7. KAPITEL

Adam war alles andere als begeistert, dass Melina und er nun in getrennten Betten schlafen würden. Er hatte ein Schlafsofa in einem Laden bestellt, bevor sie mit dem Rundgang durch die Stadt starteten.

Die Tour zu den Sehenswürdigkeiten von San Francisco war sehr angenehm. Zu Adams Erleichterung war Melina zu müde, um weitere Diskussionen wegen der Schlafsituation anzufangen. Als sie nach dem Mittagessen zurückkehrten, standen schon die Möbelpacker mit dem Sofa vor dem Haus.

Zweifelnd betrachtete Adam das riesige Möbelstück. Trotzdem sah es nicht groß genug aus, um ihm einen angenehmen Schlaf zu ermöglichen. Seufzend zeigte er den Möbelpackern den Weg ins Schlafzimmer.

Melina brachte Jamie ins Wohnzimmer, gab ihr Kekse und ein Glas Milch und erlaubte ihr, ein Video mit ihren Lieblingscartoons zu sehen.

Als die Möbelpacker das Haus verlassen hatten, ging Melina zu Adam ins Schlafzimmer und sah sich das Sofa an. „Glaubst du wirklich, dass es groß genug für dich ist?“

Adam zuckte mit den Schultern. „Es ist vielleicht ein bisschen klein, aber immer noch besser als der Fußboden.“

„Das Sofa ist nicht lang genug für dich. Ich werde darauf schlafen. Du kannst das Bett haben.“

Adam überlegte kurz und beschloss, dass es noch einmal einen Versuch wert war, gemeinsam im Bett zu schlafen. Er wusste aber, dass die Versuchung, Melina zu berühren, nicht geringer geworden war. „Meinetwegen schlafe ich im Bett. Aber nur, wenn du es mit mir teilst. Wir bauen einfach wieder eine Trennlinie.“

„Das klappt doch nie, das weißt du selbst. Deswegen hast du doch auch letzte Nacht auf dem Boden geschlafen, oder?“

„Ja.“ Für Adam war noch nicht alles verloren. Immerhin hatte sie nicht Nein gesagt. Und der Boden war wirklich hart. „Ich habe das doch nur gemacht, weil ich wusste, dass ich nicht im gleichen Bett mit dir schlafen kann, ohne dich zu berühren.“

Melina errötete.

„Ich will dich“, fuhr Adam fort. „Und nicht nur, weil du eine attraktive Frau bist. Langsam fange ich an, Gefühle für dich zu entwickeln.“ Es überraschte ihn selbst, was er da von sich gab. „Ich habe inzwischen begriffen, dass du die Frau bist, die ich schon seit Langem gesucht habe.“

Melina wurde warm ums Herz. Da war etwas in Adams Blick, was sie verwirrte. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. „Ich dachte, das ist bloß eine Scheinehe für dich ist.“

„Das habe ich auch gedacht … bis heute. Aber tief in mir hat sich etwas verändert. Du bist eine wundervolle Frau, Melina. Du bist faszinierend und – wenn ich das sagen darf – auch sehr sexy.“

Melina errötete noch mehr. „Wie willst du das behaupten? Wir kennen uns doch kaum.“

„Ich kenne dich gut genug. Und ich würde dir gern zeigen, wie sehr ich dich begehre. Ich meine …“ Adam machte eine Pause. „Glaubst du, es wäre falsch, wenn wir miteinander schlafen würden?“ Er streichelte sanft ihre Wange. „Was meinst du?“

Adams Blick durchbohrte sie, als ob er ihre Gedanken zu lesen versuchte.

Melina frohlockte. Endlich hatte er ihr seine Zuneigung gezeigt. Sie nahm seine Hand und führte sie zu ihren Lippen. „Das hast du schön gesagt, Adam. Ich empfinde genauso für dich und wünsche mir nichts lieber, als mit dir zu schlafen.“

Adams Augen glänzten. Er kam einen Schritt auf sie zu und sah zur Tür. „Jetzt etwa?“

Seine Stimme ließ Melina erschauern. „Nein. Wir sind zwar verheiratet, aber uns immer noch zu fremd. Was passiert, wenn sich herausstellt, dass unser Verlangen nacheinander nur körperlich ist?“

„Ich kann im Moment nicht an morgen denken.“ Adam zog sie näher an sich. „Ich glaube nicht, dass es falsch ist, was wir füreinander empfinden.“

