Epilog

EINEN MONAT SPÄTER …

Ich packte meine Sachen in eine große Reisetasche und betrachtete dabei die Unterlagen der Universität, die mir zeigten, dass ich ab dem nächsten Jahr studieren würde. An derselben Uni wie Rose. Ich freute mich darauf und war froh, dass ich mich endlich dazu entschieden hatte.

Ich würde auch wieder gemeinsam mit Rose im Eggies arbeiten. Darauf freute ich mich auch. Außerdem schuldete ich ihr noch einen Besuch im Blacklight. Mit einem lauten Ruck stellte ich die Tasche auf den Boden, um meinen Gürtel anzulegen. Den würde ich nie wieder loswerden, und ich wollte es, ehrlich gesagt, auch nicht. Ich ging die Treppe hinunter und betrat die Küche, in der meine Nana Tee kochte. Ich wohnte wieder bei ihr. Die Ereignisse hatten mir gezeigt, dass man die Menschen, die man liebt, um sich scharen und so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen sollte. Denn nichts war unendlich. Nicht mal die Dunkelheit.

Der schwarze Ring schimmerte an meinem Finger und erinnerte mich daran, dass ich nun ein Teil des Ordens war, genauso wie Damien. Dort gehörte ich hin. Die Farbe erinnerte mich stetig daran, was ich geleistet hatte.

»Nana, Damien kommt gleich und holt mich ab.«

»Nur Damien und du?«

Ich schüttelte lachend den Kopf, wobei mir meine offenen Haare ins Gesicht peitschten.

»Nein, Will kommt auch mit.«

»Ich mag die beiden. Viel Erfolg.« Nana trat um den Tresen herum und drückte mich an sich.

»Danke. Ich ruf dich dann an.«

Sie löste sich von mir und brachte mich zur Tür. Ich ging die Stufen hinunter und wandte mich noch mal zu ihr, bevor ich das Auto erreichte. »Ach, und Nana …«, sie zog fragend die Augenbrauen nach oben, »… ich habe dich unendlich lieb.«

»Ich dich auch, May.«

Lächelnd setzte ich mich auf den Beifahrersitz von Damiens Auto. Ich erinnerte mich daran, wie ich zum allerersten Mal dort gezwungenermaßen mitgefahren war. Doch nun fühlte es sich wie das Selbstverständlichste der Welt an.

»Hey«, sagte ich und küsste Damien, der mich anstrahlte.

Seitdem ich wieder bei Nana war, schliefen wir entweder gemeinsam hier oder im Orden. Mein Zimmer war dort weitervergeben worden, da ich sowieso immer bei Damien war.

»Hey, na, bist du bereit für eine neue Mission?«, fragte Will mich von der Rückbank und grinste.

Ich nickte und reichte ihm meine Reisetasche.

»Und wie ich das bin.«

»Hast du auch deinen Dino-Snore-Pyjama dabei?«, fragte mich Damien und grinste.

»Ja, habe ich, und du deinen?«

»Natürlich«, sagte er beinahe entrüstet und ließ den Motor an. Ich winkte Nana zu, die noch immer in der Tür stand. Dann sah ich auf mein Handgelenk und betrachtete die rote Lotusblüte. Sie war deutlich zu erkennen und zeichnete mich somit als Kitsune der Lotus-Linie aus. Genauso wie Damien als meine Flamme. Ich war stolz darauf, dass es alle sehen konnten.

»Ricky, auch dabei«, krächzte es von hinten, und ich drehte mich ruckartig um und schloss leidend die Augen.

»Dieser verdammte Wellensittich«, sagte ich und ließ mich in den Sitz sinken. Damien ergriff meine Hand und drückte sie, führte sie an seinen Mund und presste einen zärtlichen Kuss darauf. Ich mochte den Kerl schon sehr, und nun ging ich mit ihm auf meine nächste Mission. Ich musste grinsen, weil ich wusste, dass wir auf dem Weg zu einer neu erwachten Kitsune aus der Rosen-Linie waren, die unsere Hilfe benötigte, und ich war bereit, ihr alles zu geben, was ich konnte. Denn ich war die Kitsune, die ich sein wollte. Mit allem, was dazugehörte.

ENDE