W ie geht’s ihm?«, erkundigte sich Poe bei Mukherjee.
»Er wird nie wieder eine üppige Mahlzeit zu sich nehmen, aber er ist am Leben«, antwortete der Arzt.
Die Tablette war rund, ungefähr so groß wie eine herkömmliche Paracetamol-Pille, und von den Magensäften gelb verfärbt. Dr. Mukherjee hatte sie im OP unters Mikroskop gelegt, um sich zu vergewissern, dass sie noch intakt war. Jetzt befand sie sich im Labor des Krankenhauses. Doyle hatte sie selbst untersuchen wollen, doch Poe hatte darauf bestanden, dass sie an seiner Seite blieb.
»Du hättest mich das machen lassen sollen«, beschwerte sie sich. »Ich hätte sicherstellen können, dass sie korrekt analysiert wird.«
»Deine Anwesenheit hätte keinerlei zusätzlichen Wert. Die vom Labor machen eine Gaschromatografie mit Massenspektrometrie-Kopplung, und um es mit deinen eigenen Worten zu sagen, ›das kann jeder Idiot‹.«
Sie waren in Mukherjees Büro. Flynn und Bradshaw waren irgendwohin verschwunden.
»Ich nehme doch an, ihr macht das öffentlich?«, fragte Doyle.
»Ich habe davon abgeraten.«
»Warum?«
»Beck wird sein Vorgehen anpassen. Wir haben Salt gerettet, weil wir vorgewarnt waren und weil du ausgetüftelt hast, wie er das Gift verabreicht. Wenn er uns nicht mehr vorwarnt, dann gibt’s keine Notoperationen in letzter Sekunde mehr, nur eine endlose Abfolge toter Volltrottel. Wir müssen rauskriegen, wie er seinen Opfern die präparierten Pillen unterschiebt, ohne dass er Verdacht schöpft. So legen wir ihm das Handwerk.«
Mathers klopfte an die offene Bürotür und trat ein.
»Wir treffen uns in einem von den Konferenzsälen des Krankenhauses, Poe«, sagte sie. »Und es tut mir leid, aber es ist entschieden worden, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Ich habe Ihre Bedenken vorgebracht, dass Beck seinen Modus Operandi ändern könnte, aber mein Commander findet, wir müssen die Bevölkerung warnen und die Menschen, vor allem die mit einem schlechten öffentlichen Image, auffordern, extrem wachsam zu sein, wenn es darum geht, Medikamente einzunehmen.«
Doyle warf Poe einen raschen Blick zu.
Der zuckte die Achseln. »Ich bin bloß ein Sergeant«, meinte er. »Es ist ihre Entscheidung.«