Ein Paradies im Mittelalter
Das bei Zeitreisebuchungen beliebte «Mittelalter» ist eine Fiktion, die viel mit gegenwärtigen Mittelaltermärkten und -festspielen und wenig mit der Vergangenheit zu tun hat. Das echte Mittelalter, also ungefähr die Zeit zwischen dem 6. und dem 15. Jahrhundert, ist voll mit gewöhnungsbedürftigen Umständen. Viel lässt sich dagegen bei der Reiseplanung nicht unternehmen. Es handelt sich nun einmal um eine Epoche, in der selbst Königinnen unter Bedingungen leben, die zurückgekehrte Urlauber immer wieder zu missmutigen Bewertungen ihres Reiseanbieters verleiten.
Gewöhnungsbedürftig sind für Reisende aus der Gegenwart vor allem die hygienischen Verhältnisse. Dass sich Menschen im Mittelalter überhaupt nicht waschen, ist zwar ein Mythos – Baden erfreut sich einiger Beliebtheit. Aber das Bereitstellen ausreichender Mengen heißen Wassers ist personalintensiv, und es gibt nicht an allen Orten zu jeder Zeit ein Badehaus. Unter diesem Aspekt sind die nordischen Länder empfehlenswerte Mittelalter-Reiseziele: Man badet dort jede Woche, kämmt und wäscht sich täglich und wechselt regelmäßig die Kleidung. In einer englischen Quelle aus dem 13. Jahrhundert heißt es über die «Dänen» (also Leute aus dem Norden, nicht unbedingt aus dem heutigen Dänemark), es sei ihnen durch diese Praktiken gelungen, die Tugend verheirateter Frauen zu zerrütten und die Töchter von Edelleuten zu verführen.
Die Quelle gilt als unzuverlässig und handelt an dieser Stelle von Ereignissen, die zum Aufschreibezeitpunkt
schon zweihundert Jahre zurückliegen. Aber dass man im Norden reinlicher lebt als in Mitteleuropa, ist nicht umstritten. Zum Bestattungszubehör der Leute aus dem Norden gehören Rasiermesser, Pinzetten, Ohrenreinigungswerkzeug und Kämme. Sie stellen Seife her und bleichen sich das Haar. Ahmad Ibn Fadlan, ein Gelehrter aus Bagdad, der im Jahr 921 an die Wolga reist und dort Nordländern begegnet, findet ihre Hygienegewohnheiten allerdings abstoßend, denn sie pflegen sich nach dem Sex nicht zu waschen und benutzen morgens alle dieselbe Waschschüssel für Gesicht und Hände. Wer sich an so etwas stört, sollte also eher die islamische Welt als Reiseziel in Erwägung ziehen, zum Beispiel Bagdad, Konstantinopel oder Granada zur Zeit der Nasriden (siehe Kapitel «Ein unvergessliches Wochenende»).
Für alle anderen eignet sich Island als Reiseziel, da es dort wegen der natürlichen heißen Quellen noch etwas reinlicher zugeht als in anderen Ländern des Nordens. Es ist zu allen Zeiten üblich und gilt als gesund, im warmen Wasser zu baden. Auch die Wäsche wäscht man darin. Thermalquellen sind aber selbst in Island nicht so zahlreich, dass jedes Haus über eine eigene verfügt. Planen Sie Ihren Aufenthalt um die bekannten Badestellen herum, wenn Ihnen die Gesellschaft sauberer Menschen oder das Waschen von Bekleidung wichtig ist.
Auch jenseits der Hygienefrage bietet Island viele Vorzüge. Im Vergleich zu den meisten Nachbarländern geht es friedlich zu. Anderswo werden Kriege geführt; in Island besteht das größte Risiko darin, sich in eine private Blutfehde verwickeln zu lassen. Vermeiden sollte man nur die Sturlungaöld
, eine Phase von 1220 bis etwa 1270, in der
reichlich gerauft wird. Am 21. August 1238 (nach isländischer Zeitrechnung, dazu später mehr) findet die Schlacht von Örlygsstaðir statt. Am Kampf beteiligen sich etwa 2700 Personen, es gibt knapp 60 Tote. Am 19. April 1246 wird in Haugsnes noch einmal gekämpft, 110 Menschen sterben. Besonders elaboriert geht es dabei nicht zu: Die meisten Beteiligten sind Bauern, die einander mit Steinen bewerfen.
