Kapitel 5
„Zu schade, dass du es nicht geschafft hast, die Bar rechtzeitig zu öffnen.“
Logan schaute von den Fliesen auf, die er gerade verfugte. Shane bewunderte gerade seine handwerklichen Fähigkeiten an dem Wasserhahn, den er repariert hatte. Mit den Toiletten waren sie beinahe fertig ‒ es würde nicht hübsch aussehen, aber funktional. Außerdem würde er ein paar Dollar sparen, weil nicht länger Wasser aus dem Hahn tropfte.
Das Appartement über der Bar war nichts Besonderes, aber es erfüllte seinen Zweck und gab ihm die Möglichkeit, dem Heim seiner Kindheit zu entkommen, in dem Savannah und er fast ihr gesamtes Leben gewohnt hatten. Sie war in genau diesem Haus vergewaltigt worden, das sie eigentlich beschützen sollte ‒ in dem Haus, für das er Abend für Abend seinen Körper verkauft hatte, damit er es halten konnte. Es war nicht genug gewesen und durch sein eigenes naives Vertrauen in eine andere Person hatte seine Schwester ihre Unschuld verloren. Auch nur einen weiteren Tag in diesem Haus zu bleiben, stand außer Frage.
„Wovon redest du da?“, fragte Logan.
„Es ist Black Friday ‒ die Leute kaufen wie verrückt ein. Männer, die eine Pause brauchen, nachdem sie mit ihren Frauen oder Freundinnen den ganzen Tag shoppen waren“, erklärte Shane und wedelte mit den Händen.
Logan erwiderte nichts, sondern machte sich einfach wieder an die Arbeit.
„Also, wie ist die Lage bei dir?“
Logan brummte unverbindlich in der Hoffnung, dass sein Freund den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen und das Thema fallenlassen würde.
„Denn es sieht aus, als hätte sich hier nicht viel getan, seit ich zum letzten Mal hier war.“
„Ich war beschäftigt“, antwortete Logan.
„Richtig, der neue Job.“ Shane drehte an den Knöpfen des Wasserhahns. „Schlaglöcher reparieren“, brummte er, während er das Wasser testete. „Orangefarbene Hütchen aufstellen“, fuhr er fort.
„Was, verdammt?“, fauchte Logan und drehte sich zu seinem Freund um, um ihn anzufunkeln. „Wo liegt dein Problem? Es ist einfach ein Job und die Bezahlung ist gut.“
Shane ignorierte den Ausbruch. Scheinbar kümmerte ihn Logans schlechte Laune nicht. „Sieben Jahre. Sieben verdammte Jahre lang hast du dir den Arsch aufgerissen, um den Laden hier zum Laufen zu bringen, und jetzt lässt du einfach alles verfallen? Was soll dir dieses Arschloch denn noch alles nehmen?“, knurrte Shane und warf seine Werkzeuge in den Werkzeugkoffer zu seinen Füßen. Logan zuckte bei der Erwähnung von Sam Reynolds und dem Schaden, den er in ihrer aller Leben angerichtet hatte, zusammen.
„Und das von dem Mann, der im letzten Studienjahr das Jurastudium geschmissen hat“, entgegnete Logan.
Trotz dieses Tiefschlags zuckte Shane nicht einmal zusammen. „Willst du ernsthaft bei mir diese Nummer abziehen?“, fragte er, während er sich zu Logan umdrehte. „Ich kenne dich besser als jeder andere und du denkst, dass du bei mir damit durchkommst? Deinen besten Freund anpissen, damit er dich in Ruhe lässt? Darüber habe ich praktisch ein Buch geschrieben, du Arschloch.“
Logan lehnte sich an die Duschwand. Er war ein Arsch. Seine Konfrontation mit Dom am Vorabend hatte ihn aus der Bahn geworfen und er hatte Entschuldigungen murmelnd die Flucht ergriffen. Der Mann hatte ihm Freundschaft und ein offenes Ohr zum Reden angeboten und Logan hatte es ihm vor die Füße geworfen und war auf dem Weg nach draußen gerade lange genug stehen geblieben, um seine Schlüssel zu schnappen. Er hatte sich nicht einmal vernünftig bedankt oder sich verabschiedet. Er war ein Feigling und nun ließ er seinen Frust an Shane aus.
