Medusa

E s geschah nachts, sodass Medusa sich nie sicher sein konnte, ob sie es geträumt hatte oder ob es real war, oder ob es überhaupt einen Unterschied zwischen beidem gab.

Sie wusste, dass Athene vor ihr stand, ihr schönes Gesicht von Wut verzerrt, den Helm nach hinten geschoben, den Speer in der Hand. Sie konnte sehen, wie sich die Lippen der Göttin bewegten, aber sie konnte die Worte nicht hören, sodass sie im Nachhinein das Gefühl hatte, sie hätte sich vielleicht retten können, wenn sie sie nur verstanden hätte.

Aber sie irrte sich.

Sie spürte einen stechenden Schmerz in ihrem Schädel, als hätte jemand ihren Kopf in ein Tuch gewickelt und es dann immer fester gezogen.

Ihre Augen brannten heiß und schienen unter ihren Lidern zu pulsieren, sodass sie glaubte, erblinden zu müssen.

Sie hatte das Gefühl, ihre Kopfhaut würde zerreißen.

Als sie danach auf die Stelle blickte, wo ihr Kopf gelegen hatte, sah sie dort einen perfekten Halbkreis aus ihrem gelockten Haar.

Sie hob die Hand, um nach ihrem Kopf zu tasten, was ihr jedoch nicht gelang.

Sie schrie, bis ihr die Stimme versagte.

Es änderte nichts.