Danksagung
D amit meine Fantasie nicht zwischen meinem Laptop und dem Nirwana versandet, haben mich auch bei diesem Buch sehr viele Hilfeleistende unterstützen müssen, bei denen ich mich allesamt bedanken will. (Und muss! Sie glauben gar nicht, wie eingeschnappt manche sind, nur weil ich vergesse, sie hier namentlich zu erwähnen. 2007 ist mir das mit einem guten Freund passiert, und der tut sich noch heute schwer, zur Begrüßung vor mir auf die Knie zu fallen!)
Mir ist bewusst: Dafür, dass ich Danksagungen in anderen Büchern nicht leiden kann, fallen meine verdammt lang aus. Das hat den Grund, dass ich es blöd finde, am Ende Namen um die Ohren geschlagen zu bekommen, die mir als Leser nichts sagen. Um Ihnen aber zu verdeutlichen, wie viele an der Entstehung eines Buches beteiligt sind, und Sie trotzdem nicht mit fremden Namen zu torpedieren, gehe ich wieder einen (etwas längeren) Mittelweg. Diesmal stelle ich die handelnden Personen kurz vor, damit Sie wissen, wer sich dahinter verbirgt.
Und damit danke ich von ganzem Herzen folgenden Menschen:
Carolin Graehl und Regine Weisbrod
Fotografen haben ja einen Standardsatz beim Fotoshooting: »Super, ganz toll. Genau richtig … Die Aufnahme machen wir gleich noch mal.« So ähnlich klingen die Kommentare meiner beiden Superlektorinnen Carolin und Regine zum ersten Manuskriptentwurf auch, wenn sie mir schreiben: »Wahnsinnig spannende erste Fassung. Wir haben nur zweihundertfünfzig Fragen.« Und wieder hat jede einzelne davon das Buch zu einem sehr viel besseren Werk werden lassen.
Doris Janhsen
Meine Verlegerin ärgert sich still und heimlich immer, dass sie dann noch monatelang darauf warten muss, bis sie etwas zu lesen bekommt, weil ich ja erst die zweihundertfünfzig Fragen abarbeite. Sagt Doris zumindest. Vielleicht ist sie auch ganz froh über die Schonfrist, die es ihr ermöglicht, den Droemer-Knaur-Laden so in Schwung zu halten, dass es für einen Autor wie mich keine bessere Verlagsheimat geben könnte.
Josef Röckl
Wer glaubt, dass Finanzmenschen immer trocken und nüchtern sein müssen, der irrt bei Josef. Und hat zugleich recht. Auf den offiziellen Pressefotos verkörpert er die Seriosität, die ich von einem kaufmännischen Geschäftsführer erwarte, der Bilanzen verschlingt, wie andere Binge-Watching betreiben. Aber wenn er nach getaner Arbeit beim lockeren Verlagsessen das Sakko auszieht, ist seine Lebensfreude so ansteckend wie … (ähm, Ansteckungsvergleiche lasse ich in der aktuellen Situation besser, Sie wissen schon, was ich meine!).
Sibylle Dietzel, Ellen Heidenreich & Daniela Meyer
Sie müssten eigentlich schon Muskelkater vom Hände-überm-Kopf-Zusammenschlagen haben, denn wann immer ich dem Verlag schreibe: »Ich hätte vielleicht eine Idee, wie das Buch aussehen könnte«, bedeutet das für die arme Herstellungsabteilung extreme Mehrarbeit. Ich erinnere nur an Pupsi & Stinki, wo ich mir ein Pupskissen in jedem Kinderbuch gewünscht hatte, was dazu führte, dass am Ende der gesamte Verlag Dutzende Furzkissen auf »Qualität« testen musste (kein einziges hat bestanden). Ob Rückwärtsnummerierungen, Klebezettel zwischen den Seiten oder Paket-Umverpackungen – sie machen es möglich!
Bettina Halstrick
Sie hat sich mit dem »Giraffenladen«, ihrer Marketing-Agentur für Bücher und Autoren, selbstständig gemacht und ist mich dennoch nicht losgeworden. Tja, da hat ihr ihre hervorragende Arbeit glatt einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Hanna Pfaffenwimmer
Wenn es nach ihr ginge, würde ich in jeder Buchhandlung Deutschlands, Österreichs und der Schweiz lesen. Und wenn das Jahr fünftausendfünfhundert Tage bereithielte, würde die Droemer-Teamleiterin für Veranstaltungen das nur zu gerne alles für mich organisieren. Aber ich schreibe leider ja auch noch Bücher … (Sorry, Hanna, lästige Angewohnheit, keine Ahnung, wann ich mir die zugelegt habe.)
