Kapitel Vierzehn
I n der Küche starrte Nolan die kleine Sub an und schaffte es kaum, ein Knurren zu unterdrücken. „Bitte was?“
„Ich werde wieder in mein eigenes Apartment gehen.“ Beth trat einen Schritt zurück, verschränkte die Arme und hob dickköpfig ihr Kinn.
Dickköpfigkeit. Ein Anzeichen darauf, dass sie in ihr normales Leben zurückfand. Das freute ihn. Allerdings hatte er keinen Spaß daran, wie weit sie ging, um ihm dies zu zeigen. Schließlich war es erst wenige Wochen her, dass das Arschloch sie entführt hatte. Gelassen. Bleib gelassen. „Warum zum Teufel willst du in deine Wohnung?“ Er zuckte bei dem Ton zusammen.
Sie biss sich auf die Unterlippe, machte einen Schritt auf ihn zu und wickelte ihre Arme um ihn.
Er hielt sie an sich gepresst und ruhte mit seiner Wange auf ihrem Kopf, an den Moment erinnert, als sie Cullen umarmt hatte. Sah er so schlimm aus? „Okay, Babe, sag mir den Grund.“
Ihre Arme festigten sich. „Ich muss wissen, dass ich auch alleine klarkomme. I-ich liebe es, hier mit dir zu wohnen, und an sich möchte ich nicht ausziehen, aber … ich muss.“
„Mutiges, kleines Häschen.“ Er konnte dieses Bedürfnis nachvollziehen. Er war in einer Familie aufgewachsen, die stets ‚Stelle dich deinen Ängsten‘ predigte. Das Problem war nur, dass er sich am liebsten wie ein Schild vor sein kleines Häschen positionieren würde, um alle ihre Ängste abzublocken.
„Nicht wirklich. Es ist nur … also, wenn ich nur aus Angst bei dir bleibe, na ja … was ist das für eine Beziehung, weißt du?“
Guter Einwand. Er wollte sie fragen, an was für eine Art Beziehung sie dachte. Er entschied sich jedoch dagegen. Nachdem er ihren abgefuckten Ehemann kennengelernt hatte, wollte er sie keinesfalls unter Druck setzen. Wenn sie bereit war, ihre Gefühle mit ihm zu teilen, würde sie das tun. Hoffentlich war er dann nicht schon alt und grau.
Er rieb seine Wange an ihren weichen Haaren und atmete ihren Erdbeergeruch ein. Auf jeden Fall müsste sie in seinem Garten ein Erdbeerbeet anlegen, damit er die Früchte zerquetschen und von ihrer … „Es gibt noch einige … nette Dinge, die ich mit dir anstellen will. Wirst du dafür weiterhin zur Verfügung stehen?“
Sie kicherte, ein heiserer Laut, der seine Stimmung hob. „Du bist der Master. Du musst es mir also nur befehlen, oder?“
Was für eine Schande, dass es nicht wirklich so funktionierte. Seine Dominanz über sie währte nur so lange, wie sie das gestattete. „Na dann.“ Ihr T-Shirt war so dünn, dass er den Schorf an ihren heilenden Wunden spürte, als er mit den Händen über ihren Rücken glitt. Zudem bemerkte er, wie angespannt sie war. An einen Ort zurückzugehen, an dem sie attackiert worden war, konnte nicht einfach sein. Vielleicht sollte er ihr über die erste Hürde helfen. „Ich möchte testen, wie laut ich dich in einem winzigen Apartment zum Schreien bringen kann. Hast du zufälligerweise ein Apartment, das wir für diesen Zweck missbrauchen können, Süße?“
Langsam entspannten sich die Muskeln unter seinen Fingerspitzen. „Zufälligerweise habe ich das.“ Sie rieb ihre Stirn an seiner Schulter und flüsterte: „Danke, Master.“
Nolan sah zu dem Käfig in der Ecke. Der Sub darin sah nicht gerade glücklich aus, aber körperlich ging es ihm gut. Er spazierte an der Session vorbei und ging zur nächsten Station, wo ein Dom seine Sub an der Palisade festband. Tränen rannen über ihre Wangen, obwohl der Rohrstock neben den Füßen des Doms noch nicht in Benutzung gekommen war. Mit Sicherheit war sie eine, die laut schrie.
