Ich esse Winternahrung und kaufe Winterkleidung. Ich bewege mich von Ort zu Ort, langsam, aber nicht zu langsam, ich bleibe nicht zu lange, denn sonst merke ich, dass sich nicht nur mein Wortschatz erweitert. Es gibt auch ein Monster, das wächst. Aber das schreibe ich nicht in mein Jahreszeitenbuch. Dass ich meine Welt verschlinge. Dass ich weiterreisen muss, damit ich die Welt nicht auffresse. Dass ich ein Monster auf Reisen bin, ein Wintermonster.
Ich habe gesehen, wie in einem Restaurant eine Wintersuppe von der Tafel gewischt wurde, weil ich die Suppe mehrere Tage hintereinander bestellt hatte. Im Supermarkt habe ich Lücken in den Regalen bemerkt, dort standen Gläser mit Hering, die ich gekauft habe, auch Knäckebrot und Käsepackungen. Ich finde andere Orte, ich ändere meine Wintergewohnheiten, ich wechsle zu dunklem Brot, das gibt es in den Läden massenhaft, ich finde neuen Käse und größere Geschäfte, wo es nicht auffällt, dass ich auf Besuch gewesen bin. Ich verproviantiere mich durch den Februar, ich bin nach Norden gezogen, ich reise weiter, ich reise mit Bus und Zug. Ich bewege mich. Langsam, aber sicher durch den Winter.
Die Tage werden kürzer, je weiter ich nach Norden komme. Morgens wache ich auf, ich gehe durch meinen Wintertag, und ehe ich mich’s versehe, ist der Tag um.