Mein Vater hasste Western. Er ließ nur eine Ausnahme gelten, die er sich alle Jahre wieder anschaute. Es war ein Farbfilm, in dem eine seltsame und etwas peinliche Mischung aus alternden Filmstars und Fernsehpromis aus den Sechzigern auftrat. An einer Stelle sangen sie alle zusammen in einem Gefängnis. Mein Vater behauptete immer, er möge den Film des Regisseurs wegen, aber ich glaube, in Wahrheit mochte er ihn, weil die Figuren, ein Haufen Sonderlinge, am Ende zu einer Art Familie zusammenwuchsen, einer besseren Familie als der unseren. Wie um das zu bekräftigen, stürmte meine Mutter grundsätzlich aus dem Zimmer, wenn dieser Western lief. Ich weiß noch, dass sie ihn »unsäglich bescheuert« fand.
Vielleicht hatte meine Mutter den Fehler gemacht, sich mit der weiblichen Hauptfigur des Films zu identifizieren, und war außerstande gewesen, einen Rollentausch vorzunehmen, wie Arabella ihn in Bezug auf Leonard Cohens »Chelsea Hotel #2« praktiziert hatte. Diese Hauptfigur saß den größten Teil des Films über in einem Korsett in einem Zimmer im ersten Stock fest. Soweit ich mich erinnerte, bestand ihr Beitrag zur Handlung darin, einem der Bösen einen Blumentopf auf den Kopf fallen zu lassen. Beim Showdown mischte sie nicht mit, als die zusammengewürfelte Männerfamilie die Bösen mit Gewehren und Dynamitstangen dezimierte. Außer einem Pulled-Pork-Sandwich hätte ich im Wohnwagencamp gern noch etwas von einem der Gewehrständer der Pick-ups mitgehen lassen. Meine wilde Familie war alles, was ich hatte.