„Tut mir leid“, sagte er.
„Tu nicht das, was ich getan habe, Mann“, sagte Shane. „Stoß die anderen nicht weg. Erstens ‒ sie werden nicht gehen, zweitens ‒ damit tust du ihnen bloß weh.“
Logan wusste, dass Shane die vielen Gelegenheiten meinte, bei denen er denjenigen wehgetan hatten, die ihm am nächsten standen, um sie dazu zu bringen, ihn zu verlassen. Logan zögerte, dann wagte er den Sprung. „Ich fühle mich zu jemandem hingezogen, für den ich nichts empfinden sollte.“
Shane setzte sich auf die geschlossene Toilette und verschränkte die Hände, dann wartete er geduldig.
Scheiße, Scheiße, Scheiße . „Es ist Dom.“
Das erzeugte bei seinem stoischen Freund eine Reaktion, aber erstaunlicherweise war es keine Verurteilung ‒ nur Überraschung.
„Also hast du ihn vor gestern schon einmal getroffen?“, fragte Shane.
Logan nickte. „Er hat mich vor ein paar Monaten für einen Dreier mit ihm und seiner Frau gebucht.“
Shane lehnte sich mit verwirrtem Gesichtsausdruck zurück. „Scheiße, er hat herausgefunden, was du getan hast, weil ich ihn gebeten hatte, in deiner Vergangenheit zu wühlen.“
Logan sackte zusammen, bis er auf dem schmierigen Boden der Dusche saß.
„Es tut mir leid, Logan“, begann Shane. „Ich hatte ihn gebeten herauszufinden, wer Savannah wehgetan hat.“
Logan hob die Hand. „Ist schon okay.“ Er schwieg einen Moment, dann sagte er: „Ich habe mich schon in dieser Nacht zu ihm hingezogen gefühlt. Auch zu Sylvie. Aber für Dom habe ich etwas empfunden, das ich vorher noch nie gefühlt habe. Wir haben uns geküsst, aber mehr nicht.“ Oh Gott, es fühlte sich so seltsam an, mit seinem Freund darüber zu reden.
„Und danach hast du ihn nicht mehr gesehen?“
„Erst am Tag von Sylvies Beerdigung.“ Logan rieb sich mit seiner schmutzigen Hand über das Gesicht. „Sie hat mir einen Brief geschrieben.“
„Wer?“
„Sylvie. Sie hat mir einen Brief geschrieben, in dem stand, dass Dom an mir interessiert ist. Sie hatte diese Nacht arrangiert, damit er herausfinden kann, was er für mich empfindet … und darüber, mit einem anderen Mann zusammen zu sein.“
„Was ist passiert?“
Logan vergrub das Gesicht in den Händen. „Ich habe ihn gefickt“, flüsterte er gebrochen. „Ich hatte das nicht geplant … der Mann hatte gerade seine Frau beerdigt“, sagte er und schluckte das Gefühl der Demütigung herunter. „Er hat so sehr gelitten. Er hat mich geküsst und mich berührt. Da ist es einfach passiert.“
Er hörte, wie Shane sich bewegte, dann spürte er eine tröstende Hand auf seiner Schulter, während Shane sich vor ihn hockte.
„Es ist okay“, sagte Shane.
„Ist es nicht. Wie kann ich denn plötzlich auf einen anderen Mann stehen? Auf diesen Mann?“ Logan schlang die Arme um sich selbst. „Ich stehe auf Frauen. Ich habe mich immer nur für Frauen interessiert.“
Shane lehnte sich zurück. „Vielleicht braucht das, was du empfindest, keine Bezeichnung.“
„Was meinst du damit?“
Shane zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ist es nicht nötig, dass du dich als hetero, schwul oder bi bezeichnest.“
„Was gibt es denn sonst noch?“, fragte Logan tonlos.