Nolan hielt an und ließ den Blick über die Bar und den Eingangsbereich schweifen. Noch keine Beth in Sicht. Wo zur Hölle blieb sie?
Ein lesbisches Paar, bei dem die Sub ein Saloon-Mädchen-Outfit trug und die Domina den freizügigen Sheriff gab, passierte ihn. Nette Beine, dachte Nolan bewundernd. Wilder-Western-Nacht im Shadowlands hatte er schon immer gemocht. Schließlich war er Texaner.
Er tippte gegen seinen Stetson-Hut und prüfte den Auspeitschpfosten, den Z nur für heute Abend herausgeholt hatte. Eine Peitsche im Hauptraum zu benutzen, bedeutete auch, dass ein zusätzlicher Bereich abgetrennt werden musste, um zu vermeiden, dass Zuschauer zu Schaden kommen. Gekleidet in der Farbe der Gesetzlosen, in finsterem Schwarz, hatte Sam Deborah an den Pfosten gefesselt. Nolan hielt kurz inne und genoss die Show. Der ältere Sadist war ein wahrer Meister mit seiner Blacksnake-Peitsche. Deborah stand bereits auf ihren Zehenspitzen und befand sich auf direktem Weg in den Ekstasezustand – dem Subspace.
Nolan ließ erneut den Blick durch den Raum schweifen. Keine Beth. Eigentlich hatte er sie abholen wollen, doch sie hatte ihn angerufen und gemeint, dass sie noch etwas mehr Zeit brauchte. Was schlecht war, denn Z hatte ihn kurzfristig gebeten, den Aufseher für den Hauptraum zu geben. Na ja, wenn sie kalte Füße bekommen hatte, würde er zu ihrem Apartment gehen und sie aus ihrem Schneckenhaus ziehen müssen. Dieses verdammte Apartment.
Seit einer Woche wohnte sie in ihrer Wohnung und verdammt, er vermisste sie. In den ersten beiden Nächten war er an ihrer Seite geblieben. Danach hatte er sie mit ihren Dämonen allein gelassen. Sicher, er hatte sich jeden Tag mit ihr getroffen, zum Mittag- oder Abendessen. Ab und zu hatte er sie auch auf die winzige Matratze geworfen und sie besinnungslos gefickt. Jedoch musste er sich eingestehen, dass er sie wieder in seinem Haus wollte, in seinem Bett. Er wollte, dass sie barfuß und in seinen T-Shirts, die viel zu groß für sie waren, durch die Zimmer spazierte. Er wollte, dass sie mit ihm darüber diskutierte, wie stark Kaffee sein sollte und er wollte, dass sie sich mit ihrem sinnlichen Körper auf ihn legte, wenn sie die Abendnachrichten zusammen sahen. Ihr Lachen … ihr Necken … ihr Feuer. Als sie ausgezogen war, hatte sich sein Haus so deprimierend angefühlt wie ein dunkler, niemals endender Winter.
Er wollte sie zurück.
Wollte sie das auch? Sie sagte ihm nicht, was sie fühlte. Ihm mitzuteilen, wie dankbar sie ihm war, damit hatte sie keine Probleme.
Was sie jedoch für ihn empfand, war verdammt nochmal mehr als bloße Dankbarkeit. Das war ihm klar. War es auch ihr bewusst?
War es möglich, dass sein kleines Häschen nicht wusste, wie sie die Worte aussprechen sollte? Über ihre Gefühle zu sprechen, fiel ihr noch immer schwer. In diesem Fall lag die Aufgabe beim Dom, seine Sub über mentale Hürden zu geleiten.
