Es war das Licht, die Art, wie es stach und brannte und an ihm zerrte. Es legte sich über die Wälder und Seen wie eine Aufforderung weiterzuatmen, wie ein Versprechen auf ein neues Leben. Das Licht füllte seine Adern mit Unruhe und raubte ihm den Schlaf. Es war erst Mai, aber er lag bereits wach, als die Morgendämmerung sich durch die Gardinen und Fensterläden zwängte. Er hörte, wie der Bodenfrost seinen Griff löste und der Winter langsam ausblutete. Er hörte die Bäche und Flüsse rauschen, als die Berge ihre Mäntel abstreiften. Bald würde das Licht auch die Nächte bekleiden, sich ausbreiten und blenden, alles mit Leben überschütten, was bis dahin unter dem vermoderten Laub gelegen hatte. Es würde die Baumwipfel wärmen, bis sie explodierten und der Wald überlaufen würde von dem lauten, hungrigen Schrei des neuerweckten Lebens. Die Mitternachtssonne würde die Menschen aus ihren Höhlen jagen und sie mit Sehnsucht erfüllen. Sie würden lachen und sich lieben und verrückt werden und sich Gewalt antun. Manche würden vielleicht sogar verschwinden. Sie würden geblendet werden und sich verirren. Aber er wollte nicht daran glauben, dass sie starben.