B
eth hatte einen
Orgasmus erlebt. In der Woche darauf spielte ihr Kopf diesen Moment immer wieder ab. Als sie Rasen mähte, Büsche schnitt und Abfälle wegräumte. Als sie düngte und Unkraut jätete. Als sie Beete gestaltete und neue Blumen pflanzte.
Heute, am späten Freitagnachmittag, am Pool ihres Apartmentkomplexes balancierte sie auf dem Sprungbrett und tauchte schließlich ein. Nach Luft schnappend durchbrach sie die Wasseroberfläche, das Nass eine erfreuliche Abkühlung auf ihrer überhitzten Haut. Der schwache Chlorgeruch vermischte sich mit dem Duft der Kokosnuss-Bananen-Bodylotion, die von den Liegen herüberwehte, auf denen es sich mehrere Frauen bequem gemacht hatten. Sie quietschten und flatterten mit den Armen wie ein Vogelschwarm, warfen einem Tisch mit Männern flirtende Blicke zu.
Beth seufzte. Sie hatte es nicht leicht gehabt, ein möbliertes Apartment in einer anständigen Gegend zu finden. Am Ende hatte sie sich für den Komplex entschieden, der nur mit Singles gefüllt war. Sie gehörte nicht hier hin, nicht zu diesen Frauen, die drei Schichten Make-up trugen und niemals ins Wasser gingen. Sie hatte den Eindruck, ein gewöhnliches Gänseblümchen mitten unter Orchideen zu sein.
Nachdem Beth ihre Bahnen gezogen und sich an die
Poolkante gesetzt hatte, musste sie eine Sache zugeben: Heute fühlte sie sich hübsch. Letzte Woche hatte ein Mann sie angesehen, alles von ihr, und ihm hatte gefallen, was er erblickt hatte. Auch hatte er es genossen, sie zu berühren. Sie schaute auf ihren Badeanzug, auf ihr kaum erwähnenswertes Dekolleté. Die Mädels
, wie eine Freundin stets ihre eigenen Brüste bezeichnet hatte, schienen wenigstens weit oben zu sitzen und waren straff. Genervt von sich selbst schüttelte sie den Kopf. Wenn das nicht das Dämlichste war, was ihr jemals durch den Kop –
„Hi.“
Bei der männlichen Stimme wirbelte Beth so ruckartig herum, dass sie beinahe ins Wasser gefallen wäre. Mit klopfendem Herzen hob sie den Blick. Schlaksig, gebräunt, Haare gestylt.
Sie presste eine Hand auf ihre Brust, um sich zu beruhigen, und antwortete atemlos: „Hi.“ Die ständige Panik würde wahrscheinlich irgendwann nochmal zu einem Herzinfarkt führen.
„Ich bin neu hier“, sagte er. Gleichzeitig streckte er die Hand aus, um ihr aufzuhelfen. „Ich heiße Todd.“
„Beth.“ Sie erlaubte ihm, dass er ihr auf die Füße half, seine Hand weich und ohne Schwielen. Seit wann bevorzugte sie es bei einem Mann, wenn man fühlte, dass er hart arbeitete?
„Hättest du Interesse, meinen Freunden und mir Gesellschaft zu leisten? Wir unterhalten uns nur ein wenig und entspannen uns nach einem langen Arbeitstag.“
„Ähm, nein.“ Einmal die Woche musste sie da durch. Ihre Antwort blieb immer gleich. „Ich habe schon Pläne.“ Duschen, Suppe aufwärmen, Fernseher schauen.
„Aber danke.“
„Schade. Vielleicht das nächste Mal.“ Er lächelte und dann weiteten sich seine Augen, als er die Narben entdeckte, die aus ihrem recht kaschierenden schwarzen Badeanzug hervorlugten.
Sie zuckte mit den Achseln. „Schlimmer Autounfall“, log sie. Eine Lüge, die ihr mittlerweile ohne schlechtes Gewissen über die Lippen kam.
Eine Stunde später, zurück in ihrem kleinen, möblierten Apartment, Beige als dominierende Farbe, starrte Beth auf die Verfolgungsjagd, die sich auf dem Fernseher abspielte. Morgen war Samstag. Dann würde sie Master Nolan wiedersehen. Bei dem Gedanken machte ihr Herz einen Salto.
Sie wollte ihn mit einer Verzweiflung wiedersehen, die sie seit dem ersten Treffen mit Kyler nicht mehr gespürt hatte. Kyler, bei dem sie überzeugt gewesen war, er würde sie lieben.
