Bewegungsspiele in der Wohnung
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Kinder entwickeln dabei: körperliche Aktivität, Freude an Bewegungsspielen mit den Eltern, soziales Vertrauen, Bewegungsabläufe von Kopf bis Fuß, Vertrauen in die eigene Kraft, Sicherheit, Geborgenheitsgefühle, Fein- und Grobmotorik, Gleichgewicht, Spaß beim Gehen, Hüpfen, Kriechen, Robben und Springen.
Herumtollen mit Eltern und Erziehern bereitet große Freude. Besonders in den ersten drei Lebensjahren lieben Kinder das Bewegungsspiel mit den Erwachsenen. Die Freude am gemeinsamen Bewegen vertieft nicht nur familiäre Beziehungen, sondern bietet auch den Erwachsenen die Möglichkeit, körperlich aktiv zu sein. Viele gemeinsame Bewegungsspiele ergeben sich dadurch, dass die Erwachsenen die Spielanregungen der Kinder aufgreifen und selbst Vorschläge machen. Hier ein paar Beispiele der einfachsten Bewegungsspiele, die in jeder Wohnung problemlos gespielt werden können.
 
Brücke: Der Erwachsene stützt sich mit Händen und Füßen auf dem Boden auf und wölbt den Rücken hoch. Das Kind versucht einmal durchzukriechen, das nächste Mal darüber zu klettern.
Springen: Das Kind springt aus geringer Höhe mit Hilfe des Erwachsenen zu Boden und wieder zurück. Oder das Kind springt von einem Sofa, einem Stuhl oder einer Treppe in die Arme des Vaters.
 
Schaukelarm: Das Kind klammert sich am Arm des Erwachsenen fest und lässt sich schaukeln.
 
Fliegerspiel: Das Kind schlingt die Arme um den Hals des Erwachsenen und wird von ihm in die Waagrechte hochgehoben. Der Erwachsene hält das Kind an der Hüfte und dreht sich dabei langsam.
 
Spiegelbild: Das Kind versucht die Bewegungen des Partners nachzuahmen und umgekehrt.
 
Hochklettern: Das Kind bemüht sich, am Körper des Erwachsenen so weit wie möglich hochzuklettern, und wird dabei an den Händen festgehalten.
 
Reiterspiel: Das Kind sitzt mit gegrätschten Beinen auf dem Rücken des Erwachsenen. Während der Erwachsene auf allen Vieren kriecht, führt er verschiedene Bewegungen aus: Er lässt den Reiter leicht zur Seite kippen, er krümmt und streckt den Rücken und dreht sich um seine eigene Achse. Das reitende Kind muss dabei das Gleichgewicht halten.
 
Schubkarren fahren: Das Kind geht mit den Händen auf dem Boden und wird an den Beinen gehalten. Achtung: Bitte nur ein paar Minuten »Schubkarren fahren«, denn die Gelenke der Kinder sind noch nicht sehr stabil!
 
Einander auf die Zehen steigen: Eine vergnügliche Übung der Reaktionsfähigkeit. Im zweiten Schritt lässt der Erwachsene das Kind auf seine Schuhe steigen und läuft mit ihm »vollautomatisch« durch die Stube. Mein Vater hat dieses kleine Bewegungsspiel mit mir gemacht. Ich kann mich noch gut an das Glücksgefühl erinnern, das mich bei dieser sonderbaren Gehart durchrieselte, ja sogar an den Geruch seiner Kleider.
 
Fußkräftigung: Jeder bekommt eine Zeitung. Wer kann sie am schnellsten mit den nackten Zehen in kleine Stücke reißen? Wer kann die Zeitungsstücke mit den Zehen fassen und in den aufgestellten Papierkorb werfen?