9. KAPITEL

Melina hoffte, dass Adam genügend Griechisch während seiner Geschäftsreisen gelernt hatte, um sie verstehen zu können. Sie begrüßte ihn auf Griechisch an der Tür. „Warum kommst du so spät?“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange, was ihn offenbar sehr überraschte. Nachdem sie gestern nicht gerade im Guten auseinandergegangen waren, konnte sie ihm das nicht verübeln. Bevor er irgendetwas sagen konnte, was sie vielleicht verraten hätte, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Sei vorsichtig, es sind Leute von der Einwanderungsbehörde da.“

Zu ihrer Erleichterung legte Adam die Arme um sie. Sie wusste nicht genau, wie viel er von dem verstand, was sie zu ihm sagte. Trotzdem fuhr sie auf Griechisch fort. „Sie wollen wissen, wie wir uns kennengelernt haben, und warum wir gerade zu dem Zeitpunkt geheiratet haben, als ich meinen Job verloren habe.“ Weitere Details konnte sie ihm nicht mehr erzählen, aber er musste wenigstens wissen, wie gefährlich die Situation war.

Melina zog Adam in das Wohnzimmer, wo ihre Gäste gerade aufgestanden waren. Sie lächelte selbstbewusst. „Bitte entschuldigen Sie. Immer wenn ich aufgeregt bin, fange ich an, in meiner Muttersprache zu reden. Ich habe meinem Mann gerade erklärt, dass Sie von der Einwanderungsbehörde sind.“

Adam hatte genug verstanden, um zu wissen, dass Melina äußerst besorgt wegen des Besuchs war. Aber erst als sie erwähnt hatte, dass die Leute von der Einwanderungsbehörde kamen, läuteten die Alarmglocken bei ihm.

Melina schien zu befürchten, dass die Beamten ihnen die Scheinehe nicht abkauften. Sie sah wohl ihre Greencard in Gefahr. Adams Hoffnung, dass sie nicht nur wegen der Greencard mit ihm zusammenlebte, verblasste immer weiter. Für ihn war es offensichtlich, dass ihr die Aufenthaltserlaubnis wichtiger war als er.

Trotz allem wollte Adam ihr weiterhin helfen. Er hatte sie immerhin aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und in einen fremden Kulturkreis gebracht. Sie hatte ja außer ihm niemanden in den Vereinigten Staaten.

Adam legte die Arme wieder um Melina und tadelte sie lachend vor den Augen der Beamten. „Ich fürchte, dass meine Frau meine Griechischkenntnisse erheblich überschätzt. Wie waren Ihre Namen bitte?“

Mr. Webber verzog keine Miene und reichte ihm eine weitere Visitenkarte. „Tom Webber von der US-Einwanderungsbehörde. Das ist meine Kollegin Miss Camden. Wir sind hier, um zu untersuchen, ob bei Ihrer Eheschließung alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Die Zeitdauer zwischen Mrs. Blakes Ankunft in den Staaten und dem Antrag der Greencard war nämlich ungewöhnlich kurz.“

„Aha.“ Adam zuckte mit den Achseln. „Was kann ich denn für Sie tun?“

Mr. Webber machte Anzeichen, sich zu setzen.„Macht es Ihnen etwas aus?“

Adam deutete auf die Stühle. „Nehmen Sie bitte Platz. Melina, kannst du vielleicht etwas zu trinken für unsere Gäste holen?“

„Natürlich. Daran hätte ich vorher schon denken sollen. Tut mir leid.“

Melina ging in die Küche und ließ Adam mit den Beamten allein. Sie musste schnell wieder zurückkehren, um sicherzugehen, dass Adam ihnen die gleichen Antworten gab wie sie. Sie holte vier Gläser aus dem Küchenregal, eine Karaffe Limonade aus dem Kühlschrank und richtete einen Teller mit Keksen an. Dann brachte sie alles auf einem Tablett ins Wohnzimmer.

