19

Die Hütte von Cory Burkettes Onkel hatte nur ein Zimmer und stand in einem Tal abseits der State Route 909.

Auf meiner Fahrt dort raus kam ich an zwei Hotels vorbei, die man an einer nach Mason Falls führenden Schnellstraße hochgezogen hatte. Bei beiden hingen -Schilder in den Fenstern, und ich fragte mich, ob die großen Medientiere schon aufgekreuzt waren.

Als ich von der Hauptstraße abbog, sah ich sechs Streifenwagen am Rand des Grundstückes parken. Die Abendluft sirrte. Die Hälfte der Demonstranten vom Polizeirevier hatte die Nachrichten von Fox gehört und war hierher umgezogen. Auf hochgehaltenen Schildern stand und

Die Polizeitruppe war ebenfalls in voller Stärke angetreten. Um das Grundstück herum sah ich ein halbes Dutzend -Jungs und zwanzig Streifenhörnchen. Ich bremste und schlich im Schritttempo durch die Menge der Gaffer.

Kaum hatte ich den Truck auf Parken geschaltet, stand Abe vor meiner Fahrertür. Die Luft roch wie Nachtjasmin und Primeln, und in der Ferne stieg ein gelber Mond auf.

»Burkette ist da drin«, sagte Abe.

Ein gutes Stück vor uns befand sich die Blockhütte des Onkels, errichtet auf einem quadratischen Schottergrund. Es war keine dieser modernen Hütten, die rustikal aussahen, tatsächlich aber mit einer Satellitenschüssel und einer Tiefkühltruhe ausgestattet waren, sondern ein winziges Häuschen, das man vor einhundert Jahren gebaut hatte. Das Areal links und rechts davon war mit großen immergrünen Magnolien bepflanzt. An den Spitzen der grünen Zweige hingen weiße, tellerförmige Blüten, die sich aufspreizten und nach Zitrone rochen.

»Ist er allein?«, fragte ich.

Abe nickte. »Und bewaffnet.«

Ich blieb stehen. »Bist du sicher?«

Abe deutete auf Burkettes Suzuki, die an der rechten Seite der Hütte lehnte. »Der Streifenpolizist, der als Erster die Leute von Fox von hier vertrieben hat, er konnte einen kurzen Blick durchs Seitenfenster werfen.« Abe zeigte in die entsprechende Richtung. »Die Vorhänge standen zunächst noch offen, und er sah eine .45er auf dem Tisch liegen.«

»Scheiße«, sagte ich.

Ein Wald aus Sumpfkiefern erstreckte sich jenseits der Hütte über etliche Meilen hinweg und wurde schließlich staatliches Land, ein Waldschutzgebiet.

»Wie steht’s mit einer Hintertür?«, fragte ich. »Oder einem weiteren Fenster?«

Abe schüttelte den Kopf. »Ein Weg rein. Ein Weg raus. Und inzwischen hat er das Fenster mit irgendeinem Stück Holz verrammelt. Wir gehen davon aus, dass es ein Küchenbrett ist.«

Wir hatten uns der Hütte bis auf knapp zwanzig Meter genähert und hielten inne.

Ungefähr acht Cops hockten hinter zwei Chevrolet-Suburbans, die vor der Hütte postiert waren. An jeden drückten sich Mitglieder des Sondereinsatzkommandos, ihre Remington-Pumpguns auf die Tür gerichtet. Große Scheinwerfer waren aufgestellt worden und machten die Nacht zum Tag.

»Gibt’s da drin einen Festnetzanschluss?«, fragte ich.

»Nein«, gab Abe zurück. »Wir haben Burkettes Handynummer, aber das Telefon ist entweder ausgeschaltet oder tot. Außerdem wissen wir nicht viel über diesen Kerl, «

»Hol Reverend Webster her«, sagte ich. »Wenn er und der Ex-Knacki irgendeine Beziehung unterhalten, werden wir uns das zunutze machen.«

Abe nickte und dampfte ab. Ich schnappte mir die Flüstertüte und stellte mich Burkette vor. Hinter mir hörte ich die Menschenmenge weit entfernt auf dem Highway irgendwas skandieren.

»Cory, falls Sie ein Handy haben, gebe ich Ihnen meine Nummer.« Ich wartete eine Minute und leierte dann meinen Standardtext runter.

»Wir haben’s nicht eilig«, sagte ich. Der erste Schritt bestand darin, eine Verbindung aufzubauen. »Ab neun Uhr abends kriegen viele von uns ihre Überstunden bezahlt. Wir mögen bezahlte Überstunden, Cory.«

»Ich hab Kendrick nichts getan«, rief eine Stimme.

Na bitte, du hast ihn zum Sprechen gebracht.

»Okay, vielleicht wissen Sie etwas, das hilfreich sein könnte«, sprach ich ins Megafon. Ich langte nach meinem Notizbuch und blätterte hastig zu dem Namen von Kendricks Mutter zurück. »Cory, für Grace ist es wichtig, zu wissen, warum es passierte. es passierte.«

Keine Reaktion von Burnette. Grace löste nichts in ihm aus.

Ich zeigte mit dem Finger auf jeden der -Jungs hinter den Wagen und tippte mir auf die Brust, um zu fragen, ob sie kugelsichere Westen trugen. Alle nickten.

Dann deutete ich auf mich selbst, womit ich signalisierte, jemand solle mir eine Weste holen.

Ich zog mir das Ding an, richtete mich auf, hastete von einem Cop zum anderen und schärfte jedem ein, dass ich Burkette, falls irgend möglich, lebend wollte. Verwundet wäre hinnehmbar, aber er musste reden können.

Abe kam herbeigelaufen und ging neben mir in die Hocke. »Der Prediger ist hier.«

Die Beamten hatten weiter hinten, dort, wo ich parkte, ein Faltzelt aufgebaut. Dorthin machte ich mich auf.

Reverend Webster ging im Zelt auf und ab. Er trug einen violetten Pullover mit -Ausschnitt und eine schwarze Hose, war Ende dreißig, schlank und um die eins achtzig groß, mit kurz geschnittenem, allmählich lichter werdendem Haar. Dreißig Meter weiter Richtung Highway hielten zwei --Wagen Kameras auf uns gerichtet.

»Reverend«, sagte ich und wandte mich ab. »Mr Burkette ist bewaffnet, und ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie lange er dort drinbleiben wird. Wären Sie trotz allem, was Ihrem Sohn geschehen ist, bereit, mit ihm zu reden?«

»Gleich vorab: Ich glaube nicht, dass Cory Hand an meinen Sohn gelegt hat«, sagte Webster.

Ich hatte die Ehefrau des Reverends ein paarmal in den Nachrichten gesehen. Bei jeder dieser Gelegenheiten schien sie einfach allen die Schuld zuzuschreiben.

»Nein?«, meinte ich.

»Ich weiß, dass meine Frau sich Cory gegenüber skeptisch gezeigt hat«, fuhr er fort. »Und auch sehr kritisch gegenüber der Polizei. Aber ich habe gesehen, wie Cory mit Kendrick umging. Er hat eine gute Seele. Ich denke, es war jemand anderer.«

»Wussten Sie, dass sich Cory im Gefängnis Neonazi-Gruppierungen anschloss?«, erkundigte ich mich.

»Natürlich«, gab Webster zurück. »So haben wir uns kennengelernt. Er trat mit mir in Kontakt, weil ich das örtliche Pfarramt innehabe.«

fragte Purvis.

»Sie haben ihm demnach die Absolution erteilt?«, wollte ich wissen.

»So funktioniert mein Glaube nicht, Detective. Derlei vermag nur Gott allein.«

Ich griff nach einer kugelsicheren Weste und bat Webster, hineinzuschlüpfen.

»Ziehen Sie die bitte an, Sir«, sagte ich und war ihm behilflich.

»Sie sind sich wahrscheinlich der Tatsache bewusst, dass ich dagegen war, Sie die Ermittlungen in diesem Fall leiten zu lassen«, sagte Webster, als ich die Weste stramm zog.

»Das bin ich.«

»Dennoch wüsste ich gerne – sind Sie Christ?«

Ich gab keine Antwort und brachte die Klettverschlüsse an, wo sie hingehörten.

»Ich versuche nicht, Sie zu bekehren«, sagte er. »Meine Frau fragte danach.«

Ich starrte ihn an. »Will sie wissen, ob ich bereit bin, einem Menschen das Leben im Austausch für das ihres Sohnes zu nehmen?«

Websters Blick ruhte auf dem Erdboden. Der Reverend und seine Gattin funkten nicht auf derselben Wellenlänge. Nicht nur bezüglich Burkette, sondern auch wenn es um Gerechtigkeit ging. Aber vielleicht ging es auch um Rache.

Ich führte Webster zu einem der Suburbans und reichte ihm die Flüstertüte. »Wenn Sie aufrichtig glauben, dass Burkette unschuldig ist, dann helfen Sie mir, ihn lebend hier rauszukriegen.«

Der Reverend wappnete sich. Sagte einen Moment lang nichts. Dann hob er das Megafon vors Gesicht. »Cory«, sagte Webster. »Ich habe Detective Marsh soeben erklärt, dass ich dich für unfähig halte, jemandem Verletzungen oder Schmerzen zuzufügen, schon gar nicht Kendrick.«

»Reverend?«, ertönte Burkettes Stimme.

»Ich bin es, Cory«, sagte Webster.

Eine vereinzelte Träne rann die Wange des Predigers hinab, und mir wurde bewusst, wie unerträglich und bizarr die Situation war. Hier sprach einer mit dem Mann, der höchstwahrscheinlich seinen Sohn getötet hatte.

»Cory, alles ist gut«, sagte Webster.

Ich streckte die Hand vor und knipste das Megafon aus. »Bitten Sie ihn, rauszukommen, damit wir über alles reden können. Versichern Sie ihm, dass wir keinesfalls schießen werden.«

Webster nickte, und ich schaltete das Megafon wieder ein. »Die Polizei wird nicht schießen, Cory. Komm doch bitte hinaus, damit wir reden können.«

Eine Minute später hörten wir, wie ein Schloss entriegelt wurde. »Ich werde nur bis zur Tür kommen«, schrie Burkette. »Von dort aus können wir reden. Kommen Sie näher, gehe ich sofort wieder rein.«

Ich griff mir die Flüstertüte. »Cory, hier spricht noch mal Detective Marsh. Wir werden alle die Waffe runternehmen, nur ich nicht. So läuft das bei uns. Damit Sie sich auf mich konzentrieren können. Sie müssen allerdings sehr langsam rauskommen, mit den Händen über dem Kopf.«

Ich sah, wie sich eine einzelne Hand durch den Türspalt schob. Dann noch eine. Ich trat zwischen die zwei Suburbans, meine Glock auf Burkettes Brust gerichtet.

Es war das erste Mal, dass ich ihn von Angesicht zu Angesicht sah. Er war ein kräftiger Kerl, bleiche Haut und Sommersprossen, mit der Statur eines Four-Down-Runningback. Massig und muskulös. Kaum stellte ich mir vor, wie er das Streichholz anriss, das Kendrick tötete, wollte ich ihn erledigen.

»Weiter komme ich nicht raus, Marsh«, sagte er an der offenen Tür. »Sie können ja zu mir kommen.«

Burkette stand nur knapp im Freien, und seine Augen huschten nervös von einer Seite zur anderen, als er die imposante Kulisse der vielen Lichter und Fahrzeuge auf sich wirken ließ.

Ich war auf zehn Meter herangekommen. Dann auf sieben.

Neben der Tür stapelte sich frisch gespaltenes Feuerholz, und in der Luft lag der strenge Geruch von Baumrindenspänen.

Sechs Meter. Vier.

»Hier draußen sind eine Menge Bullen, Marsh«, sagte Burkette mit aschfahlem Gesicht. Er sprach mit einem Akzent, bei dem die Worte in die Länge gezogen wurden. Das erinnerte mich an einen alten Partner von vor sechs oder acht Jahren. Er schaffte es, ein Wort wie »unser« auf drei Silben zu strecken.

»Schauen Sie nur auf mich«, sagte ich. Ich ließ meine Waffe sinken, sodass der Lauf auf den Boden unter ihm wies, ich ihn aber, falls nötig, jederzeit in die Höhe reißen konnte.

»Okay, reden wir«, sagte er.

Ich hielt nun inne, statt mich weiter zu nähern.

»Ich habe es nicht getan«, sagte er. »Ich weiß, dass alle das denken, aber ich würde Kendrick niemals was antun.«

»Kennen Sie einen Mann namens Virgil Rowe?«

Burkette sah mich eindringlich an. Er war schweißüberströmt. »Ist er Mitglied der Kirche?«

Ich schüttelte den Kopf.

»Mögen Sie kleine Jungs, Cory?«, fragte ich.

Ich wollte ihn nicht reizen. Ich wollte lediglich die Reaktion auf seiner Miene sehen. Würde sich Verwirrung darauf abzeichnen? Ableugnen?

Doch das sollte mir nicht vergönnt sein. Stattdessen geschah etwas anderes.

Und es ereignete sich wie in Zeitlupe.

Ich vernahm ein Geräusch. Etwas über mir, von dem ich vermutete, dass es eine Drohne war.

Der schwirrende Laut erschreckte Burkette, der sich daraufhin zur Tür umdrehte, die einen Spaltbreit offen stand.

Seine .45er steckte im hinteren Bund seiner Lee-Jeans. Als er mit dem Gesicht zur Hütte dastand, hielt er inne, fast so, als würde ihm in letzter Sekunde klar werden, dass er uns seine Waffe präsentierte.

»Ich sehe sie«, schrie ich in genau dem Moment, in dem Burkette nach der Pistole langte. Er hielt sie nach hinten gerichtet am Griff und versuchte sie in die Hütte zu werfen.

Ein Schuss knallte. Dann noch ein Schuss. Beide von derselben Position hinter mir.

Burkette brach zusammen, und ich rannte zu ihm rüber.

»Mein Gott«, sagte ich. Blut floss aus seinem Nacken. »Cory, reden Sie mit mir.«

»Gigg. Kenttrock. Noss.« Cory Burkette würgte Nonsens hervor.

Mit den Fingern versuchte ich ein Loch in seinem Hals zu stopfen, das viel zu groß dafür war. Weitere drei Sekunden lang war seine Stimme unverständlich, und dann kam nichts mehr. Er war tot.

Ich stand auf und starrte auf die Pistole, die Burkette bei seinem Zusammenbruch in die Hütte geschleudert hatte.

Es gab nur einen Bullen, der zwei derartige Treffer hintereinander landen konnte, und ich wandte mich zu Abe um.

»Komm schon, Mann«, sagte ich mit flehender Miene. »Ich habe laut gerufen, dass ich sie gesehen hatte.«

»Du hast sie ?« Abe verzog das Gesicht.

»Ja«, sagte ich. »Burkette muss aufgegangen sein, dass wir seine Knarre gesehen hatten, und er hat versucht, sie in die Hütte zu schmeißen.«

Abe schüttelte den Kopf. »Willst du mich verarschen, ? Er war ein Ex-Knacki, der das Leben eines Kindes auf dem Gewissen hat. Er hat nach einer Waffe in seinem Hosenbund gegriffen. Es ging um uns oder ihn.«

Ich trat frustriert gegen die Vorderwand der Hütte. »Ich habe mit dem Kerl geredet, Abe. Er hatte mir gerade gesagt, dass er Rowe nicht kannte.«

»Und jeder Typ, der im Todestrakt sitzt, ist unschuldig«, sagte Abe.

Er stürmte davon, und ich richtete meine Aufmerksamkeit auf Reverend Webster. Er stand vornübergebeugt und kotzte. Als er den Kopf hob, um mich anzuschauen, sagte er: »Sie haben gewusst, dass das passieren würde, nicht wahr?«

Burkette war sein Freund gewesen, und wir hatten den Prediger benutzt, um ihn in den Tod zu locken. Und dem Reverend dann einen Platz in der ersten Reihe geschenkt, damit er der Gerechtigkeit ansichtig wurde, die seine Frau für ihren Sohn einforderte.

»Nein«, teilte ich ihm mit. »Es tut mir leid.«

Er streifte die Weste ab, die ich ihm umgeschnallt hatte, drehte sich um und blickte zur Menschenmenge beim Highway hinüber. Es gab Jubelrufe, als sich die Nachricht von Burkettes Ableben unter ihnen verbreitete.

»Sie und Ihre Leute haben soeben einen unschuldigen Mann getötet«, sagte Webster. »Ein Lamm zur Schlachtbank geführt.«

Ein Uniformierter brachte Webster weg, und die Menge zerstreute sich langsam.

Die Wahrheit lautete, dass Abe recht hatte. Burkette war ein Killer und bewaffnet einem Dutzend Cops gegenübergetreten. Ein kleiner Junge war ermordet worden. Webster mochte es nicht gewohnt sein, diese Art von Gewalt mit anzusehen, aber wir erledigten hier keine Sozialarbeit.

Ich atmete zum ersten Mal seit etlichen Tagen aus. Ein Gefühl der Erleichterung überkam mich. In Mason Falls war eine grauenerregende Tat begangen worden. Jetzt waren die zwei Männer, die damit in Verbindung standen, tot.

Abe saß auf der hinteren Stoßstange eines Notarztwagens. Ein Typ namens Cornell Fuller unterhielt sich mit ihm. Fuller war in Mason Falls der Leiter des Dezernats für interne Ermittlungen, und er nahm Abes Pistole an sich.

Streifenpolizist Gattling kam auf mich zu.

»Burkette hat die Hütte vor vier Wochen von seinem Onkel geerbt«, sagte der Beamte. »Die Reporter von Fox haben das offenbar rausgefunden.«

Ich dachte darüber nach. Ergab es Sinn, dass Burkette in einem dreckigen Verschlag bei der Kirche wohnte, nachdem er dieses Häuschen geerbt hatte? Oder war es genauso wie hier? In beiden Fällen kein Strom oder Telefon.

Und dann dämmerte es mir.

Es war gut für mich. Das Ende, das diese Geschichte genommen hatte, war gut für mich.

Kein Burkette auf Erden bedeutete, keine Unterhaltungen mit ihm über Virgil Rowe. Der Fall würde sich von selbst erledigen, Burkette als Kendricks Mörder gelten. Warum sonst tritt man Bullen mit einer .45er entgegen? Und Virgil Rowe wäre als Komplize und Neonazi aktenkundig, bei dem niemand Wert darauf legte, dass die Polizei wertvolle Arbeitszeit verschwendete, um nachzubohren.

Was ein Gespräch über mich und meine Hilfsaktion für Corinne, die zu Virgils Ermordung führte, wenig wahrscheinlich machte.

Ich dachte an jene erste Nacht bei Rowe und das Aufwachen am nächsten Tag.

Ich hatte das Flanellhemd, das ich getragen hatte, noch immer nicht gefunden. Lag es blutdurchtränkt irgendwo in irgendeiner Mülltonne? Hatte ich es in den Fluss geworfen?

Mein Gerechtigkeitsgespür sagte mir, dass noch mehr an all diesen Sachen dran war, aber mein Selbsterhaltungsinstinkt flüsterte mir ein, zügig mit dem Papierkram fertig zu werden. Ich schnappte mir meine Schlüssel und fuhr zum Revier zurück.