Ich bin zu Hause und sitze am Flügel. Ich habe ein konkretes Ziel. Tom soll wissen, dass ich in der Musikbranche arbeite. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich ihm auf die Nerven gehe und er sich gezwungen fühlt, für die absehbare Zukunft Ohrstöpsel zu tragen. Hauptsache, er weiß Bescheid.
In den sozialen Netzwerken schreibt er manchmal, dass er nach geeigneten Themen für Dokumentarfilme sucht, die er bei Fernsehsendern pitchen kann.
Ich logge mich ein, überfliege Toms Feed und finde einen mehrere Wochen alten Aufruf. Ich verfasse eine Antwort, in der ich ihm vorschlage, einen Film über das Thema Musiktheater zu machen.
Daraufhin soll er sich natürlich fragen: Wen kenne ich, der mir einen Einblick in diese Branche verschaffen könnte? Genau in dem Moment muss ich am Flügel sitzen und spielen. Das ist des Rätsels Lösung.
Auf diese Weise kann ich ihn erst in meine Welt und dann auf mein Sofa locken, ohne Angst haben zu müssen, als Lügnerin entlarvt zu werden.
Ich bin voller Zuversicht.