Adam fiel ihr gequältes Lächeln auf, als sie zurückkam. Hilfsbereit nahm er ihr das Tablett ab und stellte es auf den Tisch. Er war sich sicher, dass Melina ihnen eine Geschichte erzählt hatte, die möglichst dicht bei der Wahrheit blieb. Hoffentlich hatte sie aber nicht die volle Wahrheit erzählt, denn sonst würden sie beide ziemlichen Ärger bekommen.

Adam hielt Smalltalk, während Melina Limonade in die Gläser einschenkte und den Teller mit den Keksen herumreichte. Als sie sich ebenfalls gesetzt hatte, sah Adam zu Mr. Webber. „Also, was kann ich für Sie tun?“

Mr. Webber wischte sich Puderzucker mit einer Serviette vom Mund und trank einen Schluck Limonade. Dann räusperte er sich und sah auf seine Notizen. „Wie lange kennen Sie nun schon Miss Kostos?“

„Sie meinen Mrs. Blake“, sagte Adam lächelnd. „Wir haben vor etwa einem Monat in der amerikanischen Botschaft geheiratet. Ich bin mir sicher, dass das aus Ihren Unterlagen hervorgeht.“

„Natürlich“, stimmte Mr. Webber zu. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir trotzdem zu erzählen, wie lange Sie Mrs. Blake nun schon kennen?“

Adam war verwirrt, denn er wusste nicht genau, was er antworten sollte. Mit der falschen Antwort konnte er alles zunichtemachen. Dann sah er aus dem Augenwinkel, wie Melina ihm ein Zeichen gab. Sie hob die rechte Hand und kratzte sich mit zwei Fingern hinter dem Ohr. Wollte sie ihm damit sagen, dass es zwei Monate waren … oder etwa zwei Jahre?

Mr. Webber unterbrach das Schweigen, indem er die Frage wiederholte.

„Wir sind uns vor ungefähr zwei Jahren begegnet“, sagte Adam und sah Melina lächelnd an. „So richtig kennen wir uns aber erst seit der Hochzeitsnacht.“ Er hasste es, Melina verlegen zu machen, aber wenn dieser Kommentar Mr. Webber nicht davon überzeugte, dass sie immer noch frisch verliebt waren, dann konnte ihnen nichts mehr helfen.

Miss Camden lächelte. „Und Sie waren auf Korfu in den Flitterwochen. Ich habe gehört, dass Korfu die schönste griechische Insel ist.“

„Deshalb habe ich die Insel auch für unsere Hochzeitsreise ausgewählt.“

„Eine spontane Hochzeit, die mit einer eintägigen Hochzeitsreise endete?“ Mr. Webber sah wieder auf seine Notizen. „Das kommt mir doch etwas übereilt vor.“

Miss Camden seufzte. „Wie romantisch!“

„Ja, Korfu ist wirklich sehr für eine Hochzeitsreise zu empfehlen“, bestätigte Adam. „Auch wenn ein Tag wirklich nicht ausreicht.“

Mr. Webber sah seine Kollegin missmutig an und fuhr fort. „Haben Sie denn überhaupt Mrs. Blakes Familie vor der Hochzeit kennengelernt?“

Adam nickte. „Ja, am Tag vor der Trauung.“ Zum Glück hatte Mr. Webber keine Ahnung davon, wie dieses Treffen verlaufen war.

„Unsere Ermittlungen besagen, dass die Familie Kostos in einem kleinen Dorf lebt und sehr traditionsbewusst ist. Wie lässt sich das Ihrer Meinung nach mit einer schnellen Heirat mit einem Ausländer in Einklang bringen?“

„Es ging alles gar nicht so schnell.“ Adam zwinkerte Melina zu. „Ich hatte schon lange darüber nachgedacht, Melina einen Antrag zu machen. Aber bei all meinen Geschäftsreisen hatte sich keine Zeit dafür gefunden. Als mir dann jedoch klar wurde, dass ich für längere Zeit in die Staaten musste, habe ich sie einfach gefragt und gleich mit mir genommen. Natürlich war ihre Familie nicht besonders froh darüber, aber letztendlich freut sie sich mit uns.“

Hoffentlich kam Mr. Webber nicht noch auf die Idee, Melinas Familie zu befragen. Das hätte wohl das Ende ihrer Ehe bedeutet.

