»Also, was ist denn jetzt so toll an diesem Brunnen?«, fragt Jason. Wir sitzen auf dem Rand um den Bethesda Fountain, und unsere Gesichter berühren sich fast. Hinter uns sitzen Tauben auf der Statue des Angel of the Waters und beobachten uns mit verstörend intensivem Interesse.
»Na ja …«, sage ich. »Es ist eine wunderschöne historische Sehenswürdigkeit mitten im Central Park.« Ich lege meine Arme um seine Schultern und drücke ihn fest. »Auch super für Instagram-Fotos. Man kann sogar sein Spiegelbild im Wasser überprüfen, bevor man ein Selfie macht. Bitte lächeln!«
Ich nehme mein Handy und mache ein Foto von uns, wie wir am Brunnen sitzen und das Peace-Zeichen machen.
»Schnitt!!«
Jason und ich erstarren, und der Regisseur und die Kameracrew stellen den Winkel neu ein. »Und noch mal, Leute! Dieses Mal ein bisschen näher an Jasons Gesicht – nutzen wir, was wir haben, Leute!«
Ich lasse das Handy sinken und verziehe das Gesicht. Ich weiß nicht genau, wie ich mir die Zeit in New York vorgestellt habe, aber das hier war es mit Sicherheit nicht. Es ist Mittag an unserem ersten Tag hier, und ich stehe bereits seit acht Stunden vor der Kamera. Wir drehen ein Promo-Video, das DB in letzter Minute angeordnet hat. Ich soll Jason die Stadt und all meine Lieblingsorte zeigen.
Nur dass wir nicht an meinen echten Lieblingsplätzen drehen. Der ganze Tag ist fest durchgeplant, auch wo wir hinfahren und was wir sagen. Das einzig Gute an diesem Tag ist, dass ich so ausgehungert und erschöpft bin, dass ich keine Energie mehr habe, um Angst vor der Kamera zu haben.
»Okay, für den Brunch noch mal ein neues Outfit«, sagt der Regisseur.
Noch ein Outfit? Aaah. Jedes Mal, wenn wir an eine neue Location gehen, muss ich wieder in die Maske für eine neue Frisur und neues Make-up. Ich liebe ja sorgsam zusammengestellte Outfits, aber das hier ist wirklich lächerlich. Jason trägt den ganzen Tag dieselbe Jeans. Das Einzige, was sie an ihm verändern, ist die Sonnenbrille. Und niemand streitet sich zwanzig Minuten lang darüber, ob ein hoher Dutt oder ein Fischgrätenzopf besser zu einer Pilotenbrille passt.
Als sie mir Locken gemacht und mich in ein blassblaues Wickelkleid gesteckt haben (»Perfekt für einen entspannten Brunch!«), gehen wir zu einem Restaurant, das ich angeblich als Kind am liebsten gemocht habe. Es ist ein französisches Restaurant, das so elegant ist, dass ich nicht einmal den Namen aussprechen kann.
»Denk dran, du schaust dir sehr lange die Karte an und entscheidest dich dann für die Zwiebelsuppe«, sagt der Regisseur zu mir. »Jason, bestell, was du willst. Und Action.«
Ich hätte lieber Waffeln mit Entenkonfit gegessen, oder, und das wäre noch viel besser, wir wären gleich zu Alice’s Tea Cup gegangen, dieser tollen alten Teestube, die ganz im Stil von Alice im Wunderland eingerichtet ist und wo Leah und ich immer unsere Geburtstage gefeiert haben. Wir haben Scones gegessen und mit abgespreiztem kleinen Finger Tee getrunken und uns wie Prinzessinnen gefühlt. Ich habe in letzter Zeit meistens zu viel zu tun, um irgendetwas anderes als Müdigkeit zu fühlen, aber jetzt trifft mich das Heimweh so plötzlich und so heftig, dass ich fast vom Stuhl falle. Ich schaffe es, mit den Beinen mein Gleichgewicht wiederherzustellen, und tue übertrieben lange so, als würde ich mir die Brunch-Karte durchlesen, während Jason die Waffeln mit Entenkonfit bestellt. War ja klar. Ich würde ihn am liebsten fragen, ob ich einen Bissen abhaben kann, aber seit dem Essen in Brantwood ist zwischen uns alles seltsamer als je zuvor.
