Denk- und Geschicklichkeitsspiele
Kinder entwickeln dabei: die Fähigkeit zum logischen, abstrahierenden und systematischen Denken. Es gibt eine riesige Auswahl von Spielsachen, die nicht nur (aber auch) der Unterhaltung dienen. Darüber hinaus sind sie geeignet, die Beobachtungsgabe zu schärfen, das Reaktionsvermögen zu üben, die Geschicklichkeit zu verbessern und Flexibilität im Denken anzuregen. Knobeln und Pröbeln machen Spaß!
Formensteckspiele & Co.: Das Ein- und Ausräumen ohne Beachtung der Formen macht schon einjährigen Kindern Freude. Etwa ab zwei Jahren versuchen die Kinder, die Aufgabenstellung von Steckspielen durch Beobachten, Überlegen, Kombinieren und Probieren zu lösen. Am Anfang können sie zum Beispiel einzelne Elemente auf einen Stab stecken. Jetzt erkennen sie die einfachen Formen: rund, quadratisch, dreieckig. Das Zuordnen der Farben begreifen sie erst später. Formensteckspiele fördern das Denken, die Geduld und die Ausdauer. Gleichzeitig entwickeln die Kinder ihre Fingergeschicklichkeit: Sie lernen, Zapfen in Löcher hineinzustecken oder Formen in passende Löcher fallen zu lassen.
Formensteckkasten: Formensteckkästen sind zu empfehlen ab zwei Jahren. Es gibt sie aus Holz und aus Plastik. Im Deckel haben sie zum Beispiel unterschiedliche Löcher und entsprechende Klötzchen dazu. Zu jeder der verschiedenen Formen muss das Kind im Deckel die passende Öffnung finden. Die Kinder lernen dabei runde, dreieckige, quadratische und längliche Formen unterscheiden. Beim Durchfallen verursachen die Steckformen lustigen »Lärm«. Durch das Aufschieben einer Seitenwand können die Klötzchen herausgenommen werden und das Spiel beginnt von vorn.
Säulensteckbrett: Hübsche Steckbretter aus Holz mit eingestanzten runden Löchern animieren die Kinder, die dazugehörigen Säulen nach Formen, Farben und Größen zu sortieren und in die richtigen Lücken zu stecken. Mit zwei Jahren finden die Kinder das sehr spannend.
Farbkreis-Pyramide: Sehr beliebt bei Kindern sind auch die wunderschönen Farbenkreis-Pyramiden, sie haben manchmal bis zu zwölf Scheiben in zwölf verschiedenen Farben. Mit Ernst und Eifer versuchen die Kleinen, diese nach ihren Größen zu ordnen und über den Stab zu stecken.
Legen und Nageln: Etwa ab drei Jahren beginnen die Kinder, mit farbigen Elementen Bilder und Ornamente zu legen. Sie lernen dabei verschiedene Formen und Farben erkennen und diese bewusst einzusetzen. Farbe und Form der Legematerialien inspirieren die Kinder zu vielfältigen Mustern. Die Aufgliederung und Gestaltung der Muster erfolgt meist in rhythmischen Reihen, sternförmig oder in symmetrischer Anordnung. Diese Beschäftigung fördert die optische Wahrnehmungsfähigkeit. Bilder-Legetafeln regen zum Sprechen und Geschichtenerzählen an.
Das Nageln ist eine Vorübung für späteres Werken und Handarbeiten. Kleine Holzplättchen, die ein Loch in der Mitte haben, werden beim Nagelspiel auf eine Korkplatte genagelt.
Legespiel und Mosaik: Von guten Spielzeugherstellern gibt es hübsches Legematerial, sauber verarbeitet, aus Hartholz und farbig poliert. Die Teile sind 1 cm dick und besonders groß. Dadurch sind sie auch für kleinere Kinder grifffreundlich. Das Legespiel sollte Teile haben in der Form von Quadraten, Dreiecken, Rhomben, Kreisen, Halbkreisen, Ringen, Halbringen oder Stäbchen in verschiedenen Längen. Damit lassen sich freie Bilder oder Muster legen.