Mr. Webber las wieder in seinen Unterlagen. „Was war der Grund für Ihre plötzliche Abreise in die Staaten?“

„Meine Exfrau rief mich an und erklärte mir, dass sie wieder heiraten möchte. Deshalb hatte sie mich gefragt, ob ich nach Hause kommen und auf unsere kleine Tochter aufpassen kann, während sie ihre Flitterwochen verbringt.“

„Aha! Und deshalb haben Sie ein Kindermädchen gebraucht?“ Mr. Webber sah ihn fragend an.

„Nein“, sagte Adam ruhig. „Ich wollte Melina von Anfang an heiraten.“

Adam legte den Arm um Melina und wandte sich wieder an

Mr. Webber. „Wenn das erst mal alles wäre, dann könnten wir die Befragung doch auch auf einen anderen Tag verlegen, oder nicht?“ Er deutete auf den Esstisch, auf dem immer noch die Teller und Kerzen standen. „Sie haben bestimmt Verständnis dafür, dass meine Frau und ich heute unseren besonderen Tag feiern möchten.“

Mr. Webber wirkte überrascht. „Ihren besonderen Tag?“

„Ja. Heute vor einem Monat haben wir geheiratet. Das müsste doch auch aus Ihren Unterlagen hervorgehen.“

Mr. Webber klappte den Ordner zu und stand auf. „Ich möchte nicht um den heißen Brei herumreden, Mr. Blake. Ihre übereilte Hochzeit mit einer Ausländerin kommt uns verdächtig vor. Sie wirft einige Fragen auf.“

„Und die wären?“

„Sie wissen, dass es gegen das Gesetz ist, ausländische Arbeitskräfte in die Vereinigten Staaten zu bringen.“

Adam erstarrte, als ihm klar wurde, dass seine Karriere und vielleicht sogar seine Freiheit auf dem Spiel standen. „Das ist eine Unverschämtheit! Meine Frau hilft mir beim Haushalt und passt manchmal auf meine Tochter auf, mehr aber auch nicht.“

Mr. Webber räusperte sich.„Mein Büro wird Sie wegen eines weiteren Gesprächs kontaktieren. Währenddessen möchte ich Sie bitten, dass Sie beide das Land nicht verlassen.“

„Selbstverständlich.“ Adam war wütend über die Bürokratie, die Mr. Webber vertrat. Am liebsten wäre er auf den Mann losgegangen, wenn nicht so viel von seinem Bericht abhinge. Seine Erfahrung mit solchen Menschen hatte ihm gezeigt: Je weniger sie zu sagen hatten, desto wichtiger machten sie sich. Mr. Webber bestätigte diese Theorie.

Adam wartete, bis die Tür hinter den Beamten zugefallen war. Dann wandte er sich an Melina, die zu seiner Überraschung Tränen in den Augen hatte. „Was ist los? Habe ich Mr. Webbers Fragen falsch beantwortet?“

„Nein.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln, das sehr gequält ausfiel. „Du hast alle Fragen richtig beantwortet. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn ich gar nichts zu ihnen gesagt hätte. Du kennst die Gesetze deines Landes genauer als ich.“

Adam wusste, dass er besser über Mr. Webbers drohende Worte nachgedacht hätte. Stattdessen kämpfte er wieder gegen das Verlangen an, Melina in die Arme zu nehmen.

Es war nicht alles seine Schuld. Melinas Lächeln raubte ihm den Atem. Er musste sich aber zusammenreißen und darauf konzentrieren, was er sich vorgenommen hatte. Warum überhaupt die Tränen? Es sah doch danach aus, als ob sie die Greencard bekommen würde. „Sag mal, ist unsere Hochzeit wirklich einen Monat her, oder habe ich einfach richtig geraten wegen des Essens?“, fragte Adam schließlich.

