Puschkin bekommt Besuch

Spät am Abend schläft Puschkin vor dem Fernseher ein. Während ein alter Krimi über die Mattscheibe flimmert, schnarcht Pias Opa, dass die Fensterscheiben leise klirren. Er wird auch nicht wach, als Schritte durchs Treppenhaus tappen und vor der Wohnungstür stehen bleiben. Einen Augenblick später dreht sich laut quietschend ein Schlüssel im Schloss.

Puschkin begreift im ersten Moment gar nicht, was los ist. Aber dann fährt er in seinem Sessel herum und blickt in ein Gesicht, das ihn in den letzten Wochen bis in seine Träume verfolgt hat. »Du?«, bringt Puschkin heraus. »Wie … wie hast du mich gefunden?«

Der Skorpion stellt den Fernseher aus. Er ist ganz in Schwarz gekleidet. Seine eisgrauen Haare, die diesmal nicht unter einer Kappe versteckt sind, fallen ihm bis auf die Schultern. Mit den tiefen Falten um Mund und Nase sieht er wie ein Indianer aus, wie ein alter, schlauer Indianer.

»War nicht schwer«, sagt der Skorpion und setzt sich.

Er deutet auf das leere Glas, das vor Puschkin auf dem Couchtisch steht. »Kannst du es immer noch nicht lassen, Hermann? Das Zeug wird dich eines Tages umbringen.«

»Bist du gekommen, um mir das zu sagen?«, fragt Puschkin, dem es immer noch Mühe macht zu sprechen.

»Nein.« Der Skorpion streicht sich die Haare aus dem Gesicht. »Gib mir das Geld und du siehst mich nie wieder.«

»Vergiss es!«, ruft Puschkin und haut mit der flachen Hand auf den Tisch, dass das Glas einen erschrockenen Satz auf die Tischkante zu macht.

»Wie war das denn damals bei deinem Einbruch in die Nationalbank in Buenos Aires?«, fragt der Skorpion. Er scheint Schmerzen zu haben, immer wieder verzieht er das Gesicht. »Zuerst hast du dieses Riesending von Security aufgeknackt«, fährt er fort. »Gab’s nur zweimal auf der Welt. War nicht besonders viel drin. Richtig?«

»Richtig.«

»Und dann?«

Puschkin denkt nach. »Die Schließfächer. Ein paar von den Konservenbüchsen habe ich aufgemacht. Die waren so leicht zu knacken wie Haselnüsse. Aber was hat das mit dir zu tun?«

»In einem Schließfach waren Goldbarren«, antwortet der Skorpion.

»Woher weißt du das?«, ruft Puschkin erstaunt.

»Es war mein Gold.«

Puschkin schüttelt den Kopf. Was der Skorpion da sagt, haut ihn um. Das ist wie ein Schlag auf die Kinnspitze. Volltreffer – und das Licht geht aus … Hastig schraubt er den Verschluss der Wodkaflasche auf und gießt sein Glas bis zum Rand voll.

»Ich soll dich beklaut haben?«, fragt er, nachdem er getrunken hat. »Das ist nicht wahr, Paul! He, das kannst du mir nicht erzählen!«

»Doch, das ist wahr.« Mit einem Mal wird die Stimme des Skorpions gefährlich leise. So hat sie geklungen, als er Puschkin vor zwei Wochen angerufen hat. Es ist ein Tag gewesen, an dem Puschkin einen besonders schweren Rheumaanfall gehabt hat. Vor Schmerzen hat er kaum denken und schon gar nicht richtig zuhören können. Er hat nur verstanden, dass der Skorpion Geld von ihm wollte. Und dass er ihm damit gedroht hat, ihn bis an sein Lebensende ins Gefängnis zu bringen, wenn er es nicht rausrückt.

»Die Geschichte in der Nationalbank ist dreißig Jahre her«, sagt Puschkin. »Kein Hahn kräht mehr danach. Außerdem: Wie willst du beweisen, dass es dein Gold gewesen ist?«

»Lies das«, sagt der Skorpion und knallt Puschkin ein Blatt Papier hin.