Nagelspiel: Die Idee des Hämmerchen-Spiels ist alt. Wir spielten selber als Kinder damit. Der Umgang mit den kleinen Nägeln verlangt schon geschickte Hände. Darum eignen sich Nagelspiele erst ab etwa fünf Jahren. Genagelt wird auf einer Korkplatte mit einem Holzhammer. Die Nägel sind vernickelt. Die 3 mm dicken Holzplättchen sind in geometrische Formen geschnitten, haben je ein Loch in der Mitte und sind häufig in vier Farben sortiert.
Fragen Sie im Fachgeschäft, manchmal ist solches Nagelmaterial auch offen erhältlich und Sie können die Menge nach Bedarf zusammenstellen.
Hammerspiel: Meistens werden Stöpsel aus Holz oder Kunststoff mit einem Hammer durch Löcher einer Klopfbank getrieben. Neu gibt es auch Hammerspiele, bei denen farbige Holzkugeln durch die Löcher geklopft werden. Es braucht relativ viel Kraft und macht herrlich Krach. Ab etwa 18 Monaten ist dieses Hammerspielzeug eine beliebte Bewegungs- und Zielübung.
Bilder-Legespiel: Bilder-Legespiele sind eine Beschäftigung für Kinder von vier bis acht Jahren. Farbige Legekärtchen mit unterschiedlichen Bilddetails werden auf einer stabilen Kunststoff-Legetafel als Bildunterlage mosaikartig zusammengefügt, sodass ein Bild entsteht. Die Kärtchen sind grafisch so angelegt, dass sie untereinander ausgetauscht werden können. Darum entstehen immer wieder neue Bilder. Bäume, Tiere, Menschen, Wolken und Sonne lassen sich zu Bildgeschichten legen. Wer versucht es und erfindet eine Geschichte dazu?
Tangram: Unter den vielen in Europa beliebten Legespielen nimmt das Tangram eine besondere Stellung ein. Das Puzzle kommt aus China und wird bei uns auch als »Kopfzerbrecher« bezeichnet. Das Spiel besteht aus sieben einfachen geometrischen Formen, die sich durch die Unterteilung eines Quadrates ergeben. Schon dieses Quadrat nachzulegen ist ohne Vorlage nicht einfach. Der Sinn des Spiels besteht darin, aus den sieben Formen Figuren zu legen. Die Vielfalt an Figuren, die aus den einfachen Grundformen entstehen können, ist erstaunlich. Achten Sie beim Kauf auf ein Beilageheft mit Vorlagen. Die kleineren Kinder legen freie Muster, die größeren versuchen, die Aufgaben zu knacken. Es soll mehr als 200 Legemöglichkeiten geben!
Spielimpulse
• Ratespiel: Ich sehe etwas Rundes (Viereckiges, Dreieckiges) im Zimmer, wer sieht es auch?
• Wir versuchen, gleiches Material oder ein bestimmtes Detail an verschiedenen Gegenständen zu erkennen: Knöpfe, Wolle, Fransen, Gürtelschnallen...
• Die Kinder spielen mit der Knopfschachtel. Sie sortieren die Knöpfe nach Größen, Farben und Formen. Sie legen Knopfbilder.
• Welche Muster lassen sich mit Wäscheklammern legen?
• Wir zeichnen mit dickem Filzstift auf Kartonunterlagen die Konturen einfacher Formen wie Haus, Schiff, Schnecke, Ball. Die Kinder können diese Bilder mit selber gesammelten Tubendeckeln oder Flaschenverschlüssen auslegen.
• Die Kinder schlagen Nägel in Holzbrettchen und spannen mit Gummiringlein oder Fäden geometrische Muster.
Puzzles
Schon Zweijährige können mit ganz einfachen Puzzles spielen. Da es verschiedene Schwierigkeitsgrade gibt, begleiten Puzzles Kinder bis ins Erwachsenenalter. Als Zeitvertreib im Krankenbett wird auf einem Servierbrett gespielt. Bei diesen Spielen geht es um das Erkennen und Vergleichen von Linien, Formen und Größen. Das Finden von passenden Stücken und das Zusammensetzen von Teilen zu einem Ganzen machen den Reiz des Spieles aus. Der Schwierigkeitsgrad des Zusammensetzens wächst im Laufe der Zeit:
• Die ganz Kleinen stecken oder versenken ganze Figuren oder geometrische Formen in entsprechende Ausschnitte. Üblicherweise haben die (häufig Tiere darstellenden) Holz- oder Kunststoffteile kleine Griffe, an denen sie leicht aufgenommen und abgelegt werden können.
