A uch wenn er es nicht weiß, bald hat er sie erreicht. Er ist über das Meer und entlang der Küste gereist und hat unaufhörlich seinen Vater um Hilfe gebeten. Er weiß, dass er ohne göttlichen Beistand nicht vollbringen kann, was von ihm verlangt wird. Ich weiß, dass manche Menschen Bescheidenheit als liebenswerten Charakterzug empfinden. Andere fragen sich vielleicht, warum ein Bastard so viel Aufmerksamkeit verdient.
Und nun nähert er sich den Gorgonen, bereit, ein Lebewesen zu töten, das ihm nichts getan hat, nur um eine Trophäe für einen Mann zu erringen, den er verachtet. Menschen töten wohl oft für Trophäen, vor allem Tiere. Aber nicht die Kinder von Göttern. Nicht oft. Und schon gar nicht mithilfe anderer, mächtigerer Götter.
Ich frage mich – und normalerweise frage ich mich nie etwas, weil ich alles sehe –, ob niemand Phorkys benachrichtigt? Ruft niemand nach Keto? Werden sich diese Unsterblichen nicht aus der Tiefe erheben, um ihre Tochter zu schützen? Perseus will seine Mutter vor einer Heirat retten. Greift denn keiner dieser Meeresgötter ein, um ihre Tochter vor dem Tod zu bewahren? Vor der Verstümmelung? Haben sie Angst vor Zeus oder hat ihnen niemand gesagt, dass sie in Gefahr ist?
Ihre Schwestern wissen jedenfalls nicht, was da auf sie zukommt, da bin ich mir sicher.
Keine von beiden würde auch nur mit der Wimper zucken und Medusa gegen einen Sohn des Zeus verteidigen, ganz gleich, wie viel Macht er haben mag. Euryale würde ihm den Kopf von den Schultern reißen und die Konsequenzen furchtlos hinnehmen.
Und vielleicht wird sie das auch tun. Denn ich beobachte Perseus nun schon seit vielen Tagen, und ich würde sagen, dass er bei seiner Aufgabe genauso gut scheitern wie reüssieren kann.
Aber vom Wasser aus können wir nur zuschauen.