Der setzt seine Lesebrille auf. Viel Spanisch kann er nicht mehr. Doch das wenige reicht aus, um den Inhalt zu verstehen: Die Kriminalpolizei von Buenos Aires bestätigt dem deutschen Staatsbürger Paul Brinkmann, dass aus seinem Schließfach mit der Nummer 3197280411 Gold im Wert von 3500000 Pesos gestohlen wurde. Das Papier ist ein Dutzend Mal abgestempelt und mit fast ebenso vielen Unterschriften versehen.

»Urkunden kann man fälschen«, sagt Puschkin.

Der Skorpion lacht heiser. »Stimmt. Aber gibst du wenigstens zu, dass du das Gold gestohlen hast?«

»Natürlich.«

»Du hast es in Argentinien zu Geld gemacht und bist auf dem schnellsten Weg nach Europa abgehauen.«

Puschkin nickt.

»Und wo ist das Geld?«, will der Skorpion wissen.

»Das geht dich nichts an.«

Während Puschkin und der Skorpion für eine Weile schweigend in ihren Sesseln sitzen, befreit sich Pia draußen vor dem Haus von der fremden Hand um ihren Mund und dreht sich um. Vor ihr steht Pablo. Seine Haare sind zerzaust, das dünne T-Shirt und die Hose vom Regen durchnässt. »Mann, hast du mich erschreckt«, flüstert Pia. »Ich dachte, du bist zu Hause! Was tust du hier?«

»Und du?«, fragt er zurück.

Sie zuckt mit den Schultern. Pablo ist ihr wahrscheinlich den ganzen Weg hierher gefolgt. Vielleicht hat er sogar mitgekriegt, was an der Bank passiert ist. Zu blöd, sie hätte ihn doch einweihen sollen.

»Das mit dem Urlaub an der See war gelogen«, sagt er. »Dein Opa hat irgendwas ausgefressen. Und jetzt versteckt er sich da oben. Stimmt’s?«

»Stimmt. Aber er ist unschuldig.«

»Unschuldig?« Er lacht. »Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist er vorhin in eine Bank eingebrochen. Caramba, dein Opa ist ein großer Verbrecher!«

»Ist er nicht!«, versucht Pia, Puschkin zu verteidigen. Dabei ist sie sich selbst nicht mehr sicher. Im Gegenteil. Im Augenblick sieht es so aus, als ob Opa alle getäuscht hat. Außer dem Unaussprechlichen vielleicht.

In diesem Moment tauchen zwei Schatten im Fenster über der Leuchtschrift vom CAFÉ ARGENTINA auf und verschwinden wieder. Puschkin scheint demnach nicht allein zu sein.

»Gib mir das Seil«, flüstert Pablo. Pia tut es. Ihr argentinischer Freund lässt das Seil ein paar Mal kreisen und wirft es geschickt an der Fassade hoch, wo es sich knirschend hinter einem Mauervorsprung verhakt. Und schon klettert der Junge an einem Regenrohr die Hauswand hoch.

Wenig später sitzt Pablo im Fenster neben Puschkins Wohnzimmer und winkt ihr. Er ist ein verflixt guter Fassadenkletterer, Pia kann das beurteilen. Pablo wirft ihr das Seil zu und zieht sie zu sich herauf. Das Fenster ist zum Glück nur angelehnt. Lautlos schiebt Pablo es auf und lässt sich ins Zimmer gleiten. Pia folgt ihm.

Auf einmal beginnen ihre Beine zu zittern, sie will es stoppen, aber es wird immer schlimmer. Die letzten Stunden scheinen ein bisschen zu viel für sie gewesen zu sein. Zum Glück steht an der Wand des Zimmers ein Bett. Dort hockt sich Pia hin und wartet darauf, dass das Zittern verschwindet.

Jetzt sind von nebenan Stimmen zu hören. Die eine gehört eindeutig Puschkin. Die andere kennt Pia nicht. Es ist ein Bass, leise und irgendwie unheimlich.