„Natürlich ist nichts falsch daran, sich zu lieben. Das ist nur nicht der richtige Zeitpunkt und nicht der richtige Ort dafür. Wir müssen uns zuerst noch näher kennenlernen.“

„Uns näher kennenlernen? Du weißt doch schon alles über mich. Was willst du denn noch alles erfahren?“

„Es geht nicht nur darum.“ Melina konnte kaum der Versuchung widerstehen, ihre Lippen auf seine zu pressen. Hastig wandte sie sich von ihm ab. „Wenn ich mich einem Mann hingebe, dann soll er derjenige sein, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringe. Und ich bin mir nicht sicher, ob du glaubst, dieser Mann zu sein.“ Sie sagte ihm allerdings nicht, dass sie ihn für eben diesen Mann hielt.

Adam schien auch nicht davon überzeugt zu sein. „Gut. Dann machen wir es eben so, wie du es willst. Heute Nacht schlafe ich auf dem Sofa. Ich werde dir beweisen, wie viel ich für dich empfinde, Melina, auch wenn es eine lange Zeit dauert.“

Melina war sich über Adams Motive noch nicht im Klaren. Sie fragte sich, ob er ihr den Wunsch nach einer Familie bieten konnte, wonach sie sich insgeheim schon lange sehnte. Deshalb musste sie sich erst einmal zusammenreißen, um nicht in seine Arme zu sinken. Zuerst wollte sie die Antworten auf ihre Fragen finden.

Sie ahnte, dass es nichts bringen würde, wenn er auf dem Sofa schlief. Allein schon zu wissen, dass er sich im selben Raum aufhielt, würde sie um den Schlaf bringen.

Und später am Abend traf ihre Befürchtung ein. Jedes Mal, wenn Adam sich auf dem Sofa wälzte, wurde Melina warm. Sie bekam kaum die Augen zu, da sie ständig an sein eindeutiges Angebot denken musste. Natürlich hätte sie auch einfach nachgeben und mit ihm schlafen können. Ihr Körper sehnte sich danach, aber ihr Herz war einfach noch nicht bereit dafür.

Adam atmete vor Erleichterung auf, nachdem die letzten zwei Wochen vergangen waren, ohne dass er seine Vereinbarung mit Melina verletzt hatte. Je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass es am besten war, Melina entscheiden zu lassen, in welche Richtung sich ihre Beziehung entwickelte. Er hatte ihr gestanden, wie er für sie empfand, und darüber war er froh.

Melina war mittlerweile schon routiniert im Umgang mit dem Haushalt und seiner Tochter.

Jamie beklagte sich zwar noch manchmal, dass sie ihren Kopf nicht immer durchsetzen konnte, fing aber langsam an, sich mit der Situation anzufreunden.

Melina erleichterte Adams Leben erheblich. Sie kümmerte sich um Jamie, kochte das Essen, räumte auf und half bei allen Problemen, die auftauchten. Immer wenn Adam auf Geschäftsreise war, konnte er sich darauf verlassen, dass Jamie versorgt war. Das war das Wichtigste für ihn. Deswegen hatte er Melina auch eingestellt. Trotzdem sehnte er sich mehr denn je nach ihrer Nähe.

Als seine Exfrau an diesem Morgen anrief und ihm mitteilte, dass sie Jamie wieder zu sich nehmen wollte, damit Jamie ihre Stiefgeschwister kennenlernte, sah er seine Chance. Ihm gefiel zwar nicht der Gedanke, Jamie gehen zu lassen, aber es war die beste Möglichkeit, um Melina näherzukommen.

„Du kannst immer noch den Rest des Sommers bei mir verbringen, meine Prinzessin“, erklärte Adam, nachdem er Jamie mitgeteilt hatte, dass Jeanettes neuer Ehemann mit seinen zwei Töchtern auf sie wartete. „Ich würde mich freuen, wenn du wieder zurückkommst. Aber das ist deine Entscheidung.“

Jamie schoss aus dem Stuhl hoch und lächelte. „Ich komme dich wieder besuchen, Daddy, das verspreche ich. Ich habe aber niemanden zum Spielen hier. Und bei Mommy zu Hause habe ich zwei neue Schwestern. Ist das nicht toll?“

„Komm, Jamie.“ Melina streckte ihr die Hand entgegen. „Ich werde dir beim Packen helfen.“ Sie freute sich für Jamie. Auch sie hatte es genossen, Geschwister zum Spielen zu haben, auch wenn es bedeutete, dass sie weniger Aufmerksamkeit bekam. Jamie würde nun wieder eine richtige Familie haben, und das war auch gut so.

