12. KAPITEL

Als Melina am nächsten Morgen in Jamies Bett aufwachte, war sie fest davon überzeugt, dass alles doch nur ein Traum gewesen sein musste. Sie war wohl vor Erschöpfung eingeschlafen.

Dabei hatte alles so echt gewirkt. Sie konnte sich genau daran erinnern, wie Adam sie gestreichelt und mit seinen Liebkosungen wunderbare Gefühle bei ihr ausgelöst hatte.

Hatte sie wirklich nur geträumt, dass er ihr zärtliche Worte ins Ort geflüstert und ihren Nacken dabei gestreichelt hatte?

Wenn es aber kein Traum gewesen war, wie hatte er dann einfach von ihr weggehen können, nachdem sie sich nach seiner Liebe gesehnt hatte?

Sie ließ ihren Blick durch den Raum wandern und entdeckte Jamies Teddybär, der friedlich auf einem Stuhl saß. Der Bär war genauso allein und verlassen wie sie.

Melina musste sich nun entscheiden, ob sie so weiterleben konnte. Ihr Herz sagte ihr, dass sie bleiben und Adams richtige Ehefrau und die Mutter seiner Kinder werden sollte. Ihr Verstand zwang sie aber dazu, das Haus zu verlassen und ihr eigenes Leben zu führen.

Sie musste sich endlich der Wahrheit stellen. Letzte Nacht war nur ein Traum gewesen. Adam begehrte sie zwar körperlich, aber anscheinend gingen seine Gefühle für sie nicht tiefer.

Enttäuscht warf Melina die Bettdecke zur Seite und stand auf. Sie hatte eine Entscheidung getroffen. Da Jamie nun nicht mehr im Haus war, gab es keinen Grund mehr, bei Adam zu bleiben.

Adam war fest entschlossen, Melina zu zeigen, wie sehr er sie liebte. Deshalb verließ er früher als sonst das Lagerhaus und machte sich auf den Weg nach Hause. Jetzt, wo sie endlich wieder allein im Haus waren, konnte er ihr endlich beweisen, wie viel sie ihm bedeutete.

Je mehr er darüber dachte, desto deutlicher wurde ihm, dass es viele Missverständnisse zwischen ihnen gegeben hatte. Sie würden trotzdem wieder zueinander finden, da war er sich sicher. Alles, was er brauchte, war etwas Zeit allein mit ihr.

„Melina!“, rief er, als er das Haus betrat.

Da er keine Antwort bekam, lief er durch das ganze Haus und suchte in jedem Zimmer nach ihr. Sein Herz begann zu rasen, als nichts darauf hindeutete, dass Melina noch im Haus war. Sie war gegangen und hatte ihm noch nicht einmal eine Nachricht hinterlassen.

Adam hatte sie gestern in Jamies Zimmer dabei beobachtet, wie sie frisch gewaschene Kleidung in zwei Stapel teilte. Hatte sie da etwa schon gepackt?

Tatsächlich – ihre Koffer waren nicht mehr da.

Adam bekam kaum noch Luft. Nachdem sie ihn letzte Nacht in ihr Bett gezogen hatte und er einfach gegangen war, hatte sie ihn verlassen. Auch wenn sie nicht richtig wach gewesen war, schien dies ihr letzter Versuch gewesen zu sein, ihm näherzukommen. Und er hatte sie zurückgewiesen. Wie konnte er nur so dumm sein?

Er kehrte in Jamies Zimmer zurück, setzte sich auf das Bett, in dem vor Kurzem noch die Liebe seines Lebens gelegen hatte, und überlegte, wo sie hingegangen sein konnte. Das Bett war frisch gemacht. Die Decke, mit der er Melina gestern Nacht zugedeckt hatte, lag zusammengefaltet am Fußende des Bettes.

Adam erinnerte sich daran, wie er letzte Nacht an ihrem Bett gesessen und Melina ihm zugeflüstert hatte, wie sehr sie ihn liebte. Er hatte nicht widerstehen können und sie gestreichelt. Wie zart und verführerisch sie sich angefühlt hatte.

