Kapitel 3
Dominic Barretti wollte seine Augen nicht öffnen. Er befand sich immer noch in diesem herrlichen Stadium zwischen leichtem Schlaf und kurz vor dem Aufwachen. Dennoch konnte er bereits den Unglauben, dass sie nicht mehr da war, spüren, der in sein Gehirn schnitt. Innerhalb von Sekunden war da wieder dieser grausame Schmerz, der am Vortag dazu geführt hatte, dass er sich gegen seinen eigenen Körper gerichtet hatte, um den Schmerz zu lindern. Tränen traten ihm in die Augen, als er sich umdrehte, um auf das Wasser und die Berge zu starren, und zwar durch die Glastüren, die jemand, der so umsichtig gewesen war, am Abend geschlossen hatte. Nicht jemand… Logan. Er hätte es vielleicht alles für einen kranken Albtraum gehalten, aber das Stechen in seinem Arsch sagte ihm etwas anderes. Weniger als zwölf Stunden, nachdem der leblose Körper seiner Frau in den Boden gelassen worden war, hatte er sich von jemandem durch dieselbe Matratze ficken lassen, auf der er seine Frau so viele Nächte lang geliebt hatte. Und er war heftiger gekommen als je zuvor in seinem Leben.
Dom zwang die Galle zurück, die ihm in der Kehle aufstieg, und zwang sich, sich aufzusetzen. Er schwang die Beine über die Bettkante und blieb einen Moment sitzen, während er darauf wartete, dass der Schmerz in seinem Kopf nachließ. Er würde gern sagen, dass er gestern Abend betrunken gewesen war, aber ironischerweise hatte er keinen Tropfen Alkohol angerührt, seit seine Frau aus dem Leben geschieden war. Es wäre zu einfach gewesen, sich der betäubenden Wirkung des Alkohols hinzugeben, außerdem hatte Sylvie etwas Besseres verdient. Anrufe hatten gemacht und Arrangements getroffen werden müssen und als er am Vorabend in ihrem Wochenendheim angekommen war, war er zu benommen gewesen, um auch nur am Schnapsschrank stehen zu bleiben. Er konnte sich kaum daran erinnern, den Hund gefüttert zu haben, und das auch nur, weil er einen Zettel von Sylvie entdeckt hatte, der ihn daran erinnerte, das Tier zu füttern ‒ die Notiz, die sie vor ein paar Wochen bei einer ihrer letzten Fahrten hierher hinterlassen hatte. Es war so, als hätte sie gewusst, dass der Rottweiler derjenige sein würde, der unter Doms Trauer zu leiden hatte, wenn sie es nicht tun würde.
Dom versuchte zu schlucken, doch seine Zunge fühlte sich zu groß für seinen trockenen Mund an. Er stand mit zittrigen Beinen auf und stolperte ins Badezimmer. Dort hielt er den Kopf unter das kalte Wasser, das aus dem Wasserhahn am Waschbecken kam, dann nahm er mehrere Schlucke von der Flüssigkeit. Als er sich schließlich wieder aufrichtete, war er erschrocken, einen Fremden im Spiegel zu sehen. Rot geränderte, eingesunkene Augen mit dunklen Augenringen, blasse Haut. Sein Haar war so lang, wie er es seit einer Weile nicht mehr wachsen gelassen hatte. Und durch die Stoppeln in seinem Gesicht wirkte er ungepflegt. Sylvie wäre nicht erfreut, ihn in diesem Zustand zu sehen. Er ließ den Kopf sinken und ging zur Toilette, um sich zu erleichtern. Dabei bemerkte er schließlich das Pflaster an seiner Hand und ihm fiel wieder ein, dass Logan sich auch darum gekümmert hatte.
Der Mann war aufgetaucht wie eine gute Fee, nur dass er noch nie gehört hatte, dass eine gute Fee ihren Schützling bis zur Bewusstlosigkeit gefickt hatte. Und Gott helfe ihm, er wollte mehr.