„Ich bringe Jamie zuerst zu ihrer Mutter und sehe anschließend kurz in meinem Lagerhaus vorbei“, sagte Adam. „Wenn ich zurück bin, können wir uns noch etwas die Stadt ansehen.“

Melina horchte auf. Sehenswürdigkeiten zu besichtigen war zwar schön und gut, aber etwas aus Adams Leben zu erfahren, würde ihr dabei helfen, ihn besser zu verstehen. „Vielleicht könntest du mich vorher abholen und mich in das Lagerhaus mitnehmen?“

„Klar.“ Adam freute sich über Melinas Begeisterung. Sie schien interessierter daran zu sein, seinen Job kennenzulernen, als seine Exfrau jemals gewesen war. Jeanette hatte das Lagerhaus nur ein einziges Mal betreten, da sie behauptet hatte, dass sie die strengen Gerüche nicht vertragen könne.

Jamie zögerte, als sie mit ihrem Koffer an der Tür stand und sich von Melina verabschiedete. „Kann ich ein paar von den Keksen mit nach Hause nehmen, die ich gebacken habe?“

„Natürlich.“ Melina lief mit ihr in die Küche und packte die Kekse in eine Dose ein. „So bleiben sie frisch und lecker.“

„Wie wäre es, wenn du dich bei Melina dafür bedankst, dass sie dir gezeigt hat, wie man Kekse backt?“ Adam sah Jamie mit erhobenen Brauen an. „Oder noch besser, wie wäre es mit einem Kuss für sie zum Abschied?“

„Danke für den Backkurs und die Kekse, Melina“, sagte Jamie pflichtbewusst. „Können wir wieder welche backen, wenn ich zurückkomme?“

„Aber klar. Ich habe unzählige Rezepte.“

Wenigstens für diesen Moment hatte Melina Jamie für sich gewonnen.

Jamie hob die Hand und warf ihr eine Kusshand zu. „Wirst du hier sein, wenn ich zurückkomme?“

Melinas und Adams Blicke trafen sich. Sie wusste nicht, ob sie bei Jamies Rückkehr noch da wäre. Bis Melina ihre Greencard bekam, wollte sie eigentlich schon bei Adam bleiben. Sie wusste allerdings nicht, wie sich die Dinge entwickeln würden.

„Bis demnächst, meine Kleine. Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen.“ Melina küsste Jamie auf die Stirn und winkte ihr zum Abschied.

Die Szene, die sich vor Adam abspielte, nahm ihn sehr mit. Er war begeistert davon, wie liebevoll Melina sich von Jamie verabschiedete. Jemanden wie Melina hatte er sich schon immer gewünscht. Es sah ganz so aus, als seien seine Träume in Erfüllung gegangen.

Das riesige Warenlager von Adam Blake International Foods befand sich am Rand der Bucht von San Francisco. Es lag direkt am Fährhafen und schien im Zentrum des internationalen Handels der Stadt angesiedelt zu sein. Melina war angenehm überrascht, dass die geschäftige Gegend wie Athens Hafenstadt Piräus wirkte.

Sie erinnerte sich daran, wie ihr Vater sie als kleines Mädchen nach Piräus mitgenommen hatte, um den Versand der Pistazien aus dem familieneigenen Unternehmen zu organisieren. Damals hatte sie schon davon geträumt, in ferne Länder zu reisen. Es waren aber alles nur Träume gewesen, die wohl nie Wirklichkeit werden konnten. Bis zu dem Tag, als sie Adam in der Botschaft getroffen hatte. Seitdem hatte sich alles verändert.

Melina bemerkte, wie Adam sie verwundert ansah. „Das alles erinnert mich an meine Kindheit.“ Sie erzählte ihm von den Ausflügen mit ihrem Vater nach Piräus.