Das mittelalterliche Island wird halbwegs demokratisch regiert. Frauen können Land, Bücher und Manuskripte besitzen, sich scheiden lassen, ihre Mitgift zurückverlangen und die Geschäfte abwesender oder verstorbener Ehemänner weiterführen. Praktisch ist insbesondere, dass man sich mit modernem Isländisch einigermaßen verständigen kann. Deutsche Zeitreisende können mit Althochdeutsch ohne vorherige Sprachkurse gar nichts anfangen. Allen anderen Bewohnern Europas geht es mit ihren jeweiligen Landessprachen genauso. Aber das gegenwärtige Isländisch ist dem vor tausend Jahren üblichen Altnordischen so ähnlich, dass man es immerhin lesen kann. Nur die Aussprache ist ein bisschen ungewohnt.
Vor dem späten 9. Jahrhundert lohnt sich ein Ausflug nach Island nur für Reisende mit sehr speziellen Interessen (siehe unten), denn das Land ist noch menschenleer. Eventuell findet man vereinzelte irische Mönche vor. Erst ab 874 wird Island – überwiegend von Menschen aus Norwegen und Irland – besiedelt, wobei die irischen Beteiligten nicht freiwillig mitmachen, sondern als Leibeigene importiert werden. Ab 930 sind die meisten landwirtschaftlich nutzbaren Gegenden vergeben. Wer sich dauerhaft hier niederlassen möchte (siehe Kapitel «Für immer
dableiben»), sollte also rechtzeitig erscheinen. Das ist auch für Frauen eine Option, wie das isländische Landnámabók
belegt, eine historische Aufstellung der frühen Siedler und eben auch Siedlerinnen.
Je früher man dran ist, desto leichter ist es, Land unter Umständen sogar gratis zu erhalten. Auch die Nachbarn freuen sich dann noch über Unterstützung, anstatt Neuankömmlinge misstrauisch zu beäugen. Suchen Sie sich einen Wohnort mit eigener warmer Bade- und Waschgelegenheit und vermeiden Sie Stellen, die in der Zukunft (aus der Sicht der Vergangenheit) explodieren oder unter meterhoher Lava verschwinden werden. Die Nachteile Islands sind für Dauercamper und Übersiedler relevanter als für Kurzurlauber: Der Boden ist nicht sehr fruchtbar, das Land enthält übertrieben viele aktive Vulkane, und das Klima ist selbst in Warmzeiten alles andere als mild.
Der Umgang mit den Einheimischen gestaltet sich meist unproblematisch. Sie sind gastfreundlich und daran gewöhnt, auch ausländische Gäste zum Teil wochen- und monatelang zu beherbergen. Allerdings ist die Ernährungslage in vielen Jahren speziell gegen Ende des Winters etwas schwierig. Gäste sollten sich daher bemühen, zur Lebensmittelversorgung beizutragen – und zwar unabhängig von der Reisezeit, denn das, was Sie im Herbst aufessen, wird im Frühjahr fehlen. Insbesondere Lebensmittel, die in Island knapp sind oder gar nicht gedeihen, sind gern gesehen: Wein, Getreide, Honig, Öl, Gewürze. Quantität geht im Zweifelsfall vor Qualität. Vermeiden Sie wie überall, durch dauerhaft haltbare Geschenke aus der Zukunft künftige Archäologen zu verwirren (mehr dazu im Ratgeberteil).