Das bedeutete …
Erneut ließ er die Augen wandern. Und er fand sie. Er grinste bei dem Anblick. Ein Anblick, der ihn über alle Maßen erfreute. Was für ein Outfit: schwarze Stiefel mit einem hohen Absatz, Leder-Chaps in derselben Farbe, zusammen mit einem metallblauen Tanga. Die Fransen von ihrem farblich passenden blauen Bustier strichen über die cremefarbene Haut ihres Bauchs und verdeckten teilweise ihre nur langsam verblassende Narbe. Ihre Haare hatte sie zu zwei Zöpfen geflochten.
Nolan sah auf seine Uhr. Seit zehn Minuten war seine Schicht als Aufseher vorüber. Olivia war notorisch spät. Er erblickte die Domina an der Bar, fing ihren Blick ein und tippte sich auf die Armbanduhr. Sie nickte und näherte sich ihm, um die Taschenlampe von ihm entgegenzunehmen.
„Gab keine nennenswerten Probleme“, teilte er ihr mit.
„Und du hast ein Ziel vor Augen.“ Grinsend gab sie ihm einen Klaps auf die Schulter. „Ich habe deine Sub reinkommen sehen. Sie sieht heiß aus.“
Er erwiderte das Grinsen und betrachtete sie mit einem warnenden Ausdruck. „Sie gehört mir, Olivia. Lass die Finger von ihr.“
„Oh, ich habe schon vor einigen Monaten einen Versuch gewagt. Sie spielt nicht auf meiner Seite des Ufers. Wirklich eine Schande.“
Ben hatte ihr Outfit gemocht, sagte sich Beth auf dem Weg zur Bar. Der Gedanke half nicht. Es fühlte sich trotzdem an, als hätte sie Würmer zum Frühstück gehabt. Dass jeder von ihren Misshandlungen wusste, machte es nicht besser. Sie fühlte sich entblößt – ihre furchtbare Vergangenheit für alle sichtbar.
Trotz allem hatte sie den Club vermisst. Die stimulierende Musik, die Schluchzer und das Knallen einer Peitsche, den Sex und den Schmerz. Den Duft nach Leder und Latex und Parfum. Und die Kostüme … Sie grinste. Sogar die konservativen Doms, die normalerweise immer in Anzügen auftauchten, trugen einen Cowboy-Hut. Die Mehrheit der weiblichen Subs hatte sich für Saloon-Mädchen-Outfits entschieden, was einige mit grünen Haaren oder Gothic-Makeup kombinierten.
Die anerkennenden Blicke, die ihr zugeworfen wurden, gaben ihrem Selbstbewusstsein Antrieb, während sie nach Nolan suchte. Eigentlich sollte er mittlerweile mit seiner Schicht fertig sein. Wo war er? Sie schlängelte sich an mehreren Gruppen vorbei und erreichte schließlich die Bar.
Cullen sah sie und ließ den Drink, den er zubereitete, herrenlos zurück. „Kleine Beth!“ Mit einem muskulösen Unterarm lehnte er sich auf den Tresen und musterte sie aus warmen Augen. „Du siehst gut aus, Kleine. Ich wünschte wirklich, ich hätte dabei sein können, um Nolan zu unterstützen.“
Sie lächelte ihn an, die Freude über seine Worte kaum zu bändigen. Noch ein Freund. „Danke, Sir. Kannst du mir sagen, wo ich Master Nolan finde?“
„Er übergibt seine Aufgaben gerade an die zwanghaft zu spät kommende Olivia.“ Er legte den Kopf auf die Seite. „Interesse an einem Drink? Dieses Mal will ich hören, auf was du wirklich Lust hast. Ich könnte wetten, dass der Screwdriver weit unten auf deiner Liste steht.“
„Irish Whiskey. Bushmills Single Malt, wenn du den hast.“
Ein lautes Lachen brach aus ihm heraus. „Winzige Sub bevorzugt ihren Alkohol pur. Deine Bestellung ist auf dem Weg, Kleine.“
Nachdem er das Glas vor ihr abgestellt hatte, trank sie langsam davon und genoss das geschmeidige Brennen in ihrem Rachen.