„Es ist faszinierend, was?“ Adam lächelte und nahm ihre Hand. „Vor Jahren bin ich hierhergekommen und sah, was für eine aufregende kleine Welt das hier ist. Seitdem hat sie mich nicht mehr losgelassen. Das geschäftige Treiben, die Geräusche und die Düfte aus aller Welt faszinieren mich.“

„Du bist wie mein Vater. Der einzige Grund, weshalb er nicht wie du durch die Welt reist, ist meine Mutter. Selbst jetzt, wo meine Brüder und ich erwachsen sind, bleiben die beiden zu Hause.“

„Vielleicht hätte ich auch dem Beispiel deines Vaters folgen sollen“, sagte Adam und lächelte dann. „Dann hätten wir uns aber nie kennengelernt.“

Melina errötete, und ihr Herz sprang vor Freude. Ihre Gefühle für Adam wurden immer stärker.

„Sollen wir weitergehen?“, fragte Adam.

„Natürlich.“ Melina stellte glücklich fest, dass Adam noch immer ihre Hand hielt.

Die Straßen am Hafen waren voll schreiender Stauer, die die Schiffe be- und entluden. Lastwagen kämpften sich den Weg durch die engen Gassen, und der Geruch von frisch gefangenem Fisch und Gewürzen aus der ganzen Welt hing in der Luft.

Melina atmete tief ein, als sie bei Adams Lagerhaus ankamen. „Ich habe bis jetzt noch gar nicht bemerkt, wie sehr ich mein Land vermisse. Das hier erinnert mich alles sehr an Griechenland.“

„Warte erst, bis du drinnen bist. Näher an Griechenland kann man nicht kommen, ohne San Francisco zu verlassen.“ Adam öffnete die Tür und ließ Melina hinein.

Das Lagerhaus war ein zweistöckiges klimatisiertes Gebäude mit einem Holzboden, der den Geruch der Gewürze über die Jahre in sich aufgenommen hatte.

Die Hauptebene, in der sich auch Adams Büro befand, war in zwei Bereiche aufgeteilt. In einem Bereich gab es ausschließlich Wein. Auf einigen Flaschenetiketten konnte Melina sogar den Namen ihres Heimatdorfes Nafplion erkennen.

Würzmittel und Nüsse füllten den zweiten Bereich. Hier stellte Melina voller Freude fest, dass einige Säcke mit den Pistazien ihrer Familie gefüllt waren. Überall standen Fässer mit Gewürzen und Oliven. Den größten Platz nahmen allerdings die Flaschen mit Olivenöl ein, für das ihr Land bekannt war. Es duftete nach fein gemahlenem Kaffee.

Melina holte tief Luft und lächelte zufrieden. „Wenn ich meine Augen schließe, kommt es mir so vor, als ob ich im Lager meines Vaters in Nafplion wäre.“

„Das freut mich. Ich hatte nämlich schon ein schlechtes Gewissen, dass ich dich aus deiner vertrauten Umgebung gerissen habe. Aber wie du siehst, kann man sich auch mitten in San Francisco wie in Griechenland fühlen.“

Benommen von all den intensiven Eindrücken nickte Melina. In einer Ecke entdeckte sie eine Reihe von Statuen, die griechische Sagenhelden darstellten. Vor allem ein ineinander verschlungenes Paar hatte es ihr angetan.

„Interessant, was?“, fragte Adam trocken. „Tatsächlich sind diese Statuen gleich nach dem Olivenöl meine Bestseller.“

„Das kann ich mir gut vorstellen.“ Melina betrachtete das Paar näher. „Sie wirken so echt, als ob sie wirklich ineinander verliebt wären.“

Adam kam zu Melina und musterte die Statue. Der Bildhauer hatte es verstanden, das Verlangen der beiden Liebenden kunstvoll in Szene zu setzen.

Inspiriert von dem ausdrucksstarken Kunstwerk, schweiften Adams Gedanken wieder zu Melina, die verträumt lächelnd neben ihm stand. Ob sie wohl das Gleiche dachte wie er? Vielleicht war das der richtige Moment, um ihr zu zeigen, wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlte. Außerdem sorgten die Statuen für die ideale Atmosphäre, um Melina zu verführen.

Als sie sich von den Statuen abwandte, war Adam plötzlich ganz nah bei ihr und umarmte sie.

Vor Schreck riss sie Mund und Augen auf. Ganz langsam hob sie den Blick und sah ihm in die Augen.

Adam schnupperte an ihrem Hals und war wie berauscht von ihrem Duft. Alles, was er in diesem Moment wollte, war sie zu küssen … seine griechische Göttin. Er wusste, dass er sie nicht bedrängen durfte. Aber er konnte nun nicht mehr anders. Er musste sie in den Armen halten und ihr zeigen, wie viel er für sie empfand. Aber liebte er sie auch?