„Ja und nein. Heute Abend wollte ich dir ein besonderes Abendessen zaubern. Ich muss gestehen, dass ich einfach deine volle Aufmerksamkeit haben wollte.“

Adam horchte auf. Wenn Melina nur wüsste. Es war gar nicht notwendig, dass sie ihm sein Lieblingsessen auftischte, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Die hatte sie schon lange. Wie gern hätte er diesen romantischen Abend mit ihr zusammen verbracht. Aber vielleicht war es auch besser so, da er sonst nur wieder in Versuchung gekommen wäre.

„Ich habe heute wirklich schon zu viele Unterhaltungen geführt“, sagte er schroffer als beabsichtigt. „Außerdem haben wir uns doch längst darauf geeinigt, dass nichts mehr zwischen uns passieren wird.“

„Ist es nicht besser, miteinander zu reden, als sich wie Fremde aufzuführen?“

„Melina, wir waren Fremde, als wir uns getroffen haben, und wir sind es immer noch. Warum belassen wir es nicht einfach dabei?“

Auch wenn er den Ausdruck in ihren Augen nicht ertragen konnte, so war es doch besser, wenn er abblockte – schon aus reinem Selbstschutz. Er lockerte seine Krawatte und deutete auf den Esstisch. „Du musst dir keine Mühe mit dem Essen machen. Es tut mir leid, dass du viel Arbeit damit gehabt hast. Aber ich habe keinen Hunger. Ich habe unterwegs schon etwas gegessen.“

„Willst du nicht mal ein Glas Wein oder griechische Appetithäppchen?“

„Nein, danke. Ehrlich gesagt hatte ich einen harten Tag und würde am liebsten nur noch ins Bett gehen.“ Er zog die Jacke aus und ging zum Schlafzimmer.

Melina stockte der Atem, als Adam vor der Tür stehen blieb und kurz überlegte, ob er hineingehen sollte oder nicht. Entsetzt beobachtete sie, wie er sich schließlich umdrehte und in Jamies Zimmer verschwand.

Damit wollte er ihr anscheinend zeigen, dass er sich gegen eine wirkliche Ehe mit ihr entschieden hatte.

Enttäuscht räumte sie den Tisch ab, stellte den Wein zurück in den Kühlschrank und warf die verbrannte Lasagne in den Mülleimer. Sie hatte es satt, Adam dazu zu bringen, ihr zuzuhören. Am liebsten hätte sie ihm erklärt, wie unwichtig ihr mittlerweile die Greencard war, und wie gern sie eine Familie mit ihm gegründet hätte. Aber er ließ sie ja nicht.

Sie besann sich auf die Fähigkeiten, die sie von ihrer Mutter gelernt hatte. Griechische Frauen waren bekannt für ihre mentale Stärke und ihre Entschlossenheit, das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Und das wollte sie jetzt tun. Wenn sie schon keine Familie mit Adam haben konnte, dann würde sie eben auf eigenen Beinen stehen.

Wenn Adam ihre Scheinehe mit all den Vereinbarungen führen und ihre gegenseitige Zuneigung ignorieren konnte, dann könnte sie das auch.

Und wenn er sich durch seine Arbeit von ihrer Beziehung ablenken konnte, dann wäre auch sie dazu in der Lage.

Ganz einfach. Melina würde sich eine Arbeit suchen, für die sie keine Greencard benötigte. Sie musste einfach nur einen Ort finden, wo sie gebraucht wurde und ihr der griechische Hintergrund von Vorteil wäre. Ein Ort, wo die Einwanderungsbehörde sie niemals suchen würde.

Papadakis’ Laden!

