Die Dunkelheit kommt jetzt spürbar früher, aber ich bin vorbereitet, ich habe eine Taschenlampe. Ich steige aus dem Auto und überquere die Straße, ehe ich abschließe, nach dem Klicken wird es schwarz, keine Sterne, kein Wind und deshalb kein Rauschen der Blätter. Ich stehe lange wie eine Salzsäule da und horche nach Tieren, obwohl ich nicht weiß, ob sie mich beruhigen oder beunruhigen würden, ich muss mich in meiner neuen Situation zurechtfinden. Ich habe weniger Angst, obwohl ich weniger sehe, Trauer verdrängt Angst. Meine Augen gewöhnen sich nicht an die Dunkelheit. Die Dunkelheit kriecht mir in jede Pore und füllt bald meinen ganzen Körper aus, ich öffne den Mund und verschlinge die Dunkelheit, ich werde von innen dunkel, ich werde eins mit der Dunkelheit, und ich kann sehen, dass dort ein Pfad entstanden ist, denn ich trete immer auf genau dieselben Stellen, durch das Gestrüpp, durch das Dickicht, vorbei an dem Stein, der mich begrüßt, am Bach entlang und an der baufälligen grauen Hütte mit den zugenagelten Fenstern und Türen vorbei, noch mal durch Dickicht hin zur Lichtung, die sich trotz der Dunkelheit öffnet, dort wartet meine Hütte unter dem Mond, der aussieht wie eine Muschel. Die vornübergebeugte Gestalt meiner Schwester, ihr Kindheitsgang mit dem Schulranzen auf dem Rücken, sie geht nach Hause zu Mutter.