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Kristoffer Bark hatte Kim versprochen, alles zu tun, um herauszufinden, wer seine Mutter ermordet hatte. Und er gedachte, dieses Versprechen zu halten, auch wenn es ihn seine Freizeit und einiges an Nachtschlaf kosten sollte. Denn jetzt musste er die Ermittlung im Mordfall Emelie Kartman parallel zu dem Fall Josef Bredow betreiben.

Um fünf Uhr morgens am darauffolgenden Tag, der ein Montag war, saß er mit dem Material zum Verschwinden von Emelie Kartman vor sich am Küchentisch und las intensiv, bis es Zeit war, den Bus ins Stadtzentrum zu nehmen.

Um acht Uhr versammelte sich die Gruppe im Turmzimmer für eine Besprechung des neuen Falls, der ihnen überantwortet worden war. Sie saßen alle um den großen Tisch in der Mitte des Raumes: Henrik Larsson, Alex Molin und Ingrid Johansson. Bark stand vor ihnen am Whiteboard, um die Ereignisse der Nacht zusammenzufassen.

»Gestern Morgen ist Josef Bredow im Haus seiner Schwiegermutter in Nora tot aufgefunden worden. Es ist unklar, ob er eines natürlichen Todes starb, Selbstmord begangen hat oder ob er getötet wurde. An seinem Körper sind keine äußerlichen Verletzungen zu erkennen und keine offensichtliche Todesursache. Soweit wir wissen, litt Josef an keiner ernsthaften Krankheit, war aber nach Aussage von anderen ziemlich betrunken, als er sich schlafen legte. Sara Bredow, die ihren Mann tot aufgefunden hat, konnte noch nicht vernommen werden. Sie steht unter schwerem Schock und befindet sich in der Uniklinik.«

Alex unterbrach ihn. »Willst du sagen, dass wir in dem Fall ermitteln sollen?«

»Die vom Wirtschaftsdezernat haben irgendein großes Ding am Laufen, das jede Menge Ermittler belegt – Zimmermann will mehr Urteile gegen die Anführer der kriminellen Gangs, die sich hier immer stärker einnisten. Die Kollegen für Gewaltverbrechen haben alle Hände voll zu tun mit dem Vivalla-Mord. Bis wir wissen, was Josef Bredow zugestoßen ist, sind wir für die Ermittlung zuständig. Wenn ein Verdacht auf Mord auftaucht, kriegen wir Verstärkung. Wir arbeiten unter der Leitung von Gaby Wide.«

Kristoffer hielt kurz inne, als er von Ingrid einen erstaunten Blick auffing. Wusste sie von seiner und Gabys unpassender Verbindung? Wahrscheinlich, in der Regel entging Ingrid nichts. Aber sie schwieg und warf ihm nur einen irritierenden Blick zu. Kristoffer hustete und räusperte sich. »Unsere Kollegen im Streifendienst haben Antonia Bredow und Lisa Wadenberg befragt, die sich vor Ort befanden …«

Alex unterbrach ihn. »Ich möchte euch allen mitteilen, dass Lisa Wadenberg und Sara Bredow zusammen gearbeitet haben und auch privat befreundet sind.«

»Ich weiß, und Lisa wird an diesem Fall auch nicht mitarbeiten«, versicherte Bark. »Lisa hat ausgesagt, dass der Familie Bredow eine Reihe von Ereignissen widerfahren sind, die man als Bedrohung oder Verfolgung ansehen könnte. Es sind wiederholt anonyme Anzeigen beim Jugendamt eingegangen, ohne dass man irgendwelche Missstände feststellen konnte. Jemand hat Sara anonym bei der Krankenkasse angezeigt und Bilder als angeblichen Beweis dafür geschickt, dass sie ihre Krankheit nur vortäuschen würde, was laut Lisa eine reine Lüge ist. Es sind Rechnungen verschwunden und zwangsvollstreckt worden. Außerdem zeigte sich Sara bei der Ankunft des Notarztes gestern Morgen fest davon überzeugt, dass Josef ermordet worden ist. Insgesamt sind das Faktoren, die wir nicht unberücksichtigt lassen dürfen, wenn wir herauszufinden versuchen, ob es sich um einen Mord handelt.«