Großzügigkeit beim Verteilen von Geschenken ist eine der angesehensten Charaktereigenschaften, die man in diesem Land an den Tag legen kann. Was als großzügig gilt, hat allerdings mit gegenwärtigen Praktiken wenig zu tun. Geschenke zählen erst dann so richtig, wenn sie für die Schenkenden die Grenze zur Existenzbedrohung streifen. Seien Sie also nicht knausrig mit dem Mitgebrachten. Händigen Sie am besten gleich zu Beginn Ihres Aufenthalts alles, was Sie haben, Ihrem Gastgeber oder Ihrer Gastgeberin aus. Man wird Sie im Gegenzug nicht hungern lassen – oder jedenfalls nicht mehr als alle anderen.
Für allein reisende Frauen empfiehlt sich das sichtbare Mitführen mindestens eines großen Schlüssels, der Ihren Status als wohlhabende Herrin über einen Haushalt symbolisiert. Ein moderner Hausschlüssel ist dafür zu klein und wird vermutlich nicht einmal als Schlüssel erkannt. Konsultieren Sie gegebenenfalls ein Museum, Ihren Reiseveranstalter oder einen Mittelaltermarkt. Achten Sie darauf, keinen verkleinerten Ziergegenstand, sondern einen Schlüssel in Originalgröße zu bekommen.
Allgemein ist bei der Reiseplanung zu beachten, dass Island vom 10. bis zum 18. Jahrhundert seinem eigenen Kalender folgt, in dem Schaltjahre dreiundfünfzig Wochen haben. Wenn Sie zu einem ganz bestimmten Datum vor Ort sein möchten, sollten Sie sich von einem auf die isländischen Verhältnisse spezialisierten Anbieter beraten lassen.
Um die vorchristliche Religion zu besichtigen, müssen Sie Ihren Urlaub vor der Jahrtausendwende antreten: Auf dem Althing im Jahr 1000 (vielleicht auch schon 999, sehen Sie selbst nach) wird nach Einschaltung eines
Schiedsrichters, des Gesetzessprechers Thorgeir Thorkelsson, der Übertritt des Landes zum Christentum beschlossen. Das geschieht friedlich, die Anwesenden weigern sich allerdings, sich mit kaltem Wasser taufen zu lassen. Die Massentaufen können erst später in den umliegenden warmen Quellen erfolgen. Privat bleibt die Anbetung der alten Götter weiterhin erlaubt.
Das Althing ist auch sonst ein empfehlenswertes Reiseziel. Es ist nicht nur eines der ältesten Parlamente der Welt, sondern auch eine Art Open-Air-Festival. Ab etwa 930 wird es jährlich Mitte Juni auf dem Þingvellir abgehalten, einem Gebiet etwa vierzig Kilometer östlich von Reykjavík, das deshalb bis heute zu den Hauptsehenswürdigkeiten des Landes gehört. Gegenwärtig kann man dort nur herumschlendern, die Landschaft besichtigen und Erklärungen auf Infotafeln durchlesen. Im Mittelalter geht es deutlich interessanter zu. Die Gesetze werden verkündet, es wird öffentlich Recht gesprochen, gehandelt, getanzt und gefeiert.
Wenn Sie das Þingvellir besuchen, werden Sie wahrscheinlich kein allzu großes Aufsehen erregen. Am Althing nehmen sehr viele Isländer teil: alle, die sich die Teilnahme leisten können und als freie und gesetzestreue Bürger das Recht dazu haben. Frühzeitiges Erscheinen – also vor der Reformationszeit – lohnt sich, denn danach ist das Tanzen verboten. Wer lustige Kreistänze sucht, ist ab diesem Zeitpunkt auf den Färöern glücklicher.
Eine weitere unschöne Folge der Reformation ist die Umgestaltung des Justizsystems. In den ersten Jahrhunderten nach der Besiedlung Islands sind die Rechtsverhältnisse auf dem Althing ausgesprochen
menschenfreundlich, selbst im Vergleich zur Gegenwart. In den meisten Fällen müssen Schuldige lediglich eine finanzielle Entschädigung an die Leidtragenden eines Verbrechens entrichten. Die härteste Strafe ist eine vorübergehende oder dauerhafte Verbannung ins Exil. Das bedeutet, dass man in Island von niemandem mehr mit Lebensmitteln oder Unterkunft unterstützt und von jedem totgeschlagen werden darf. Man muss also in ein anderes Land umsiedeln, was die Einwohner Islands als ausgesprochen schmerzhaft empfinden. Eine Exekutive gibt es nicht, um die Urteilsvollstreckung müssen sich Familie und Freunde der klagenden Partei selbst kümmern.
