119 . Kapitel

W as wollen Sie, Freddie? «, fragte Poe.

»Ha, ha, ja, sehr gut, Sergeant Poe. Aber Sie klingen so angespannt?«

»Ich habe gefragt, was Sie wollen.«

»Ich rufe an, um Ihnen zu gratulieren.«

»Mir?«

»Ihnen allen, Sergeant Poe, Ihnen allen. Sie haben Phase eins ein klein wenig früher beendet, als ich es erwartet hatte. In meinen Simulationen haben Sie meine Methode erst ausgetüftelt, nachdem ich sechs Leute umgebracht habe.«

»Phase eins?«, formte Mathers lautlos mit den Lippen.

Poe zuckte die Achseln. Er bezweifelte, dass Beck eine Phase zwei in petto hatte, aber lange würde er nicht brauchen, um sich etwas auszudenken. Er könnte aufhören, Opfer und Polizei vorher zu warnen, oder, schlimmer noch, anfangen, nicht verschreibungspflichtige Medikamente in Drogeriemärkten auszutauschen. Wenn er da eine Packung handelsüblicher Schmerzmittel kaufte, konnte er zu Hause die Blister austauschen und dann nächste Woche oder nächsten Monat noch einmal hingehen und die Packung wieder ins Regal legen. Eine solche Kampagne zu verhindern wäre unmöglich.

Beck füllte das kurze Schweigen.

»Ich nehme an, inzwischen haben Sie auch mein Vertriebsprozedere ausgeknobelt. Und auch wenn ich nicht erwarten kann, dass Sie mir glauben, kann ich Ihnen versichern, dass Temple Pharmacy und ich mittlerweile getrennte Wege gehen.«

»Schön zu wissen«, erwiderte Poe schroff. »Ist das alles?«

»Ich nehme an, Professor Doyle war diejenige, die den ersten Dominostein umgekippt hat? Sie ist wirklich brillant. Deswegen musste sie leider eine Zeit lang aus dem Spiel genommen werden. Falls Sie zuhören, Professor Doyle, das mit Ihrem Vater tut mir leid. Es war nötig, aber unerfreulich. Er war ein guter Mensch, und sein Tod hat mir kein Vergnügen bereitet.«

Poe sah Doyle an und schüttelte den Kopf, warnte sie, ja nichts zu sagen.

»Ich werd’s ausrichten, Freddie«, antwortete er. »Sonst noch was? Es ist bloß, ich habe schon seit einer ganzen Weile nichts mehr gegessen.«

»Immer der Witzbold, Sergeant Poe. Aber nein, sonst gibt es nichts. Wollte mich nur mal melden.«

»Wiedersehen, Freddie.«

Poe hatte schon fast aufgelegt, als Beck sagte: »Ach, und, Sergeant Poe?«

»Ja?«

»Ich kann’s kaum erwarten, Sie persönlich kennenzulernen.«

Poe legte auf.