„Hi.“ Ein Mann in einer schwarzen Latexjeans und einem Langarmshirt glitt auf den Barhocker neben ihr. „Dich habe ich hier noch nicht gesehen. Bist du neu?“
„Nicht direkt.“
Eine Hand schloss sich um ihren nackten Oberarm. Sie war drauf und dran, panisch vom Hocker zu springen, bis sie merkte, zu wem die Hand gehörte. Nolan.
„Was für ein entzückendes Westerngirl haben wir denn hier?“, sagte er sanft. In seinen dunklen Augen entfachte sich ein Feuer, als er den Blick über sie schweifen ließ und auf ihrem Tanga verharrte. „Das war die Wartezeit wert.“
Der Ausdruck in seinen Augen, zusammen mit seiner Stimme, erfüllte jede Zelle ihres Körpers mit Wärme. Mit den Fingerspitzen strich sie über seine Wange. Nach all den Doms in ihrem Leben war doch nur ihr Master dazu in der Lage, dass sie sich so eifrig wie ein Welpe verhielt, stets darauf bedacht, ihn zufriedenzustellen.
Cullen näherte sich und stellte eine Flasche Corona auf den Tresen. Nolan wollte das Bier in die Hand nehmen, runzelte jedoch die Stirn und umfasste stattdessen ihr Glas. Er hob es zu seiner Nase, roch an dem Inhalt. Seine Augenbrauen schossen nach oben. „Okay, du überraschst mich immer wieder, Süße.“
„Sie mag das gute Zeug, Kumpel“, sagte Cullen grinsend. „Planst du heute Abend, mich erneut mit Deko für meine Bar zu erfreuen?“
Beth erstarrte. Gott, hoffentlich nicht.
„Nein“, entgegnete Nolan gedehnt. „Ich habe etwas anderes im Sinn. Da ich dich schon hier habe: Würdest du mir ein paar Eiswürfel geben?“
Cullen nickte und ging davon. Wenige Sekunden später glitt ein Glas gefüllt mit Eis über den Tresen.
Nolan sah zu dem Mann, der versucht hatte, eine Unterhaltung mit ihr zu beginnen. „Ich bin Nolan. Bist du neu hier?“
„Kann man so sagen. Ich bin erst seit zwei Wochen Mitglied.“ Die beiden schüttelten Hände. „Ich heiße William.“
Sir lehnte sich gegen die Bar und zog Beth zu sich, bis sie seine harte Erektion an ihrem Po spüren konnte. Ihr Körper erwachte zum Leben, von seiner Nähe, von der Erinnerung, wie er sich in ihr anfühlte. Als sie bei ihm gewohnt hatte, hatten sie ständig Liebe gemacht. Das vermisste sie. Sie presste sich gegen seinen Oberkörper und er wickelte den Arm um sie.
„Wie gefällt es dir bisher?“, fragte Nolan den Dom. Gleichzeitig nahm er sich mit seiner freien Hand einen Eiswürfel. Zwanglos ließ er ihn über ihren Hals und über ihren Ausschnitt gleiten. Ihre Nippel kribbelten, richteten sich auf. Anschließend führte er den Würfel über ihren Bauch, wodurch die Fransen über ihre Haut kitzelten und sie zusätzlich stimulierten.
„Ah, na ja.“ Die Augen des Doms klebten an dem Eiswürfel, der über Beths überhitzte Haut glitt.
Sie hätte gelacht, wenn sich ihr Mund nicht wie ausgetrocknet anfühlen würde. Sie wollte sich bewegen, erkannte jedoch schnell, dass Nolan sie in der Falle hatte, ihr rechter Arm gegen die Bar gepresst, während er ihre andere Hand in einem festen Griff hielt. Das Eis wanderte tiefer und pausierte knapp über dem Bund ihres Tangas. Ein Tanga, der nur ihr Geschlecht bedeckte. Es dauerte nicht lange, bis sich kühle Tropfen bildeten, die sich einen Weg nach unten bahnten und in Kontakt mit ihrem heißen Fleisch kamen. Sie unterdrückte ein Stöhnen.