Nach seiner ersten gescheiterten Ehe war er sich nicht sicher, ob er einer Frau noch einmal die Liebe geben konnte, die sie verdiente. Eigentlich sollte er nur Dankbarkeit gegenüber Melina empfinden, doch in Wirklichkeit begehrte er sie so sehr, dass er es kaum aushalten konnte. Er zog sie ganz fest an sich.

„Adam?“

Das Zögern in ihrer Stimme sagte ihm, dass sie ahnte, was er vorhatte. Er wusste, dass sie ihn genauso wollte wie er sie.

„Erinnerst du dich noch, als du gesagt hast, dass wir uns kaum kennen?“, flüsterte er in ihr Ohr. „Das mag vor drei Wochen der Fall gewesen sein, aber seitdem hat sich viel verändert. Wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht. Nun sollten wir uns richtig kennenlernen. Natürlich kannst du jederzeit Nein sagen.“

„Nein. Ich meine Ja.“ Melina lächelte und bereitete sich auf den Kuss vor. „Vielleicht hast du wirklich recht. Du bist ja immerhin mein Ehemann. Ich begehre dich, Adam.“

Adam beugte sich nach vorn, berührte sanft ihre Lippen und küsste sie.

Sie legte die Hände auf seinen Nacken und erwiderte den Kuss, während er zufrieden stöhnte.

„Ich will dich, Melina. Lass uns einfach nur an den Moment denken, und nicht daran, was morgen ist.“

Melina seufzte, als er mit der Zunge zwischen ihre Lippen glitt und den Kuss vertiefte.

„Ich liebe dich“, sagte sie, obwohl sie sich noch nicht einmal sicher war, ob er sie bei all der Leidenschaft hörte. Von diesem Moment hatte sie schon lange geträumt, und Adam war der Mann, mit dem sie ihren Traum teilte. Ihre Knie wurden plötzlich weich, deshalb war sie froh, als Adam sie hochhob, in sein Büro trug und auf eine Ledercouch legte.

„Bist du dir sicher, dass du es willst?“, fragte er lächelnd. „Du kannst immer noch Nein sagen.“

„Ich bin mir sicher“, sagte sie mit leuchtenden Augen.

Adam zog ihr behutsam die Bluse aus und küsste ihre nackten Schultern. „Alles in Ordnung?“

Melina nickte schüchtern. Er legte die Arme um sie, öffnete ihren BH und zog ihn ihr aus. „Sag mir, wenn ich aufhören soll.“

Aufhören? Melina schüttelte den Kopf. Sie wollte keinesfalls, dass er aufhörte. Schon seit Wochen hatte sie sich diesen Moment herbeigewünscht, obwohl sie anfangs nicht zu träumen gewagt hätte, dass ihre Scheinehe zu einer echten werden konnte. All ihre Zweifel und Bedenken hatten sich plötzlich in Luft aufgelöst, während Adam ihr zärtliche Worte ins Ohr flüsterte.

Ohne den Blick von Melina zu lassen, zog Adam sich aus.

Melinas Herz hämmerte wie wild. Würde Adam sie immer noch wollen, wenn er herausfand, dass sie noch unberührt war?

Ihre Gedanken schwanden, als er sie umarmte und ihre Schläfen küsste. Er streichelte sie am ganzen Körper und zog sie dann näher an sich, sodass sie seine Erregung spüren konnte. Melina begann zu zittern.

„Ich kann gar nicht genug von dir bekommen“, murmelte Adam, während er ihre Brüste mit den Lippen verwöhnte und sie überall küsste.

Melina genoss jede seiner Berührungen. Adam löste Gefühle in ihr aus, die sie nicht kannte. Obwohl sie noch nie zuvor einen Mann geliebt hatte, bewegte sie intuitiv ihre Hände, streichelte seinen Körper und erwiderte seine heißen Küsse. Es konnte nicht falsch sein, was sie taten. Melina begehrte ihn unendlich.

Adam sah Melina lächelnd an. Er streichelte zuerst ihre Schenkel und wagte sich dann bis zu ihrer empfindsamsten Stelle vor.

Melina rang nach Atem. Sie konnte es kaum noch erwarten, endlich eins mit ihm zu werden.

Als Adam schließlich vorsichtig in sie eindrang, kam dies einer Explosion für sie gleich, die jeden Gedanken schwinden ließ und sie in eine unglaubliche Ekstase versetzte.