Steffen Haselbach
Auf seiner Visitenkarte steht Verlagsleiter Belletristik. In meinem Handy ist er unter »Mr Magic« abgespeichert, denn er schafft es immer wieder, auf die genialsten Buchtitel zu kommen. So ging »Der Insasse« schon auf sein Konto, und nun »Der Heimweg«. Und alle, die denken: »Na soo schwer kann das ja nicht sein, und sooo ausgefallen sind die Titel ja nun auch nicht«, haben sich noch nie stundenlang das Hirn über die Frage zermartert, welcher Buchtitel nicht zu abgegriffen, aber auch nicht zu skurril und vor allem nicht schon vergeben ist. (Eltern, die nach Babynamen suchen, wissen, wovon ich rede.)
Helmut Henkensiefken
Seine Agentur heißt ZERO , aber sein Team und er sind genau das Gegenteil von Nullen. Sie entwickeln Deutschlands beste Buchcover, nicht nur für meine Werke. Für mich aber ist Helmut ein Held, seitdem er es als Erstes geschafft hat, ein Foto von mir zu schießen, mit dem sogar ich zufrieden war. (Ich halte mich ungefähr für so fotogen wie ein Tiefseemonster.)
Katharina Ilgen
Ich habe noch nie gesehen, dass die Gesamtleiterin Marketing & Kommunikation nicht lacht. (Vielleicht sollte ich aufhören, bei Meetings mein Sakko in die Hose zu stopfen.) Es ist mehr als ein Vergnügen, von ihr gleichzeitig so professionell und sympathisch betreut zu werden.
Monika Neudeck
Sie erkennen sie auf der Buchmesse daran, dass sie mir den Weg durch die Menge zum nächsten Termin bahnt – mit der Wucht eines Berghain-Türstehers, und das bei einer so sportlichen Statur, dass mich ihr Anblick an meine unbenutzte Zehnerkarte fürs Fitnesscenter gemahnt. Auch sie ist wie Katharina immer gut gelaunt, egal, wie hektisch der Öffentlichkeitstrubel ist, den die beiden absichtlich auslösen.
Antje Buhl
Noch so eine Dynamit-Kandidatin im Verlag, wobei ihre Sprengkraft eher angereichertem Uran ähnelt. (Ich merke, dass es schwer wird, bei dieser Assoziation noch eine positive Kurve zu bekommen.) Was ich eigentlich sagen will: unglaublich, welche vertrieblichen Höchstleistungen sie Jahr für Jahr aufs Neue stemmt. Um es mit einem Chuck-Norris-Witz zu sagen: Wenn sie hustet, haut Corona lieber ab.
Barbara Herrmann & Achim Behrendt
Ich liebe ja den Humor unserer Behörden, insbesondere den des Finanzamts, das der Firma, die mich managt (Raschke Entertainment), mitten im absoluten Corona-Wahnsinn eine Lohnsteuerprüfung ankündigte. (Also exakt zu dem Zeitpunkt, als niemand mehr unnötigerweise zur Arbeit gehen sollte und die Firmen in höchsten Existenzängsten schwebten; insbesondere Firmen, die große Veranstaltungen auf die Beine stellen.) Hätte ich nicht mit Engelszungen auf Barbara eingeredet, sie hätte ihre Quarantäne aufgegeben und gemeinsam mit Achim tatsächlich nach den erforderlichen Unterlagen gesucht, so pflichtbewusst, wie sie ist.
Micha & Ela Jahn
Ich vermute, die beiden hassen den Weihnachtsmann so wie eine befreundete Mutter, die mir sagte, sie wäre so unendlich wütend über diesen – Zitat – »Heuchler!«. Begründung: Während sie sich die Hacken krummliefe, um ihren Kindern die tollsten Geschenke zu besorgen, »heimst er die fremden Lorbeeren ein, ohne wirklich was dafür zu tun«. Und genauso fürchte ich, die wenigsten, die unter fitzek-shop.de ein Geschenk bestellen, wissen, dass das Paket von Micha und Ela persönlich gepackt und zur Post geschleppt wurde.