„Ah, richtig. Alle sind sehr freundlich“, sagte William, seine Stimme heiser.
„Das freut mich.“
Das Eis schmolz und sie fragte sich, was der Mann als nächstes tun würde, um sie zu blamieren. Und warum seine Handlungen sie dermaßen anmachten. Verdammt.
Anscheinend hatte er ihre Gedanken gelesen, denn er öffnete einhändig den Verschluss ihres Bustiers. Sie versuchte, ihre Hand aus seinem Griff zu befreien. „Nicht bewegen, Sub“, ordnete er an. Sofort erstarrte sie.
„Hast du dich schon mit den ledigen Subs bekanntgemacht?“, wollte Nolan wissen, während seine Finger damit beschäftigt waren, die Häkchen von Beths Bustiers zu öffnen.
„Ähm. Ja. Nein. Ich schätze nicht.“ William schüttelte den Kopf, ging einen Schritt auf Abstand und hob mit sichtbarer Mühe den Blick von ihren Brüsten zu Nolans Gesicht.
Als Beths Bustier sich teilte, umfasste Sir ihre Brüste. „Die meisten ledigen Subs findest du dort drüben.“ Nolan nahm eine Hand, um auf den nahegelegenen Sitzbereich zu verweisen.
Williams Augen weiteten sich bei dem Anblick. „Oh, wirklich? Ich dachte, dass sie alle vergeben sind.“
„Nein. Wenn ein Dom eine Sub dort zurücklässt, dann würde er sie festbinden, um Verwirrung auszuschließen.“
„Verdammt. Gut zu wissen.“ William ließ einen abschätzenden Blick über die Subs gleiten. Er schien einer von den Anständigen zu sein. Er hatte diesen … Sie schnappte nach Luft, als Nolan in ihre Nippel zwickte und ihre Brüste schwollen an, ihre Klitoris pulsierte.
„Du hast wunderschöne Brüste“, flüsterte er an ihrem Ohr, seine Daumen mit ihren Nippeln beschäftigt. „Ich habe auch an Schmuck für die Schönheiten gedacht.“ Er griff in seine Tasche und zog Nippelklemmen heraus, ließ sie vor ihren Augen baumeln. Wieder diese winzigen Klammern, in diesem Fall mit kleinen Glöckchen.
Oh je. Sie erschauerte bei der Erwartung von Schmerz … bei der Vorfreude auf Lust.
Er drehte sie um und befestigte die erste Klemme. Dabei beobachtete er ihr Gesicht und spielte dann an der Schraube herum, um das Schmuckstück zu festigen. Als der Druck von stimulierend zu schmerzhaft wechselte, stoppte er und löste die Klemme etwas. Dann machte er das Gleiche mit ihrem zweiten Nippel.
„Alles gut?“ Er musterte sie aufmerksam.
Sie leckte sich über die Lippen. Der Druck an ihren Nippeln schickte pulsierende Ströme an ihre Klitoris. Sie wurde feuchter und feuchter. Er schnipste gegen ein Glöckchen, ließ es ertönen, und eine Lustwelle schoss durch ihren Leib.
„Oh ja, alles gut“, murmelte er mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen. Er ließ das andere Glöckchen klingeln, eine Hand an ihrem Oberarm, um jegliche Bewegung ihrerseits zu unterbinden. „Eigentlich wollte ich heute Abend am Bondage-Tisch mit dir spielen, jedoch erinnere ich mich gerade an eine sehr interessante Fesseltechnik, die ich vor einiger Zeit im Kerker beobachten durfte. Auf der Liebesschaukel.“
Sein Daumen rieb über ihre Unterlippe, glitt in ihren Mund. Sie folgte seiner unausgesprochenen Aufforderung und saugte ihn tiefer.
„Eine großartige Technik, um eine Sub zu fesseln, sodass …“ Er lehnte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Sodass du weit gespreizt und vollkommen offen bist, für alles, was ich mit dir vorhabe.“
Hitze breitete sich in ihr aus und sie biss ihm in den Daumen.