Pablo setzt sich neben sie. Als er sie mit der Schulter berührt, spürt sie, dass er zittert. Das ist merkwürdig. Warum er? Steht er etwa auch unter Schock? Ist er vielleicht nicht schwindelfrei? Hat er draußen auf dem Fensterbrett Angst bekommen?

»Was ist los?«, flüstert sie ihm ins Ohr.

»Da drinnen …«, beginnt er und bricht ab.

»Ja?«, versucht Pia, ihm zu helfen.

»Da drinnen ist mein Opa«, presst Pablo heraus.

»Was?«

»Pscht«, macht Pablo.

»Bist du sicher?«

»Na ja … nicht so ganz.«

Ohne ein Geräusch steht Pia auf, schleicht auf immer noch wackligen Beinen zur Tür und legt ihr Ohr ans Holz. Da beschimpft einer ihren Großvater, den sie mehr liebt als sonst jemanden auf der Welt. Da verflucht einer ihren Opa, der, wenn sie das richtig versteht, einen seiner früheren Komplizen bestohlen hat.

So leise sie kann, läuft sie zum Fenster und schaut hinaus. In der Goethestraße ist niemand zu sehen, in den meisten Häusern brennt um diese Zeit nur das Licht über den Eingangstüren. Der Wind, der den ganzen Tag vom Meer her geblasen hat, hat sich gelegt, die Blätter der Straßenbäume hängen schlaff herunter.

Sie geht zurück zum Bett und macht Pablo ein Zeichen, aufzustehen.

»Was hast du vor?«, flüstert er.

»Schau nach, ob es wirklich dein Opa ist«, flüstert sie zurück. Dann wickelt sie zuerst sich, dann ihm das Seil um und lässt ihn aus dem Fenster klettern. Gespannt schaut sie zu, wie er über das schmale Sims oberhalb der Leuchtreklame balanciert. Pia gibt immer so viel Seil, dass sie Pablo auffangen kann, falls er abstürzen sollte.

Endlich hat er es geschafft. Für ein paar Sekunden schaut er ins Fenster hinein, dann zieht er am Seil und beginnt mit dem Rückweg.

»Und?«, flüstert Pia, als er zu ihr ins Zimmer geklettert ist.

»Er ist es«, antwortet Pablo. Dicke Schweißtropfen stehen auf seiner Stirn. Im fahlen Licht der Straßenlaternen glitzern sie silbern.

»Das will ich sehen«, flüstert Pia.

Bevor Pablo sie daran hindern kann, läuft sie schon zum Fenster und steigt hinaus. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sie bei ihrer Klettertour zu sichern. Inzwischen hat es wieder zu regnen begonnen. Das Sims ist glitschig, Pia muss sich bei jedem Schritt konzentrieren. Zum Glück haben ihre Beine aufgehört zu zittern.

Irgendwann hält sie sich am Fensterrahmen fest und blickt ins Nebenzimmer. Puschkin sitzt in seinem Sessel, vor ihm steht ein leeres Glas. An der Wand neben dem Fernseher lehnt ein entsetzlich dünner, kleiner Mann mit langen grauen Haaren. Er trägt einen schwarzen Pullover, eine schwarze Hose und schwarze Turnschuhe. Hat nicht der Fassadenkletterer an der Beamtenbank ganz genauso ausgesehen? Jetzt löst sich der Mann von der Wand und geht mit erhobener Faust auf Puschkin zu. Der bleibt regungslos im Sessel sitzen. Ob er wieder schlimmes Rheuma hat? Ob ihn der Mann gleich verprügelt? Kann sich Puschkin dann überhaupt wehren?

Kurz entschlossen klopft Pia ans Fenster. Die beiden alten Männer fahren erschrocken herum und starren sie an. Schließlich springt Puschkin aus seinem Sessel, macht das Fenster auf und hilft ihr hereinzuklettern.

»Bist du verrückt, Kind?«, brüllt er. »Du hättest dir das Genick brechen können!«

Ohne sein Geschrei zu beachten, löst Pia das Kletterseil, geht zur Tür des Nebenzimmers und lässt Pablo herein.

