Epilog
Ein paar Wochen später
» R ica.« Schmunzelnd beuge ich mich über sie und küsse ihre nackte Schulter.
»Hmm!« Verärgert zieht sie die Stirn kraus und zieht sich die Decke über den Kopf.
Heute Nacht haben wir verdammt wenig geschlafen – ich noch weniger als sie. Genau genommen bin ich – wie immer – um halb fünf aufgestanden, und habe zu meinem Leidwesen feststellen müssen, dass ich Sny und Demon in letzter Zeit an einer viel zu langen Leine gehalten habe.
Gleich darf ich ihnen wohl wieder einmal klarmachen, dass ich wirklich jeden Mist herausfinde, den sie verzapfen. Vorher werde ich mich allerdings den angenehmeren Dingen im Leben zuwenden und mich um mein verdammtes Eigentum kümmern.
»Hey! Nicht verstecken.« Mein Schmunzeln wächst zu einem ausgewachsenen Grinsen heran, als ich meine kühle Hand unter die Decke stecke und sie Blair auf die Flanke lege.
Wie erwartet gibt sie ein Quietschen von sich und macht einen Satz, der sie beinahe über die Bettkante befördert hätte, wenn ich sie nicht festhalten würde. »Mann, Adler! Ich will schlafen.«
»Oh, so sauer bist du also, dass du mich mit meinem Schimpfnamen betitelst?«
»Hä?« Sie dreht sich zu mir und schiebt sich die Decke so weit vom Gesicht, dass sie mich mit ihren glänzenden braunen Augen verwirrt anblinzeln kann. »Adler ist doch nicht dein Schimpfname.«
Vorsichtig greife ich nach einem Deckenzipfel und versuche, sie wenigstens bis zu ihrem Dekolletee herunterzuziehen, allerdings krallt sie sich krampfhaft daran fest. »Welcher dann? Noble? Cabrón?« Augenblicklich ziehe ich um einiges heftiger, wodurch die Decke ihrem Griff entgleitet und nun ihren vollständigen Oberkörper entblößt.
»Mann!« Sie versucht, mir die Decke zu entziehen, doch ich lasse sie nicht gewähren.
»Was ist denn los mit dir? Seit wann darf ich meinen Besitz nicht in Augenschein nehmen?«
Erbost funkelt sie mich an. »Seitdem du schwanzgesteuerter Mistkerl mich niemals länger als bis acht Uhr schlafen lässt, weil du sonst – ich zitiere – Entzugserscheinungen bekommst.«
»Und was ist daran so verwerflich?« Ich beuge mich über sie und küsse sie auf den Mund. Auf der Stelle wird sie weich wie Wachs und seufzt mir auf die Lippen, als ich mit meinen Fingern sanft über ihre bereits aufgestellten Nippel streiche.
»Du bist unerträglich«, haucht sie kichernd und erwidert meinen Kuss, indem sie auffordernd ihre Zunge in meinen Mund schiebt und gleichzeitig ihre Arme um meinen Hals schlingt.
Sofort schiebe ich ihr die Decke über die Hüften und ziehe sie auf meinen Schoß. Dabei kneife ich ihr grob in den Oberschenkel, an eben die Stelle, wo sich das Brandzeichen befindet. »Und du bist eine beschissene kleine Zicke«, gebe ich mit gefletschten Zähnen zurück.
»Autsch!«, beschwert sie sich, löst sich von mir und gibt mir eine nachlässige Ohrfeige, die vielmehr einem gutgemeinten Wangentätscheln gleicht.
Dennoch lasse ich ihr einen ziemlich angepissten Blick zukommen. »Hey. Willst du, dass ich dich übers Knie lege?«
»Nein. Und was ist mit dir? Willst du, dass ich wieder bei meinem Vater einziehe?« Erneut legt sie ihre Arme um meinen Hals und grinst mich an. Dabei spreizt sie ihre Beine so weit, dass sie sich genau auf meiner verflucht interessierten Erektion positioniert, an der sie sich nun durch den Stoff meiner Hose zu reiben beginnt.