„Warum muss es überhaupt einen Namen dafür geben? Vielleicht bist du einer dieser Menschen, die nicht unter die Grenzen fallen, die die Gesellschaft gesetzt hat. Vielleicht geht es nicht darum, ob es ein Mann oder eine Frau ist ‒ vielleicht geht es nur darum, welche Gefühle die betreffende Person in dir weckt.“ Da verstummte Logan, aber seine Gedanken rasten, was beinahe schmerzhaft war. „Kann ich dich etwas fragen, Logan?“
Er nickte.
„Stehst du auf mich?“
Oh Gott, konnte das hier noch demütigender werden? Er schüttelte den Kopf.
„Stehst du auf Gabe?“
„Nein“, gab er zu. Das war seltsam, denn Gabe und Dom hatten denselben Körperbau und dieselbe Ausstrahlung von Stärke und Selbstvertrauen.
„Was ist mit Riley? Stehst du auf sie?“ Darüber musste Logan nachdenken. Riley war eine wunderschöne Frau. Ihm war immer aufgefallen, wie attraktiv sie war, aber er hatte nie Verlangen nach ihr verspürt.
„Nein“, antwortete er.
„Und deine Klientinnen? Wolltest du eine von ihnen auf die gleiche Weise wie Dom?“
„Nein“, sagte er. „So viele von ihnen waren wunderschön und ich fand sie attraktiv genug, um mit ihnen zusammen zu sein, aber …“ Er verstummte.
„Du wolltest sie nicht wirklich?“, riet Shane.
Logan schüttelte den Kopf. „Verdammt, ich bin so kaputt“, flüsterte er.
„Nein, bist du nicht“, sagte Shane fest. „Dein Gehirn weiß, dass es eine bestimmte Person will. Dein Körper weiß es. Die Verpackung spielt da keine Rolle.“
„So werden die Leute das nicht sehen“, meinte Logan.
Shane lächelte und sagte: „Scheiß auf sie.“
Über diese Reaktion, die so typisch für Shane war, musste Logan lachen.
„Deine Familie wird hinter dir stehen, egal, mit wem du zusammen bist.“
„Ich kenne ihn kaum“, begann Logan.
„Dann lern ihn kennen. Oder lass es. Aber lass dich nicht von etwas so Unwichtigem wie seinem Geschlecht daran hindern es herauszufinden.“
„Hey, ist bei euch alles in Ordnung?“, fragte Gabe, der im Türrahmen erschien. Falls er es seltsam fand, wie sie dasaßen, war er schlau genug, nicht nachzufragen.
„Alles in Ordnung“, antwortete Shane und stand auf, dabei hielt er Logans Blick. Logan nickte, dann nahm er die Hand, die Shane ihm anbot.
„Ja, alles in Ordnung“, sagte er.
Dom hatte gerade das Telefon aufgelegt, als er Bewegung vor seiner Tür wahrnahm, dann kam Logan hereinmarschiert mit Doms Assistentin dicht auf den Fersen.
„Es tut mir leid, Mr. Barretti. Ich habe ihn gebeten zu warten“, begann sie, aber Dom winkte ab, dabei behielt er Logan im Blick, der auf der anderen Seite seines großen Schreibtisches stehen blieb, die Augen vor Wut funkelnd.
„Ist schon in Ordnung, Cecile. Können Sie bitte die Tür schließen, wenn Sie hinausgehen?“
Logan schlug einen Stapel Papiere auf den Schreibtisch, den er in der Hand gehabt hatte. „Ich bin nicht deine Gott verdammte Hure!“, brüllte er und deutete mit dem Finger auf die Unterlagen vor sich.
Dom holte tief Luft, dann langte er nach den bunten Seiten und blätterte sie langsam durch. Es dauerte nur Sekunden, bis er erkannte, was er da vor sich hatte. „Das sind deine Arztrechnungen“, stellte er fest, während er sie sich ansah.
Die Summen waren astronomisch und nun ergab es Sinn, dass Logan sich krumm arbeitete ‒ warum er das Angebot von Dom und Sylvie, bei ihnen der Dritte zu sein, angenommen hatte. Bevor er Logan engagiert hatte, hatte er gewusst, dass der junge Mann seine Termine als Escort reduziert hatte, und die wenigen Jobs, die er in den letzten Jahren angenommen hatte, zeitlich mit großen Schulden zusammenpassten, die für gewöhnlich damit zu tun hatten, die Bar am Laufen zu halten.