»Pablo!«, ruft der dünne Mann in den schwarzen Sachen.

»Opa!«

»Was tust du hier?«, krächzt der Mann.

Bevor der Junge ihm antworten kann, fragt Pia: »Sind Sie wirklich Pablos Großvater?«

Der Mann nickt.

Pablo geht auf seinen Opa zu. »Abuelo«, sagt er leise. »Ich dachte, du bist nach Deutschland geflogen, um einen guten Arzt zu finden! Was hast du mit Pias Opa zu tun? Er ist ein Verbrecher!«

Puschkin will etwas sagen, da hält ein Auto vor dem Haus. Kurz darauf sind die Bremsen eines zweiten Wagens zu hören. Dann schlagen Autotüren und schnelle Schritte bewegen sich über den Bürgersteig auf das Haus zu.

»Polizei«, flüstert Puschkin.

Pia knipst das Licht aus und schleicht zum Fenster. Ein Blick genügt und sie weiß Bescheid. Nicht nur Pablo, auch die Polizei ist ihr auf dem Weg hierher gefolgt. »Es ist der Unaussprechliche«, sagt sie.

»Verdammt!«, murmelt Puschkin und springt auf. »Verpfeift mich nicht!«, ruft er und ist auch schon im Nebenzimmer verschwunden.

Im nächsten Moment klingelt es. Pia wartet, solange es geht. Endlich drückt sie auf den Knopf, der die Haustür öffnet.

Aus dem Treppenhaus tönen schwere Schritte herauf. Dann stürzt der Unaussprechliche zusammen mit vier uniformierten Polizisten in die Wohnung.

»Wo ist er?«, fragt der Kommissar. »Heraus mit der Sprache!«

Die drei reagieren nicht.

»Wir wissen genau, dass er hier ist«, sagt der Kommissar und zeigt auf die Flasche und das Glas, die auf dem Couchtisch stehen.

Immer noch schweigen die drei.

»Durchsuchen!«, befiehlt der Kommissar, lässt sich in einen der Sessel fallen und zündet sich eine Zigarette an.

Pia, Pablo und der Skorpion schauen zu, wie die vier Polizisten die ganze Wohnung auf den Kopf stellen.

»Er ist weg«, macht schließlich der größte der vier Meldung.

»Aber er kann sich doch nicht in Luft auflösen!« Der Polizist zuckt mit den Schultern.

»Gut, ihr könnt gehen«, sagt der Kommissar. Dann wendet er sich an den Skorpion. »Was tun Sie in Walters Wohnung?«

»Er hat sie mir für die Zeit meines Aufenthalts in der Stadt zur Verfügung gestellt.«

»Wer sind Sie?«

Der Skorpion reicht dem Kommissar seinen Pass.

»Paul Brinkmann. Aha. Sie kommen aus Argentinien. Habe ich Sie vielleicht schon mal gesehen?«

»Unwahrscheinlich.«

»Und der Junge?«, fragt der Unaussprechliche.

»Ist mein Enkel Pablo. Paul heißt auf Spanisch Pablo, verstehen Sie? Er wohnt bei Pia. Die beiden sind Brieffreunde.«

Der Kommissar kratzt sich am Kopf. »Interessant«, murmelt er. »Wirklich sehr interessant. Da seid ihr also heute Abend hergekommen, um Pablos Opa zu besuchen«, sagt er. Die beiden nicken.

Jetzt wendet sich der Kommissar an Pablo. »Und aus lauter Spaß bist du nicht durch die Haustür gegangen, sondern die Fassade hinaufgeklettert.«

»Genau.«

»Und du bist hinterher, Pia.« Die nickt.

»Ich könnte schwören, dass dir dein Opa ins Fenster geholfen hat«, sagt er.

»Puschkin?«, fragt Pia unschuldig.

