Kapitel 76

Ich rief Jace aus einer Kabine der Bürotoilette an. Er ging nach dem ersten Klingeln ran.

»Arschloch!«, sagte ich. »Du hättest wissen müssen, dass ich meinen Job verliere.«

»Rachel. Ich kann das erklären.«

»Du bist schlimmer als jedes Schmierblatt.«

»Hör mir zu«, sagte er. »Als Ofer heute Morgen angerufen hat, war es vielleicht acht. Ich war gerade erst aufgewacht. Ich dachte, er hätte wegen der Werbung angerufen, die ich für American Express mache. Ich will einen Elektroschocker aufladen und falle aus der Rolle – jedenfalls hat er mich direkt gefragt, ob wir miteinander geschlafen haben.«

»Er hat dich angerufen, um zu fragen, ob wir miteinander geschlafen haben?«

»Ja! Ich war verwirrt. Ich bin in Panik geraten. Ich dachte, du hättest es ihm erzählt und dass ich Probleme bekomme. Also hab ich die Wahrheit gesagt.«

»Warum sollte ich ihm erzählen, dass wir miteinander geschlafen haben?«

»Ich weiß nicht. Aber er wusste es, deshalb dachte ich mir das einfach. Und dann, als ich Ja gesagt hatte, sagte er, er hätte noch nicht mit dir geredet, und ich so: Oh, Shit

»Also hat irgendwer aus deiner Arschloch-Clique gequatscht.«

»Nein! Ich hab es niemandem erzählt.«

Ich wusste nicht so recht, ob ich wegen seiner Diskretion beleidigt sein sollte oder dankbar. Aber ich wusste, er sagte die Wahrheit. Vor allem war er gar kein so guter Schauspieler. Ich war die Unehrliche gewesen. Ich hatte ihn benutzt, um in den Augen Fremder besser dazustehen, um Ana zu beweisen, dass ich begehrenswert war. Ich hatte bei ihr getratscht, dass ich ihn gefickt hatte.

Dann dämmerte es mir. Ana hatte es Ofer erzählt.