„Fuck“, stieß Dom aus, während er pinkelte, dann verließ er das Badezimmer, um sich etwas zum Anziehen zu suchen. Er blieb in der Tür zum Badezimmer stehen und betrachtete das Schlafzimmer. Alle Bilder, die er in seiner Trauer zerstört hatte, waren verschwunden, das Glas entsorgt. Wut stieg in ihm auf, weil auch dies Logans Werk war. Die Einzige, von der er wollte, dass sie sich um ihn kümmerte, war nicht mehr da.
Dom zog eine Jeans und ein weißes T-Shirt an, dann ging er nach unten. Alles an diesem Haus fühlte sich nun falsch an. Es war kalt, wo es warm sein sollte, still, wo Lachen zu hören sein sollte. Er hatte versucht, der endlosen Zahl an Leuten zu entkommen, die versucht hatten, ihm in ihrer gemeinsamen Wohnung in der Stadt Trost zu spenden, deshalb war er hierher geflohen. Es war lächerlich gewesen zu denken, dass es hier in diesem Haus etwas weniger wehtun würde.
Dom ging nach unten, dabei machten seine nackten Füße auf dem glänzenden Fußboden keinen Laut. Er wurde langsamer, als er einen unerwarteten Geruch bemerkte, und im Türrahmen zur Küche blieb er stehen. Logan saß an der Kücheninsel und klammerte sich an eine Tasse Kaffee. Bei dem Anblick des Mannes, der auf dem Platz saß, wo seine Frau sitzen sollte, stieg Wut in ihm auf. Aber bevor die Worte, dass Logan verschwinden sollte, seine Lippen verließen, sah er Feuchtigkeit auf dem Gesicht des jüngeren Mannes. Er hatte den Kopf tief gesenkt, aber Dom konnte sehen, wie Tränen über seine Wangen liefen und auf der Arbeitsplatte landeten.
Logan bewegte sich, als der Hund Dom bemerkte und zu ihm kam, um ihn zu begrüßen. Dom legte automatisch die Hand auf den Kopf des Tieres, aber dabei ließ er Logan nicht aus den Augen und sah eine Vielzahl an Emotionen in dessen Blick. Angst, Scham, Sehnsucht. Der Mann sagte nichts, sondern wischte sich nur mit dem Arm über das Gesicht. Er trug die Kleidung, mit der er gestern gekommen war, nicht die Jogginghose, die Dom ihm heruntergeschoben hatte, um an Logans wunderschönen Schwanz zu gelangen. Er schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben, dann betrat er die Küche. Er holte sich eine Tasse aus dem Schrank, aber hielt inne, als er die volle Kaffeekanne sah. Es war einfach zu viel ‒ ein weiterer Eingriff, mit dem er nicht zurechtkam.
Mit dem Rücken zu Logan gewandt, ballte er die Hände auf der Arbeitsfläche aus Granit zu Fäusten und sagte: „Verschwinde auf der Stelle aus meinem Haus.“
Die Worte hätten Logan dazu bringen sollen, sich in Bewegung zu setzen, nicht wegen der Worte selbst, sondern wegen des Tonfalls, in dem sie ausgesprochen worden waren. Voller Wut und Hass. Aber Logan war viel zu verwirrt, um sich darum zu kümmern. Er saß schon seit Stunden hier, seit er Dom schlafend in seinem Bett zurückgelassen hatte. Es gab mehrere Gästezimmer, in denen er hätte übernachten können, bis es Zeit war, sich auf den Weg zu machen, um die erste Fähre zu erwischen. Aber Schlaf war das Letzte, was er im Sinn gehabt hatte. Er hatte versucht, sich zu beschäftigen, indem er das Chaos beseitigt hatte, das Dom in seinem Zimmer angerichtet hatte, damit der Mann sich nicht die Füße zerschnitt, falls er mitten in der Nacht aufstehen sollte, aber das hatte nicht lange gedauert und er hatte die letzten Stunden damit verbracht, einfach still in der Küche zu sitzen, die durchdringende Stille nur hin und wieder von den Bewegungen des Hundes durchbrochen. In seinem eigenen Haus hatte er zumindest das unaufhörliche Ticken der viel geliebten Standuhr seiner Mutter, das ihn ablenkte. Aber hier gab es nichts. Selbst der Regen hatte irgendwann aufgehört.