Der Regisseur bedeutet mir, mich zu beeilen und meinen Satz zu sagen. »Cheers!« Ich kann ihm nur ganz kurz in die Augen schauen, als wir miteinander anstoßen. Gerade in diesem Moment knurrt mein Magen laut hörbar, und Jason prustet los. Ich schaue schnell weg und trinke einen Schluck (ich bin nicht einmal sicher, was in meinem Glas ist. Rosa Limo? Grapefruitsaft?), um davon abzulenken, dass ich kurz davor bin, meinem Co-Star meine Suppe überzukippen.
»Jalmukesumneda«, sagt Jason, obwohl er schon die Hälfte seiner Waffeln in sich hineingeschlungen hat.
»Du musst es auf Französisch sagen«, sage ich gestelzt. »Bon Appétit!«
Ich habe kaum den Löffel gehoben, als der Regisseur auch schon ruft: »Cut! Perfekt. Auf zur nächsten Location.«
»Aber ich habe nicht einmal angefangen zu essen«, sage ich und blinzle.
»Wir lassen es einpacken«, sagt der Regisseur abwesend. »Wir müssen uns beeilen, wenn wir heute noch fertig werden wollen.« Er dreht sich zu seiner Assistentin um. »Können wir ein neues Outfit für das Mädchen haben?«
Ich schaue traurig auf meine Zwiebelsuppe hinunter. Plötzlich schaut Jason mich besorgt an.
»Hier«, sagt er und schiebt mir seinen Teller hin. »Iss den Rest.«
Ich habe zu viel Hunger, um mit ihm zu diskutieren, nehme den Teller und schlinge ein paar Bissen hinunter, so schnell, dass ich kaum etwas schmecke. Bevor ich weiß, wie mir geschieht, werde ich in eine hautenge Lederhose und Stilettos gesteckt und mitten auf den Time Square gestellt. Die Sonne knallt so heiß auf mich herab, dass ich nicht einmal meinen Kopf berühren kann, ohne mir die Finger zu verbrennen. Wer auch immer beschlossen hat, dass eine Lederhose und Stilettos auf dem vollsten Platz von New York eine gute Idee sind, sollte dringend seine Vorstellung von Mode überdenken.
Eine Gruppe junger Mädchen bleibt ein paar Meter von uns entfernt stehen. Sie schnappen aufgeregt nach Luft und fangen sofort an, Fotos zu machen. »O mein Gott, das ist Jason Lee von den NEXT BOYZ!«
»Iih, aber er ist mit dieser Rachel-Kim-Tusse hier«, sagt eines der Mädchen abfällig. »Ist Südkorea nicht für seine Schönheitschirurgie bekannt? Wenn ich sie wäre, würde ich mir ein komplett neues Gesicht machen lassen.« Seine Fans folgen uns schon den ganzen Tag. Sobald eine Person uns sieht und die Location irgendwo postet, sind wir von einer Menschenmenge umringt, die Jason anhimmelt.
Ich habe Flashbacks von Lotte World, und der Schweiß läuft in Strömen an meinen Beinen hinunter, aber ich habe keine Wahl, als stur weiterzulächeln. Die Kamera läuft. Der Regisseur führt uns in der Mitte des Times Square herum und bedeutet uns dann, uns in die unterste Reihe der TKTS-Sitze zu setzen. Er winkt mir, mein Skript abzuspulen. Ich soll sagen, dass das hier mein Lieblingsplatz in der ganzen Stadt ist und dass ich früher immer hierhergekommen bin, um mir meine Zukunft als berühmter K-Pop-Star auszumalen. (Fürs Protokoll: Ist es nicht, und niemand, der in New York wohnt und bei klarem Verstand ist, würde je freiwillig Zeit auf dem Times Square verbringen.)