Sie hatte sich furchtbar geirrt.
Ihre Hand spannte sich um die Tasse mit der Tomatensuppe an. Jede Nacht träumte sie von Master Nolan, von seinen erfahrenen Händen auf ihrem Körper, von dem intensiven Ausdruck in seinen Augen und wie er jede Reaktion von ihr sah. In ihren Träumen erhitzte sich ihr Körper, erlaubte Erregung … Und dann verwandelte sich sein Gesicht in das von Kyler. Nolans heisere Stimme wechselte zu Kylers kultiviertem Ton. Sie hörte den Laut der Peitsche und ihre Schmerzensschreie, wenn er in ihre trockene Pussy stieß.
Oh Gott
, was machte sie nur?
Am Anfang hatte sie Kyler so sehr geliebt, dass sie es nicht geschafft hatte, an seinem Hollywood-Aussehen vorbeizusehen. Sie hatte das Monster nicht sofort erkannt! Wenn sie sich bei ihm hatte täuschen lassen, könnte sie jeder reinlegen. Es gab keine Möglichkeit, zu erkennen, wie eine Person wirklich war.
Sicher, Master Nolan hatte sie bisher nicht verletzt. Das hieß jedoch nicht, dass er das nicht irgendwann tun würde. Er war ein Dom. Jemand, der Kontrolle liebte. Uneingeschränkte Kontrolle. Und genau das konnte sie ihm nicht geben. Sie vertraute ihm nicht. Sie vertraute sich selbst nicht.
Sie nahm einen Löffel von ihrer Suppe und musste die kleine Portion herunterzwängen. Nolan hatte erreicht, was sie sich erhofft hatte. Durch ihn hatte sie sich wieder lebendig gefühlt. Er hatte es geschafft, ein anderes Gefühl als Angst in ihr zu wecken. Doch er verlangte zu viel. Bei ihm müsste sie zu viel von ihrer hart erkämpften Kontrolle aufgeben. Ihr Körper würde das vielleicht überstehen, bei ihrem Verstand war sie sich nicht so sicher. Ein jämmerlicher Seufzer entrang ihr.
Vor Kyler war sie knallhart gewesen, so robust wie die Kopoubohne. Auf der Schlingpflanze konnte man auf- und abspringen und sie würde trotzdem gedeihen. Nach Kyler fühlte sie sich wie Springkraut – einmal draufgetreten, brach der Stängel, und die Pflanze verendete.
Ihre Finger legten sich fest um die Tasse, versuchten, die Wärme zu absorbieren, als sich die Kälte ungehindert in ihr ausbreitete. Sich erneut mit Master Nolan einzulassen, war einfach zu riskant. Sie musste auf Abstand gehen. Aber wie? Und wie würde Z reagieren?
Nachdenklich spitzte sie die Lippen. Könnte sie sich morgen einen anderen Dom suchen? Wenn sie das schaffte, würde Master Z ihre Mitgliedschaft doch nicht kündigen, oder?
Und Master Nolan würde sie nicht mehr wollen, wenn sie ihn bloßstellte, indem sie ihn mit einem anderen Dom ersetzte.
Sie dachte an seine dunklen Augen, seinen unbarmherzigen Ausdruck, und erschauerte.
Als die Dämmerung
nahte, hämmerte Nolan den letzten Nagel ins Brett und erhob sich. Er rollte auf seinen Sohlen vor und zurück und stellte erfreut fest, dass das Baugerüst nicht länger unter seinen Füßen schwankte. Gut.
Eine Sache, die er abhaken konnte. Sein Haus hatte in seiner Abwesenheit gelitten.
Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, setzte sich auf die Kante des Gerüsts und lauschte den Melodien der Natur: Wasser floss sanft gegen das Holz. Ein Reiher flog über ihn hinweg, jetzt ein weißer Fleck am Himmel. Von den Bäumen weiter unten erklangen die Rufe eines Kauzes. Am Ufer zirpten die Heuschrecken, Frösche quakten und wurden gelegentlich vom Basston eines Ochsenfrosches begleitet. In der Mitte des Sees sprang ein Fisch heraus und tauchte mit einem Platschen wieder ein.
In der Wüste hatte er sich nach den Geräuschen in Florida gesehnt, nach der Schwüle in der Luft, den reichhaltigen, tropischen Düften, die immer mit einem schwachen Schwefelgeruch daherkamen. Es fühlte sich verdammt gut an, endlich nach Hause zurückgekehrt zu sein.