• Später wird ein in »natürliche« Bestandteile zerlegter Gegenstand zusammengesetzt. Ein Männchen hat etwa Kopf, Rumpf-, Arm- und Beinteile.
• Je älter die Kinder, desto kleiner können die Puzzleteile werden. Bilder, willkürlich in großformatige oder kleinere Teilstücke zerschnitten, gilt es, zu einem Ganzen zusammenzusetzen.
Bilderwürfel
Die Spielzeughersteller haben diese alte, aber noch immer beliebte Spielidee aufgegriffen: Mit mehreren Würfeln werden Bilder zusammengestellt. Meistens sind es 16 Holzwürfel. Manchmal haben sie auf allen sechs Würfelseiten verschiedene Bildmotive, die bei richtiger Zusammensetzung ein Bild ergeben. Oft sind es Märchen wie Froschkönig, das Rotkäppchen, Schneewittchen und die sieben Zwerge oder Hänsel und Gretel. Bilderblätter für die Märchen liegen als Vorlage bei. Sie erleichtern den Kindern den Einstieg. Die »raffinierten« Bilderwürfel jedoch haben nur vier Bildseiten und auf der fünften zum Beispiel eine Schlange, die sich zusammensetzen lässt. Und auf der sechsten Fläche kann man Zahlen von 1 bis 16 legen. Diese Zusammensetzspiele sind ab drei Jahren zu empfehlen. Sie regen die Beobachtungsgabe und Erzähllust der Kinder an.
Kreisel und »Jo-Jo«
Kinder entwickeln dabei: Feinmotorik, Handgeschick-m lichkeit, Koordination. Beide Spielsachen scheinen auf den ersten Blick sehr einfach. Doch die Handhabung von Kreisel und Jo-Jo erfordert eine äußerst präzise Bewegung. Die motorische Geschicklichkeit und die notwendige dosierte Kraft entwickeln meist erst Schulkinder. Auch hier gilt, Übung macht den Meister.
Kreisel fasziniert die Kleinsten einfach immer! Wer erst einmal herausgefunden hat, wie man den Kreisel dazu bringt, sich lange und gleichmäßig zu drehen, mag oft gar nicht mehr aufhören damit. Ich erinnere mich noch genau an das Glücksgefühl als Kind, wenn er sich zu drehen begann und surrend über den Boden glitt! Heute gibt es viele verschiedene Modelle, vom kleinen Holzkreisel, den man mit dem Daumen und dem Zeigefinger auf dem Tisch zum Tanzen bringt, bis hin zum Peitschenkreisel.
Griffkreisel: Dies ist ein großes und robustes Kreiselmodell. Es besteht aus zwei losen Teilen: dem Kreisel mit Holzstab und dem Griff. Zum Starten halten wir den Kreisel etwas über dem Boden und ziehen die Schnur mit kräftigem Zug ganz heraus. Der Kreisel fällt aus dem Griff auf den Boden und läuft bisweilen minutenlang selbstständig weiter.
Schnurkreisel: Der Schnurkreisel ist etwas größer und hat oben einen Ring mit Schnur. Er wird zum Starten an diesem Ring gehalten; dann ziehen wir die Schnur rasch heraus und lassen sie los. Sie wickelt sich sofort von selber auf. Erst jetzt stellen wir den Schnurkreisel auf den Boden! Variationen: Man kann ihn auch im »Kopfstand« starten und laufen lassen.
