49 . Kapitel

D r. Mukherjee sorgte dafür, dass Henning Stahl in einer Suchtklinik außerhalb von London aufgenommen wurde. Mathers ließ ihn mit einem Polizeikonvoi dorthin transportieren. Er fuhr bereitwillig mit. Stahl, dachte Poe, hatte begriffen, dass der Botaniker ihm eine Rettungsleine zugeworfen hatte, aus welchem Grund auch immer.

»Und was jetzt?«, fragte Mathers. »Karen Royal-Cross wird rund um die Uhr beobachtet und Stahl stehen die schlimmsten achtundvierzig Stunden seines Lebens bevor. Wir haben zehn Tage Zeit, eine Operation zu planen, die überall im Land stattfinden könnte. Habe ich irgendetwas übersehen?«

Poes Ansicht nach nicht. Bradshaw schüttelte den Kopf.

»Ihr Team wird weiter an den Beweisen arbeiten?«, fragte Flynn.

»An dem, was da ist, ja.«

»Kann ich meine Leute für ein paar Tage abziehen? Wir waren hier nonstop im Einsatz, und ich hätte nichts dagegen, mal meinen Sohn zu sehen.«

»Nehmen Sie sich ruhig mehr Zeit, wenn Sie sie brauchen. Ich habe ja Ihre Handynummern und halte Sie über alles Wichtige auf dem Laufenden.«

»Ist das okay für Sie, Poe?«

»Auf jeden Fall, Boss. Ich fahr dann nach Norden rauf.«

»Haben Sie vor, Estelle zu besuchen?«

»Ja, hab ich.«

»Und den Tatort?«

»Den haben die Kollegen aus Northumberland noch nicht freigegeben.«

»Sagen Sie ihr, ich denke an sie.«

»Mach ich.«

»Tilly, was haben Sie vor?«

»Ich fahre mit Poe. Er will, dass ich mir die Beweise gegen Estelle Doyle anschaue, DI Flynn. Vielleicht habe ich ›wissenschaftliche Antworten‹, sagt er, was immer das heißt.«

»Das heißt, er kommt nicht weiter, Tilly.«

Poe nickte. »Ich hasse Locked-Room-Krimis«, brummte er.