Selbst, wenn sein Zuhause leer war.
Über seine Schulter hinweg sah er auf das riesige Haus, das er entworfen und gebaut hatte, um einer ganze Familie Platz zu bieten. Letztes Jahr hatte er Felicia gehen lassen. Eine gute Entscheidung, in dem Punkt war er sich sicher. Sie verdiente jemanden, der sie wahrhaftig liebte. Der sie mehr liebte, als er das jemals könnte. Jemanden, der es genoss, ein Vollzeit-Master zu sein. Trotzdem musste er eines zugeben: Hin und wieder fühlte er sich einsam.
Wie bestellt, klingelte sein Handy. Der schrille Ton brachte den Froschchor zum Schweigen. Er sah auf den Bildschirm: sein älterer Bruder.
„Hey, Adam, wie geht’s?“
„Das Leben ist gut. Und … wie läuft’s bei dir?“
Nolans Mundwinkel zuckte bei der vorsichtig angebrachten Sorge. Beim Geheimdienst hatte Nolan einen Eins-a-Killer abgegeben, aber die Zeit hatte Spuren bei ihm hinterlassen. Seine heftigen und blutigen Albträume hatten seine Familie verängstigt. Adam wusste, dass die zwölf Monate im Irak alte Geister auf den Plan gebracht haben mussten. Doch Nolan
hatte sich nicht lange mit ihnen aufgehalten und sie schnell zur Ruhe gebettet. Zuhause zu sein, war gut und hilfreich. Noch hilfreicher war es, die kleine Rothaarige zu Orgasmen zu führen. „Es geht mir gut, Bruder. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Erzähl mir, wie es euch geht.“
„Ich kann mich nicht beschweren. Übrigens ist Jenny wieder schwanger. Ein Kind mehr, das auf den Familientreffen umherrennt.“
Nolan grinste. Seine jüngere Schwester wollte eine große Familie; das ist dann ihr drittes Kind. „Ich muss sie mal anrufen. Was ist mit dir? Hast schon geheiratet?“
„Zur Hölle, nein. Das kommt erst in Frage, wenn es mir erlaubt wird, zwei Frauen zu heiraten.“ Eine Pause. „Stehst du noch auf das Fesseln-und-Auspeitschen-Zeug?“
Nolan schnaubte. „Und das von jemandem, der zu jeder Zeit vier oder fünf Leute in seinem Bett braucht.“
„Wenigstens muss ich sie nicht fesseln, damit sie sich von mir vögeln lassen“, sagte Adam, um bei dem wohlbekannten Austausch von Beleidigungen nicht den Kürzeren zu ziehen. „Wirst du es in diesem Sommer in die Heimat schaffen?“
„Erst im Herbst. Warum?“
„Dad wollte, dass du – Verdammt, wenn man vom Teufel spricht! Er ruft grad an. Lass uns später nochmal sprechen.“ Adam legte auf.
Grinsend packte er das Handy weg. Es war immer gut von seiner Familie zu hören. Manchmal vermisste er es, nicht näher zu wohnen. Durch seinen perversen
Lifestyle war ein wenig Abstand jedoch von Vorteil. Einmal hatte er Felicia mit nach Hause genommen. Seine Mutter und Schwestern waren nicht warm mit ihr geworden. Obwohl sie sich angemessen verhalten hatte, war es schwer für sie, ihre Unterwürfigkeit abzustellen. Die King-Frauen waren nämlich alles andere als unterwürfig; niemand konnte sie bremsen.
Was würden sie von Beth und ihrer Myriade an Narben
halten? Er grinste. Oh ja, sie würden Beth vergöttern. Auch wenn sie viel durchgemacht hatte, teilweise verängstigt durch die Welt ging, hatte sie nicht nur die Eier gehabt, einer schlimmen Beziehung zu entfliehen, sondern auch in einer fremden Stadt eine Firma zu gründen. Ganz allein.
Zur Hölle nochmal
, sie war beeindruckend. Und seine Familie würde dem zustimmen.
In dieser Nacht
näherte sich Kyler dem großen Anwesen mitten im Nirgendwo. Beeindruckend, dachte er und bewunderte die Schmiedearbeit und die schwarzen Wandleuchter neben der Tür. Dann trat er ein.