»Fuck, Ramirez.« Ich gebe ein dunkles Stöhnen von mir, umfasse ihren Arsch mit beiden Händen und dirigiere ihre Bewegungen. »Wieso, verdammt, sollte ich das wollen?«, presse ich hervor und beiße sie in die Stelle unter ihrem Ohr, an der sie besonders empfindlich ist.
»Na, weil es sich ... anbietet. Schließlich ... werde ich ihn ... für ein paar Tage ... in Austin besuchen.« Ihre Worte werden immer häufiger von ihrem leisen Keuchen unterbrochen.
Fieberhaft schubse ich sie von mir, öffne meine Hose und schiebe meine Shorts herunter. Im selben Moment, als mein zuckender Schwanz sich aufrichtet, rückt Blair bereits vollständig ab, lächelt mich an und nimmt ihn zwischen ihre vollen Lippen. »Fuck! Du sollst ihn reiten und nicht ... Okay, mach weiter.« Grob packe ich ihren Schopf, beginne ungeduldig ihre Kopfbewegungen zu führen und zwinge sie dazu, indem ich ihr zusätzlich mein Becken entgegendrücke, mich so weit in sich aufzunehmen, bis ihr Würgereiz einsetzt.
Scheiße, sie macht mich echt fertig. Mit jedem Stoß in ihren wundervollen Mund keucht sie angestrengt auf, doch sie passt sich ohne Beschwerden meiner rauen Begierde an und tut genau das, was ich von ihr verlange. Laut stöhnend beobachte ich, wie mein praller Schwanz in ihrer feuchten Mundhöhle verschwindet, und werde fast wahnsinnig bei dem Anblick und dem Gefühl, wie ihre weiche Zunge meine Spitze umspielt.
»Verdammt, Ramirez, wenn du willst, dass ich in deiner engen Pussy komme, solltest du jetzt sofort damit aufhören«, presse ich angespannt hervor, löse meine Hand von ihrem Schopf und registriere fast widerwillig, wie sich ihr Mund von meinem Schwanz löst.
Wieder lächelt sie mich an und besteigt mich wie einen willigen, aber bösartigen Hengst. Verboten langsam setzt sie sich auf mich und lässt mich mit einem betörenden Keuchen in sie eindringen. »Gott, Adler, du fühlst dich so gut an.« Sie nimmt mein Gesicht in beide Hände und lehnt ihre Stirn an meine.
»Vaughn«, korrigiere ich sie wie gewohnt und küsse sie.
Fordernd beginnt sie sich auf mir zu bewegen, sodass mir nichts anderes übrigbleibt, als erneut meine Finger in sie zu bohren und jede einzelne ihre Bewegungen mit Nachdruck zu bestätigen. »Kannst du kommen, Rica?«, raune ich zwischen ihren begierigen Küssen. »Ich halte das nicht mehr lange ...«
»Scheiße, ja!«, keucht sie. »Markiere mich mit deinem Samen, Vaughn!«
Fuck! Du bist so verdammt perfekt für mich, Rica.
Mit tiefen Stößen komme ich deinem drängenden Becken entgegen, packe wieder deinen Schopf und reiße deinen Kopf grob in den Nacken.
Du quittierst diese unsanfte Behandlung mit einem leisen Ächzen, während ich mit meinen Lippen und Zähnen über deine Kehle streiche.
Laut stöhne ich auf deine empfindliche Haut und drücke dir mein Becken ein letztes Mal herrisch entgegen.
»Jetzt, Blair«, knurre ich, reiße nochmals an ihrem Haar und dann spüre ich, wie sich ihre engen Wände um mich verkrampfen. Das schubst mich über die Schwelle. »Fuck!«
»Oh Gott, ja!« Bebend drängt sie sich an mich und nimmt meinen Samen willig in sich auf, den ich in dieser Sekunde bis zum letzten Tropfen in sie sprenge.
Augenblicklich entspanne ich mich, lasse sie frei, nur um es mir direkt anders zu überlegen, sie im Nacken zu packen und ihr einen besitzergreifenden Kuss abzuringen.
