# 667

Und dann fand ich mit einem Mal den September. Einen unerwarteten September. Außerhalb der Statistik, denn auf einmal erinnerte ich mich an meinen übermäßig warmen Novembertag in Köln. Ich war auf dem Weg in den Winter, und das Wetter auf dem Bahnhofsplatz war viel zu warm, aber jetzt spüre ich den September, denn die Straßen liefern mir Septemberluft.

Ich stieg aus dem Zug und ging auf den Domplatz, wo sich das Gotteshaus vor mir auftürmte. Als ich zuletzt hier war, wünschte ich mir Dezember und Januar, und die Temperatur brachte mich vom Kurs ab, aber jetzt bemerke ich bloß eine Leichtigkeit in der Luft. Siebzehn Grad und eine schwache Brise.

Auf dem Platz begegnete mir der laue Wind, und ich betrat die Kirche und betrachtete die Farben, die die Scheiben in das gedämpfte Licht warfen, und einen Moment lang brach die Sonne durch, sodass der ganze Raum in gewaltigem Farbglanz erleuchtet wurde, überall im Kirchenschiff waren Farben, oben und unten, an der Decke und an den Wänden und in den Schatten auf dem Boden, ehe wieder alles gedämpft wurde. Ein ruhiges Licht. September in Farben.