Wir kommen an einem Halal-Wagen vorbei, und der Geruch nach gegrilltem Fleisch macht mich ganz schwach. Ich weiß noch, wie Umma und Appa jeden Freitag bei dem Halal-Wagen um die Ecke Shawarma und Falafel zum Abendessen gekauft haben. Sie sagten immer, dass der Besitzer nach Amerika gekommen ist, um ein besseres Leben anzufangen, genau wie sie. Und es hat immer so gut geschmeckt, die weiche, teigige Pita, das gegrillte Hühnchen, der Zaziki …
Plötzlich sind Jasons Arme fest um mich geschlungen, und mein Gesicht ist an seiner Brust.
Ich blinzle. Was ist passiert?
»Alles okay?«, fragt er. Er sieht richtig besorgt aus. »Du hast geschwankt und ausgesehen, als würdest du gleich umfallen.«
»Wirklich?« Ich blinzle in die Sonne und vergrabe dann das Gesicht in den Händen. Mir ist schwindlig.
Jason dreht sich verärgert zur Filmcrew um. »Hört auf zu filmen! Seht ihr nicht, dass sie eine Pause braucht?«
»Aber Jason, wir haben einen wirklich straffen Zeitplan!« Der Regisseur schaut sich seine Notizen für die nächste Szene an.
»Ist mir egal, wie straff unser Zeitplan ist«, zischt Jason zurück. »Wenn ich sagen würde, ich brauche eine Pause, würdet ihr sofort aufhören.«
Der Regisseur schaut ruckartig auf. »Jason, ist alles in Ordnung? Cut! Leute, Cut für Jason. Und bringt ihm bitte jemand Wasser?«
Jason schüttelt wütend den Kopf. »Nein, was?! Das ist genau das, wovon ich rede. Der Star eures Videos ist gerade fast zusammengebrochen, weil sie nicht genug gegessen und getrunken hat, und Sie machen sich mehr Sorgen um mich.«
»Weil du Jason Lee bist. Du bist der größte Star von DB …«
»Wissen Sie was?«, unterbricht Jason ihn. »Sie haben recht. Ich bin Jason Lee, und ich habe beschlossen, dass wir für heute fertig sind.«
Er schnappt sich eine Jogginghose, ein T-Shirt und ein Paar Sneakers von dem Kleiderständer, an dem meine genehmigten Outfits hängen, und entfernt sich mit mir von der Crew. Seine Fans fotografieren jetzt noch wilder, wahrscheinlich filmen sie das Ganze in Snapchat, aber das ist mir egal. Mir wird schlagartig klar, dass ich innerhalb der letzten Woche so viel Zeit vor der Kamera verbracht habe, dass es mir kaum noch auffällt.
»Komm.« Er grinst und hält mir die Hand hin, und dann sagt er die schönsten drei Worte der Welt: »Essen wir was.«
Ich seufze erleichtert, als ich in meinen zweiten Shake-Shack-Burger beiße. Wir sitzen am Madison Square Park in einem Mietwagen. Jasons Fenster ist offen, und er macht Fotos von Touristen, die ein paar besonders fette Eichhörnchen mit Pommes füttern.
»Also … Wie ist es wirklich für dich, wieder in New York zu sein?«, fragt Jason vorsichtig. Jetzt, wo ich etwas gegessen habe, scheint uns beiden klarzuwerden, dass wir zum ersten Mal, seit wir in diesem Pojangmacha waren, miteinander allein sind.
