Es ist nicht schwer, im November Sommer zu finden. Man folgt dem Strom der Menschen, die sich Sommer wünschen, und je weiter man nach Süden kommt, desto mehr Menschen sind am Strand, auf den Promenaden. Mehr Menschen, weniger Kleidung.
Ich denke mehr an Körper, jetzt, wo Sommer ist. Ich denke mehr an Haut, an Hände und Füße und Arme und Beine, jetzt, wo ich sie auf den Straßen sehen kann. Die Körper am Strand lassen meine Gedanken zu Thomas schweifen. Ich hole ihn mit ins Bild. Ich erinnere mich, dass Körper nackt sein können, und dann tritt Thomas auf, weil die Kleidung verschwunden ist. All die Arme und Beine lasse ich den Strandgästen gerne, aber wenn ich weiterdenke, löst Thomas sie ab.
Ich kann nicht so tun, als gäbe es ihn nicht. Als säße er nicht irgendwo in einem Haus, während ich im Sonnenschein liege und die Badenden betrachte. Ich kann mich nicht in eine Bar setzen und mich mit einem Strandgast unterhalten und ihn in mein Haus einladen und mit ihm auf meinem Balkon sitzen und Wein trinken und ihn dann mit ins Bett nehmen. Das geht nicht, denn ich weiß, dass er sich früher oder später vor meinen Augen in Thomas verwandeln würde.