„Guten Abend, Sir.“ Im Eingangsbereich erhob sich ein junger Mann, der ihn freundlich anlächelte. Ein hübscher Junge, dachte Kyler genervt.
„Wie lautet Ihr Name, Sir?“
„Ich bin kein Mitglied des Shadowlands“, sagte Kyler lächelnd. „Eine Bekannte hat den Club in den höchsten Tönen gelobt. Es ist doch ein BDSM-Club, richtig?“
„An Samstagen, ja. Heute ist Swinger-Nacht.“
Falscher Tag. Verflucht.
„Gibt es die Möglichkeit, mir den Club morgen anzusehen, wenn ich Interesse an BDSM habe?“
Der Türsteher schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Sir, nur Mitglieder dürfen eintreten.“
„Was ist für eine Mitgliedschaft erforderlich?“
„Zweimal im Jahr haben wir Tag der offenen Tür. Dann können Interessenten vorbeikommen. Ansonsten muss jeder Bewerber eine Empfehlung eines derzeitigen Mitglieds zur Hand haben. Bei weiteren Fragen können Sie Master Z auf dieser Nummer anrufen.“ Der Türsteher überreichte ihm eine schwarze Visitenkarte, auf der die Schrift in goldenen Lettern hervortrat.
Kyler spannte den Kiefer an: Ein exklusiver Club für die Besserverdiener. Sicher würde er sie hier nicht finden. Jedoch hatte er sie in keinem anderen Club in Tampa gesehen. „Können Sie mir sagen, ob eine Freundin von mir herkommt? Elizabeth oder Beth? Schlanke Rothaarige mit großen blau-grünen Augen.“ Verletzliche Augen, die sich so einfach mit Tränen füllten. Eine rauchige Stimme, die seine feuchten Träume bevölkerte. Er liebte es, wenn sie schrie.
Der Türsteher wollte nicken, fing sich jedoch. „Tut mir leid, aber wir sind unseren Mitgliedern gegenüber zur Verschwiegenheit verpflichtet.“
„Das verstehe ich natürlich.“ Kyler gab sein Bestes, um gelassen zu wirken, obwohl er am liebsten seinen Erfolg hinausschreien würde. Hab ich dich, Schlampe.
„Na ja, ich bin mir sicher, dass ich sie bald irgendwo mal antreffe. Vielen Dank.“
„Kein Problem. Ich wünsche einen guten Abend.“
Kyler lief in die Nacht, seine Schritte beschwingt, während seine Körperhaltung so perfekt war, wie es ihm gelehrt wurde. Auf dem ganzen Weg zu seinem Auto konnte er die Schreie seiner Frau in seinem Kopf hören.
Am Samstagabend begrüßte
Beth Ben und lachte über seine Witze, obwohl ihr nicht zum Lachen zumute war. Sie war nervös. Beim Eintreten in den Hauptraum erblickte sie Jessica. Sie winkte ihr zu und bewegte sich durch die Menschenmenge auf sie zu. Der Geruch nach verschiedenen Parfums, Eaux de Cologne, Leder, Schweiß und Sex füllte die Luft. Sie wich einer Domina aus, die ihren Sklaven tadelte und passierte ein Paar, das sich an einer Station an Wachs-Play erfreute. An den hinteren Dachsparren erweckte blaues Licht ihre Aufmerksamkeit. Offenbar hatte jemand den Violett-Stab
herausgeholt.
An zwei weiteren Menschen vorbei und schon stand sie vor Jessica. Die kleine Blondine trug ein pinkes Trägertop mit einem engen, schwarzen Latexrock. „Du siehst toll aus“, bemerkte Beth mit einem neidischen Seufzen. Als Gott Brüste verteilt hatte, musste Jessica sich dreimal angestellt haben. Beth war anscheinend nie vorne angekommen.
„Ach, hör doch auf. Erzähl mir lieber, wie es dir geht“, sagte Jessica und nahm Beths Hände in ihre. „Alles in Ordnung? Wie war es mit Nolan?“
Beth lächelte und legte ihre Entschlossenheit ab, immer verschwiegen und reserviert sein zu wollen. Stattdessen umarmte sie die andere Frau, während sie den Drang unterdrückte, Jessica um Rat anzuflehen. „Ich wollte dich das Gleiche fragen. Wie hat er dich bestraft?“
Jessicas Wangen färbten sich rot. „Der fiese Basta –“ Ihr Blick fiel auf einen Punkt hinter Beth und sie schnappte nach Luft.
