S ophia gähnte und ihr Drache ebenfalls.
»Wie? Kann das überhaupt ansteckend auf Drachen wirken?«, lachte sie und wünschte sich, sie dürfte eine Tasse Kaffee zaubern. Sie suchte das verbrannte Gebiet ab, ihr Gehirn sehnte sich nach einigen Kaffeepflanzen, die sie ernten konnte.
Gähnen ist universell ansteckend, egal wer man ist, aber besonders, wenn man die halbe Nacht damit verbracht hat, gegen Zombie-Dingos zu kämpfen , antwortete er mit müder Stimme.
»Wenn ich einen Euro für jedes Mal bekäme, wenn du das sagst …«
Du wärst reich , erwiderte er.
»Kaffee …« Sophia verzog den Mund und dachte nach. »Wie machen wir Kaffee aus Dreck, trockenem Holz und einem Haufen Krabbeltiere?«
Du hast keine Zauberbohnen mitgebracht, oder? , scherzte Lunis.
Sophia schüttelte den Kopf. »Mahkah hätte sie sowieso konfisziert.«
Sie erwog, Lunis davon zu überzeugen, dass sie sich in den bescheidenen Unterstand zurückziehen und ein Nickerchen machen sollten, aber die Temperatur stieg bereits an. Sophia wusste, dass es für sie so gut wie unmöglich wäre, bei dieser Hitze zu schlafen, besonders wenn Lunis zusätzlich Wärme ausstrahlte.
Hinzu kam die Tatsache, dass sie jagen, essen, trinken und sich um ihre weiteren persönlichen Bedürfnisse kümmern mussten.
Überleben ist anstrengend , dachte Sophia und schob sich die schmutzigen Haare aus dem Gesicht.
Okay . Lunis sprach langsam und die Worte klangen undeutlich. Möchtest du für das Wasser zuständig sein und ich ziehe los und hole uns ein Känguru zum Braten?
Sophia nickte, wagte nicht einmal zu widersprechen, dass sie ihr eigenes Essen jagen musste. So weit war sie jetzt, am Tag zuvor dachte sie noch, sie müsse alles selbst machen, um zu beweisen, dass sie allein überleben konnte. Beim Walkabout ging es nicht darum, allein stark zu sein. Es ging darum, dass sie beide sich aufeinander verlassen konnten und gemeinsam genügten. Teile und herrsche.
Lunis entzündete ein Feuer, bevor er abhob. Er sackte etwas ab, bevor er sich erholte. Er war erschöpft von dem langen Kampf, aber sie würden es gemeinsam schaffen.
Sophia machte sich an die Arbeit, Wasser zum Abkochen zu holen. Es ging nur langsam voran, da sie nur wenige Steinbehälter hatte. Ihre Hose war innerhalb weniger Minuten durchnässt, was sie daran erinnerte, dass sie irgendwann ein Bad brauchen würde.
Erst nach dem Frühstück, beschloss sie und fragte sich, wie ihr Gesicht wohl aussah. Sie war sich ziemlich sicher, dass es schmutzig und ihr Haar an einigen Stellen verfilzt war.
Während sie versuchte, mehr Steine zu finden, die sie auf den Boden werfen und aufbrechen konnte, um möglicherweise einen Hohlraum zu enthüllen, der eine schöne Schale ergab, fand Sophia einige hübsche Edelsteine, die, wenn sie poliert würden, wirklich schön wären. Sie sammelte ein paar und steckte sie in ihre Tasche, weil sie annahm, man könnte daraus schönen Schmuck fertigen.
Sie plante, den Tag damit zu verbringen, das Outback zu überleben, aber wenn sich die Gelegenheit bot, könnte sie sich etwas Zeit nehmen, um kreativ zu werden. Ein Nickerchen war vielleicht nicht sehr nah, aber einige kreative Heldentaten könnten ihre Rettung sein.
Kurze Zeit später kehrte Lunis zurück und brachte ein großes Känguru, das zum Glück tot war. Er legte es in sicherer Entfernung vom Lager ab und machte sich an die Arbeit, das Tier mit seinen Klauen zu zerlegen. Sophia war dankbar, dass er ein erfahrener Jäger war, denn sie wollte diese Arbeit nicht übernehmen. Sie hatte genug Brennholz gesammelt, um sie für die kommenden Tage zu versorgen.
Die nächste Aufgabe war zu überlegen, wie man das Lager vor den Zombie-Dingos schützen konnte. Es war nicht gewiss, dass sie bei Einbruch der Nacht zurückkommen würden, aber es war mit großer Sicherheit davon auszugehen.
»Können wir einen Zaun errichten?« Sophia biss in das Fleisch, Fett tropfte von ihrem Kinn. Ohne eine Serviette war sie gezwungen, es mit dem Handrücken abzuwischen. Plötzlich fühlte sie sich wie einer der Kerle in der Burg, die so unzivilisiert waren.
Lunis dachte einen Moment lang nach, während er sein Fleisch roh verspeiste, nicht weil er es nicht gebraten oder gewürzt mochte. Er war ja schließlich ein kultivierter Drache. In der Hauptsache war es, weil er sich die zusätzliche Arbeit nicht machen wollte und sich einredete, das Känguru sei gut so, wie es war.
Wir könnten ein paar Fallen aufstellen , schlug er vor.
»Ja, das ist eine gute Idee«, erwiderte Sophia. »Vielleicht ein paar Stacheln im Boden und Netze?«
Er nickte. Ich denke, es wird sie ausbremsen, aber ehrlich gesagt, es wird sie nicht aufhalten. Sie sind unerbittlich .
»Sollten wir in Betracht ziehen, das Lager woanders hin zu verlegen?« Sophia deutete auf die Spitze des Berges. »Wie wäre es dort?«
Ich glaube, sie können klettern , erklärte Lunis. Ich denke, wir sind besser dran, wenn wir in der Nähe unserer Wasservorräte bleiben und den Schutz des Berges im Rücken haben. Ich gebe es nur ungern zu, aber wenn sie uns komplett umzingelt hätten, hätten wir vielleicht nicht überlebt .
Sophia bestätigte es mit einem Nicken. Sie dachte das Gleiche. Es war die einzige Erleichterung gewesen, die sie letzte Nacht hatten, dass sie mit dem Rücken zur Wand stehen konnten und wussten, dass sie sich nur auf drei Fronten konzentrieren mussten.
»Ich frage mich, was die wollen?«, fragte sie sich. »Vielmehr, woher sie kommen und was sie wollen?«
Außer uns fressen und in Zombies verwandeln? , erkundigte sich Lunis.
Sophia beendete ihre Mahlzeit und spülte sie mit Wasser hinunter. »Ja, abgesehen davon.«
Ich bin mir nicht sicher, aber hoffentlich kommen sie heute Abend nicht zurück.
Sophia erhob sich und versuchte den Schmutz abzuschütteln, was zu diesem Zeitpunkt irgendwie eine lächerliche Vorstellung war. »Das hoffe ich auch, aber wenn sie es tun, werden wir vorbereitet sein.«