„Warum ich?“, fragte er schließlich, dabei drehte er sich nicht zu dem wütenden Mann um, der in seiner Nähe stand. Seine Stimme klang selbst in seinen eigenen Ohren zittrig.
„Ich sagte, ich will, dass du verschwin‒“, setzte Dom an.
„Warum ich?“, schrie Logan, den Blick immer noch starr aus dem Fenster gerichtet.
Er spürte, dass Dom sich zu ihm umdrehte, und er vermutete, dass der Mann von seinem Ausbruch wahrscheinlich überrascht war.
„Warum habt ihr mich für diese Nacht im Hotel ausgewählt?“
Dom schwieg einen langen Moment, bevor er sagte: „Was macht das für einen Unterschied?“
Was für einen Unterschied es machte? Beinahe musste Logan lachen. Der Unterschied war, dass diese eine Nacht sein ganzes verdammtes Leben verändert hatte!
„Der Unterschied ist“, brachte Logan zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „dass ich letzte Nacht meinen Schwanz in deinen Arsch gesteckt habe.“
Dom erwiderte nichts. Stattdessen ging er zu einem Seitentisch, holte seine Geldbörse hervor und zog einen Stapel Geldscheine heraus. Dann warf er sie auf die Anrichte vor Logan. „Das sollte für die letzte Nacht reichen.“ Dann holte er noch mehr hervor und warf es zu dem anderen auf den Stapel. „Und das ist für das, was du vergessen hast, als du in jener Nacht gegangen bist.“
Schmerz und Wut vermischten sich in Logan, als er das Geld sah. Die Erinnerung an das, was er war, durchschoss ihn, und dass Dom so leicht in der Lage war, ihn daran zu erinnern, ließ etwas in ihm sterben.
„Fahr zur Hölle, Dom“, sagte Logan leise, als er aufstand. Das Geld ignorierte er und nahm seine Jacke vom Stuhl. „Sylvie will, dass du dein Versprechen hältst“, fügte er hinzu, als er sich umdrehte, um zur Tür zu gehen.
Dom ließ bei Logans Worten die Tasse fallen und sie zerschellte auf dem Boden. Er hatte sich gerade Kaffee eingegossen, nachdem er Logan das Geld hingeworfen hatte, und zum Glück hatte er bei Logans letzten Worten nicht die Kaffeekanne in der Hand gehabt hatte.
Logan wollte gerade die Eingangstür öffnen, als Dom ihn erreichte und die Hand auf das Holz schlug, damit er sie nicht öffnen konnte. Logan war nur wenige Zentimeter kleiner als Dom, aber Doms Masse kam ihm zugute, als er ihn packte und herumdrehte.
„Was zum Teufel hast du da gerade gesagt?“
Logan blieb einen Moment stumm, dann sagte er: „Sie will, dass du dein Versprechen hältst.“
Bei diesen Worten durchfuhr Dom eine Spannung und er wollte einen Schritt zurückzutreten, aber er vermutete, dass Logan dann gehen würde, und das konnte er nicht zulassen.
„Du hast mit ihr geredet?“, brachte er schließlich flüsternd hervor, während er Schmerz in ihm explodierte wie kleine Sternschnuppen.
Logan schüttelte den Kopf. „Sie hat mir einen Brief geschrieben. Ich habe ihn gestern erhalten. Nach …“, sagte er und verstummte. „Nach der Beerdigung“, schloss er schließlich.
„Großer Gott“, sagte Dom und ließ den Kopf hängen.
„Welches Versprechen?“, fragte Logan leise.
Überwältigt trat Dom dieses Mal wirklich ein paar Schritte zurück. „Ich musste ihr versprechen …“, begann er, aber dann musste er die Emotionen unterdrücken, die ihm plötzlich die Kehle verschlossen. „Ich musste ihr versprechen, dass ich leben würde, wenn sie nicht mehr da ist. Nicht nur existieren, sondern leben.“ Dom hatte das Gefühl, als würde sein Körper nachgeben, deshalb lehnte er sich an das Treppengeländer. „Was hat sie noch gesagt?“, fragte er und hasste, dass der flehende Tonfall in seiner Stimme so offensichtlich war.