»Komisch«, gebe ich nach einer Weile zu. Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, und beiße wieder in den Burger. »Mein Heimweh ist immer noch ziemlich stark.«
Jason nickt. Er schaut zum Park und weicht meinem Blick aus. »Inwiefern?«
Ich seufze. Ich denke darüber nach, wie sich für mich und meine Familie alles verändert hat, seit wir nach Korea gezogen sind. »Ich weiß nicht. Einfach insgesamt komisch.« Ohne weiter darüber nachzudenken, nehme ich mein Handy in die Hand und rufe Appas Graduierungs-Selfie auf und zeige es ihm. »Mein Dad hat gerade sein Jurastudium beendet. Ich bin die Einzige in der Familie, die es weiß, weil er es geheim halten wollte, bis er sicher war, dass er es schaffen würde.« Ich schaue mir Appas lachendes Gesicht auf dem Bildschirm an. »Und ich verstehe das gut. Ich spüre auch ganz schön viel Druck. Wenn dieses K-Pop-Ding nicht funktioniert, dann waren die ganzen Trainingsjahre umsonst, und ich habe solche Angst, dass das passiert.«
Jason reißt bestürzt die Augen auf. Ich schweige wieder, und er nickt verständnisvoll. »Ja, das verstehe ich sehr gut.«
Ich muss fast lachen, was sich in meinem sarkastischen Tonfall widerspiegelt: »Ich glaube, deine begeisterten Fans und dein Arschkriecher von einem Regisseur würden dir da widersprechen.«
Jason fährt sich mit der Hand durchs Haar und denkt nach. »Ich weiß ja, wie das alles von außen aussehen muss. Aber denk darüber nach, wie hart du gerade arbeitest – der Druck, den du verspürst, weil du unbedingt dein Debüt willst. Dieser Druck ist tausendmal so stark, wenn es dann so weit ist.«
Meine Stimme bleibt mir fast im Hals stecken. »Ich mache mir die ganze Zeit solche Sorgen darüber, ob ich mein Debüt bekomme, dass ich überhaupt nicht darüber nachgedacht habe, was passiert, wenn es passiert – falls es passiert.«
»Das wird es.« Jason schaut mir direkt in die Augen. »Und du wirst deine ganze Familie dabeihaben, bei jedem Konzert. Leah wird darauf bestehen, da bin ich mir sicher.« Er lächelt breit.
»Du hast leicht reden. Deine Eemos machen meiner Schwester wirklich Konkurrenz.«
Jason lächelt immer noch, aber jetzt ist es halbherziger. »Ja … tut mir übrigens leid wegen dieses Essens. Ich weiß, dass die drei ziemlich aufdringlich sein können. Vor allem wenn es um ein hübsches Mädchen geht.«
Ich spüre ein altbekanntes Flattern in meiner Brust, aber ich ignoriere es. »Wie war es, wieder in Toronto zu sein?«, frage ich.
»Komisch«, sagt er. »Ich liebe meine Eemos, aber ich fliege kaum noch nach Hause. Es ist einfach … schwierig.«
Ich zögere. Ich will ihn nicht ausfragen, aber ich vermisse es auch, wie gut wir miteinander reden können. »Wegen deiner Mom?«
Jason schaut mich an und zuckt fast unmerklich die Schultern. »Ja. Aber auch …« Er hält inne. »Du hast sicher bemerkt, dass mein Dad nicht da war, als wir in Kanada waren.«
Ich nicke kurz.
»Als ich klein war, waren es immer meine Mom und ich gegen meinen Dad. Nicht mit Absicht natürlich. Meine Mom und ich liebten einfach beide die Musik – vor allem K-Pop. Sie hat immer alte Chung-Yuna-Songs für mich gesungen, wenn sie mich ins Bett gebracht hat. Es war einfach etwas Besonderes zwischen uns.« Sein Lächeln ist jetzt wehmütig. »Aber mein Dad hat es gehasst. Er wollte nicht, dass sie zu Hause mit mir Koreanisch spricht oder koreanisch kocht. Er hat immer gesagt, sie soll sich einfach an das Leben in Toronto anpassen, weil sie ja schon als Teenager eingewandert ist. Er hat nicht verstanden, warum es ihr – uns – so wichtig war, diese Verbindung nicht zu verlieren.«
Er seufzt tief und dreht eine Fritte immer wieder zwischen Daumen und Zeigefinger. »Als sie gestorben ist, haben wir uns irgendwie komplett auseinandergelebt. Ich wollte die Erinnerung an sie bewahren, also habe ich oft die Lieder gesungen, die sie mir beigebracht hat. Aber sobald er koreanische Musik aus meinem Zimmer hörte, ist er komplett ausgerastet. Es hat mir Angst gemacht, wie wütend ihn ein Lied machen konnte. Ein einfaches koreanisches Lied.«
Der Kloß in meinem Hals ist jetzt so groß wie ein Golfball, und ich halte den Atem an, während er weiterspricht.