Er dachte daran, wie sie die Arme nach ihm ausgestreckt und ihn dazu aufgefordert hatte, endlich wieder mit ihr zu schlafen. Aber er konnte es einfach nicht tun. Sie war ja noch nicht einmal richtig bei klarem Verstand gewesen. Deshalb hatte er bis zum nächsten Tag warten wollen. Und nun war es wohl endgültig zu spät.

Melina schien heute Morgen nach dem Aufstehen eine Entscheidung getroffen zu haben. Und die hatte nichts mehr mit dem zu tun, was sie ihm gestern Nacht noch zugeflüstert hatte. Kein Wunder, dass sie nun weg war – hatte er sie doch zurückgewiesen.

Wo konnte sie bloß stecken?

War Andreas früher als geplant zurückgekehrt und hatte seine Schwester zurück nach Griechenland mitgenommen? Oder hatten sie schon Pläne geschmiedet, bevor Andreas nach Los Angeles aufgebrochen war?

Die Türklingel ertönte.

Adam eilte zum Hauseingang und öffnete die Tür.

Ein Postbote händigte ihm ein Telegramm aus. Es war von Andreas. Er teilte ihnen mit, dass er sich verspäten und erst heute am späten Abend oder morgen früh ankommen würde.

Adam atmete erleichtert auf. Melina war also noch nicht mit ihrem Bruder nach Griechenland zurückgeflogen. Sie musste sich in San Francisco aufhalten.

Er durfte keine Zeit verlieren. Dass Melina ihn verlassen wollte, stand für ihn fest. Wo war sie aber hingegangen, wenn sie keine wirklichen Freunde in San Francisco hatte? Außer …

Natürlich! Zu Katherine Papadakis. Die freundliche Frau war in kurzer Zeit zu Melinas einziger Freundin in der Stadt geworden.

Zwanzig Minuten später stand Adam vor Katherine Papada-kis’Tür.

„Was meinen Sie damit, dass Melina verschwunden ist?“, rief Katherine erschrocken aus. „Hat sie sich verirrt? Haben Sie schon die Polizei gerufen?“

„Verirrt? Das weiß ich nicht.“ Adam verlor fast die Beherrschung. „Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass ich vor einer Stunde nach Hause gekommen bin und sie nicht mehr da war. Ich dachte, dass sie vielleicht bei Ihnen ist.“ Adam spähte über Katherines Schulter. Er konnte nur Frauen sehen, die durch den Laden liefen und ihre Einkäufe erledigten.

„Melina ist nicht hier. Sie hat mich heute Morgen angerufen, um mir zu sagen, dass sie nicht mehr im Laden arbeiten wird. Wen kennt sie denn sonst noch in San Francisco?“

Adam schüttelte den Kopf. Er vermutete, dass Katherine mehr über Melinas Aufenthaltsort wusste, als sie zugeben mochte. Katherine wollte sie anscheinend schützen. „Ich habe keine Ahnung“, gab er zu und sah sich weiter im Laden um. „Sie ist einfach gegangen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Ich weiß gar nicht, wo ich mit der Suche anfangen soll.“

Katherine hob die Brauen und sah Adam verärgert an. „Was haben Sie denn über das Baby gesagt? Vielleicht ist sie deswegen weggelaufen.“

„Es geht mehr darum, was ich nicht gesagt habe. Entschuldigen Sie, ich muss jetzt los.“

Katherine verdrehte die Augen und hob die Hände. „Männer! Sie wollen immer nur reden!“ Sie schüttelte den Kopf. „Gehen Sie und finden Sie Ihre Frau! Und wenn Sie sie finden, dann hören Sie mit dem Reden auf. Griechische Frauen wollen lieber Taten sehen. Zeigen Sie ihr, wie Sie für sie empfinden!“

„Das werde ich auch“, antwortete Adam inbrünstig.

„Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie sie finden. Und denken Sie daran: Taten, keine Worte!“

Adam winkte Katherine zu, während er in sein Auto stieg. Die Frau hatte recht. Wenn er Melina fand, würde er seine Zeit nicht mit Worten verschwenden. Er musste ihr zeigen, wie sehr er sie liebte.