Glucksend nahm er seine Hand weg und wickelte den Arm um sie. Zu William sagte er: „Ich überlege schon lange, mir für meinen Kerker zuhause eine Liebesschaukel zu besorgen. Warum also nicht eine kleine Probefahrt wagen.“
„Damit verschwendest du nur deine Zeit“, sagte ein Mann in einem angewiderten Ton.
Beth erstarrte. Der Dom, mit dem sie im letzten Monat eine Session gespielt hatte, um Nolan aus dem Weg zu gehen, stand neben William und funkelte sie aus hasserfüllten Augen an. „Sie ist ein hübsches Ding, sicher, doch sie ist total frigide. Kalt wie ein Eisberg. Und so trocken wie die Wüste.“
Williams Kinnlade klappte herunter, während Beth sich beschämt wegdrehte, ihr Gesicht an Nolans Brust vergrub. Sie hatte kein Interesse an einer Auseinandersetzung. Schließlich hatte der Dom nicht unrecht; bei ihm hatte sie keine Reaktion gezeigt.
Sie fühlte, wie sich Nolans Arm um ihre Taille anspannte, dann entspannte. „Ach, wirklich?“ Nolans Stimme klang, als hätte er zum Frühstück Kieselsteine verspreist. „Interessante Vergleiche. In meinen Armen, das habe ich schnell erkannt, ist sie heißer als eine Wüste und sobald ich das ganze Eis zum Schmelzen gebracht habe, ist sie erregend feucht.“ Sein Arm um sie festigte sich, hielt sie an Ort und Stelle, als er seine freie Hand am Bund ihres Tangas vorbeischob und mit den Fingern den Beweis ihrer Erregung fand. Sie bebte, gab ihr Bestes, sich nicht zu bewegen. Er glitt durch ihre Nässe und hob dann die Hand hoch, zeigte, wie feucht und bereit sie für ihn war, bevor er die Finger in seinen Mund schob. „Köstlich. Es gibt nichts … Vergleichbares.“
Das Gesicht des Doms lief rot an. Seine Lippen bildeten eine gerade Linie, zornig und bloßgestellt durch Nolans Demonstration, drehte er sich weg und rannte direkt in Master Z.
Master Zs Augen in Schiefergrau hielten eine eindeutige Schärfe bereit, und obgleich seine Stimme gelassen klang, war sein Zorn greifbar. „Donald. Auf ein Wort, bitte. Sofort.“
Dem Dom wich jegliche Farbe aus dem Gesicht.
Genau wie William. Er sah den beiden Männern nach. „Wow. Ich kenne Z nicht besonders gut, aber so habe ich ihn noch nicht gesehen.“
Nolan drehte Beth herum, presste ihren Rücken gegen seinen Oberkörper, wickelte die Arme um sie und küsste sie auf die Schulter. „Auf eine Sub wütend zu sein, weil die Session nicht so gelaufen ist, wie du das gerne hättest, oder weil du nicht die erhofften Reaktionen aus der Sub zu locken vermochtest, stellt den Dom in ein schlechtes Licht. Eine Frau zu beleidigen, aus welchem Grund auch immer, zeigt, was für ein Riesenarschloch du bist.“
William nickte. „Ich stimme dir vollkommen zu.“ Er schenkte Beth ein Lächeln und beschloss die Unterhaltung: „Ich werde mir eine Sub suchen. Es hat mich gefreut, euch kennenzulernen.“
„Viel Spaß“, sagte Nolan. Liebevoll festigte er die Arme um Beth, bis sie zittrig den Atem entließ. „Komm, kleines Häschen, die Liebesschaukel ruft deinen Namen.“ Er nahm seine Spielzeugtasche, die an der Bar auf ihn gewartet hatte, und führte sie durch die Menschenmenge zum rückwärtigen Teil des Clubs, wo ein Korridor den Weg zum Kerker freigab.