„Ich habe dich niemals als Hure bezeichnet“, erwiderte Dom ruhig. Er hatte zwar das hässliche Wort nicht benutzt, aber er hatte ihm an jenem schicksalhaften Morgen im Haus auf der Insel Geld hingeworfen. Das Wort auszusprechen, wäre nicht viel grausamer gewesen als das, was er getan hatte.
„Aber so siehst du mich, richtig?“, spuckte Logan aus. „Du kannst meine gesamten Schulden bezahlen, aber ich werde niemals für dich auf die Knie gehen“, sagte er schroff.
Es dauerte einen Moment, bis Dom verstand, was Logan meinte. Er schaute noch einmal auf die Seiten in seiner Hand und sah, dass alle Rechnungen beglichen waren.
„Die habe ich nicht bezahlt“, sagte er.
„Schau dir den verdammten Namen an“, sagte Logan und deutete auf eine Zeile ganz unten auf der ersten Seite.
Barretti.
Der Name stand auf jeder Seite.
Dom setzte sich auf seinen Stuhl, dann öffnete er ein Programm auf seinem Computer. Er drückte ein paar Tasten, dann seufzte er. Er drehte den Bildschirm, damit Logan ihn sehen konnte.
„Es war Sylvie“, sagte er. „Ihr Großvater hat ihr und ihrem Bruder Treuhandfonds hinterlassen ‒ keine kleinen. Wir haben das Geld nie gebraucht, deshalb hat sie damit Wohltätigkeitsorganisationen unterstützt, die ihr gefallen haben.“ Er bereute seine Worte auf der Stelle, als Logan erbleichte, als er das Wort „Wohltätigkeit“ hörte.
Das Feuer in Logan erlosch und er sank in einen Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches.
„Es sieht so aus, als hätte sie diese Rechnungen ein paar Wochen vor ihrem Tod bezahlt. Ich wusste nichts davon“, sagte Dom ruhig und drehte den Bildschirm wieder zurück.
„Wieso?“, fragte Logan. „Wieso hat sie das getan?“
„Sie mochte dich, Logan ‒ sehr sogar. Sie mochte deine Schwester und Shane. Es war wahrscheinlich ihre Art, dir zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen.“
Logan schwieg einen langen Moment, dann sagte er schließlich: „Ich wünschte, ihr hättet mich nie ausgewählt.“
Diese Aussage tat unglaublich weh, aber Dom behielt einen neutralen Gesichtsausdruck. Nachdem Logan an Thanksgiving seine Wohnung verlassen hatte, hatte er sich gesagt, dass er Abstand zu ihm halten musste, trotz seiner anhaltenden Besessenheit von dem jungen Mann. Logan war verwirrt und verletzt und brauchte Zeit. Sein Gesprächsangebot war ehrlich gemeint gewesen, aber das Verlangen zu kontrollieren, das ihn jedes Mal durchschoss, wenn Logan in der Nähe war, wäre ein endloser Kampf geworden. Aber dass der Mann bereute, dass sie sich überhaupt kennengelernt hatten, brannte in seinem Magen. Seine Selbstschutzinstinkte wurden wach.
„Zahl das Geld zurück oder lass es, Logan. Es ist mir egal. Aber leg mir keine Worte in den Mund.“ Dom schob die Papiere zurück. „Du solltest gehen. Ich habe eine Menge zu tun.“
„Dom“, setzte Logan an, sein Tonfall schuldbewusst, aber Dom war nicht in der Stimmung.
„Geh.“
Logan hatte die Worte in dem Moment bereut, als er gesagt hatte, er wünschte, Dom und Sylvie nie getroffen zu haben. Es war eine glatte Lüge. Auch war ihm der schmerzhafte Stich nicht entgangen, der Dom durchfahren hatte, als er das gesagt hatte.
„Ich habe es nicht so gemeint“, bot Logan an. Dom ignorierte ihn und konzentrierte sich auf die Papiere vor sich. Er schnaubte frustriert und stand auf. Doch er ging nicht. Stattdessen ging er vor Doms Schreibtisch auf und ab. Zu gehen wäre die beste Option ‒ er sollte der Sache ein Ende machen … was auch immer die Sache war. Einfach gehen. Also warum taten seine Beine nicht, was sein Gehirn ihnen sagte? Er drehte sich zu Dom um und sah, dass der Mann ihn stumm beobachtete. Dadurch fühlte er sich entblößt, verletzlich … schwach.
