W ie lange sind die vom Krankenhaus bereit, sie hierzubehalten, Ma’am?«, fragte Flynn Chief Superintendent Mathers.
»Wenn keine echten Fälle reinkommen, eine Woche. Wir beteiligen uns an den Kosten, und sie buchen es als gemeinsame Übung ab.«
»Und das schlimmste Szenario ist, dass alle anfangen, sich über eine Rizin-Attacke in der Hauptstadt Sorgen zu machen«, bemerkte Poe.
»Glauben Sie, er ist dumm genug, hier etwas zu versuchen, Sergeant Poe?«
Poe sah sich in der Kommandozentrale um. Sie befand sich in einem abgeteilten Bereich des Stationszimmers. Jeder, der in die Betteneinheit wollte, musste an Mathers’ handverlesenen Cops vorbei. Der Dienstausweis wurde gescannt und dann bestätigte jemand vom Personal, dass der oder die Betreffende auf der Station arbeitete. Das Ärzte- und Pflegeteam überprüfte ohnehin regelmäßig das Video- und Telekommunikationssystem des Bettes, jetzt jedoch hatte auch die Polizei ein Auge auf die Bildschirme.
»Ich sehe nicht, wie das möglich wäre«, antwortete Poe.
»Aber?«
»Aber dasselbe hätte ich auch über Harrison Cummings gesagt. Der Botaniker hat ihn erwischt, und dabei wurde Cummings von einem Spezialkommando geschützt.«
»Genau davor habe ich Angst. Ich bin nicht so zuversichtlich, wie ich gern …« Ein knisterndes Rauschen aus ihrem Funkgerät ließ Mathers verstummen. Sie legte den Kopf schief, drückte die Sprechtaste und sagte: »Wie war das?« Dann lauschte sie und furchte die Stirn. »Okay, danke. Sie haben das ganz richtig gemacht.«
»Probleme?«, fragte Lynn.
»Der Botaniker hat sich wieder gemeldet.«
Poe erhob sich von seinem Stuhl; er wusste nicht, warum.
»Und?«
»Er will mit Henning Stahl reden. Der Sergeant, mit dem er gesprochen hat, hat ihm unsere Nummer hier gegeben. In zwei Stunden ruft er an.«
»Er weiß, wo wir sind, und er weiß, wo Stahl ist«, meinte Poe. »Er weiß, dass wir ihn holen müssen.«
»Er beobachtet uns?«
»Oder er rechnet sich aus, was wir tun werden. Ich gehe Stahl holen.«
»Lassen Sie sich von einem Kollegen von der Streife fahren. Ich genehmige Blaulicht und Sirene, damit Sie nicht aufgehalten werden.«