Sabrina Rabow
Sie leistet so hervorragende PR -Arbeit, wie ihr Hund Ole süß ist. Und wenn Sie jetzt ein Bild von Ole sehen würden, dann wüssten Sie, dass es kein größeres Lob gibt. Ich kann ihre perfekte, kluge, sensible und strategische Beratungsarbeit nur jedem empfehlen. (Es sei denn, Sie sind Psychothrillerautor und wollen bekannt werden. Finger weg, so weit kommt’s noch …)
Manuela Raschke
Beste Freundin, Sparringspartnerin (nicht im Sport, das ist ihr Ehemann Karl-Heinz, wobei der mich eher als »Sparrings-Opfer« bezeichnen würde), Managerin … es gibt viele Bezeichnungen für sie. Für mich ist das Allerwichtigste, dass ich ihr immer und in jeder Lebenslage vertrauen kann. In diesem Zusammenhang: Manu, da ich dich telefonisch nicht mehr erreiche: Weshalb sind meine Konten gesperrt und laufen auf deinen Namen? Und wieso ist deine Adresse jetzt auf den Cayman-Islands?
Sally Raschke und Jörn Stollmann
Wenn Sie irgendwo einen Social-Media-Post von mir lesen, dann lief er zuvor über Sallys Schreibtisch. Keine Sorge, ich schreibe alle meine Texte selbst, aber ich stelle mich technisch in etwa so hochbegabt an wie ein Fisch beim Holzhacken. Wobei ich Instagram mittlerweile dank all der Live-Videos während der Quarantäne immer besser verstehe. Aber eben lange nicht so gut wie Sally, die meine Online-Aktivitäten gemeinsam mit Stolli in Form, Fassung und Bild bringt.
Neben der Website-Pflege und vielen anderen Tätigkeiten ist das natürlich nicht ihre einzige Aufgabe, so wie Stolli nicht nur lustige Bildchen unter meine Facebook-Texte klemmt, sondern auch noch überlebenswichtige andere Pflichten hat – wie das tägliche Blumengießen, Müllrausbringen, Bücherabstauben. Manchmal, wenn es sein völlig verrückter Terminkalender erlaubt, entwickelt er Coverideen, Spiele und Kinderbücher.
Franz Xaver Riebel
Er ist der typische Berliner. Mit anderen Worten: Er lebt im Prenzlauer Berg und ist hier nicht geboren. Sondern in Bayern. Dennoch hat er sich Deutsch als Fremdsprache aneignen können, und das befähigt ihn dazu, meine Texte noch einmal mit Argusaugen durchzustanzen.
Angie Schmidt
Keine Veranstaltung ohne Angie. Damit ist nicht gemeint, dass Sie sie auf jeder Party in Berlin treffen können, wobei ich das nicht ausschließen will. (Da ich ein Schreibtischhocker bin, der eher selten die Wochenenden mit nacktem Oberkörper in Techno-Schuppen durchtanzt, kann ich das Feier-Verhalten anderer Hauptstädter nicht beurteilen.) Die Rede hier ist von meinen Lesungen!
Christian Meyer
Was für Präsidenten der Secret Service, ist für mich Christian Meyer. Nicht, dass Autoren Bodyguards bräuchten. Wir sind ja keine Influencer, die Tausende von Teenagern zur Autogrammstunde im Supermarkt anlocken. (Bei dieser Gelegenheit: Mein Trockenshampoo »Writers’ Delight« gibt es jetzt mit Rabattcode »Fitzi« 20% billiger!) Aber ich genieße es, von ihm nun schon seit Jahrzehnten begleitet zu werden. Ohne ihn würde ich die langen Strecken zwischen den Lesungen niemals durchhalten!
Roman Hocke
Ein Musiker verriet mir letztens, dass in seinen Verträgen mit Plattenlabels nicht nur die Deutschland- und Weltrechte für seine Songs verhandelt werden, sondern auch die Rechte für das Universum! Kein Witz. Für den Fall vielleicht, dass irgendjemand mal einen Radiosender auf dem Mars aufmacht. Bei solchen Informationen bekommt der beste Literaturagent der Welt (was sage ich, des Universums) feuchte Augen und denkt daran, die Verträge all seiner Autoren noch einmal neu zu verhandeln. (Aber bitte, Roman, vergiss nicht, den Extraplaneten »51 Pegasi b« bei mir rauszunehmen. Da will ich irgendwann mal hin, sobald ich fünfzig Lichtjahre Urlaub bekomme.)
Pegasi wäre vielleicht auch eine Idee für einen Betriebsausflug mit deinem wundervollen Team, dank dem die Literaturagentur AVA International systemrelevant ist: Claudia von Hornstein, Susanne Wahl, Markus Michalek und Cornelia Petersen-Laux.