Nach der Reformation entwickelt sich das Rechtssystem und damit auch das Geschehen auf dem Althing in eine unerfreuliche Richtung. «Sittenlose» Frauen werden ertränkt, Hexer verbrannt. Zu den Strafen gehören jetzt Auspeitschen, Brandmarken und das Abschneiden von Körperteilen. Wenn Sie nicht in der Gegenwart in Länder reisen würden, in denen dergleichen praktiziert wird, um dabei zuzusehen, sollten Sie es auch in der Vergangenheit nicht tun.
Im späten 13. Jahrhundert gerät Island unter norwegische Herrschaft. Die neuen Landesherren halten sich nicht an die vertraglichen Vereinbarungen. Politische und juristische Strukturen werden undemokratischer, und die Kirche gewinnt an Macht. Ungefähr zur selben Zeit beginnt die «Kleine Eiszeit», eine mehrere Jahrhunderte andauernde Kaltzeit, die das ohnehin am Rande der landwirtschaftlich nutzbaren Zone liegende Land hart trifft. Die Ernten fallen karger aus, gleichzeitig braucht das Vieh mehr Futter, um die längeren und kälteren Winter zu
überstehen. Auch das wirkt sich ungünstig auf die politischen Strukturen aus.
Reisehindernisse sind das alles nicht, aber wenn Sie keine besonderen Präferenzen für eine bestimmte Zeit haben, werden Sie zwischen Landnahme und frühem 13. Jahrhundert wahrscheinlich zufriedenere Menschen vorfinden. Mit Ausnahme der Leibeigenen: Von der Besiedlungszeit bis mindestens ins 12. Jahrhundert wird in Island Sklaverei praktiziert, wobei man die Leibeigenen überwiegend auf den Britischen Inseln raubt oder kauft.
Was Infektionskrankheiten betrifft, sind die frühen Jahre ebenfalls empfehlenswerter. Die Pocken treten erst 1241 auf, die Pest kommt zum ersten Mal 1402 nach Island, dann noch einmal 1494. Der erste Seuchenzug ist tödlicher als der zweite. Meiden sollten Sie beide. Bedenken Sie aber, dass Sie leicht selbst diejenige Person sein können, die eine Krankheit zum ersten Mal nach Island bringt. Beachten Sie unbedingt die Hinweise im Ratgeberteil.
Die heißen Quellen sind praktisch, deuten aber auf eine weitere Gefahr hin. Island liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken, der Stelle, an der zwei Platten der Erdkruste aneinanderstoßen. Die Nordamerikanische und die Eurasische Platte driften auseinander, und lassen heißes flüssiges Gestein aus dem Erdinnern nach oben durch. Warme Quellen und Geysire sind eine direkte Folge. Weniger hilfreiche Auswirkungen: Erdbeben und Vulkanausbrüche. Die geologischen Besonderheiten sind vor allem dann ein Problem, wenn man direkt an einem Vulkan wohnt und jeden Moment damit rechnen muss, dass Haus und Weideland unter Lavaströmen verschwinden.
Vielleicht möchten Sie während Ihres Islandaufenthalts
etwas für die Forschung tun. Die Geschichte Islands ab der Besiedlung ist dank der Aufschreibefreude der Isländer gründlich dokumentiert, aber was geschah vorher? An fünf verschiedenen Orten entlang der Südküste hat man römische Münzen aus dem 3. Jahrhundert gefunden. Bisher ist ungeklärt, ob diese Münzen von früheren Besuchern stammen oder erst später im Zuge der Besiedlung auf die Insel gelangt sind. Wenn Sie die Vorstellung nicht stört, Ihren Urlaub mehr oder weniger allein auf Island zuzubringen, können Sie versuchen, mehr über die Geschichte der Insel vor dem Jahr 874 herauszufinden.