Beth wirbelte herum und wäre dabei fast mit Master Z zusammengekracht.
Sein Gesicht gab nichts preis, aber seine silberfarbenen Augen funkelten amüsiert. „Ja, meine Kleine, erzähl Beth, was ich mit dir angestellt habe. Was hat der fiese Bastard
mit dir gemacht?“ Master Z verschränkte seine muskulösen Arme über seinem schwarzen Seidenhemd und wartete.
Nach einem nervösen Blick in seine Richtung konzentrierte sich Jessica wieder auf Beth: „Er hat mich an die Palisade gestellt, meinen Rock hochgeklappt und dann jedem vorbeikommenden Dom gestattet, mir einen Klaps zu verpassen.“ Sie presste die Lippen zusammen. „Einige von ihnen kamen zweimal oder dreimal vorbei. Danach konnte ich zwei Tage nicht sitzen.“
Beth hatte so ein schlechtes Gewissen, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten. Jessica wurde wegen ihr verletzt. Hätte sie
nicht –
„Oh, Himmel! Wage es dir nicht, zu weinen. Es war nicht deine Schuld, sondern meine. Ich habe die schlechte Angewohnheit, den Doms nicht genügend Respekt zu zollen.“ Jessica warf Master Z ein wehmütiges Lächeln zu. „Na ja, und manchmal muss mich der fiese Dom eben daran erinnern, was sich gehört.“
Er trat näher und küsste Jessica auf die Stirn. „Und der Bastard hat jeden Schlag genossen. Wenn du mich suchst, ich bin an der Bar. Komm sofort zu mir, wenn ihr beiden fertig seid.“
„Ja, Master.“ Verliebt sah sie ihm nach, bevor sie sich grinsend Beth zuwandte. „Er hat meine Bestrafung so sehr genossen, dass er mich direkt am Zaun genommen hat. Verdammter Dom.“
Beth biss sich auf die Unterlippe, denn sie erinnerte sich, dass Jessica selten öffentliche Sessions spielte. „Tut mir leid.“
„Oh, er hat sichergestellt, dass ich jede Sekunde genieße. Natürlich weiß er genau, dass ich es dadurch noch unangenehmer finde.“ Jessica schüttelte den Kopf und runzelte dann die Stirn. „Aber genug von mir …“
„Es geht mir gut. Wirklich.“ Beth sah sich im Hauptraum um, erwartete, Sir zu sehen. Sie hatte bemerkt, dass er nicht oft von Menschen umzingelt wurde, weshalb er immer einfach auszumachen war. „Ist Master Nolan hier?“
„Er ist im Kerker. Ein Aufseher musste kurzfristig den Club verlassen und Nolan ist für ihn eingesprungen.“
Die Enttäuschung, die sich daraufhin in ihr erhob, bekräftigte ihren Entschluss, sich einen neuen Dom zu angeln. Vielleicht war es gut, dass er beschäftigt war; dann müsste sie sich ihm nicht erklären. Sobald er sie mit einem anderen Dom sah, wäre er sowieso zu wütend, um das Gespräch mit ihr zu suchen. Dann müsste sie nicht vor ihm ausbreiten, warum sie nicht mit ihm fortfahren wollte, nicht mit ihm fortfahren konnte.
Jessica verengte die Augen. „Was hast du vor?“
„Nichts, was ich nicht sonst auch tue. Ich werde mir einen Top für den heutigen Abend suchen. Für ein bisschen Spaß. Dann gehe ich nach Hause.“ Beth versuchte, ihren Ton ruhig zu halten.
„Und Nolan? Was ist mit ihm?“
„Er hat mich zu einem Orgasmus geführt und hat die Barriere in mir zum Einsturz gebracht. Das Leben ist gut.“
„Und du denkst, dass er sich damit einverstanden erklärt? Einfach so?“
Beth sah einen Dom an der Bar, der den Blick interessiert über sie schweifen ließ. Sie lächelte, zog ihren Bauch ein und schob ihre kleinen Brüste nach vorn. „Wenn ich von Master Nolan nicht getoppt werden will, was soll er dann bitte machen?“
„Nichts schätze ich.“ Wirklich überzeugend klang Jessica nicht. „Allerdings kann es schmerzhaft ausgehen, wenn man die Doms an diesem Ort unterschätzt. Viel Glück, Süße.“
„Alles wird gut. Du wirst schon sehen.“