Katherine Papadakis hieß Melina mit offenen Armen willkommen. „Erzählen Sie! Wie ist das romantische Abendessen mit Ihrem charmanten Ehemann verlaufen?“

„Er hat sich überhaupt nicht dafür interessiert. Weder für mein Essen noch für irgendetwas anderes.“ Melina sprach Griechisch mit Katherine, da es ihr so leichter fiel, Katherine die Schande zu beichten. „Mein Plan, die Aufmerksamkeit meines Mannes zu erlangen, ist vollkommen fehlgeschlagen.“

„Das kann doch nicht wahr sein!“ Mrs. Papadakis sah sie mit weit geöffneten Augen an. „Es liegt nur daran, dass Ihr Mann Amerikaner und kein Grieche ist. Er mag zwar ein feiner Kerl sein, aber nur Griechen denken mit ihrem Herzen und ihrer Seele. Amerikaner hingegen denken mit ihrem …“ Katherine schüttelte den Kopf.

„Ich dachte, dass Adam anders ist“, sagte Melina betroffen. „Wir mögen zwar innerhalb weniger Tage nach unserem ersten Treffen geheiratet haben, aber schon nach kurzer Zeit habe ich mich in ihn verliebt. Ich wollte doch nur eine Chance, um es ihm erzählen zu können.“

„Ein echter griechischer Mann hätte Ihnen niemals widerstehen können. Er hätte gewusst, dass man die Liebe nicht einfach leugnen kann. Vor allem, wenn Sie ihm griechischen Wein und die Häppchen von meinem Mann serviert hätten. Und was war mit dem Pastitso?“

„Die ist mir zu allem Übel auch noch verbrannt.“

„Du meine Güte! Bevor oder nachdem er sein Desinteresse gezeigt hat?“

Melina zuckte mit den Achseln. „Davor, aber das war auch egal. Er hat gesagt, dass er bereits unterwegs gegessen hätte.“

„Er ist eben kein Grieche. Ich habe eine Idee, wie man Adam umstimmen könnte.“

„Mir ist auch etwas eingefallen“, sagte Melina entschlossen. „Diesmal möchte ich meinen Mann aber nicht verführen … falls Sie das jetzt denken.“

Sie wollte ein neues Leben beginnen, und sie brauchte Adam dafür nicht mehr. Immerhin bin ich keine neunundzwanzigjährige Jungfrau mehr, dachte sie und lächelte zufrieden. „Ich habe zwar noch keine Greencard, aber ich will einen Job finden, um mich von meiner Einsamkeit abzulenken. Da Sie und Ihr Mann der griechischen Gemeinschaft angehören, dachte ich, dass Sie vielleicht jemanden kennen, der einen Job für mich hätte.“ Sie wartete geduldig auf eine Antwort, während Mrs. Papadakis sie betrachtete. Hoffentlich gab ihr die Frau keine Ratschläge mehr, wie sie Adam verführen könnte. Von nun an war ihre Ehe nämlich nur noch eine geschäftliche Abmachung. So wie Adam es anscheinend wollte.

„Der Himmel schickt Sie“, sagte Mrs. Papadakis schließlich und strahlte. „Mein Mann musste dringend nach Griechenland zurück … sein Vater ist erkrankt. Ich bin hiergeblieben, um mich um den Laden zu kümmern, aber ich könnte gut Hilfe gebrauchen. Wenn Sie also möchten, können Sie hier eine Weile arbeiten.“

„Ohne Greencard?“

„Das ist kein Problem. Mit meinen Verbindungen kann ich Ihnen problemlos eine befristete Arbeitserlaubnis besorgen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Und Sie sind sicher, dass Ihr Ehemann nichts dagegen hätte?“

Melina nickte stolz. Niemand würde ihr ungestraft sagen können, was sie zu tun oder zu lassen hatte. Ab sofort war sie auf sich allein gestellt und wollte ihre neue Freiheit genießen. „Das geht schon in Ordnung. Die Frauen scheinen in diesem Land freier als in Griechenland zu sein. Außerdem wird er es gar nicht bemerken, dass ich tagsüber nicht im Haus bin.“

„Gut, dann kommen Sie. Ich möchte Ihnen den Laden zeigen. Und noch etwas: Nennen Sie mich doch Katherine. Wenn Sie hier arbeiten, dann werde ich wie eine Mutter für Sie sein. Fühlen Sie sich wie zu Hause.“

Melina lächelte zufrieden und wusste, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.