Sabine & Clemens Fitzek
»Fitzek, Fitzek … der Name sagt mir doch was?«, murmelte die Schwester, die mir im Januar eine Vitamin-D-Depotspritze geben sollte. (Mein Arzt meinte, mein Vitaminmangel sei vergleichbar mit dem von Entführungsopfern, die drei Jahre in einem Kohleschacht gefangen gehalten wurden; merkwürdig, was der für Patienten hat.)
Auf einer Peinlichkeitsskala von eins bis zehn sah ich mich selbst bei zweihundert, da ich an diesem Tag meine hässlichste Unterhose angezogen hatte. Noch nie hatte ich bei der Routinebesprechung meiner Schilddrüsenwerte die Jeans runterlassen müssen. Und nun ausgerechnet vor einer Leserin?
Doch noch während ich versuchte, die Schwester davon zu überzeugen, dass die Namensähnlichkeit nur ein Zufall war, fragte sie mich: »Sind Sie verwandt mit Sabine Fitzek, der berühmten Neurologin?«
Meine erleichterte Antwort: »Ja. Ich bin ihr Mann, der Neuroradiologe. Ich helfe meinem Bruder gemeinsam mit meiner Frau immer bei der Recherche für seine Bücher.« (Sorry, Clemens, die Schwester denkt jetzt, du bist der Typ mit der zerlöcherten Uraltunterwäsche in unserer Familie.)
Linda Christmann
Apropos Familie. Zu beschreiben, wie sie es geschafft hat, in so kurzer Zeit mein Leben so unendlich zu bereichern, würde selbst den Rahmen einer Jojo-Moyes-Trilogie sprengen. Bewundernswert ist allein schon, dass sie sich nicht an meinem grimmigen Blick stört, wenn sie mich mit klugen Fragen zum ersten Entwurf löchert, auf die ich nicht sofort eine Antwort habe, wie etwa: »Gibt es spezielle Ursachen in der Kindheit, weswegen erwachsene Menschen häusliche Gewalt ausüben?« Oder: »Gibt es Kurse, in denen man lernt, wie man sich als Weihnachtsmann auf Veranstaltungen zu verhalten hat?« Oder: »Schatz, wieso kommst du immer mit blutigen Händen aus unserem Keller …?«
Regina Ziegler
Geht nicht, gibt’s nicht. Wenn jemand nach diesem Motto lebt, dann Deutschlands erste und erfolgreichste Filmproduzentin, der ich so viel mehr als nur die Verfilmung von »Abgeschnitten« und »Passagier 23« zu verdanken habe. Zum Beispiel die weltbesten Königsberger Klopse, die es hoffentlich auch das nächste Mal gibt, wenn du mir deine klugen Erstleser-Hinweise zum Rohmanuskript gibst.
So, die Herstellung rief gerade an und sagte, ich solle nicht wieder so viel Papier verschwenden und die, die mir nicht so wichtig sind, nur noch kurz namentlich abhandeln: Marcus Meier und Thomas Zorbach von vm-people, fühlt euch bitte nicht angesprochen.
Zu den Aufgaben dieser Personen, die unter anderem für das Fitzek-Marketing mitverantwortlich sind, zählt es auch, mitten in der Nacht auf einem verlassenen Gelände der Deutschen Bahn zwischen Industrie- und Baumüll hinter einer mobilen Toiletteneinheit zu kauern, die per Gabelstapler in die gruseligste Einöde transportiert wurde, damit die Kulisse für den Fitzek-Psycho-Buchtrailer perfekt ist. (Ich muss wirklich zum Schluss kommen. Je länger ich an dieser Danksagung schreibe, desto mehr wundere ich mich, dass die alle überhaupt noch mit mir arbeiten.)
Wie immer danke ich zuletzt all den wundervollen Menschen im Buchhandel, in den Bibliotheken und in der Festival- und Veranstaltungsorganisation. In dieser Minute stehen fast alle eure Räder still, und das, obwohl ihr in meinen Augen so systemrelevant seid wie kaum eine andere Branche auf der Welt. Statt Klopapier und Nudeln sollten die Menschen lieber Kultur hamstern. Ich hoffe sehr, dass unsere Supermärkte für geistige Nahrung bald wieder öffnen!
Bitte bleiben Sie gesund!
Auf Wiederlesen
Ihr
Sebastian Fitzek
Berlin, 7.4.2020, 13.44 Uhr
(Ja, ich habe tatsächlich sechs Tage an dieser Danksagung geschrieben. Da sehen Sie mal, wie viel Arbeit das ist. Ich habe nicht mal alle Game-of-Thrones-Staffeln zwischendurch geschafft …)