Peitschenkreisel: Das Schnurende der Peitsche wird von oben gegen die Spitze auf den Kreisel gelegt und dann im Uhrzeigersinn von unten nach oben um den Kreisel gewickelt. Linkshänder müssen andersherum wickeln. Der Spieler hält den Kreisel von oben her in gebückter Haltung mit der linken Hand knapp über dem Boden. Dann reißt er mit der rechten Hand rasch die Peitsche zurück und lässt gleichzeitig den Kreisel los. Geschickte Spieler können den Kreisel nun mit der Peitsche schlagen und in eine gewünschte Richtung treiben. Das braucht viel Übung und Spielerfahrung!
Jo-Jo: Die meisten Jo-Jos sind aus zwei Holzscheiben zusammengesetzt, die man durch geschickte Handbewegungen über eine Schnur in der Mitte hinauf- und hinunterlaufen lassen kann. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Dicken, mit und ohne grafisches Design. Ein Spiel, das überallhin mitgenommen werden kann. Das Jo-Jo-Spiel fördert die Konzentration, die Feinmotorik und die Augen-Hand-Koordination.
Labyrinth, Flohspiel und Mikado
Kinder entwickeln dabei: die notwendige Körperbeherrschung, Geschicklichkeit, Geduld und Ausdauer, um das Ziel zu erreichen. Diese Eigenschaften bringen meistens größere Kinder auf. Diese Spiele können zum Teil auch allein gespielt werden. Es sind kleine Gelegenheitsspiele, die helfen, Wartezeiten zu überbrücken und Langeweile zu vertreiben. Das Labyrinth ist auch ideal als Zeitvertreib im Krankenbett oder auf einer langen Bahnfahrt.
Labyrinth-Kugelspiel und Zubehör: Das Labyrinth-Kugelspiel von Brio verliert nie seinen Reiz, denn der Ehrgeiz, die Kugel endlich ans Ziel zu bringen, wächst mit der Fertigkeit. Das Spiel fördert die Konzentration und die Feinmotorik jedes Siebenjährigen! Es ist ein Spiel zur Übung von Geschicklichkeit, Reaktion und Geduld. Mit den zwei Manövrierknöpfchen lässt sich die Plane mit beiden Händen in jede Richtung neigen: Die Stahlkugel soll dem markierten Weg entlang ins Ziel geführt werden. Für Anfänger gibt es zwei Übungsplatten mit steigendem Schwierigkeitsgrad, welche auf die Spielfläche aufgelegt werden können. Der Labyrinth-Kasten und die Platten sind aus Holz. Es wird auf einer festen Unterlage gespielt. Der Labyrinth-Spielkasten ist aus Holz und etwa 33 x 29 x 10 cm groß.
Daneben gibt es kleine Labyrinth-Spiele, die man gut in der Hand halten kann. Sie sind aus Kunststoff und oft in den Farben Schwarz und Weiß gehalten. Eine bis fünf Stahlkügelchen sollen durch die schmalen Gänge zum Mittelpunkt getrieben werden. Wem gelingt’s?
Flohspiel: Das Flohspiel eignet sich für Kinder ab fünf Jahren. Es ist ein wahrer Klassiker, der besonders gut auf Teppichböden oder dicken Tischtüchern funktioniert. Zugegeben: Geschick alleine ist nicht alles, es braucht schon eine Portion Glück, damit die Scheibe dort landet, wo sie hin soll. Der Flohpilz enthält 6 große und 36 kleine »Flöhe«. Nur mit viel Geschicklichkeit und Übung erreichen die Kinder Treffsicherheit und meisterliches Können beim Flöhe-Spicken. Die Spieler versuchen ihre Plastikchips durch »Schnippen« in eine Schachtel oder einen Becher zu befördern. Die großen Chips werden am Rand auf einen kleinen Chip gepresst, welcher dann in hohem Bogen durch die Luft fliegt - wie ein Floh eben.
Mikado: Mikado ist ein sehr altes Geschicklichkeitsspiel. Wie lautet die altbekannte Spielregel? Alle Stäbchen senkrecht in die Hand nehmen und auseinanderfallen lassen. Keines der Stäbchen darf beim Aufnehmen wackeln, sonst kommt der nächste Spieler dran. Dafür braucht es viel Fingerspitzengefühl, ruhige Bewegungen und Geschicklichkeit. Es gibt Mikados in allen Varianten, vom Mini- bis zum Riesen-Mikado.