Falls Sie sich für Volksbräuche und -sagen interessieren, können Sie der Nábrók
nachforschen, dem isländischen Äquivalent zur neuzeitlichen Winkekatze. Es handelt sich um eine Hose, die aus der Beinhaut eines Toten hergestellt wird und demjenigen, der sie trägt, eine stets gefüllte Geldbörse verschaffen soll. Die Geldbörse besteht in diesem Fall aus dem Hodensack des Verstorbenen. Im Hexereimuseum Hólmavík ist ein Nachbau einer solchen Hose ausgestellt. Ob jemals eine Totenhose außerhalb von Sagen und Legenden hergestellt und getragen wurde, ist einerseits ungeklärt, andererseits aber auch schwer herauszufinden.
Was bisher über die Besiedlung Islands bekannt ist, stammt vorwiegend aus dem schon erwähnten Landnámabók
und dem Íslendingabók
. Das Íslendingabók
wurde um 1120 von Ari Þorgilsson, einem isländischen Historiker, verfasst. An der Niederschrift des Landnámabók
war Ari vermutlich zumindest beteiligt. Keine der ursprünglichen Fassungen des Íslendingabók
ist erhalten, die älteste in die Gegenwart gerettete Handschrift ist eine Kopie aus dem
17. Jahrhundert. Aris genauer Wohnort ist nicht bekannt. Aber wenn Sie um 1120 (er ist zu diesem Zeitpunkt Mitte vierzig) in der Gegend des heutigen Staðastaður nach Ari dem Gelehrten (Ari hinn fróði)
fragen, wird man schon wissen, wen Sie meinen. Machen Sie Fotos vom Original des Íslendingabók
. Falls Sie erst nach Aris Tod im Jahr 1148 vor Ort sein sollten, können Sie immer noch versuchen, die Originalhandschriften vor dem Verlust zu bewahren oder das Anfertigen zusätzlicher Kopien anzuregen. Im Jahr 1541 führt eine Inventarliste des Bischofssitzes Skálholt einen Schrank voll «wertloser alter Bücher» auf, die es vielleicht wert sind, gerettet zu werden.
Falls Sie sich um die Jahrtausendwende in Island oder Grönland befinden, sollten Sie unbedingt versuchen, mehr über Vinland herauszufinden, eine in diesen Jahren gegründete und später wieder aufgegebene Siedlung in Neufundland. Leif Eriksson aus Brattahlíð, dem heutigen Qassiarsuk an der Südspitze Grönlands, geht dort um das Jahr 1000 erstmals an Land. Umstritten ist außer der archäologisch belegten Tatsache, dass Isländer einige Zeit in Neufundland verbringen, so gut wie alles: Wann genau sind die Isländer vor Ort? An welchen Orten, vom Umland des heutigen L’Anse aux Meadows abgesehen, geht man an Land? Um dort was zu tun? Und warum kommt die Vinlandfahrt so bald wieder aus der Mode?
Sie müssen nicht selbst dabei sein. Die Fahrten der Nordleute sind riskant, ungemütlich und langwierig. Man verwendet Schiffe, die aus heutiger Sicht ziemlich klein und mit Menschen, Tieren, Waren überladen sind. Aber schon Interviews mit Zeitgenossen würden die Forschung erheblich voranbringen. Außerdem haben Sie dabei
womöglich Gelegenheit, die Bekanntschaft von Guðríðr Þorbjarnardóttir zu machen, die nicht nur irgendwann zwischen 1005 und 1013 an mindestens einer der Vinlandreisen beteiligt ist, sondern auch später eine Pilgerreise nach Rom und wieder zurück unternimmt. Auch darüber sind bisher nur wenige Details bekannt. Man wird jede Kleinigkeit feiern, die Sie zusätzlich herausfinden.
Wenn Ihnen nichts von alldem gelingt, lassen Sie sich dadurch nicht den Urlaub verderben. Die isländische Geschichte und Literatur ist auch ohne Ihr Zutun bereits viel besser überliefert als die der meisten anderen Kulturen.