vielleicht haben Sie wie ich eine Schwäche für England oder interessieren sich für die königliche Familie, sonst hätten Sie vermutlich nicht zu dieser Romanbiografie der Queen gegriffen.

Great Britain … das ist auch ein Lebensgefühl. Herrliche Landsitze und Schlösser, gemütliche Cottages und üppig bepflanzte Parks mit Teakholzbänken, Fünf-Uhr-Tee und Scones mit Clotted Cream …

Nicht zu vergessen die wechselvolle Geschichte des Landes, in deren Zentrum über siebzig Jahre Elizabeth II. stand. Jene Frau, die zu ihren Lebzeiten jeder zu kennen schien, nicht zuletzt wegen ihrer bunten Outfits und der dazu passenden Hüte. Wer wüsste nicht von ihrer Liebe zu Corgis und Pferden und dass sie gern Dubonnet mit Gin trank?

Auch ich glaubte, einiges über die verstorbene Königin zu wissen. Doch wer diese Jahrhundertfrau wirklich war und was sie – oft im Stillen und ohne viele Worte – geleistet hat, hat sich mir erst nach Monaten, in denen ich mich in Elizabeth' Leben und das der ihren vertieft hatte, erschlossen.

Während der Arbeit an diesem Roman fühlte ich mich der Königin und vor allem der Frau nahe.

Es hätte noch so viel mehr zu erzählen gegeben. Aber dann wäre dies vermutlich ein Buch mit tausend Seiten geworden. So musste ich schweren Herzens immer wieder auswählen, was ich erzähle.

Ich habe keine Personen erfunden und alle genannten Fakten überprüft. Wenn es mir möglich war, nachzuprüfen, welche Kleider die Königin bei gewissen Terminen oder auf Reisen trug, habe ich diese möglichst detailgetreu beschrieben.

Ihre Vorlieben und Marotten, auch die ihres Mannes und ihrer Familie, habe ich aufgegriffen, um das Leben der Windsors so authentisch wie möglich lebendig werden zu lassen.

Ich habe darauf geachtet, mich nicht auf Spekulationen einzulassen, denn hier geht es um Menschen, die gelebt haben, es geht um Respekt und Achtung, nicht zuletzt um Wertschätzung.

Was Situationen anbelangt, die zwar überliefert sind, deren genauer Ablauf allerdings nicht bekannt ist, habe ich mich auf die jeweilige Zeit und den Charakter Elizabeth' und Philips bezogen und versucht, Handlung und Dialoge so zu schreiben, wie es den beiden vermutlich entsprochen hätte. Insbesondere bei Philip habe ich mich immer wieder daran erinnert, dass der Duke of Edinburgh auch wegen seines trockenen Humors so beliebt und gleichzeitig berüchtigt war.

Bei allen Familienmitgliedern und handelnden Personen habe ich dieses Maß an Aufmerksamkeit angelegt, unter anderem bei Prinzessin Margaret, bei der Queen Mum, bei Prinz Charles, Prinzessin Diana, nicht zu vergessen bei den wechselnden Premierministern, Präsidenten und so weiter.

Elizabeth hat ihre Aufgabe als Königin nicht für sich selbst wahrgenommen, sondern für die Menschen Großbritanniens und des Commonwealth. Sie hat sich in den Dienst des Volkes gestellt und sich selbst zurückgenommen. Sie ist den Menschen neutral gegenübergetreten, unabhängig von ihrer Lebensweise, ihrem Glauben oder ihrer politischen Einstellung. Vor allem das hat mich an ihr fasziniert.

In einer Welt, die ständig im Wandel ist, war sie eine Konstante. Sie war privat »italienisch«, wie ich in der Recherche erfahren habe, was bedeutete, dass sie oft mit Händen und Füßen »sprach«, für ihr Leben gern lachte und für jeden Spaß zu haben war.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesem Roman einen Einblick in das Leben dieser wunderbaren Frau geben, und möchte mit den Worten schließen, die Michelle Obama, die Frau des ehemaligen US-Präsidenten, über Elizabeth sagte:

Während vieler Besuche zeigte sie mir, dass Menschlichkeit wichtiger ist als Protokolle oder Formalitäten.

Es grüßt Sie von Herzen …

Ihre Gabriele Diechler