„Geh einfach, Logan“, sagte Dom erneut, doch sanfter dieses Mal. Er zeigte ihm einen Ausweg.
Doch statt zu gehen, sagte Logan: „Ich weiß, dass ich das war, als ich es zum ersten Mal getan hatte.“ Er begann erneut, auf und ab zu gehen. „Eine Hure. Doch das sagt einem niemand ins Gesicht. Es heißt immer ‚Escort‘, denn das klingt vornehmer.“ Er fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. „Ich habe die erste Frau, die mich engagiert hat, nicht einmal gefickt.“ Er lachte freudlos auf. „Sie wollte sich an ihrem Ehemann rächen, der sie betrogen hatte, aber letzten Endes konnte sie es nicht. Ich habe sie einfach im Arm gehalten, während sie geweint hat. Hinterher habe ich mich sogar gut gefühlt, als sie sich bei mir bedankt hat, weil ich für sie da war. Dann hat sie mir Geld gegeben und ich hätte mich fast übergeben.“ Logan ging zum Fenster, denn er wagte es nicht, Dom anzusehen. „Mit dem Geld habe ich in jenem Monat die Hypothek bezahlt“, flüsterte er.
Er hörte, wie Dom sich in seinem Stuhl bewegte, doch er behielt den Blick zum Fenster hinaus gerichtet. „Als du mir an diesem Morgen das Geld hingeworfen hast … als ich deinen Namen auf diesen Rechnungen gesehen habe ‒“
Logan schlang die Arme um sich selbst, als könnte er damit die Kälte abwehren, die ihn durchströmte. „Es hätte keine Rolle spielen sollen. Ich hätte das Geld nehmen und gehen sollen.“
„Warum hast du es nicht getan?“, vernahm er von irgendwo hinter sich. Er traute sich nicht, sich umzudrehen und möglicherweise zu sehen, dass Dom aufgestanden war.
„Ich habe nie eine von ihnen geküsst. Nie“, sagte Logan harsch. „Nicht bis zu dieser Nacht. Nicht bis zu Sylvie, nicht bis zu dir.“
„Du hast damals das Geld nicht vergessen, oder?“, fragte Dom und Logan sah seine Reflexion im Fenster. Nur wenige Meter lagen zwischen ihnen.
Logan schüttelte den Kopf. „Fuck!“, fluchte er und schlug mit der Hand an das Glas. „Es hat mich nie interessiert, was andere Leute über mich denken. Es sollte auch keine Rolle spielen, was du über mich denkst.“
„Verdammt, Logan, was willst du von mir?“, brüllte Dom.
Logan drehte sich um und lehnte sich an die Scheibe, dann sah er zu, wie nun Dom auf und ab ging.
„Meine Frau ist tot, aber anstatt sie zu betrauern, wie ich es tun sollte, kann ich nur an dich denken!“ Dom drehte in seiner Aufregung seinen Ehering immer wieder und wieder.
„Es tut mir leid“, begann Logan.
Doms Hand schoss hoch, um ihn zu unterbrechen. „Halt den Mund“, knurrte er. Zwei Schritte, dann war er bei Logan. „Halt einfach deinen Mund“, wiederholte er, dann bedeckte er Logans Mund mit seinem eigenen. Die Wucht dieses wütenden Kusses führte dazu, dass Logans Kopf nach hinten an die Fensterscheibe schlug, aber das bemerkte er kaum, während er spürte, wie Doms Zunge seine eigene suchte.
Dom pinnte ihn mit seinem unnachgiebigen Körper an das Glas, ein Gefühl, das Logan begann zu lieben. Die Kontrolle, die dieser Mann über ihn hatte, über seinen Körper, sollte ihm Angst machen, aber sie verstärkte sein Verlangen nur noch mehr. Dom saugte, knabberte und bearbeitete seinen Mund und jede Bewegung brannte in seinen Nervenenden und schickte Blut in seinen Schwanz. Seine Arme schlossen sich um Doms unteren Rücken, falls der Mann versuchen sollte, sich zu lösen, dann wanderten sie nach unten zu seinem knackigen Arsch. Als er zudrückte, stöhnte Dom auf und rieb sein Becken an dem von Logan.