Du hast dich mir freiwillig hingegeben.
Du lässt dich von mir dominieren und kontrollieren.
Du warst einmal eine freie und starke Frau, doch du hast dich von mir einfangen lassen.
Du weißt nicht, wie sehr ich dich für diese Entscheidung verehre, Blair.
Die Entscheidung, dich mir vollkommen hinzugeben, und zwar nur mir, zeugt von deinem starken Willen.
Sie zeugt davon, dass du wirklich stark und frei bist, weil du dich mir freiwillig ausgeliefert hast.
Weil du es so möchtest.
Und das werde ich immer respektieren.
Dein Wille ist mir heilig.
»Mache ich dich glücklich?«, fragt sie mich einige Minuten später, nachdem sich unser Atem endlich beruhigt hat.
Blair sitzt noch immer auf mir und schmiegt sich eng an mich, den Kopf auf meiner Schulter. Eine Hand habe ich wieder in ihrem Haar vergraben, mit der anderen streichele ich unablässig ihren Rücken. »Ja. Sehr.«
Ich spüre, wie sich ihr Mund zu einem Lächeln verzieht. »Wirklich?«
»Würde ich es sonst sagen?« Meine Stimme klingt patziger als beabsichtigt. Wenn ich ihr gestehe, dass sie mich sehr glücklich macht, fühle ich mich wie ein verschissener Vollidiot.
Ihre Lippen treffen auf meine Haut. »Danke, dass du mich nach Austin reisen lässt, Noble.«
»Hmm.« Jetzt klinge ich erst recht angepisst. Nicht, weil sie mich wieder Noble genannt hat, sondern weil es mir überhaupt nicht in den Kram passt, dass sie ohne mich ihren verfickten Dad besuchen geht. Zwar tut sie es nur, um ihn in Sicherheit zu wiegen und die loyale Tochter zu spielen, die ihren Daddy noch immer über alles liebt, dennoch fühlt es sich nicht richtig an. »Thorne wird dich begleiten.«
»Was?!« Empört schaut sie auf. »Wie oft müssen wir das noch durchkauen? Alle um ihn herum werden Verdacht schöpfen, sobald mich jemand von deinen Leuten begleitet!«
Gereizt schüttele ich den Kopf. »Ich dulde keine Widerrede, Blair. Es ist allgemein bekannt, dass Antonio Ramirez deinetwegen den Süden mitsamt seines bescheuerten Kleckerkrams, den er mir als seine Geschäfte verkaufen wollte, an mich abgetreten hat. Von daher ist es absolut verständlich, dass ich dir einen meiner Schatten aufs Auge drücke, um auf dich aufzupassen.«
Offiziell ist Blairs Vater ins Exil gegangen, um sich den Mitgliedern meiner Familie zu entziehen, die ihn nach wie vor tot sehen wollen. Inoffiziell genießt er ab sofort den besonderen Schutz von Governor Stowe, unter dessen korrupter Hand er nun in Seelenruhe sein Waffengeschäft ausbauen kann.
»Ja, aber ...«
»Kein Aber. Thorne wird dich begleiten. Er meldet sich, sobald er startklar ist.« Sanft streiche ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. »Er wird ohnehin vorgeben, dass du und deine Sicherheit ihm scheißegal seid.«
»Ja, weil er mich hasst.«
Irritiert lege ich die Stirn in Falten. »Zwischen Hass und Scheißegal liegen Welten, Rica. Würde er dich hassen, hätte er längst versucht, dich umzulegen.«
»Ich meine es ernst, Vaughn. Deine Schatten hassen mich.«
Ich gebe ein humorloses Lachen von mir. »Demon vielleicht, aber die anderen lieben dich abgöttisch.«
»Na klar. Deswegen bin ich Thorne auch scheißegal.« Mit bockiger Miene weicht sie meiner Hand aus, die ich ihr in dieser Sekunde an die Wange legen wollte. Schleunigst setze ich ihr nach und umfasse stattdessen mit zwei Fingern ihr Kinn.
