E stelle Doyle weiß doch, dass ich nicht besonders viel von Frederick Becks Profil halte, oder, Poe?«, fragte Bradshaw.
»Ich hab’s ihr gesagt, Tilly.«
»Ich hätte das nämlich sehr viel besser machen können, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte.«
»Das habe ich ihr auch gesagt.«
»Und seine ehemaligen Kollegen hatten merkwürdig wenig Lust, mit uns zu reden.«
»Die wollten wahrscheinlich keine gepressten Blumen mit der Post geschickt kriegen.«
»Ich sage ja nur, das Profil seiner mentalen und emotionalen Eigenschaften und der Charakteristika seiner Persönlichkeit basiert auf unvollständigen Daten. Ich meine, wir wissen, dass er eher ein organisierter Täter ist als ein desorganisierter, aber darauf wäre sogar die Behavioral Analysis Unit des FBI gekommen.«
»Du bist nicht gerade ein Fan von der BAU , stimmt’s?«
»Und weil er schon seit einigen Jahren keinen digitalen Fußabdruck im UK hinterlassen hat, haben die üblichen Informationsquellen für eine statistisch relevante Datengewinnung einfach nicht genug hergegeben. Forensische Homologie konnten wir nicht anwenden, weil es so einen Täter noch nie gegeben hat, und …«
»Sie weiß Bescheid, Tilly.«
»Wirklich?«
»Also, ganz genauso hab ich’s natürlich nicht ausgedrückt, aber sie hat verstanden, was ich gemeint habe.«
»Wie hast du’s denn ausgedrückt, Poe?«
»Ich habe gesagt: ›Tilly sagt, das Profil ist ziemlich scheiße, aber besser kriegt sie’s im Moment nicht hin.‹«
»Dieses Wort würde ich niemals benutzen, Poe!«
»Auch das weiß sie.«
»Wenn ich nur einen Tag länger Zeit gehabt hätte, dann hätte ich es bestimmt besser machen können.« Bradshaw biss sich auf die Lippe.
»Du kannst es ja überarbeiten, wenn Estelle es gelesen hat, Tilly. Sie ist dem Mann leibhaftig begegnet; sie hat bestimmt neue Erkenntnisse beizutragen.«
»Ich gehe und rede mit ihr.«
»Setz dich hin, Tilly.«
»Aber warum denn, Poe? Ich sollte doch da sein, falls sie irgendwelche Fragen hat.«
»Sehe ich auch so.«
»Und warum lässt du mich dann nicht zu ihr gehen?«
Poe zeigte den Flur hinunter. Doyle kam auf sie zugehastet. »Weil’s so aussieht, als ob sie gerade zu uns kommt.«