Die meisten Stationen waren in Benutzung. Am hinteren Ende hingen links und rechts Subs von Ketten an den Wänden. Eine Domina saß auf einem Thron, mit einem Fuß auf dem Rücken eines kompakten Subs. Der Bondage-Tisch war verfügbar. In der Nähe des Ausgangs war ein Sub kopfüber gefesselt und wurde von seinem Dom ausgepeitscht. Direkt in der Mitte balancierte eine Sub auf ihren Zehenspitzen, rittlings auf einem spanischen Pferd sitzend. Von ihren bebenden Beinen konnte sie sagen, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde. Dann würde sie mit ihrer Pussy auf dem keilförmigen Brett landen. Beth verzog mitleidig das Gesicht.
Weiter rechts hing eine Lederschaukel mit eingearbeiteten D-Ringen von vier Ketten an einem Balken. Beth hatte dieses Equipment noch nie ausprobiert. Sie beäugte es mit einer Mischung aus Vorfreude und Sorge.
Nolan ließ den Blick über die Mitglieder im Kerker schweifen, bevor er sich ihr zuwandte. „Knie dich neben die Schaukel, Häschen.“
Ihr Herz raste los, denn nun war er vollkommen im Dom-Modus angekommen. Ausdruckslos betrachtete er sie, als sie seinem Befehl nachkam, woraufhin sich ihr offenes Bustier teilte. Auf keinen Fall würde sie versuchen, es zu schließen; sie wusste es besser. Sie hob den Kopf, bemerkte des Masters unzufriedenen Ausdruck, woraufhin sie ihre Beine spreizte und dann ihre Hände auf ihren Schenkeln positionierte. Sie seufzte. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie in dieser Position ihren Körper verlassen, um nicht mitzubekommen, was passierte. Mit Sir wollte sie keine Sekunde verpassen. Jede Zelle in ihr war hellwach, ihr Körper in freudiger Erregung.
Er säuberte die Schaukel gründlich, obwohl der vorige Benutzer dies sicher auch getan hatte. Aus seiner Spielzeugtasche zog er lange Seidenbänder und ein Hanfseil. Ihr Magen verkrampfte sich. Er wollte sie fesseln. Seit ihrer Entführung hatte er das nicht mehr getan. Seine Augen fanden die ihre. „Atme, Süße.“
Sie atmete tief ein.
„Komm zu mir.“
Sie stand auf und lief zu ihm.
„Ziehe den Tanga und deine Chaps aus.“
Auf die Lippe beißend gehorchte sie, entledigte sich der wenigen Kleidung, die sie unten herum trug, und legte sie neben seiner Tasche ab.
„Jetzt das Bustier.“
Es glitt über ihre Schultern, ihre Arme herunter. Anschließend packte er sie an den Hüften und hob sie auf die Schaukel. Das kalte Leder löste Gänsehaut auf ihrem Leib aus. Die Schaukel wankte und sie klammerte sich an den Ketten fest.
Seine Augen flammten auf, ein Lächeln erhellte sein harsches Gesicht. „Sehr hübsch siehst du aus“, flüsterte er. „Wie die nackten Frauen auf den Postern zu Kriegszeiten.“ Nachdem er seinen Cowboy-Hut auf seine Tasche geworfen hatte, begann er, sie zu schnüren: Zunächst führte er das Seil unter ihren Brüsten entlang, über ihre Schultern, um ihren Rücken und dann zwischen und über ihrem Busen. Er festigte es, bis das Seil gespannt war, aber nicht zu eng ansaß. Sie senkte den Blick. Das Seil formte einen BH ohne Körbchen und presste ihre zu klein geratenen Brüste nach außen.