Eilig machte er sich auf den Weg zum Internationalen Flughafen von San Francisco. Die halbe Stadt schien allerdings auch auf dem Weg dorthin zu sein. Deshalb kam er seinem Ziel nur langsam näher.

Eine halbe Stunde später parkte Adam sein Auto auf dem Parkplatz des Flughafens und rannte zum Terminal.

Im Gebäude sah er in alle Richtungen und versuchte, Melina ausfindig zu machen. Wahrscheinlich wartete sie auf Andreas, der aus Los Angeles kommen sollte. Im Gegensatz zu Adam wusste sie aber nicht, dass ihr Bruder sich verspätete.

Er musste sie unbedingt finden, bevor sie den Flughafen verließ und in die Nacht verschwand. Und dann wollte er sie überzeugen, wieder mit ihm nach Hause zurückzukehren.

Katherine Papadakis’Worte gingen ihm nicht aus dem Sinn. Taten, keine Worte! Er würde sich daran halten, aber erst, nachdem er Melina gestanden hatte, dass er sie liebte.

Gerade als er Melina an der Information ausrufen lassen wollte, sah er sie aus der Toilette kommen. Sie lief direkt auf die Anzeigetafel der ankommenden Flüge zu.

„Melina! Warte!“

Melina drehte den Kopf in Adams Richtung und wandte sich gleich wieder ab, als sie ihn erkannte. Sie hatte wohl vor, ihn zu ignorieren.

„Geh weg!“, sagte sie wenig später, als Adam neben ihr stand. „Ich würde zwar liebend gern in den Staaten bleiben, aber ich scheine hier nicht willkommen zu sein. Sobald mein Bruder ankommt, sage ich ihm, dass ich mit ihm zurück nach Hause fliege.“

„Dein Zuhause ist hier bei mir, Melina. Und auch das unseres Babys.“ Er versuchte, ihre Hand zu ergreifen.

„Mein Zuhause ist Nafplion“, sagte sie und wich vor ihm zurück. „Dort bin ich wenigstens willkommen.“

„Vergiss Nafplion! Ich möchte, dass du hierbleibst, mein Schatz.“ Adam wollte sie in die Arme nehmen und ihr zeigen, wie viel ihm an ihr lag.

„Du hast doch nur körperliches Interesse an mir, Adam. Mehr nicht.“

„Nein. Das hast du vollkommen missverstanden. Ich möchte, dass du bei mir bleibst, weil ich dich liebe und den Rest meines Lebens mit dir verbringen möchte. Vertrau mir einfach.“

Ein Paar, das neben Melina stand, drehte sich um. Die Frau sah zu Adam, seufzte und gab ihrem Mann einen Klaps auf die Schulter. „Warum kannst du nicht auch so schöne Dinge zu mir sagen, Robert?“

Der Mann sah Adam mürrisch an. „Falls Sie die Dame belästigen, dann sollten Sie besser zusehen, dass Sie verschwinden. Ansonsten werde ich den Sicherheitsdienst rufen.“

Ein uniformierter Wachmann näherte sich ihnen. „Belästigt Sie dieser Mann, junge Dame?“

„Die junge Dame ist meine Ehefrau. Verstehen Sie?“, sagte Adam empört.

„Das mag vielleicht sein. Trotzdem können Sie sie zu nichts zwingen. Und ich habe den Eindruck, als möchte die Dame lieber gehen.“ Der Wachmann drehte sich zu Melina. „Gehe ich recht in meiner Annahme?“

Melina erstarrte. Sie wollte auf keinen Fall, dass Adam ihretwegen verhaftet wurde und ins Gefängnis wanderte, wo man ihre Scheinehe bestimmt durchschauen würde.

In ihrem Kopf drehte sich alles. Adam war ein angesehener Geschäftsmann und Vater. Was wäre, wenn die Presse von seiner Verhaftung Wind bekäme? Alles, was er sich in jahrelanger Arbeit aufgebaut hatte, wäre verloren.

Das konnte sie ihm einfach nicht antun. Auch wenn er ihr das Herz gebrochen hatte, liebte sie ihn immer noch zu sehr. Sein einziges Vergehen war doch, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte.

