Kapitel 49

Zwei Tage zuvor, am Tag des Kaninchentanzes für Frieden und Gerechtigkeit, als wir noch nach Lagerfeuer rochen und Wacholder und Wahnsinn uns stolz aus den Poren sickerten, hatten Donna und Anita Arabella und mich im Strandbuggy durch die Hügel chauffiert. Sie fuhren uns nicht zu Heists Jeep – wozu auch, wenn keiner den Schlüssel hatte? –, sondern zu einer Stätte namens Giant Rock, wo es ihrer Meinung nach genug Verkehr gab, dass wir weitertrampen konnten. Ich hatte noch meine Handtasche, aber der Akku vom Smartphone war leer, weil ich zu oft ein Netz gesucht hatte, wo es keins gab.

Tagesausflügler, die Giant Rock besuchten, nahmen uns zum Twentynine Palms Highway mit, ganz wie die Matriarchinnen der Kaninchen vorausgesehen hatten. In Joshua Tree fand ich einen Geldautomaten. Von dort aus brachte uns ein Taxi zum Flughafen von Ontario, der über eine Stunde entfernt war. Der Taxifahrer redete ununterbrochen, was uns nicht davon abhielt, uns aneinander anzulehnen und zu dösen, was ihn nicht davon abhielt weiterzureden. Am Bordstein des Terminals wachten Arabella und ich auf, angeschlagen und überrascht und beide mit einem Geschmack im Mund wie nach einer durchzechten Nacht.

Jessie war in der Wüste geblieben. Spark kümmerte sich um ihn.

Charles Heist und ich hatten während unserer Touren an allen Ecken und Enden Hunde und Fahrzeuge hinterlassen, und bei meiner Rückkehr an den Tatort fand ich es an der Zeit aufzuräumen. Während des Wartens am Gepäckband hatte ich den Mietwagenverleih in Montclair angerufen und einen Tausch des Wagens gegen einen wüstengängigen Jeep vereinbart. Ich wollte effizienzorientiert vorgehen, sauber und unsentimental, und nicht mehr als nötig an Heist oder Rettungsfantasien denken. Ich musste nicht – ich war direkt zu ihm unterwegs, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie.