D ie Adresse, die Corian ihr gegeben hatte, entpuppte sich als ein verlassenes Lagerhaus am Rande von DC. Cheyenne fuhr mit ihrem Auto auf einen mit Unkraut überwucherten Parkplatz und betrachtete die Graffitis, die überall an das Gebäude geschmiert waren. Das ist verrückt.
Sie stieg trotzdem aus, schloss ihr Auto ab und schaute schnell die leere Straße hinauf und hinunter, bevor sie sich dem Eingang der Lagerhalle zuwandte. Ein hellgrünes Licht schimmerte über der Metalltür und in der Mitte blitzte einmal kurz eine Form auf. Ein vierzackiger Stern. Definitiv kein Souvenir. Noch, bevor sie klopfen konnte, schwang die Tür auf.
»Das schicke, kleine Piepen dieses Autoschlosses würde ich überall erkennen.« Corian trat zur Seite und nickte, damit sie eintreten konnte. »Komm rein.«
Die Halbdrow betrat das nicht ganz so verlassene Lagerhaus und sah sich um. Der Raum war größtenteils leer, bis auf Tische, die in einem Quadrat aufgestellt waren, an dem eine Seite fehlte. Die Tische waren mit Computermonitoren, Mäusen und Tastaturen bedeckt und die Kabel zu den verschiedenen Stromquellen waren fein säuberlich gebündelt. In dem ganzen Durcheinander sah sie drei Haupttürme und dachte sich, dass es wahrscheinlich noch mehr gab.
In der Mitte des Tisches saß ein Troll, dessen Haut eher blau als violett war und dessen neon-orangefarbener Irokesenschnitt aus seiner ansonsten rasierten Kopfhaut ragte. Er drehte sich langsam auf dem Schreibtischstuhl um und seine orange-roten Augen weiteten sich, als er die Halbdrow dort stehen sah. »Bei der verdammten Krone …«
»Cheyenne, das ist Persh’al.«
Sie schüttelte kurz den Kopf beim Anblick des seltsam aussehenden Trolls. »Hey.«
»Ha. ›Hey‹, sagt sie. Das war’s.« Persh’al kicherte, schüttelte ebenfalls den Kopf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ja, du bist wirklich L’zars Kind. Corian, ist das …?«
»Wahrscheinlich.« Der Nachtpirscher deutete auf die beiden freien Stühle auf beiden Seiten von Persh’al. »Fangen wir an.«
Cheyenne nahm den nächstgelegenen Stuhl und der Troll rollte vom Tisch zurück, damit sie alle drei einen kleinen Kreis für ihr Gespräch bilden konnten.
»Ich habe gehört, dass du eine Nachricht bekommen hast«, sagte der Troll.
»Ja. Direkt von L’zar.« Die Halbdrow beugte sich vor und legte ihre Hände auf ihre Oberschenkel. »Er meinte, es gab einen unkontrollierten Einbruch und er glaubt, dass die Krone dahintersteckt. Corian, er möchte, dass du dir jemanden nimmst, der die Sache überprüfen kann, wenn du glaubst, dass er das kann. SO SCHNELL WIE MÖGLICH.«
»So schnell wie möglich, was?« Persh’al lachte.
»Seine Worte. Ja.«
Der Troll drehte sich wieder und rollte den Stuhl nach vorne, um etwas auf dem Bildschirm zu öffnen. Der Bildschirm blinkte auf und alles, was Cheyenne sah, war ein Haufen blauer und grüner Bildlaufsymbole. Das ist keine Art von Code, die ich kenne.
»Ich hatte das Gefühl, dass er das meinte, als du mich angerufen hast, Corian. Siehst du das?« Persh’al zeigte auf ein schwebendes Symbol.
Der Nachtpirscher nickte. »Der verdammte Bruch.«
»Ja. Das ist mir vor sechs Monaten schon aufgefallen. Es ist immer mal wieder aufgetaucht. Meistens war es nicht häufiger als zweimal pro Woche. Aber vor zwei Tagen …« Der Troll tippte mehrere schnelle Befehle ein und die Laufschrift bewegte sich viel zu schnell, als dass Cheyenne ihr folgen konnte. »Alle zwei Stunden. Da kann man die Uhr nach stellen.«
»Scheiße.«
»Das kannst du laut sagen.«
»Was ist los?«, fragte Cheyenne.
Beide magischen Wesen drehten sich abrupt zu ihr. Persh’al zuckte mit dem Kopf zurück. »Hm. Du musst noch viel lernen, was?«
»Ignoriere ihn.« Corian beugte sich über die Stuhllehne des Trolls, um Cheyennes Blick zu begegnen. »Das ist ein neues Grenzportal.«
Die Halbdrow nickte. »Ohne Reservat, richtig?«
»Okay.« Persh’al klopfte mit den Händen auf seine Oberschenkel. »Ich widerrufe mein vorheriges Urteil.«
»Woher wusstest du das?«, fragte Corian.
»Ich habe jemanden getroffen, der durch dieses Portal gekommen ist.« Und mehr will ich nicht sagen. Ich habe ein Versprechen gegeben.
»Und du hast in der letzten Woche nicht gedacht, dass es wichtig ist, uns das mitzuteilen?« Corian verschränkte die Arme und seine silbernen Augen leuchteten.
»Soweit ich weiß«, erwiderte die Halbdrow, »geht mich das nichts an. Du willst, dass ich mit jeder Kleinigkeit, die mir auffällt, zu dir komme? Gut. Aber die Liste ist lang.«
»Das ist keine Kleinigkeit, Cheyenne.« Corian deutete mit einem Nicken auf den Monitor. »Irgendwelche Hinweise darauf, wie es dorthin gekommen ist?«
»Kein einziger.« Persh’al zuckte mit den Schultern. »Wir sollten es uns ansehen.«
»Ja. Willst du die Anrufe machen?«
Der Troll runzelte die Stirn. »Es sind nur die beiden, nicht wahr?«
»Das ist richtig.«
»Bin schon dabei.« Persh’al stand auf und schlenderte durch das Lagerhaus zu einem kleinen Raum in der hinteren Ecke. Eine Tür schloss sich hinter ihm und seine gedämpfte Stimme drang ein paar Sekunden später in den Hauptraum des Lagers.
»Er fordert Verstärkung an, was?«
Corian sah sie an und legte den Kopf schief. »So ähnlich.«
»Also, was jetzt?«
»Also, Cheyenne, wir warten. Sobald unsere Verstärkung eintrifft, finden wir heraus, was L’zar Verdys so erschreckt hat.«
* * *
Zwanzig Minuten später flog die Tür zum Lagerhaus auf. Zwei Kobolde marschierten herein, mit grimmigen Gesichtern und bereit.
»Corian.« Ein Koboldmann mit riesigen Tunneln in seinen türkisfarbenen Ohren trat vor und hielt ihm die Hand hin. »Lange her, Mann.«
»Zu lang.«
»Verdammt.« Die Koboldfrau, die eine glänzende Narbe am Hals hatte, schaute sich in der Lagerhalle um und stemmte die Hände in die Hüften. »Dieser Ort hat sich in den letzten fünfzig Jahren kein bisschen verändert.«
»Das stimmt nicht.« Persh’al zeigte auf sie. »Ich habe zwei weitere Tische hinzugefügt.«
»Entschuldigung. Schöne Tische.« Die Koboldfrau verdrehte die Augen und erstarrte, als sie Cheyenne auf einem der Stühle sitzen sah. »Das ist eine Begegnung mit der Vergangenheit.«
»In der Tat.« Corian trat zurück und deutete in Richtung der Kobolde. »Cheyenne, das sind Byrd und Lumil.«
»Heilige Scheiße.« Byrd beugte sich vor und streckte der Halbdrow seine Hand entgegen. »Ich weiß, wer dein Vater ist, auch wenn du wie ein Mensch aussiehst.«
Cheyenne schüttelte seine Hand kurz. »Okay.«
»Du weißt, wer dein Alter ist, oder?« Lumil trat vor, um die Hand der Halbdrow zu schütteln und ihr Lächeln glitzerte in ihren hellorangefarbenen Augen.
»Tun wir das nicht alle?«
Die magischen Wesen lachten, dann warf Lumil Corian einen fragenden Blick zu. Der Nachtpirscher zuckte mit den Schultern und die Koboldfrau wandte sich wieder Cheyenne zu. »Hast du ihn schon getroffen?«
»Ja.«
Byrd blinzelte. »Persönlich?«
Sie nickte. »Meistens.«
Die Kobolde tauschten einen überraschten Blick aus, dann schob Lumil ihr dickes, schlaffes, gelbes Haar zurück, das kurz geschnitten, aber immer noch lang genug war, um ihr in die Augen zu fallen. »Dieser Drowbastard hat es tatsächlich getan.«
»Ach, verdammt.« Byrd schüttelte ungläubig den Kopf. »Corian, wusstest du, dass das passieren würde?«
»Das hatte ich gehofft.« Der Nachtpirscher nickte Cheyenne zu. »Das haben wir alle.«
Ich habe diese kryptische Scheiße satt. »Okay.« Die Halbdrow stand auf. »Jemand sollte mir besser sagen, was zum Teufel hier los ist und warum ihr über mich redet, als wäre ich nicht hier.«
»Oh.« Lumil zwinkerte Corian verschwörerisch zu. »Sie weiß es noch nicht.«
»Sie weiß es nicht«, wiederholte Byrd und nickte der Halbdrow langsam zu. »Tja, Scheiße. Hat ja auch lange genug gedauert, nicht wahr?«
»Gut zu wissen, dass wir uns nicht für einen weiteren gescheiterten Versuch über die verdammte Grenze gestürzt haben, oder?«
Cheyennes Augen wurden groß. »Was?«
»Also gut«, begann Corian, aber die Kobolde redeten über ihn hinweg.
»Mindestens ein Dutzend, Cheyenne«, seufzte Lumil. »So viele verdammte Kinder. Trotzdem bist du ein Einzelkind.«
»Oh, Mann. Tiefschlag.« Byrd schnaubte. »Der Punkt ist, Kleine, dass dein Alter im Dunkeln getappt ist und versucht hat, die Prophezeiung der Krone zu widerlegen. Im Grunde hat er versucht, einen Erben zu finden.«
»Byrd.« Corian runzelte die Stirn.
»Sie hat ein Recht darauf, es zu erfahren, Mann. Sie ist es.«
Lumil zuckte mit den Schultern. »L’zar hat Hunderte von Jahren versucht, ein Schlupfloch zu finden. Er ist verkleidet herumgelaufen. Hat sich aus seiner Verantwortung gezogen. Er hat die Kinder im Geheimen aufziehen lassen, um sie zu beschützen. Aber natürlich kann nur ein Drow einen anderen Drow durch die Prüfungen führen, nicht wahr?«
Cheyenne sah Corian an, der den Kopf schüttelte und seinen Blick auf den staubigen Boden der Lagerhalle senkte.
Lumil winkte mit einer Hand. »Und jedes Mal, wenn die blöde, kleine Drowkiste den Besitzer gewechselt hat, machte es Puff.«
Byrd tat so, als würde er sich an einer Schlinge aufhängen, was ihm einen bösen Blick und ein warnendes Knurren von Lumil einbrachte. Er blickte auf die Narbe an ihrer Kehle und zuckte mit den Schultern.
Die Halbdrow verschränkte ihre Arme. »Die Cuil Aníl ?«
»Verdammt, Mädchen.« Byrd lachte. »Du lernst schnell.«
»Ja und ich habe die Kiste mit meinem Erbe schon öfter in die Hand genommen, als ich zählen kann. Kein Puff .«
»Das meinen wir ja.« Lumil grinste. »Alle potenziellen Erben von L’zar Verdys fielen wie die Fliegen, als er sich entschloss, sie aufzuspüren, damit sie ihre Prüfungen abschließen konnten. Wir vier?« Die Koboldfrau deutete auf sich selbst, Byrd, Corian und dann auf Persh’al, der das Ganze mit großen Augen beobachtete. »Wir kamen mit ihm, als er beschloss, dass die einzige Möglichkeit, euch zu beschützen, darin bestand, sich selbst in dieses beschissene Gefängnis zu sperren.«
»Diese Idioten.« Byrd schnaubte und schüttelte den Kopf.
»Oder?« Lumil nickte und verschränkte die Arme. »Mann, es ist, als hätte er die Zukunft gesehen und brauchte dafür keine Prophezeiung.«
»Zukunft wovon?« Cheyenne warf einen Blick auf die schwatzenden Kobolde und biss die Zähne zusammen.
»Dir , Halbdrow.« Byrd riss sein Kinn zu ihr hoch. »Er hat einen verdammten Weg gefunden, die Prophezeiung zu durchbrechen. Du hast ihn getroffen. Hast mit ihm gesprochen. Du hast die verdammte Drowkiste angefasst. Wenn du tot bist, dann bist du wirklich gut darin, so zu tun, als wärst du es nicht.«
»Du bist ein Idiot.« Lumil schlug Byrd auf den Arm.
»Und trotzdem sind wir hier?« Der Kobold breitete seine Arme aus und sprang spielerisch zur Seite, als Lumil ihre Faust für einen zweiten Schlag noch weiter zurückzog.
Cheyennes Sicht verschwamm und sie blendete alles um sich herum aus. Das war es, was ich in meinem Traum gesehen habe. All diese Leichen. Er hat versucht, sie durch die Prüfungen zu bringen und sie sind alle gestorben. Genau wie es das Orakel gesagt hat. Ihr Blick wanderte zu Corian. Der Nachtpirscher neigte anerkennend den Kopf und hob eine Augenbraue.
»Ich bin immer noch hier, weil er nicht gekommen ist, um mich zu suchen«, murmelte sie. Die Kobolde hörten auf, herumzualbern und alle Augen richteten sich auf die Halbdrow. »Er wusste, dass ich zu ihm kommen würde.«
»Er hat gehofft, dass du das tust«, sagte Corian und seine tiefe Stimme hallte in der Lagerhalle wider. »Es gab und gibt immer noch eine Menge beweglicher Teile, Cheyenne. Wir alle hatten eine bestimmte Rolle. Das haben wir immer noch. Offensichtlich gehst du deinen eigenen Weg, Mädchen. Als wir uns kennengelernt haben, dachte ich, ich würde dich durch die Prüfungen führen und dir gleichzeitig von L’zar erzählen. Du hast die Hälfte der Arbeit für mich erledigt.« Er lächelte schief, aber niemand sonst tat es ihm gleich. »Und wir haben noch einen langen Weg vor uns.«
»Vor allem, wenn Ihr-wisst-schon-wer sich durch die ganzen verdammten …« Byrd brach abrupt ab, als er den wütenden Blick des Nachtpirschers sah.
Cheyenne setzte jetzt die Teile dieses verrückten Puzzles zusammen. »Wie viele Drow gibt es in Ambar’ogúl?«
»Was?« Da wurde Persh’al plötzlich hellhörig. »Oh, Tausende. Wenn du sie finden kannst.«
»Was ist mit der O’gúl-Krone?«
Die Kobolde tauschten noch einen unsicheren Blick aus und wandten sich dann Corian zu. Keiner sagte ein Wort.
Die Halbdrow trat vor und kniff die Augen zusammen. »Das sind die, die nach mir suchen, nicht wahr? Die Drow haben da drüben das Sagen. Deshalb hat die Krone auch den letzten Nimlothar. An der Spitze ist eine Drow, die nicht will, dass ich die Kiste mit dem Vermächtnis öffne. Ich habe doch recht, oder?«
»Cheyenne.« Corian schüttelte den Kopf. »Ein anderes Mal …«
»Warum sagt mir verdammt noch mal niemand, wer sie ist?« Hinter Cheyenne Summerlins menschlichen Augen flackerte ein violettes Licht auf. Die drei magischen Wesen, die vor ihr standen, wichen einen Schritt zurück. Persh’al rollte sich in seinem Stuhl weg. Das Lagerhaus klang jetzt verlassen.
Ein leises Klingeln ertönte auf dem mittleren Computermonitor. Persh’al schob seinen Stuhl zur Seite, um die scrollenden Symbole zu entziffern und nickte. »Ja. Da ist sie wieder. Ärger an der unmarkierten Grenze, Kinder. Zeit, ein bisschen zu graben.« Der Troll rieb sich die Hände, drehte sich um und stürmte durch das Lagerhaus zur Vordertür hinaus. Helles Morgenlicht fiel in den dunklen Raum, bevor sich die Tür mit einem Knall wieder schloss.
Die Kobolde folgten ihm nach draußen und murmelten vor sich hin, bis Lumil Byrd gegen die Metalltür stieß. Sie öffnete sich unter seinem Gewicht und er lachte, bevor sie wieder anfingen zu zanken.
Die Halbdrow blickte ihren Nachtpirscher-Mentoren an. »Du und L’zar. Ihr wollt die Krone davon abhalten, mich zu finden, stimmt’s? Sie will nicht, dass ich die Prüfungen beende.«
»Wir müssen gehen.«
»Ist es, weil ich sein Kind bin oder das von Bianca Summerlin?«
»Die O’gúl-Krone schert sich einen Dreck um die Politik der Menschen, Kleine.«
Cheyenne lachte spöttisch. »Ich spreche von dem menschlichen Teil. Halbwesen dürfen doch gar nicht an den Prüfungen teilnehmen, oder?«
Corian begegnete Cheyennes Blick und holte tief Luft. »Es gibt eine Menge beweglicher Teile, Cheyenne.«
»Sag es mir einfach. Bitte!«
»Das werde ich.« Nickend trat der Nachtpirscher auf sie zu und lehnte sich näher zu ihr, um ihr zuzuflüstern: »Du weißt wann.«
Dann ging er von ihr weg zur Tür.
»Ich bin jetzt bereit, Corian«, rief sie ihm nach, wobei sich ihre schwarzen Fingernägel in ihre Handflächen gruben. »Du weißt, dass ich es bin.«
»Nicht für das hier.« Er hielt an, um die Tür zu öffnen und nickte in Richtung des überwucherten Parkplatzes. »Aber ich kenne eine Halbdrow, die bereit ist, es mit allem aufzunehmen, was alle zwei Stunden Alarm in Persh’als System sendet. Wenn du es mit einem Nachtpirscher aufnehmen kannst, Mädel, wirst du mit so ziemlich allem fertig.«
ENDE
Die Geschichte von Cheyenne Summerlin wird in
›Entfesselte Goth-Drow – Buch 6‹ fortgesetzt.
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Assisteninnennotizen von Grace Snoke
Danke, dass Du dieses Buch gelesen hast und bis zu den Anmerkungen des Autors oder in diesem Fall der Assistentin vorgedrungen bist.
Während ich die Notizen für dieses Buch schreibe, fällt es mir schwer zu glauben, dass es schon fast April ist. Es kommt mir nicht so vor, als wären die ersten drei Monate des Jahres 2021 schon vorbeigezischt, aber das sind sie definitiv. Ich schiebe es darauf, dass ich ständig beschäftigt bin und kaum Zeit habe, über andere Dinge nachzudenken, was erklärt, warum die Zeit verschwunden ist.
Ich habe jedoch eine angenehme Überraschung erlebt. Was COVID angeht, bin ich eine Risikopatientin. Ich bin Typ-1-Diabetikerin, seit ich 5 Jahre alt bin. Für diejenigen, die den Unterschied zwischen Typ 1 und Typ 2 nicht kennen: Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, die, wenn sie nicht vererbt wird, in der frühen Kindheit auftritt, oft als Folge einer Kinderkrankheit. Bei mir waren es die Windpocken und mein Körper beschloss, nicht nur das Windpockenvirus abzutöten, sondern auch meine insulinproduzierenden Zellen. Also musste ich mir von meinem fünften Lebensjahr an täglich Spritzen geben, bis ich 2016 eine Insulinpumpe bekam. Da ich schon so lange Diabetikerin bin, habe ich noch andere gesundheitliche Probleme, deshalb war mir die COVID-Impfung wichtig. Obwohl ich ein hohes Risiko habe, hat die örtliche Regierung entschieden, dass wir nach Altersgruppe geimpft werden. Da ich 40 bin, bedeutete das Ende Mai.
Aber am Freitag bekam ich einen Anruf und eine E-Mail für Risikopatienten. Sie wollten wissen, ob ich meine erste Dosis des Impfstoffs am Samstag bekommen wollte. Meine Antwort war ein klares »Ja!«
Der erste Teil der Impfung ist also geschafft. Am Samstagabend hatte ich einen schmerzenden Arm, am Sonntag war ich etwas müder als sonst, aber heute ist alles wieder normal. In drei Wochen bekomme ich Runde zwei. Zwei Wochen danach sollte ich vollständig geimpft sein.
Endlich kehren wir zur Normalität zurück! Juhu! Und das bedeutet, dass wir bald verreisen werden. Ich werde mir das neue Haus meiner Schwester in Virginia ansehen, vielleicht nach Australien fliegen, wenn die Grenzen geöffnet werden und im November nach Las Vegas. Wer weiß, wohin es mich danach verschlägt. Wir werden es sehen.
Und dann kamen heute weitere gute Nachrichten, während ich diese Notizen schrieb. Irgendwann nach April soll ich eine neue Insulinpumpe bekommen. Es ist ein Upgrade auf das neueste System, das es gibt. Letztes Jahr wurde mir gesagt, dass es irgendwann im Januar oder etwas später kommen würde. Jetzt kommt es Ende dieser Woche. Dann muss ich eine Schulung für die Benutzung und so weiter einplanen, bevor ich die neue Pumpe verwenden kann.
Ich bin ein Teil der Borg. Das gebe ich gerne zu. Technologie fasziniert mich und, was noch wichtiger ist, sie hält mich am Leben.
Dieses Jahr gibt es viel Neues. Bald bekomme ich ein neues Dach, um das zu ersetzen, das vor einem Jahr durch einen Hagelsturm beschädigt wurde. Eine neue Spülmaschine, weil meine vor mehr als einem Jahr kaputtgegangen ist. Ich bin mir sicher, dass es auch noch andere neue Dinge geben wird.
Ich bin begeistert von neuen Dingen und hoffe, es gibt auch für Euch viele neue und aufregende Dinge, die Ihr genießen könnt.
Außerdem möchte ich anmerken, dass ich diese Notizen erst am Tag vor der Veröffentlichung des Buches fertiggestellt habe. Ich bin wirklich gut darin, Martha dazu zu bringen, mir ihre Notizen schon Wochen vor dem Erscheinen der Bücher zu geben, normalerweise, weil sie vorbestellt sind, aber wenn es darum geht, dass ich Assistenten-Notizen schreibe … HA. Jemand muss mir beibringen, mehr wie Martha zu sein, wenn ich meine eigenen Bücher schreibe.
Bis dahin … Prokrastination lebt!
29.03.2021