»Emelie!«, unterbrach Alex ihn erneut und erstrahlte in neu gewecktem Interesse. »Da gab es doch einen Verrückten, der dasselbe mit ihr gemacht hat. Oder?«

»Ich wollte gerade dazu kommen. Eine wichtige Überlegung. Wie ich schon in meiner Mail vom Wochenende geschrieben habe, war also die Idee, dass wir uns um den Fall Emelie Kartman kümmern sollten. Diese Ermittlung ist jetzt auf Eis gelegt worden. Aber genau wie du sagst, Alex, gibt es durchaus Gemeinsamkeiten. Und Unterschiede. Emelies Familie war ebenso wie die Familie Bredow wiederholt angezeigt und vom Jugendamt einbestellt worden, wo sie aber jedes Mal als Eltern für gut befunden wurden. Beide Haushalte sind von nächtlichen Anrufen gestört worden. Aber da hören die Gemeinsamkeiten auf. Emelies Mörder hat sie misshandelt und auf bestialische Weise ermordet. Josef aber starb ruhig und still, scheinbar im Schlaf.« Im selben Moment, als er das aussprach, kam Bark ein anderer Gedanke. »Emelies Mann ist einige Monate vor ihrer Ermordung an einer Überdosis Fentanyl gestorben. Die Ermittlung in Peter Kartmans Fall ist zu den Akten gelegt worden, weil man kein Verbrechen nachweisen konnte. Ich weiß nicht, ob das in diesem Zusammenhang von Bedeutung ist, aber wir sollten es im Hinterkopf behalten.«

»Wie viel Pulver sollen wir denn auf Josef Bredow verwenden, ehe wir die Todesursache kennen?«, fragte Ingrid. »Wäre es nicht besser, den Bescheid von der Gerichtsmedizin abzuwarten?«

»Alles Pulver, das wir haben. Sonst verlieren wir Zeit, für den Fall, dass es sich als Mord herausstellt.«

»Okay«, sagte Ingrid. »Und wir sollen also die Ermittlung im Fall Emelie Kartman ruhen lassen?«

»Laut Polizeileitung, ja. Dann wiederum muss jeder für sich entscheiden, ob er darauf hört«, antwortete Bark kryptisch. Er war sicher, dass Ingrid die Botschaft verstehen würde, auch wenn es bei den beiden anderen vielleicht nicht so deutlich ankam.

»Den Fokus der Ermittlung würde ich auf die Geschäfte mit der Dorteus Bygg AB legen. Gab es einen Vertrag? Wurde er von beiden Parteien unterschrieben? In diesen Teil vertiefe ich mich gern«, sagte Ingrid, ohne auf eine Anweisung von Bark zu warten, was sowieso nicht ihre Art war. »Dorteus Bygg tauchte auch auf, als ich gestern die Vergangenheit von Emelie Kartman untersucht habe. Sie war eine kurze Zeit bei derselben Firma angestellt gewesen. Das kann natürlich Zufall sein, aber es ist auch eine Information, die wir bedenken sollten.«

Kristoffer nickte zufrieden. Ingrid war immer einen Schritt voraus. Er fuhr fort: »Die Schikanen, denen die Bredows ausgesetzt waren, können gegen Sara, Josef oder auch gegen beide gerichtet gewesen sein. Aufgrund von Saras Krankheit befindet sich die Familie in einer sehr angespannten Lebenssituation. Die knappen Finanzen und die Anzeigen mit der Sorge, die das mit sich brachte, könnten dazu geführt haben, dass Josef auch nicht mehr in dem Tempo arbeiten konnte, das nötig war, um den Alltag am Laufen zu halten.«

»Womit hat er denn gearbeitet?«, fragte Henrik, der auf seinem Stuhl schon halb gedöst hatte. Bark vermutete, dass er in der vergangenen Nacht mit irgendeinem Bauchweh-Kind herumgewankt und dann in Kleidern eingeschlafen war. Das zerknitterte schwarze Hemd mit den weißen Spuckflecken zeugte davon.