„Es tut mir leid, dass wir Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet haben“, sagte Melina zu dem Wachmann. Sie ließ ihre Koffer fallen und lächelte ihn an. „Ich glaube, ich habe einfach nur die Geduld mit meinem Mann verloren. In Wirklichkeit wollte ich gar nicht verreisen. Ich habe nur etwas überreagiert.“

Der Wachmann lächelte zurück. „Nun, wenn Sie das sagen. Aber vergessen Sie nicht, dass wir heutzutage solche Dinge hier sehr ernst nehmen. Beim nächsten Mal könnte das Ganze anders für Sie enden.“ Er machte eine Pause und fuhr mit ernster Stimme fort. „Sind Sie sicher, dass Sie mit Ihrem Mann nach Hause gehen möchten?“

„Ganz sicher.“ Melina kam einen Schritt auf den Mann zu und flüsterte. „Wissen Sie, eine Schwangerschaft bringt mich immer etwas durcheinander. Da spielen meine Hormone total verrückt.“

Der Wachmann lächelte. „Oh, das habe ich schon mehrmals mitgemacht. Ich hätte das eigentlich gleich wissen müssen.“ Dann wandte er sich an Adam. „Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, dann würde ich die Dame schnellstmöglich nach Hause bringen und ihr eine Fußmassage geben. Danach ist alles wieder gut.“

Adam spielte mit und reichte dem Wachmann die Hand. „Ich danke Ihnen. Das ist schon unser viertes Kind. Ich hätte daran denken sollen, dass die Schwangerschaft meine Frau immer sehr mitnimmt.“ Adam drehte sich zu Melina. „Sollen wir nach Hause fahren, mein Schatz?“

„Ja, lass uns fahren.“

Adam führte Melina schweigend zum Parkplatz. Sie stiegen ins Auto und fuhren in die Stadt zurück.

Melina wurde bewusst, dass sie ihm gar keine Chance gegeben hatte, ihr seine Liebe zu beweisen. Vielleicht waren es nur ihr Stolz und ihre Sturheit gewesen, die ihrem gemeinsamen Glück im Wege gestanden hatten.

Sie legte die Hand auf sein Knie, um ihm zu zeigen, dass sie froh war, wieder bei ihm zu sein. „Willst du mir nicht etwas sagen?“

Adam sah sie an und lächelte. „Ehrlich gesagt, habe ich dir nicht nur viel zu sagen, sondern auch eine Menge zu zeigen. Aber dafür müssen wir warten, bis wir zu Hause sind.“

„Ich muss dir auch etwas erzählen“, sagte Melina, als sie schließlich das Haus betraten. „Wollen wir jetzt reden?“

„Später.“ Adam legte die Koffer ab, schloss die Tür hinter sich und lächelte. „Zuerst müssen wir noch etwas nachholen.“

Melina hatte Schmetterlinge im Bauch, als sie das Funkeln in Adams Augen sah. Während er einen Schritt auf sie zukam und sie leidenschaftlich anblickte, wurde ihr warm. Genauso hatte sie sich letzte Nacht gefühlt, als sie sich nach seiner Nähe gesehnt hatte.

Wie konnte sie jetzt noch Distanz zu ihm wahren, wenn sie doch genau dasselbe wollte wie er?

„Kein Reden mehr“, sagte er leise und nahm sie in die Arme. „Ich glaube, das war von Anfang an unser Problem gewesen.

Wir haben einfach zu viel geredet. Aber das sollten wir jetzt vergessen.“ Er legte die Hand unter ihr Kinn und küsste sie. „Vielleicht gibt es eine Alternative zum Reden. Alles andere kann warten, oder?“

„Ja. Es ist viel schöner, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, als zu reden. Ich möchte dir zeigen, wie sehr ich dich liebe.“

Adam stöhnte, zog sie näher an sich und küsste ihre Augenwinkel. „Dein Bett oder meins?“

„Unseres“, flüsterte sie.

Adam hob sie hoch, trug sie in das Schlafzimmer und legte sie sanft auf das Bett.

