IM KONTEXT
SCHAUPLATZ
Botswana
FRÜHER
Um 800 Bantusprachige Völker beginnen im Osten Botswanas mit dem Abbau von Eisen und Kupfer.
Um 1800 Europäische Siedler kommen nach Botswana; die Londoner Missionsgesellschaft gründet dort Missionsstationen.
SPÄTER
1870 Europäische und botswanische Schürfer sind im Diamantenrausch, nachdem Erasmus Jacobs, der 15-jährige Sohn eines südafrikanischen Farmers, einen Diamanten entdeckt hat.
1885 Großbritannien erklärt Botswana zu einem Protektorat unter britischer Kontrolle und nennt es Bechuanaland; alle afrikanischen Länder außer Äthiopien und Liberia sind unter europäischer Kontrolle.
Die Menschen in Afrika hatten Gold schon seit Jahrhunderten als Tauschware eingesetzt, bevor die Europäer auf dem Kontinent ankamen. Im Tati-Distrikt von Botswana, nahe der Grenze zu Simbabwe, wurde seit dem 13. Jahrhundert Gold im Tagebau in Quarzadern abgebaut. Im Jahr 1867 entdeckte der Deutsche Karl Mauch diese uralten Minen wieder.
Mauchs Nachricht sorgte weltweit für Aufregung. Das Gebiet wurde von zwei Völkern, den Matabele und den Mangwato, beansprucht. In der Hoffnung, die Völker gegeneinander aufzuwiegeln, baten die Europäer beide um Schürfrechte. Zwar blieb der erhoffte Krieg aus, doch die Europäer erhielten die Genehmigung zum Schürfen von Gold.
Goldsucher aus Europa, Australien und Amerika stömten nach Afrika, doch der erste Goldrausch dauerte nur zwei Jahre, da das Edelmetall von geringer Qualität war. Allerdings setzte anschließend mit Berichten über Diamantenvorkommen in Kimberley, am Nordkap von Südafrika, der »Wettlauf um Afrika« ein.
»Der Kapitalismus in Europa tendierte von Anfang an zu Wettbewerb, Verdrängung und Monopolen.«
Walter Rodney
How Europe Underdeveloped Africa, 1972
In Konkurrenz um die Ausbeutung von Afrikas Ressourcen errichteten die europäischen Nationen schnell weitere Siedlungen und erwarben Bergbaukonzessionen. Die Zukunft Afrikas hatte sich tiefgreifend verändert. 