»Ich sagte, er wird vorgeben, du wärst ihm scheißegal.«
Dadurch, dass ich ihren Kopf fest vor meinem Gesicht fixiert habe, scheint sie sich nun darüber im Klaren zu sein, dass sie gar nicht erst anzufangen braucht, irgendwelche Diskussionen vom Zaun zu brechen. »Warum lügst du mich an?«, fragt sie leise und atmet einmal tief durch, wahrscheinlich um tatsächlich den Ärger loszuwerden, den sie in dieser Sekunde mir gegenüber empfindet.
»Das tue ich doch gar nicht«, widerspreche ich ihr verwirrt.
»Doch!« Sie beißt sich auf die Unterlippe, was mich etwas aus dem Konzept bringt, da ich nun meinen Blick nicht mehr von ihrem wundervollen Mund abwenden kann. »Du hast eben behauptet, dass deine Schatten mich abgöttisch lieben würden. Das ist schlicht und ergreifend gelogen.«
Ich rolle mit den Augen. »Na gut, Chase hat einen ziemlichen Narren an dir gefressen. Allerdings bin ich gerade dabei, es ihm auszureden, weil ich das nicht leiden kann. Die anderen sind deinetwegen vielmehr ... skeptisch. Sie wollen erst einmal abwarten und beobachten, schätze ich.«
»Und Demon?«, hakt sie kleinlaut nach.
Irgendwie tut sie mir leid. Ich glaube, sie hat sich erhofft, dass sie in ihr eine Art Freundin – oder zumindest Verbündete – finden würde. Was das betrifft, ist sie echt ein wenig unbeholfen. Sie hatte noch nie irgendwelche Freunde und hat deshalb keine Ahnung, dass diese nicht von Bäumen fallen, jetzt, wo sie wirklich frei ist. Erst recht nicht hier in New Juarez.
»Sie will dich umlegen.« Erschrocken reißt sie die Augen auf. »Aber bevor sie auch nur ansatzweise auf die Idee kommt, diesen Plan umzusetzen, mache ich sie kalt. Vertrau mir.«
Sie lächelt schwach. »Und du? Vertraust du mir?«
Augenblicklich erwidere ich ihr Lächeln. »Ja.« Ich ziehe ihr Gesicht zu mir und küsse sie. »Ich vertraue dir.« Das sind die drei Worte, die mich am meisten Kraft kosten, sie auszusprechen – und das weiß sie. Ich brauche ihr nicht meine Liebe zu gestehen, wenn sie diese drei Worte von mir bekommen kann.
»Okay.« Ihr Lächeln wird immer breiter. »Kommst du denn überhaupt ohne mich klar oder wirst du dir eine Handvoll Huren besorgen?«
»Nein.« Ich grinse. Die folgenden zwei Nächte wird die Bezeichnung Handvoll das Stichwort für mich sein. »Du bist die einzige Frau, die ich vögeln will. Ich sage doch, dass ich mein Eigentum gut behandele.«
»Aha.« Sie nickt verständnisvoll. »Fünf gegen Willi also.«
Abrupt packe ich sie an der Kehle, was ihr ein erschrockenes Keuchen abringt. »Wenn du meinen Schwanz noch einmal Willi nennst, werde ich mir tatsächlich ’ne Hure suchen.«
Ich unterdrücke ihr Lachen mit einem herrischen Kuss. Es wird Zeit, sie nach Austin zu schicken. Ich muss mich um Sny kümmern. Er hatte mal wieder seinen irrsinnigen Tick nicht im Griff, was nichts anderes heißt, als dass er sich heute Nacht spontan eine junge Frau ausgesucht hat.
Dieses Mal ist er anders vorgegangen als sonst, deshalb muss ich so schnell wie möglich einschreiten, bevor er sich erneut in seinen Zwängen verrennt. Er hat inzwischen so viele Frauen gebrochen, dass er eine komplette Psychiatrie damit füllen könnte.
Das muss ein Ende nehmen.