„Sie wollte nicht, dass du allein bist. Sie sagte, du würdest jeden um dich herum wegstoßen.“
Dom lachte auf. Sie hatte ihn wirklich am besten gekannt. Jetzt ergab es Sinn, dass Logan das Sicherheitssystem überwunden hatte und dass er das Haus überhaupt gefunden hatte. Seine Sylvie hatte immer den Eindruck vermittelt, sie wäre unterwürfig und fügsam, aber das genaue Gegenteil war der Fall. Sie war wie eine Naturgewalt, wenn sie diejenigen beschützen wollte, die sie am meisten liebte.
„Warum ich?“, fragte Logan erneut, dabei strahlte er Verzweiflung aus. Er wirkte so jung. Verwirrt, hilflos. Dom kämpfte gegen den Drang an, ihn zu trösten.
„Warum wir dich für diese Nacht ausgewählt haben?“, fragte Dom nach und Logan nickte. „Als wir herausgefunden hatten, dass sie sich dieses Mal nicht erholen würde, habe ich versucht, ihr alles zu geben, was sie wollte.“
„Und sie sagte, sie wollte einen weiteren Mann“, riet Logan.
„Nur, um die Dinge ein wenig anzuheizen, meinte sie ‒ sie wollte nicht wirklich Sex mit jemand anderem haben.“
„Sie wollte, dass du zusiehst.“
Dom nickte. „Ich hätte sie nie mit irgendjemand anderem geteilt. Ich habe sie geliebt“, sagte er lahm. „Ich habe nie verstanden, wieso sie das wollte, aber wie konnte ich es ihr abschlagen?“
„Warum ich?“, fragte Logan erneut.
„Ich habe deine Schwester und deinen Freund Shane vor einer Weile kennengelernt. Shane wusste, dass ich ein wenig Erfahrung damit habe, Informationen über Leute herauszufinden, die diese nicht unbedingt preisgeben wollen. Er hat mich gebeten, herauszufinden, wer deiner Schwester wehgetan hat.“
„Du hast also in meiner Vergangenheit gegraben und herausgefunden, womit ich mir etwas dazuverdiene“, meinte Logan.
Dom nickte und Scham kribbelte auf seiner Haut. „Als Sylvie mit ihrer Bitte auf mich zukam, habe ich dich gewählt.“
„Wieso?“
Darauf hatte Dom keine Antwort, jedenfalls keine, die er Logan mitteilen wollte, deshalb blieb er stumm. Beinahe zuckte er zusammen, weil Logan ihn so intensiv studierte, als würde er versuchen, die Antworten direkt aus seinem Gehirn zu bekommen.
„Sie sagte, dass du von mir besessen bist.“
Dom konnte ein Keuchen nicht unterdrücken, das ihm entkam. Er schüttelte heftig den Kopf. Das konnte Sylvie nicht gewusst haben. Aber Logan nahm seine Aussage nicht zurück und Dom wusste, dass es der Wahrheit entsprach. Irgendwie hatte seine Frau mitbekommen, wie er bei den Bildern von Logan verweilt hatte ‒ denjenigen, die er während seiner Recherchen gefunden hatte, genau wie bei denen, die er bei seiner Überwachung gemacht hatte. Himmel, er hatte sie schon vor ihrem Tod betrogen und sie hatte es gewusst.
„Sie sagte, sie hätte die Nacht für dich geplant, nicht für sich selbst.“
„Oh Gott“, sagte Dom und beugte sich vor, um atmen zu können. Seine Hand klammerte sich an das Treppengeländer. Er hatte für ihn nie einen Sinn ergeben, dass sie mit einem anderen Mann experimentieren wollte, aber wenn sie über diesen Teil seines Lebens Bescheid gewusst hatte, ergab es großen Sinn, dass sie ihn ihm zurückgeben wollte, wenn sie nicht mehr da war.