Melina öffnete die Knöpfe seines Hemds. „Ich möchte dich berühren, am ganzen Körper berühren. So wie ich es schon einmal gemacht habe.“

Adam lachte. „Meine unschuldige griechische Frau, wie du dich verändert hast.“

„Ich glaube, du bist es, der sich verändert hat“, sagte sie, während er ihre Bluse auszog und ihre Schultern küsste.

„Du hast recht“, flüsterte Adam, zog ihren BH aus und küsste ihre nackten Brüste. „Ich glaube, ich könnte ein guter Ehemann und Vater sein. Aber nur, wenn du meine Frau bist.“

„Warte! Wir können das jetzt nicht tun. Andreas wird bald hier sein.“

Adam lächelte. „Frühestens in ein paar Stunden. Er hat uns ein Telegramm geschickt, weil er uns nicht erreichen konnte. Er verspätet sich und kommt erst heute am späten Abend oder morgen früh.“

„Wenn das so ist, dann komm zu mir.“

Melina wurde heiß, als Adam sie leidenschaftlich küsste. Diesmal waren es keine erotischen Statuen oder exotischen Düfte, die sie verführten. Es war das Lodern in Adams Augen, das ihr Verlangen nach ihm entflammen ließ.

„Ich liebe dich“, hauchte sie ihm ins Ohr, während sie sich weiter auszogen. „Ich glaube, ich liebe dich seit dem Tag, an dem wir uns getroffen haben. Damals habe ich es nur noch nicht gewusst.“

„Mir geht es genauso. Erinnere mich daran, dass ich Peter Stakis dafür danke, dass er uns damals in der Botschaft einander vorgestellt hat.“

Melina ließ sich fallen und genoss es, wie er sie mit seinen heißen Berührungen und Küssen verwöhnte. „Nimm mich, mein Ehemann.“

Nachdem ihre Begierde gestillt war, kuschelte sich Melina an Adam und genoss seine Nähe. Sie war glücklich, wieder bei ihm zu sein, und voller Hoffnung, dass ihre Ehe nun so sein würde, wie sie und Adam sie sich vorgestellt hatten.

Aber etwas fehlte zu ihrem Glück. Seufzend schmiegte sie sich an ihn und legte den Kopf auf seine Brust.

„Stört dich noch etwas, mein Schatz?“, fragte Adam, während er ihre Wange streichelte. „Komm schon; heraus mit der Sprache!“

„Irgendwie fühlt es sich nicht so an, als ob wir wirklich Mann und Frau wären. Es fehlt noch etwas.“ „Aber es war doch alles offiziell. Wir haben alle Dokumente erhalten.“

Melina hob den Kopf und sah Adam an. „Ich weiß. Aber ich hätte darauf drängen sollen, dass wir uns etwas mehr Zeit lassen, um eine richtige griechische Hochzeit feiern zu können.“

Er richtete sich auf und runzelte die Stirn. „Da haben wir doch noch nicht gewusst, dass wir eine richtige Ehe miteinander führen würden. Aber wenn das alles ist, was dir Sorgen macht, können wir die Hochzeitsfeier immer noch nachholen.“

„Wenn wir wirklich ein Baby bekommen, dann würde ich gern eine traditionelle Hochzeit mit dir feiern, um unser Glück zu dritt zu besiegeln.“

Adam dachte einen Moment lang nach. „Das wäre sehr schön. Ich frage mich nur, was dein Vater dazu sagt, wenn ich ihn frage, ob er in die Staaten kommt, um eine zweite Hochzeit zu feiern.“

„Ich glaube, er wird begeistert sein, dass wir uns noch einmal das Jawort auf traditionelle Weise geben.“

Adam lächelte. „Ich würde mich auch sehr darüber freuen, mein Schatz. Wir gehen am besten gleich zur griechischen Kirche, um alle Vorbereitungen zu treffen. Und da wir das nun besprochen haben …“ Er nahm Melina in die Arme und drückte sie sanft in die zerwühlten Laken. „Genug geredet! Ich habe jemandem versprochen, dass ich dir zeige, wie sehr ich dich liebe.“

Und er hielt sein Versprechen.