»Josef Bredow und sein Bruder Wilhelm besitzen zu gleichen Teilen ein Unternehmen. Die Firma Bredow-net verkauft IT -Lösungen für kleinere Betriebe, und die Dorteus Bygg AB ist ihr größter Kunde. Eigentlich müssten wir umgehend Per-Gunnar und Carola Dorteus befragen, die nicht vor Ort waren, als die Polizei in das Haus in Nora kam.«

»Leider können wir sie erst morgen befragen«, mischte sich Ingrid ein. »Ich habe ihnen einen Brief geschickt, aber da ich der Post überhaupt nicht vertraue, habe ich Per-Gunnar und Carola Dorteus auch noch angerufen. Sie sind morgen im Laufe des Tages zum Verhör gebucht.«

»Gut.« Kristoffer machte weiter. »Was wir bisher wissen, ist, dass das Paar Dorteus am Samstag gegen 18.00 Uhr zum Abendessen kam. Da waren die anderen bereits dort. Antonia und Wilhelm seit einer halben Stunde, und Josef, Sara und Moa kamen schon um vier Uhr, und da waren Gunilla und Lisa bereits da. Lisa hat Möbel in Gunillas Schuppen gebracht, wo sie gelagert werden sollten. Die Stimmung während des Abendessens war angespannt, um nicht zu sagen, aggressiv. Per-Gunnar Dorteus schwadronierte über Leute, die sich krankschreiben lassen, und Sara reagierte, indem sie ihr Weinglas auf seinem Schoß ausleerte. Danach ist sie rauf ins Dachzimmer gegangen. Auch Lisa richtete sich im Dach ein, kam aber hinterher wieder nach unten, um einen Absacker zu nehmen, und da war die Gesellschaft ins Wohnzimmer umgezogen. Sie sah Josef und Wilhelm ein Papier unterschreiben und es in die Aktentasche von Dorteus stecken.«

»Woraufhin Per-Gunnar Dorteus das Dokument und die Aktentasche ja wahrscheinlich mitnahm«, flocht Henrik ein.

»Wir dürfen annehmen, dass es sich um den Vertrag handelte, von dem Wilhelm gesprochen hat«, sagte Kristoffer mit einem Nicken und fuhr fort: »Josef hat dann in rascher Folge ein paar Gläser Whisky geleert und wurde schnell betrunken. Nachdem er auf dem Sofa eingeschlafen war, half Wilhelm ihm ins Bett.«

»Wilhelm behauptet, Josef sei mit Alkohol zurückhaltend gewesen«, schob Henrik ein, der begonnen hatte, sich ins Material einzulesen. »Er erwähnt auch nichts von Saras Verhalten.«

»Die Frage ist, ob Wilhelm die Sache am Tisch überhaupt mitbekommen hat, oder ob er schweigt, um Sara zu schützen«, gab Alex zu bedenken.

»Das müssen wir nachprüfen«, sagte Bark. »Für gewöhnlich bin ich eigentlich mehr besorgt, wenn die Aussagen der Zeugen bis auf den Punkt übereinstimmen, denn dann liegt die Vermutung nahe, dass die Leute sich abgesprochen und somit etwas zu verbergen haben. Aber das hier geht doch weiter auseinander als gewöhnlich.«

»Man fragt sich, was Bredow-net für Geschäfte mit Dorteus Bygg macht«, sagte Henrik.

»Ich habe den Morgen darauf verwandt, ein paar Sachen zu checken«, meldete sich Ingrid, zog ihren Pferdeschwanz fest und schob die Lesebrille in die Stirn. »Zunächst einmal haben wir die Bredow-net HB . Die Brüder besitzen sie, wie gesagt, zu gleichen Teilen und haben jeweils den anderen als Erben eingesetzt. Es gibt einen Ehevertrag, wonach Sara sowohl bei einer Scheidung wie auch beim Tod leer ausgeht. Und dann haben wir die Dorteus Bygg AB . Die haben im Bauunternehmen eine Unterabteilung namens Nos Curare, die mich neugierig gemacht hat.«

»Und was macht Nos Curare?«, fragte Alex und trommelte in gesteigertem Tempo und Volumen auf sein Bein, wofür er einen strengen Blick von Bark kassierte. Augenblicklich ging er dazu über, auf seinem Platz mit den Zehen zu wackeln. Bark erwog, ihn auch deshalb streng anzusehen, doch solange sich Alex’ Ruhelosigkeit geräuschlos äußerte, konnte man sie ignorieren.

