Prolog

F rüher existierte Magie nur in unseren Träumen. Ich war zu jung, um es mitzuerleben – eine Welt ohne Magie. Aber noch heute sprechen die Menschen darüber. Dass sie geglaubt hatten, Magie zu kennen. Magie, so wie sie in Filmen ist. In Märchen. In Büchern. Eine geheimnisvolle, meist gute Kraft, die Wunder vollbringt.

Doch so ist Magie nicht.

Wahre Magie ist dunkel und verführerisch, eine blau schimmernde Flüssigkeit, wertvoller als Gold und süchtig machender als die wirksamste Droge. Fünfzehn Jahre ist es her, dass die Magie in unsere Welt kam. Ihre Faszination war wie ein Schwelbrand, und die Reichen und Mächtigen waren die Ersten, die ihr erlagen. Sie hätten ihre Seelen für einen Tropfen Magie verkauft. Und wenn diejenigen, die über alles bestimmen, etwas so sehr vergöttern, dann bleibt kein Raum mehr für Skepsis.

Die Magie ist heute ein Teil unseres Lebens. Sie ist überall, auf jedem Kontinent, in jedem Land und in jeder Stadt.

Menschen töten, um sie zu besitzen.

Menschen sterben, weil sie es tun.

Und andere Menschen, so wie ich, kämpfen mit ihr, um zu überleben.