„Sie wusste, dass du sie geliebt hast“, sagte Logan sanft. „Sie hatte keine Zweifel daran, dass du dich für sie entschieden hast.“
Es war einfach zu viel, dachte Dom und ließ sich auf die unterste Treppenstufe sinken. Dieser Mann zerstörte ihn Stück für Stück. Zuerst, in dem er das Objekt von Doms Lust wurde, dann indem er hereingeschneit kam und ihm die Wahrheit über seine Beziehung mit Sylvie gesagt hatte. Es tat weh zu hören, dass Sylvie ihren Verdacht mit Logan geteilt hatte, aber nicht mit ihm.
„Ich wusste schon früh, dass ich mich zu Männern und Frauen hingezogen fühle, aber ich habe es vor allen verborgen. Im College war ich mit ein paar Männern zusammen, aber als Sylvie und ich uns kennengelernt haben, wusste ich, dass sie die Einzige für mich war. Mir war nicht klar, dass sie über diesen Teil von mir Bescheid wusste.“ Dom fuhr sich mit der Hand über den Kopf. „Sie muss gesehen haben, wie ich deine Bilder angeschaut habe ‒ die ich während meiner Recherche gesammelt habe. Ich schätze, ich konnte nicht verbergen, dass ich mich zu dir hingezogen fühle“, sagte er leise.
Er hörte, wie Logan scharf die Luft einsog, und sah, wie der Mann zusammenzuckte. „Ich bin nicht schwul“, sagte Logan plötzlich mit zittriger Stimme. Da erkannte Dom endlich, womit Logan zu kämpfen hatte.
„Du warst noch nie mit einem Mann zusammen“, sagte er. Logan errötete und schüttelte den Kopf. „Meine Güte“, sagte Dom, als ihm klar wurde, was Logan durchmachen musste. Ein Teil von ihm ärgerte sich tatsächlich über Sylvie, weil sie das hier eingefädelt hatte ‒ er vermutete, dass sie die Dinge nicht von Logans Warte aus gesehen hatte, als sie ihre Nacht im Hotel geplant hatte.
„Logan“, begann er.
„Ich muss gehen“, murmelte Logan und drehte sich um und hantierte mit dem Türgriff. Er schaffte es kaum, die Tür zu öffnen, bevor Dom erneut den Abstand zwischen ihnen überbrückte. Er streckte die Hand aus und stieß die Tür zu, bevor Logan entkommen konnte, dann nutzte er seinen größeren Körper, um Logan an Ort und Stelle zu fixieren. Er berührte ihn nicht, aber er ließ ihm keinen Raum, um sich zu bewegen.
„Logan, es war unsere Schuld. Meine und Sylvies. Du hast nichts falsch gemacht ‒ du bist einfach in etwas Neues und Unbekanntes hineingeraten. Es bedeutet nicht, dass du schwul oder auch nur bi bist“, sagte er sanft. Großer Gott, Dom wollte den Mann berühren, ihm Trost spenden, aber Logan zitterte nun heftig und Dom wusste, dass er ihn gehen lassen musste. „Vergiss es einfach“, drängte Dom.
Logan legte die Stirn an die Tür. „Ich kann nicht“, sagte er.
„Wieso nicht?“
Ein langer Moment der Stille. „Weil ich sie nicht auch im Stich lassen darf.“ Er spürte, wie Logan zurücktrat und ihn berührte, als er die Tür öffnete, und Dom trat zurück, um es zuzulassen. Logan war schon fast zur Tür hinaus, als er plötzlich stehen blieb. Seine Worte waren so leise, dass Dom sie kaum verstand. „Habe ich dir wehgetan?“
Logan schaute ihn nicht an, als er die Frage stellte, und es dauerte einen Moment, bis Dom erkannte, dass Logan ihren Sex in der vergangenen Nacht meinte. „Nein“, sagte er sanft und wahrheitsgemäß.
Ein Schauer überlief Logan und er nickte, dann ging er. Dom stand noch lange da, nachdem er gehört hatte, wie das Auto in der Auffahrt verschwunden war.