»Ich habe das Patent- und Handelsregister kontaktiert, um herauszufinden, was für ein Unternehmen das ist«, sagte Ingrid. »Nos Curare bedeutet Wir pflegen auf Latein. Im Register wird die hauptsächliche Tätigkeit der Firma mit Bau angegeben, aber dass sie auch Assistenz anbieten, wie man es zum Beispiel bei Versicherungsunternehmen hat … meint Gott, wie verworren! Ich lese … betreibt einen auf das Individuum abgestimmten Assistenz-Prozess für Interaktion und Kommunikation in jedem einzelnen Fall in Übereinstimmung mit den geltenden Normen und der Integritätspolitik der schwedischen Behörden. Was bedeutet das? Ich meine, was machen die denn, wenn sie arbeiten?«

Alex stand auf und begann herumzuwandern. »Die Gelder für falsche Assistenten gehen an den Terrorismus. Ich habe gelesen …«

Ingrid unterbrach ihn. »Da ging es um eine einzige Person, die aufgrund von falschen Begründungen als persönlicher Assistent eingestellt war, nicht um Assistenz im Allgemeinen. Die meisten, die in der Branche arbeiten, machen jeden Tag einen fantastischen Job. Schreibereien wie die dienen nur dazu, dass die Zeitungen ihre Auflagen erhöhen und dabei dann alle anschwärzen können.«

Kristoffer seufzte laut. »Wir müssen wohl Per-Gunnar Dorteus fragen, warum sein Bauunternehmen Assistenz anbietet. Es ist gar nicht gesagt, dass es dabei um etwas Ungesetzliches oder Unpassendes geht.«

Ingrid hatte eine Theorie dazu. »Wenn man mal ein bisschen fantasiert, dann könnte es mit Aktien zu tun haben. Gewinn kann auf der Grundlage der zusammengefassten Gehaltssumme für die Angestellten mit niedrigerem Steuersatz rausgezogen werden. Das ist sicherlich, wie du sagst, gesetzlich okay, aber moralisch eigentlich nicht in Ordnung. Was wir auf jeden Fall untersuchen sollten, ist, wie sie auf der Seite des Bauunternehmens den Gewinn machen. Die hatten im vorigen Jahr einen Umsatz von dreiundzwanzig Millionen Kronen.«

Kristoffer war derselben Ansicht. »Am besten dem Geld folgen, wie ich immer sage.«

Ingrid nickte zustimmend. »Per-Gunnar Dorteus ist alleiniger Inhaber der Firma. Ich habe noch nicht nachsehen können, ob seine Frau Carola auch Anteile am Unternehmen hat oder ob sie woanders arbeitet.«

Kristoffer trat an das Whiteboard, wo er schon aus den Punkten, über die sie gesprochen hatten, eine Zeitlinie begonnen hatte. »Um 7.24 Uhr gestern Morgen kommt der Notruf. Es ist Antonia Bredow, die 112 anruft und berichtet, was geschehen ist. Da befindet sie sich im Schlafzimmer bei dem Toten. Sie bestätigt, was Lisa über den Streit während des Abendessens gesagt hat und dass Josef nicht nüchtern war. Gegen vier Uhr nachts war ihrer Aussage nach jemand auf der Toilette, und dann hat sie zwei Frauenstimmen gehört, allerdings nicht, was genau gesprochen wurde. Eine Stimme war die von Sara. Antonia ist dann wieder eingeschlafen und erst aufgewacht, als Sara sie gegen sieben Uhr wachrüttelte. Sowohl die Eingangstür zur Straße als auch die Tür auf der Rückseite des Hauses sollen während der ganzen Nacht abgeschlossen gewesen sein. Gunilla hat die Eingangstür abgeschlossen, als sie sich schlafen legte. Die Türen müssen also die ganze Nacht abgeschlossen gewesen sein, bis das Paar Dorteus abgereist ist. Deshalb ist wahrscheinlicher, dass der Mörder im Haus war und nicht von außen hereingekommen ist, immer vorausgesetzt, dass Josef auch wirklich umgebracht worden ist. Das ist alles, was wir im Moment wissen.«