»Meine Eemos lebten alle immer noch in Brantwood, wo meine Mom aufgewachsen ist. Immer, wenn Dad und ich uns gestritten hatten, rief ich sie weinend an, und das passierte immer öfter, bis sie irgendwann eine Sorgerechtsklage anfingen. Sie haben mir immer erzählt, dass Dad sehr um mich gekämpft hat, aber ich habe die Wahrheit herausgefunden, kurz bevor ich nach Seoul gezogen bin. Die drei haben ein paar Aktien verkauft und Dad eine große Summe angeboten, und er hat sie genommen und nicht weiter nachgefragt. Das war es. Ich bin nach Brantwood gezogen und habe den Nachnamen meiner Mutter angenommen. Mit meinem Vater ist es seitdem … kompliziert. Ich dachte, ich würde ihn auf dieser Tour sehen, aber er hat gesagt, er würde nicht frei bekommen.«
Ich erinnere mich an das Telefonat, das ich in der Hotellobby gehört habe. Jetzt ergibt alles Sinn.
Ich schlucke schwer, aber der Kloß in meinem Hals bewegt sich keinen Millimeter. Ich möchte die Hand ausstrecken und ihn berühren, ihm sagen, wie sehr es mir leidtut, dass seine Geschichte mir das Herz bricht, aber stattdessen sage ich nur: »Jason, ich hatte ja keine Ahnung.«
»Die meisten Leute haben keine Ahnung«, sagt er leichthin. »Aber alle kennen den nächsten Teil der Geschichte. Meine Eemos haben mich ermutigt, weiter Musik zu machen, vor allem K-Pop, damit ich den Tod meiner Mutter verarbeiten und mit ihr verbunden bleiben konnte. Ich fing an, Coversongs auf YouTube zu posten. Und dann hat DB mich entdeckt. Und jetzt …« Er breitet die Arme aus. »Jetzt bin ich hier, im Madison Square Park und schaue zu, wie die fettesten Eichhörnchen der Welt Pommes fressen.«
Ich lache und reibe mir mit den Handballen die Augen. »Was für ein Ritt.«
»Ja, wirklich, oder?« Er lächelt kurz, dann wird sein Gesichtsausdruck wieder ernst. »Tut mir leid, Rachel«, sagt er plötzlich.
»Warum? Weil du mich fast zum Weinen gebracht hast?«
Er lächelt ein bisschen und schüttelt den Kopf. Er schaut jetzt sehr ernst drein. »Wegen der Doppelmoral. Du hattest recht. Nach dem, was Kang Jina gesagt hat, war ich überzeugt, dass ihr viel zu ängstlich seid, fast schon paranoid. Aber … ich hatte unrecht. Ich hätte auf dich hören sollen. Ich hätte besser aufpassen sollen. Aber ich habe nichts bemerkt, weil ich nichts bemerken wollte. Ich wollte nicht sehen, wie sehr die Leute dich und Mina und Jina anders behandeln.« Er hält inne und schluckt schwer. »Ich wollte dein … Freund sein, dein Partner.« Seine Wangen sind knallrot, und er verschluckt sich fast an dem Wort, aber er spricht trotzdem weiter. »Aber ich war nicht einmal ein guter Freund. Ich habe nicht gesehen, was schon seit Jahren direkt vor meiner Nase abläuft. Und damit bin ich kein bisschen besser als das Management, die Fans … einfach alle. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich es jetzt sehe und für dich da bin. Was auch passiert. Und es tut mir leid, dass ich mich so bescheuert verhalten habe.«
»Das hast du.« Ich lächle ihn an. »Aber danke, dass du das sagst. Freunde?« Ich halte ihm die Hand entgegen.
»Freunde«, sagt er und drückt mir die Hand. Er macht den Mund auf, als wolle er noch etwas sagen, stattdessen hält er meine Hand eine Weile und drückt sie noch ein bisschen fester.