Kapitel 5

A ls Sophia am Wasser eintraf, war sie am Verhungern. Sie war an diesem Morgen zu nervös wegen des Walkabouts gewesen, um zu frühstücken, was ihr nun zum Verhängnis wurde.

»Wir müssen also selbst etwas zum Essen finden.« Sophia sah sich in der trockenen Vegetation um.

»Das wird für den Einen schwieriger werden als für den Anderen«, erwiderte Lunis, während sein Blick zu einer Gruppe von Kängurus schweifte, die in der Ferne durch den Busch zogen. Sie waren ziemlich weit weg, aber durch das Chi des Drachen konnten die beiden sie leicht ausmachen. Lunis warf der Meute einen hungrigen Blick zu, bevor er Sophia einen fragenden zuwarf.

»Nun, gut.« Sie winkte ab. »Dann geh doch. Geh ein Känguru fangen. Ich werde ein paar Beeren oder so sammeln.«

»Iss nichts Blaues«, schlug er vor. »Das ist eine uralte Weisheit.«

»Was ist mit Blaubeeren?«, fragte sie.

»Die sind die Ausnahme«, stellte er fest.

»Wie wäre es mit einem blauen Drachen?«

Er schüttelte den Kopf. »Was auch immer du tust, iss keinen blauen Drachen. Das gibt schlimme Magenschmerzen und ernste Krämpfe.«

Sie zuckte mit den Schultern. »Hört sich nicht schlimmer an, als wenn ich Nachos von Taco Bell essen würde.«

»Darf ich vorschlagen«, begann er, »auch keine Nachos von Taco Bell zu essen.«

»Du darfst«, meinte sie. »Aber ich behalte mir das Recht vor, solch schlechte Ratschläge zu ignorieren.«

»Okay, ich werde also ein Känguru jagen«, meinte Lunis, dessen Augen hungrig die Meute in der Ferne betrachteten.

»Und ich werde irgendwo in der näheren Umgebung einen Teller mit Nachos finden.« Sophia sah sich spekulativ um.

Lunis blickte in die Gegend, ein skeptischer Blick in seinen Augen. »Ja, viel Erfolg dabei. Wenn du keinen findest, teile ich mein Känguru mit dir.«

Sophia schüttelte den Kopf. »Danke, aber nein. Ich fange mir mein eigenes Abendessen und dann schlagen wir unser Lager auf.«

»Und holen Wasser«, erinnerte Lunis sie.

Sophia seufzte. »Diese ganze Sache ist eine Menge Arbeit.«

Er nickte. »Das ist ein Vollzeitjob. Warte nur. Du wirst schon sehen.«

Das war eher eine Drohung, als ein Versprechen , überlegte Sophia, als ihr Drache in den klaren, blauen Himmel flog und sie sich selbst überließ.