Spielen mit Wasser
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Kinder entwickeln dabei: den lustvollen Umgang mit dem Urelement Wasser, spielerische Bewegungserfahrungen im Haus und draußen in der Natur, eine Vielzahl sensomotorischer Tasterfahrungen, achtsame Wertschätzung für das köstliche Nass, einen größeren Wortschatz, das Wissen um den Wasserkreislauf im Zusammenhang mit dem Wetter.
Die Gewöhnung an das Wasser fängt schon im Säuglingsalter an. Wie das Baby das tägliche Bad erlebt, ist mitbestimmend für seine spätere Einstellung zum Wasser. Die erste Begegnung mit dem Wasser sollte vorsichtig, liebevoll und ohne Eile erfolgen; verschiedene Planschspiele wie leichtes Anspritzen, Abspülen mit einem Wasserbecher, Füllen und Leeren von Gefäßen aus Kunststoff, Spiele mit Schwimmtieren, Schiffen und Bällen machen das Kind mit dem Wasser vertraut.
Die Badewanne ist das Schwimmbecken des Kleinkindes.
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Spielimpulse für die Badewanne
• Unsere kleinen Nackedeis freuen sich, wenn wir ihnen zum Waschen Verse aufsagen und sie gleichzeitig streicheln, antupfen oder sie leicht auf der Haut kitzeln: »Kleines Kinn, rote Lippen, Stupsnase, Augenbraue, girri, girri, giggs!« Mit dem Waschlappen alle genannten Gesichtsteile berühren. Auf »girri, girri, giggs« wird unter dem Kinn gekitzelt.
• Ruhiges Wasserspiel: In der Badewanne das Wasser mit der Hand hin und her bewegen - die Wasseroberfläche streicheln - auf den Wasserspiegel blasen - einen Finger eintauchen, wieder herausnehmen und das Wasser abtröpfeln lassen - mit der Hand Wasser schöpfen usw.
• Nachfolgender Neckvers ist für wasserscheue Kinder gedacht. Er lenkt die Kleinen ab. Selbstverständlich wird immer der Name des zu waschenden Kindes eingesetzt:
Pitsche, patsche, Peterlein, steig geschwind ins Wasser rein: rechtes Bein und linkes Bein und das ganze Peterlein.
• Praktisch alle Sandspielsachen aus Kunststoff können auch ins Bad mitgenommen werden. Weiter eignen sich leere Shampooflaschen und Plastikbecher für Schüttspiele und ein Badeschwamm.
• Gestreckt im Badewannenwasser liegen und mit den Händen am Wannengrund abstützen; dieser soll vom Körper nicht berührt werden. Dabei vor-und zurückbewegen. Dasselbe kann auch in Rückenlage durchgeführt werden.
• Erste Tauchversuche: Mund ins Wasser halten, Mund und Nase ins Wasser tauchen, Luft anhalten und im Wasser ausatmen, Gesicht und dann den ganzen Kopf unter Wasser tauchen.

Wenn Planschen und Spritzen erlaubt sind

Das Naturelement Wasser fasziniert Kinder über Jahre. Manche stehen dem nassen Element anfangs skeptisch bis feindlich gegenüber. Größere entdecken, dass Wasser neue Bewegungsarten von ihnen erfordert. Schwimmen lernen kann für ein Kind zum Schlüsselerlebnis werden. Wir sollten Kindern immer wieder die Möglichkeit geben, sich spielerisch mit diesem Naturelement vertraut zu machen, drinnen und draußen. Im Fragealter, zwischen drei und vier Jahren, beschäftigen sich Kinder mit Fragen wie: Wo gibt es Wasser? Was lebt im Wasser? Warum ist Wasser durchsichtig? Warum trinken wir? Wie groß ist das Meer? Warum können wir schwimmen lernen? Warum schwimmt ein Schiff?
Lassen wir den Kindern Zeit zum Spielen beim Baden und Waschen. Achtung: Kleine Kinder sollten in der Badewanne nie unbeaufsichtigt sein!
Am Spülbecken in der Küche vergnügen sich Kinder herrlich mit Sandspielsachen, Kindergeschirr oder verschieden großen Dosen und Joghurtbechern.
Draußen lässt sich im Sommer mit wassergefüllten Plastiksäcken, in die wir kleine Löcher stechen, wunderbar spritzen!
Wenn Planschen und Spritzen erlaubt sind, schätzen kleine Schmierfinken Pfützen und matschigen Boden zum Spielen.
Auf Wanderungen und im Urlaub sollten Kinder ausgiebig im und am Wasser spielen können. Baden ist für die meisten Kinder das größte Vergnügen. Sie lieben es aber auch, an einem Brunnen, Bach oder See zu spielen. Sie können Stauungen bauen, den Bach »umleiten«, Rindenschiffchen schwimmen lassen und vieles mehr.