Logan versuchte, Doms Hemd aus seiner Hose zu ziehen, damit er dessen bloße Haut berühren konnte, doch Dom hatte etwas anderes im Sinn und ging auf die Knie. Es dauerte nur Sekunden, bis er Logans schmerzende Länge aus seiner Jeans und seiner Unterhose befreit hatte, und bevor er auch nur darüber nachdenken konnte, was als Nächstes passieren würde, nahm Dom ihn bis zum Anschlag in den Mund.
„Fuck!“, brüllte Logan und stieß mit den Hüften vorwärts. Er hörte, wie Dom leise würgte, und versuchte, sich zurückzuziehen, doch Dom saugte entschlossen an ihm und er spürte Finger, die sich hart in seine Arschbacken gruben, als wollten sie, dass er weitermachte. Er hatte im College von ein paar Mädchen Blowjobs bekommen, aber das hier war damit nicht zu vergleichen. Innerhalb von Sekunden fühlte sein Kopf sich an, als würde er explodieren, und er schrie auf, als seine Eier sich zusammenzogen. Es ging zu schnell, das wusste er, aber es lag nicht in seiner Macht es aufzuhalten. Gerade als er bereit war loszulassen, gab Dom ihn frei. „Nein, bitte“, bettelte er schamlos und versuchte, Doms Kopf wieder zurückzubewegen.
„Langsam“, flüsterte Dom und rieb die Nase an Logans Schritt, dann legte er die Hand an Logans Eier, um die Explosion zu verhindern, die kurz bevorstand. Logan spürte, wie Doms Zunge von seiner Wurzel bis zu seiner Spitze fuhr und dann den Schlitz an der Spitze bearbeitete. Seine Beine fühlten sich an, als würden sie gleich nachgeben, deshalb lehnte er sich fester an das Glas. Dom reizte ihn immer weiter, bis Logan um Erlösung bettelte.
„Schau mich an“, befahl Dom. Als Logan tat, was er gesagt hatte, schluckte Dom ihn erneut, dabei ließen seine dunklen Augen Logan nicht aus dem Blick. Während sein Kopf sich an Logans Länge auf und ab bewegte, langte er in seine Hose und begann, sich selbst zu streicheln. Das war das Erotischste, das Logan je gesehen hatte. Als Dom um ihn herum schluckte, gab Logan den Kampf auf und ließ den Kopf nach hinten an das Fenster sinken, während das Kribbeln an seiner unteren Wirbelsäule einsetzte. Er stöhnte, als er kam und Dom schluckte seinen Saft und sog mit jeder Bewegung noch mehr Lust aus ihm.
Dom stöhnte um seinen Schwanz herum und Logan schaute gerade rechtzeitig nach unten, um zu sehen, wie weiße Ströme aus der Spitze von Doms Länge schossen und über seine Hand liefen. Er konnte sich nicht bewegen und wollte es auch nicht, als Dom an seinem Körper nach oben glitt und ihn küsste, wobei der salzige Geschmack von Logans Höhepunkt immer noch auf seiner Zunge war. Sie küssten sich eine ganze Weile, bis Dom ihn schließlich frei gab und zurücktrat. Er sagte nichts, während er zu seinem Schreibtisch ging und ein paar Papiertaschentücher packte, um sich zu reinigen. Als die Lust aus seinem Körper schwand, erinnerte Logan sich, wo sie waren, und schnell richtete er seine Kleidung.
„Du solltest jetzt besser gehen“, sagte Dom, während er sich umdrehte und zu einer Seitentür ging ‒ vermutlich ein Badezimmer. Bei dieser Abfuhr wurde Logan von Kälte überfallen, dennoch nickte er und sah zu, wie Dom in dem anderen Raum verschwand. Er holte tief Luft, dann packte er die Rechnungen vom Schreibtisch und verließ das Büro.