sicher? Vielleicht würde dein Vater Einsicht zeigen und dich deinen Ehemann selbst wählen lassen. Er liebt dich doch über alles.“

„Natürlich liebt er mich, genauso wie ich ihn liebe. Er denkt eben nur, dass es seine Pflicht ist, sich um mich zu kümmern. Die Hochzeit meiner Eltern war auch arrangiert. Und trotzdem waren sie glücklich bei ihrer Hochzeit. Mein Vater sagt immer, dass die Liebe erst nach der Eheschließung kommt. Er glaubt wirklich daran.“

„Daddy!“ Jamie unterbrach sie. „Ich habe Hunger. Kann ich einen Schokoriegel haben?“

Beunruhigt durch Melinas Worte, klemmte Adam die Formulare unter den Arm und griff in die Tasche, um nach Kleingeld zu suchen. „Einen Moment. Ich gebe ihr nur kurz etwas Geld“, sagte er zu Melina.

Melina schüttelte den Kopf und ergriff seine Hand. „Nein!“

„Wie bitte?“ Adam sah sie überrascht an. „Wir sollten noch einmal in Ruhe darüber reden.“

„Ich meine Jamie. Sie sollte keine Süßigkeiten mehr essen. Heute Morgen hatte sie schon ein Zuckerbrötchen, deshalb sollte sie etwas Ordentliches zu Mittag essen … etwas ohne Zucker.“

Jamie sah erwartungsvoll ihren Vater an. „Daddy?“

Adam zögerte einen Moment, nickte Melina zu und wandte sich dann an Jamie. „Nicht jetzt, mein Schatz. Du solltest etwas Anständiges essen. Wie wäre es, wenn wir Melina den Fisherman’s Wharf zeigen?“

Jamie protestierte zwar lautstark, aber Adam blieb hart. „Komm jetzt endlich. Ich weiß doch, dass dir das Essen auf dem Kai schmeckt.“

„Ich will jetzt aber einen Schokoriegel!“ Jamie starrte Melina feindselig an. „Das ist alles deine Schuld!“

„Jamie! Benimm dich!“, ermahnte Adam sie. Er war schon immer zu nachgiebig gegenüber Jamie gewesen. Aber als Teilzeitvater war ihm nichts anderes übriggeblieben. Er hatte sie viel zu selten gesehen, um streng mit ihr sein zu können. „Melina hat recht. Du solltest etwas Gesundes zu Mittag essen.“

Jamie machte einen Schmollmund und ließ sich zurückfallen. „Ich will nach Hause zu meiner Mommy.“

Melina ging zurück zu Jamie und hockte sich vor sie. „Erinnerst du dich daran, wie du mir erzählt hast, dass deine Mutter auf einem gesunden Frühstück besteht?“

Jamie nagte an der Unterlippe.

Melina wusste, dass sie bei Jamie nur weiterkam, wenn sie ihre Mutter erwähnte. „Du hast doch schon etwas Süßes zum Frühstück gehabt. Ich bin mir sicher, dass deine Mutter froh wäre, wenn du ein anständiges Mittagessen bekommst.“

Adam stand schweigend neben ihnen und war beeindruckt von Melinas Geduld. Jeder andere Frau hätte wahrscheinlich nicht ihre Zeit damit verschwendet, Jamie zu erklären, was gut für sie war.

Adam war sich aber auch darüber im Klaren, dass er Jamie zu sehr verwöhnte. Immer wenn sie bei ihm war, konnte sie tun und lassen, was sie wollte. Er beschloss, ab sofort strenger mit ihr zu sein, um sowohl seiner Exfrau als auch Melina das Leben zu erleichtern.

Wahrscheinlich würde Melina eine Zeit lang bei ihnen bleiben. Es dauerte ja mindestens zwei Jahre, bis sie ihre Greencard bekam. Adam musste deshalb Melina, aber auch Jamie zeigen, dass er sie als seine Familie betrachtete. Er würde ab sofort die Regeln befolgen und keine Vereinbarungen mehr infrage stellen, vor allem nicht die zwischen Melina und ihm.