Während der Befragung hat sich das Gesicht des Kommissars mehr und mehr verfärbt. Inzwischen ähnelt es einer reifen Tomate. »Glaubt ihr, ich weiß nicht, was hier gespielt wird?«, brüllt er plötzlich los. »Ihr steckt mit Puschkin unter einer Decke. Einer wie der andere!«

»Beweisen Sie es«, sagt der Skorpion ruhig.

»Das werde ich!«, brüllt der Unaussprechliche weiter. »Und Puschkin werde ich auch kriegen, verlasst euch drauf!«

Damit stapft er aus der Wohnung. Eine Weile noch sind seine Schritte im Hausflur und auf dem Bürgersteig zu hören. Dann springt ein Motor an. Als Pia zum Fenster rennt, ist der Wagen des Kommissars bereits verschwunden.

»Wie hat Puschkin das bloß gemacht?«, fragt sie.

Der Skorpion lächelt. »Ach, der Hermann …«, sagt er.

»Du kennst ihn gut?«, fragt Pablo.

»Ja, mein Junge. Sehr gut.«

»Aber er ist ein Krimineller!«

In diesem Augenblick geht die Tür auf und Puschkin kommt zurück. Seine Sachen sind staubbedeckt, in seinem linken Hosenbein klafft ein großes Loch. »Danke«, sagt er.

»Wofür?«, fragt Pablo.

»Dass ihr mich nicht verpfiffen habt«, antwortet Puschkin.

»Wo warst du?«, fragt Pia.

Puschkin legt den Finger auf den Mund. »Gemütlich war’s jedenfalls nicht.« Er lässt sich in einen Sessel plumpsen und atmet ein paar Mal tief durch. Dann wendet er sich an Pia und Pablo. »Ihr beide müsst ins Bett. Ich bestelle euch ein Taxi.« Er gibt Pia zwanzig Euro. »Das müsste reichen.«

»Und mein Opa?«, fragt Pablo.

»Ich bleibe noch ein bisschen hier«, antwortet der Skorpion.

»Aber ich will sofort wissen, was hier los …«, beginnt Pablo.

Doch sein Großvater unterbricht ihn: »Nicht heute, mein Junge. Ein anderes Mal. Einverstanden?«

Zehn Minuten später sitzen Pablo und Pia in einem Taxi, das sie zum Kirchweg bringt. Obwohl die Uhr am Armaturenbrett 0.50 Uhr anzeigt, fühlt sich Pia kein bisschen müde. Pablo scheint es ähnlich zu gehen. Pia wüsste zu gern, was er denkt.

Schließlich beendet er das Schweigen. »Du, Pia?«

»Mhm?«

»Warum hast du mich belogen? Warum hast du mir nicht gesagt, dass dein Opa in Schwierigkeiten steckt?«

Pia richtet sich auf. »Ich hatte Angst, dass du dich von deinen Eltern abholen lässt, wenn du das mit Opas Verhaftung erfährst.«

»Bist du noch sauer auf mich?«, fragt sie, als er schweigt.

Er schüttelt den Kopf.

»Was hast du dann?«

Jetzt dreht er sich zu ihr um. In seinen Augen stehen Tränen. »Was ist, wenn mein Opa auch ein Verbrecher war? Wie deiner, Pia?«

Sie wischt ihm eine Träne ab, die sich auf den Weg zum Kinn begeben hat. »Wie kommst du denn darauf?«, fragt sie. Nein, sie wird ihm nicht von ihrem Verdacht erzählen. Pablo braucht nicht zu wissen, dass sie fast sicher ist, dass es sein Opa war, der in die Beamtenbank eingebrochen ist. Bestimmt hat er auch die anderen Tresore geknackt.

Pablo scheint denselben Verdacht zu haben. »Ich glaube, mein Opa hat heute die Bank überfallen«, murmelt er.

»Lass uns morgen drüber reden«, sagt sie und kuschelt sich an Pablos Schulter.

Nach einer Weile legt er seinen Arm um sie. »Ich mag dich«, sagt er.

»Ich dich auch«, sagt sie und ist im nächsten Moment eingeschlafen.