Heute ganz früh, bevor der Schnee von den Dächern rutschte, bin ich mit dem Schiff von Bergen abgefahren. Ich bin auf dem Weg über die Nordsee. Die Abgangszeit der Fähre habe ich in mein Jahreszeitenbuch geschrieben, und ich kann es wieder spüren: die Bewegung der Jahreszeiten. Ich kann es hören, wenn ich an Deck stehe, ein Summen der Motoren, ein Tau, das immer wieder an die Bordwand schlägt.
Wir fuhren ins morgendliche Dunkel, hinter uns verschwanden die Lichter vom Hafen. Der Wind wehte. Es weht noch immer ein wenig, nicht viel, kein Sturm in Sicht, ich erwarte eine ruhige Überfahrt. Ich habe mir die Kurven und Übersichten der Meteorologin angesehen. Ich erwarte Frühling, und ich habe mich für den Frühling angezogen. Mir ist kalt, wenn ich in meiner dünnen Jacke an Deck gehe. Ich fand sie in einem Secondhand-Laden in Bergen, sie ist hellgrau mit einem grünen Schimmer. Vielleicht passt sie nicht so gut zu meinem geblümten Regenschirm, aber sie ließ mich an den Frühling denken, und ich tauschte sie gegen meinen Wintermantel. Ich habe ein Paar halbhohe Stiefel gekauft, ich reise leicht und frühlingshaft. Vielleicht ein bisschen optimistisch, aber ich bin auf der Suche nach Orten mit mildem Wetter, sanftem Wind, einem grünen Schimmer.