„Keine Erfahrung mit Shibari ? Es wird auch Japan-Bondage genannt.“ Er schnipste gegen die Glöckchen an ihren Nippelklemmen. „Die Technik, die ich gerade verwendet habe, nennt sich Shinju .“
Die Bewegungen der Schaukel wurden unkontrollierter und sie packte die Ketten fester. Daraufhin schüttelte er den Kopf und sagte: „Hinlegen, Beth.“
Warum fühlte sie sich auf dem Rücken verletzlicher als auf dem Bauch? Ja, sie bevorzugte es, auf dem Bauch zu liegen. Sie schätzte Master Nolans Ausdruck ab und sah augenblicklich, dass er ihr keine Wahl lassen würde. Vorsichtig lehnte sie sich zurück. Die Schaukel war überraschend bequem, beinahe wie eine Hängematte. Wieder sah sie zu Sir, doch der Anblick ihrer Brüste lenkte sie ab. Wie kleine Hügel ragten sie zur Decke.
An ihren Hüften zog er ihren Hintern zur Kante der Liebesschaukel. Anschließend platzierte er ein Seidenband direkt auf ihrem Venushügel, wickelte es um sie und fesselte sie an die Schaukel. Ein Seidenband nach dem anderen folgte, um ihre Fußknöchel etwa nach dreißig Zentimetern an den schweren Ketten zu befestigen.
Als er fertig war, lag sie mit ihren Beinen angewinkelt auf der Schaukel. Zur Hölle , er hatte das Ding in einen schwingenden Frauenarztstuhl umgewandelt. Da ihre Beine in einem Winkel von neunzig Grad zu ihrem Hintern positioniert waren, zeigte sie sich so entblößt wie noch nie zuvor.
Von dem Gemurmel um sie herum schienen die Zuschauer die Fesselkunst von Sir weitaus mehr zu bewundern als sie.
Nicht, dass er von seinen Fans Kenntnis nehmen würde. Seine Aufmerksamkeit lag einzig und allein auf ihr. Ihr Gesicht musternd wanderte seine Hand über ihre Schenkelinnenseite und löste einen Lustschauer aus. „Mir sagt diese Position über alle Maßen zu“, sagte er, ein Lächeln auf seinen Lippen. Dass er mit ihr zufrieden war, wärmte ihr das Herz. Sein Finger glitt über ihre feuchten Falten und sie sog scharf den Atem ein. „Sieh dir nur an, wie offen du dich mir zeigst.“
Er stieß die Schaukel an, ließ sie in Bewegung kommen und lief dann zur Wand. Die Winde knackte und die Schaukel stieg auf, bis sie auf Brusthöhe schwang. Zu hoch für seinen Schwanz.
Ihre Hände packten die Ketten neben ihren Schultern. Ihre Handgelenke hatte er nicht gefesselt, erkannte sie überrascht. Vielleicht würde er es vergessen, wenn sie stillhielt.
Er kam zu ihr, um sie zu küssen. Ein harter, tiefer Kuss, der ihrerseits nach einer Erwiderung verlangte. Bis er sich zurückzog, waren ihre Ängste vollkommen ausgelöscht, die Erregung brannte zu heiß. Lächelnd schnipste er gegen eine Nippelklemme. Die Glöckchen läuteten, die Zähne an den Klemmen bohrten sich tiefer in ihr Fleisch und sandten elektrisierende Empfindungen zu ihrer Klitoris. Ihre Finger festigten sich um die Ketten. Sofort landete sein Blick auf ihren Händen. Sie erstarrte. Bitte, bitte, bitte nicht die Hände fesseln.
Er schnappte sich eine Hand, knabberte an ihren Fingern und legte sie wieder um die Kette. „Ich werde deine Arme nicht fesseln, Sub. Ich weiß, dass dich das beruhigt, dass du dich dann sicherer fühlen wirst. Allerdings möchte ich nicht, dass du deine Hände von den Ketten nimmst. Schön festhalten, verstanden?“
Erleichtert lächelte sie ihn an und flüsterte: „Ja, Sir.“
„Braves Mädchen.“ Er spazierte an das untere Ende und fand sich zwischen ihren weit gespreizten Schenkeln ein. Von den Klemmen schmerzten ihre Nippel und nun streichelte er ihre Beine, kam ihrer Pussy immer näher – dem Ort, wo ihre pulsierende Klitoris zu finden war.