Lebensraum Wasser

Wir sollten uns die Zeit nehmen und den Kindern bei verschiedenen Gelegenheiten, immer wenn es gerade passt, den »Lebensraum Wasser« nahezubringen! Sie darauf hinweisen, dass alle Lebewesen Wasser brauchen, die Menschen, die Tiere und die Pflanzen. Wie bemerkt man, dass ein Mensch, ein Tier oder eine Pflanze Durst hat?
Gemeinsam erleben, woher das Wasser kommt: Sauberes Wasser aus dem Wasserhahn - beim Spazieren die Quelle eines Baches aufsuchen - den Zusammenhang von Wasserkreislauf und Wetter erforschen - den Wasserkreislauf bildnerisch darstellen usw. Wer als Kind Zeit und Raum hatte, eigene Erfahrungen mit Wasser zu machen, und den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen exemplarisch erlebt hat, wird als Erwachsener den täglichen Wasserverbrauch sorgfältiger einschätzen und das köstliche Nass nicht vergeuden.
Wasser-Spielimpulse
• Wer lebt im Wasser? Wir wollen mit diesem kleinen Sprachspiel herausfinden, welche Vorstellungen die Kinder mit dem Anblick von Wasser verbinden. Am ehesten kommen Antworten wie: »Fisch«, »Frosch«, »Nilpferd«, »Delfin«, Walfisch«, »Krokodil«, »Motorboot«. Die Kinder ahmen die »Wasserbewohner« pantomimisch nach.
• Sprachratespiel: Wo gibt es Wasser im Freien? Im See, im Fluss, im Brunnen, im Gartenteich, im Wasserfall, im Meer, im Schwimmbad, in der Pfütze, in den Regentropfen, in der Träne, im Gletscher, in der Regenwolke, im Schnee...
• Sprachratespiel: Wo gibt es Wasser im Haus? In der Badewanne, im Klo, in der Pfanne, in der Waschmaschine, im Wasserhahn, im Wasserglas oder in der Teetasse, in der Bettflasche, die sagt: »Heiße Grüße für die Füße!«
• Wie blubbert das Wasser, wenn wir mit einem Strohhalm hineinblasen?
• Mit leeren Büchsen oder Joghurtbechern kann man Luft unter die Wasseroberfläche drücken und wieder nach oben entweichen lassen. Wer versucht es?
• Wir drehen den Gartenschlauch nur wenig auf und gießen Blumen damit. Wenn wir den Schlauch mit dem Finger zuhalten, können wir uns gegenseitig wonniglich anspritzen.
• Wie klingt Regenmusik am Fenster, auf dem Dach oder dem Regenschirm?
• Wer schnitzt sich ein Rindenschiff oder faltet ein Papierschiffchen und lässt es schwimmen?
• Wer kann Kieselsteine übers Wasser hüpfen lassen? Horch, wie kleine und große Steine klingen, wenn sie ins Wasser plumpsen.
• Kinder bauen mit Vergnügen lange Wasserleitungen aus Löwenzahnstängeln. Die Leitungsrohre werden ineinander geschoben, immer das dünne Ende in das dicke. Damit Wasser durchfließen kann, werden die Röhren in Milchtüten-Reservoirs oder Büchsen gesteckt. Die kleinen Brunnenmeister füllen die Reservoirs mit Wasser und verfolgen gespannt, ob und wie das Wasser durch die Röhren rinnt.
• Wer kann seinen Pingpong-Ball im Schwimmbecken über das Wasser blasen?
• Gläser oder Flaschen verschieden hoch mit Wasser füllen. Das Glockenspiel erklingt, wenn wir mit einem Löffel gegen die Gläser schlagen. Wer spielt einen Liedanfang?
• Deckel versenken: In der Mitte des Tisches steht eine Schüssel voll Wasser. Im Wasser schwimmt ein Konfitürendeckel. Es wird reihum gewürfelt. Wer eine Sechs hat, gibt einen Kaffeelöffel voll Wasser in den Deckel. Bei wem sinkt der Deckel?