In diesem Augenblick konnte man den Fahrstuhl sich zum Turmzimmer hinaufarbeiten hören, und im nächsten Moment betrat Gaby den Raum. »Ich habe mal kurz mit Ulf Gunnarsved gesprochen«, begann sie ohne Umschweife. »Ich muss einfach wissen, woran wir mit ihm in dieser Ermittlung sind. Ich möchte nämlich das Dezernat für Wirtschaftsverbrechen darauf ansetzen, die Dorteus Bygg AB mal unter die Lupe zu nehmen. Um keine Fragen offen zu lassen und im Hinblick auf seine und Saras Geschichte habe ich ihn sowohl darüber befragt, was er in der Nacht auf gestern, in der Josef unter unklaren Umständen gestorben ist, gemacht hat, als auch, wie es um seinen Groll gegen Josef und Sara steht.« Sie ließ sich am Tisch nieder und blickte einmal in die Runde. »Er musste die Karten auf den Tisch legen.«

»Und was hat er gesagt?«, fragte Alex, dem es besonders schwerfiel, Leute in seiner Umgebung in ihrem eigenen Tempo berichten zu lassen.

Gaby machte eine abwehrende Geste, um seinen Eifer zu bremsen. »Ulf sagt, die Streitigkeiten mit Sara seien Geschichte. Er erwähnte auch, dass es ihm am Samstagabend, nachdem ihr euch getrennt habt, Bark, gelungen sei, im Bishops Arms eine Frau aufzureißen. Mit der ist er nach Hause gegangen und hat, wie er es selbst formulierte, die Nacht darauf verwendet, sie glücklich zu machen.«

Ingrid verschluckte sich fast an ihrem Kaffee und prustete vor Lachen. »Glücklich machen? Ja, träum weiter.«

Auch Kristoffer war äußerst skeptisch. »Unmöglich. Der war hackezu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der überhaupt aufrecht mit jemandem nach Hause gehen konnte.«

Gabys Gesichtsausdruck war schwer zu lesen. »Manchmal ist das Unmögliche möglich. Ulf hat sogar eine Adresse zu seinem Alibi abgesondert, und ich konnte mir nicht verkneifen nachzusehen, wer da wohnt. Es ist eine Frau, die mit seiner Beschreibung übereinstimmt. Ich weiß, ich weiß. Es ist nicht mein Job, in so etwas herumzugraben. Aber ich dachte, wenn er mit Informationen arbeiten soll, die diese Ermittlung berühren, dann muss das geprüft werden.« Sie sah auf und schaute sich im Raum um. »Wir sollten uns zuallererst auf die Dorteus Bygg AB konzentrieren. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Sachen am Laufen haben, die einer Überprüfung durch das Dezernat für Wirtschaftsverbrechen nicht standhalten. Ich habe vor, Ulf darauf anzusetzen.«

»Ist das denn wirklich angeraten?«, erkundigte sich Bark.

»Die Wege von Ulf und Sara werden sich während dieser Ermittlung nicht kreuzen. Das kann ich garantieren.«

»Aber hat er nicht mit den Identitätsdiebstählen alle Hände voll zu tun?«, hakte Ingrid nach. Es war erkennbar, wie es sie ärgerte, dass Ulf nun in ihrem Revier wildern sollte. »Und wie bleiben wir informiert darüber, was er tut, wenn wir nun schon unbedingt zusammenarbeiten müssen?«

Gaby gab ihr nur ein überlegenes Lächeln zur Antwort, dann drehte sie sich um und stieg in den Fahrstuhl.